Schweizer Norm SEV 1011 Typ 11 statt Konturenstecker

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Autor
Schweizer Norm SEV 1011 Typ 11 statt Konturenstecker

    







BID = 1060210

Wurstfabrik

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Schweiz
 

  


Hallo zusammen,

In der Schweiz gibt es einen 2-poligen Stecker Typ 11, der dem Eurostecker recht ähnlich sieht, aber bis 10A belastbar ist. Er scheint problemlos in Schukosteckdosen zu passen.

Bei Wiki steht, dass die Stromstärke des Konturensteckers keine teilisolierten Stifte erlaubt, daher die Ganzmetallstifte und der Schutzkragen.

Kann ich den Schweizer Stecker in Schukosteckdosen verwenden? Könnte er nicht den resteuropäischen Konturenstecker ersetzen? Es scheint technisch kein Problem zu sein, teilisolierte Kontaktstifte für höhere Stromstärken herzustellen.
Das einzige Problem das ich sehe, ist dass er möglicherweise in Mehrfachsteckdosen für Eurostecker passt, was ich gerade nicht testen kann.

Grüsse
Wurstfabrik







BID = 1060222

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36049
Wohnort: Recklinghausen

 

  

Der Stecker sollte problemlos in eine Schukosteckdose passen. Er entspricht in der aktuellen Version (teilisolierte Stifte) mechanisch einem Eurostecker mit minimal anders geformten Stiften. Deswegen ist er außerhalb der Schweiz nicht zulässig und er ist auch der Grund dafür, das in der Schweiz keine Mehrfachsteckdosen für Eurostecker zulässig sind.

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BID = 1060237

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien


Zitat :
Mr.Ed hat am  2 Jan 2020 22:58 geschrieben :

Der Stecker sollte problemlos in eine Schukosteckdose passen. Er entspricht in der aktuellen Version (teilisolierte Stifte) mechanisch einem Eurostecker mit minimal anders geformten Stiften. Deswegen ist er außerhalb der Schweiz nicht zulässig und er ist auch der Grund dafür, das in der Schweiz keine Mehrfachsteckdosen für Eurostecker zulässig sind.



In Italien gibt es den exakt selben Steckertyp, in Frankreich einen analogen für 6 A/250 V. Beide verirren sich immer wieder nach Mitteleuropa, teils in vergossener Form an Geräten (insbesondere Haartrocknern der billigeren Art), teils die französischen in schraubbarer Form.

Der Konturenstecker ließe sich leicht durch einen Stecker in Form eines Eurosteckers, jedoch mit 4,8-mm-Stiften ersetzen. Er wäre dann dem Konturenstecker gleichwertig - samt dem Nachteil, dass er in Schweizer und italienische Steckdosen (ausgenommen P30, Kombi 10 A italienisch/Schuko) nicht passt.

Spannender fände ich einen Steckdosentyp, der sowohl Schukostecker als auch Stecker nach IEC 60906-1 aufnimmt. Das wäre aus meiner Sicht die einzig praktikable Möglichkeit, solche Stecker ohne gigantische Mengen an Adaptern einzuführen.

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 1060344

Wurstfabrik

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Schweiz

Interessante Infos, merci. Das mit den unterschiedlichen Stiftdurchmessern hatte ich nicht bedacht.

BID = 1060376

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien


Zitat :
Wurstfabrik hat am  4 Jan 2020 20:07 geschrieben :

Interessante Infos, merci. Das mit den unterschiedlichen Stiftdurchmessern hatte ich nicht bedacht.


Ja, die sind tricky. Stecker für 6 oder 10 A haben meistens 4 mm, für 16 A 4,5 oder 4,8 mm. Ausnahme ist der historische Stecker 10 A/250 V ohne Schutzkontakt (damals hauptsächlich in Deutschland verbreitet, für Geräte der Schutzklasse 0) mit 4,8 mm analog zu Schuko. Häufiger war in der Zeit der 6-A-Stecker mit geschlitzten 4-mm-Stiften. Mit dem Verbot des Schutzes durch nichtleitende Räume und der flächendeckenden Einführung des Schuko-Systems sind die dann ab 1959 allmählich beide verschwunden. Eine weitere Ausnahme ist natürlich das blühende Chaos namens BS546, das alte britische System mit runden Stiften. Da ist schon in sich nichts kompatibel, geschweige denn zum Rest Europas.

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BID = 1060389

Hotliner

gesperrt

p.s: Warum denkst Du, dass sich die Insulaner mit dem Brexit wieder so verabschieden wollen?: Sind auf einer Insel, fahren immer noch auf der falschen Seite, haben keine EU-Währung, in der E-Technik immer noch lange nicht EU-Konform, die wollen sich nicht anpassen, möchten nur kassieren, was aber dann zum Glück nicht mehr geht!

Die Eidgenossen mit ihren Steckern, sind ja auch nicht in der EU, muss u. darf man dann nicht so nachtragend sein!

BID = 1060390

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7341

XUANHUA Die Chinesen sind da nicht so pingelig, die haben sogar ein 16A Eurostecker


https://www.google.de/url?sa=t&.....qpII1

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 1060396

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36049
Wohnort: Recklinghausen


Zitat :
in der E-Technik immer noch lange nicht EU-Konform

Das kann man denen aber nun wirklich nicht verübeln.
Mit BS1363 haben die Briten ja nun seit den 60ern ein massiv überdimensioniertes und sehr sicheres System. Grob angepasste Sicherung in jedem Stecker, Schalter an der Dose, berührungssicher, verpolungssicher, mit Kindersicherung in der Dose usw.
Nachteilig ist der große Stecker, dessen Pins gemeinerweise gerne nach oben zeigen und verdammt wehtun, wenn man Barfuß drauftritt. Lego ist nichts dagegen.
Bis in die 90er wurden wegen den Unterschiedlichen Steckersystemen außerdem Geräte ohne Stecker ausgeliefert. Dafür war Stecker sicher und fachgerecht montieren, Teil des Schulunterrichts.
Jedes andere System wäre ein Rückschritt.

Was halbkompatible Alleingänge angeht, mal in Dänemark gewesen? Da stecken haufenweise Schukostecker in Dänischen Steckdosen. Nur hat der Schutzleiter so keine Funktion. Damit scheinen es die Dänen aber eh nicht so genau zu nehmen, wenn man sich diese Markenverlängerung (Jo-El gehört zu Schneider) aus dänischer Produktion (!) ansieht, auch wenn sie nun wohl gestrichen ist.
https://www.distrelec.de/de/verlaen.....10215
2-poliger Stecker mit recht dünner Leitung an 3-polige Kupplung, das trauen sich maximal noch die Chinesen.


Zitat :
Die Chinesen sind da nicht so pingelig, die haben sogar ein 16A Eurostecker

Der Google-Link zeigt leider alles was die haben.
Was du aber wohl dafür hältst ist der NBR 14136, eine abgewandelte Form des IEC 60906-1, mit 4,8mm Stiften. Daher alles korrekt, der Stecker verpackt 16A.
http://german.plugpowercord.com/sal......html

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BID = 1060410

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien

Ich würde eher sagen, die Briten haben sich ein nicht ganz unproblematisches System auf ewig eingetreten, weil sie unbedingt Stromkreise mit >>16 A haben wollten, um pro Stromkreis mit ca. 2,5 mm2 bis zu drei Geräte mit je ca. 10 A betreiben zu können. Ohne dieses Ärgernis wären die (ausgesprochen trägen) Sicherungen in den Steckern völlig unnötig. Aus Irland hört man, dass eine BS 1362 3 A zuverlässig vor einer 20 A gG/gL auslöst, eine 13 A aber nie und nimmer.

Zweitens sind die riesigen Vollmetall-Vierkantstifte eine beeindruckende Metallverschwendungung, die sind eher für 32 A ausgelegt als für 13. Die Vorgängernorm BS 546 hatte für 15 A ziemlich exakt die Stiftdurchmesser eines CEE32!

Drittens hat man sich mit der zwingenden Vorgabe, dass die Kindersicherung in den Steckdosen (aufgrund der riesigen Stifte schon vorgeschrieben, als man das in Schuko-Land noch für völlig unnötig hielt, aber gerade bei BS 546 15 A kamen Kinder sogar mit dem Finger direkt in die Steckdose) vom PE-Stift betätigt werden muss, den Weg zu handlichen Steckern für Geräte der SK 2 für immer verbaut.

Böse Zungen in GB behaupten, BS1363 wäre ursprünglich nicht als elektrische Steckverbindung erfunden worden, sondern als Selbstverteidigungswaffe - um Nashörner ko zu schlagen!

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BID = 1060436

Wurstfabrik

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Schweiz


Zitat :
Was halbkompatible Alleingänge angeht, mal in Dänemark gewesen? Da stecken haufenweise Schukostecker in Dänischen Steckdosen. Nur hat der Schutzleiter so keine Funktion.


Ich habe mich oft gefragt, was es mit den dänischen Steckdosen auf sich hat. Dänische Stecker sieht man fast nur an Verlängerungskabeln, und sonst werden munter Schukostecker verwendet, womit keine Erdung besteht. Allerdings sind in Dänemark wohl seit einiger Zeit überall FI-Schutzschalter vorgeschrieben, auch für den Bestand. Ersetzt das aus Sicherheitssicht den fehlenden Schutzleiter komplett?
Auch sind in Dänemark inzwischen Schuko- und französische Steckdosen erlaubt, womit wir uns letztendlich wohl von der freundlichen dänischen Steckdose verabschieden werden müssen.

Gibt es eigentlich ein Buch oder sonstige Ressource über die Geschichte der verschiedenen Steckdosen, z.B. woher kommen das dänische und Schweizer Steckersystem, warum ist im französischen Stecker der Erdungsstift in der Steckdose aber die Abmessungen gleich wie Schuko, wieso hat Osteuropa das französische System übernommen, warum wurde statt IEC 60309 nicht einfach das Schweizer System übernommen, etc. etc. Habe bisher nur das hier gefunden: Digital Museum of Plugs and Sockets

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Wurstfabrik am  5 Jan 2020 16:58 ]

BID = 1060500

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Primus von Quack hat am  5 Jan 2020 00:02 geschrieben :

XUANHUA Die Chinesen sind da nicht so pingelig, die haben sogar ein 16A Eurostecker


https://www.google.de/url?sa=t&.....qpII1

Von deren Webseite:

Zitat :
Ningbo Xuanhua Elektrogerät GmbH, im Jahre 2004 gegründet, früher bekannt als Yuyao-kirin Plastik-Hardware-Fabrik, Yuyao-Fackelchielektronik Co., Ltd., Yuyao-Wärme hui Elektrogerät Co., Ltd.
Offenbar haben die jahrzehntelange Erfahrung im Abfackeln von Gebäuden.

BID = 1060750

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien

Die Geschichte der Stecker liegt leider ziemlich im Dunkeln! Relativ klar dürfte sein: alle europäischen Stecker ausgenommen britische haben einen gemeinsamen Vorfahren mit 4-mm-Stiften auf 19 mm (3/4") Mittenabstand, der bis ins 19. Jahrhundert, also die Frühzeit der Elektrotechnik zurückgeht. Die Steckerstifte waren längs geschlitzt, teilweise dürften die Steckdosenkontakte dafür kaum oder nicht gefedert gewesen sein (ich kenne noch Kupplungen aus den 50ern, die kaum federnde Kontakte haben). Dieser Ur-Stecker war nur für eine knappe Handvoll Ampere zugelassen, für 10 und mehr gab es ausgesprochen klobige Verwandte.
Die Front dieser Stecker war oft rechteckig, teilweise aber auch schon früh rund.

Als das Thema Schutzerdung aufkam war es also naheliegend, als Basis das bewährte Modell zu verwenden. In Europa wurde das auf drei Arten gelöst:
- Hinzufügen eines Stiftes am Stecker (entweder mittig oder versetzt)
- Hinzufügen eines Steckers in der Steckdose
- Hinzufügen von Schleifkontakten in der Steckdose

Ersteres Modell gab es in Italien, der Schweiz, in Dänemark und in Griechenland sowie in Frankreich, letzteres jedenfalls laut Plug and Socket Museum. In Italien war der Stift mittig, in der Schweiz leicht versetzt und in Frankreich, Dänemark und Griechenland recht deutlich. In allen Ländern außer DK war dieser dritte Stift rund.

Zweiteres Modell gab es laut Plug & Socket Museum zuerst in der Tschechoslowakei, die schon lange vor Deutschland Installationen ohne Schutzmaßnahme verbot (erste Hälfte der 30er). Das lässt vermuten, dass sich Polen da einfach am Nachbarn orientiert hat. Frankreich hingegen scheint das System erst später übernommen zu haben, vermutlich Anfang der 50er. Oud schreibt, dass ABL für Schuko Lizenzgebühren verlangt hätte, wohingegen das heute als "franzöisch" bekannte System gratis zu haben war.

Und die Geschichte der seitlichen Schleifkontakte und der Firma ABL kennt man ja, das Schuko-System.

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BID = 1060821

Wurstfabrik

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Schweiz

Interessant. Schuko wurde also in Frankreich aus dem Grund nicht übernommen, damit polarisierte Stecker eventuell möglich sind. Der französische Stecker hatte zuerst auch den Erdungsstift im Stecker, und der wanderte dann in die Steckdose. Wahrscheinliche Gründe:
- zu verhindern, dass Schukostecker in damaligen französischen Steckdosen verwendet wurden, womit die Erdung ohne Funktion wäre
- andersrum die Verwendung geerdeter französischer Stecker in Schukosteckdosen zu ermöglichen, ohne den Bestand an Schukosteckdosen um einen versenkten Erdungskontakt erweitern zu müssen

Classic French plugs and sockets


BID = 1061114

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien

Gedanken über kombinierte Steckertypen scheint man sich zuerst in der Tschechoslowakei gemacht zu haben, irgendwo habe ich einen solchen, schraubbar aus Bakelit von Elektro Praga, ich würde meinen aus den späten 50ern oder allenfalls frühen 60ern. Der saß original an einem Bügeleisen dieses Herstellers. Im restlichen Europa gab es sehr lange nur Stecker für entweder das eine oder das andere System, schraubbare Kombitypen sind bis heute rar. Mein Eindruck ist, dass die kombinierten generell erst in den 90ern so richtig populär geworden sind.

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