| Autor |
|
|
|
BID = 805258
hornbach
Gerade angekommen
Beiträge: 12
Wohnort: Schweiz
|
|
Hallo zusammen,
da dies mein erster Post ist, möchte ich mich kurz vorstellen.
Ich bin kein Elektro-Ingenieur und auch keine Elektro-Fachkraft. Ich habe Informatik studiert und arbeite als Wissenschaftler in diesem Bereich. Trotzdem beschäftige ich mich seit langer Zeit mit Elektronik (vor allem Digitaltechnik, genauer Embedded-Systeme und deren Peripherie) und habe im Laufe meines Studiums auch etliche Elektrotechnik-Vorlesungen besucht. Daher sollte ich ein einigermassen fundiertes Grundwissen besitzen.
Nun aber zur eigentlichen Frage:
Warum sind Verteiler/Zählerkästen scheinbar grundsätzlich in Schutzklasse II (d.h. Schutzisoliert) ausgeführt?
Und warum ist das so überhaupt zulässig? Es ist ja keine weitere Isolierung ausser der Basisisolation der einzelnen Leiter gegenüber dem Gehäuse vorhanden. Der Lack des Gehäuses wird wohl kaum als Isolation gelten !?
In nicht ortsfesten Geräten wird meinst ein erheblicher Aufwand getrieben, damit es als SK II zulässig ist (Schrumpfschläuche, Isolierfolien, doppelte Isolation etc. ).
Natürlich sind die Vorteile einleuchtend; Neben der verminderten Gefahr von Lichtbögen wird auch die Wahrscheinlichkeit schwerer Stromschläge bei gleichzeitiger Berührung von Gehäuse und aktiven Leitern herabgesetzt, soweit leuchtet mir die Massnahme ein, nur zielt die Frage eben auf die Auslegung der Regelwerke/Normen ab, die ja auch in diesem Fall anzuwenden sind.
Danke für eure Antworten,
Gruss,
Peter
|
|
BID = 805275
ego
Inventar
Beiträge: 3093
Wohnort: Köln
|
|
Zitat :
| | Es ist ja keine weitere Isolierung ausser der Basisisolation der einzelnen Leiter gegenüber dem Gehäuse vorhanden. |
Genau das gegenteil ist der Fall. Es ist grundsätzlich immer eine zusätzliche Isolierung vorhanden, die auch nicht beschädigt/unterbrochen/überbrückt werden darf. |
|
BID = 805312
hornbach
Gerade angekommen
Beiträge: 12
Wohnort: Schweiz
|
Hallo ego,
ich meine zum Beispiel einen Verteiler/Sicherungskasten, wie er in der Bildersammlung zu sehen ist:
https://forum.electronicwerkstatt.d.....ten_o
Hier sieht man deutlich, dass zwischen den einzelnen Leitern und zum Beispiel den Hutschienen (die meist leitfähig mit dem Gehäuse verbunden sind) keine zusätzliche Isolierung vorhanden ist.
Genau das meine ich. Warum ist das, als SKII ausgeführt, zulässig?
Gruss,
Peter
|
BID = 805315
der mit den kurzen Armen
Urgestein
Beiträge: 17434
|
Die Hutschienen sind vom Gehäuse isoliert, da das gesamte Gehäuse innen eine Schutzisolierung hat.
_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
|
BID = 805333
123abc
Schreibmaschine
Beiträge: 2195
Wohnort: Hamburg
|
Wieviele Isolierungen liegen zwischen dem blanken Leiter und der Aussenseite ?
1. die Aderisolierung
2. der Deckel der SV
also doppelt Isoliert und damit Schutzisoliert
Die Schiene ist hierbei egal.
123abc
[ Diese Nachricht wurde geändert von: 123abc am 21 Dez 2011 21:35 ]
|
BID = 805384
TF_tronikfan
Stammposter
Beiträge: 372
Wohnort: Stuttgart
|
Formal ist das Hutschienenskellet ohne Potential.(Auch ohne PE!)
Richtigerweise muss man die Hutschine isoliert gegen das Skelett setzen und Kennzeichnen-
An dieser Stelle innerhalb der "geschlossenen elektrischen Betriebsstätte" (Raum in dem nur eine Fachkraft Zugang hat) scheiden sich die "Elektrogeister" in vorschriftenkonforme Ausführungen und restrisikoorientierte Ausführung. Du müsstest also das konkrete Gehäuse hier zeigen um Meinungen zu sammeln.
Ein weiterer Punkt tritt bei Zählertafeln auf. Der Zähler selber wird nicht in die Schutzmaßnahme einbezogen (auch nicht wenn er aus Blech ist) genau wie der Mast (Dachständer) der Stromversorgung. Hier ging man bisher davon aus dass einfach niemand diesen berührt.
Gruß
TF
|
BID = 805388
Offroad GTI
Urgestein
Beiträge: 12742
Wohnort: Cottbus
|
Zitat :
| | Der Zähler selber wird nicht in die Schutzmaßnahme einbezogen (auch nicht wenn er aus Blech ist) genau wie der Mast (Dachständer) der Stromversorgung. Hier ging man bisher davon aus dass einfach niemand diesen berührt. |
Dass man den Dachständer nicht gerührt, sehe ich ein. Der ist ja schon durch seine Lage berührungsgesichert.
Aber der Zähler?!
Die Dinger sind doch mehr oder weniger frei zugänglich 
|
BID = 805393
TF_tronikfan
Stammposter
Beiträge: 372
Wohnort: Stuttgart
|
Zitat :
| Aber der Zähler?!
Die Dinger sind doch mehr oder weniger frei zugänglich |
Das stammt noch als Überbleibsel aus der "guten alten Zeit" der Standortisolierung oder besser aus der Schutzart "Schutz durch nichtleitende Räume".
Heute werden die Maste teilweise aus Glasfaser (und mit doppelter Isolierung der Anschlußleitungen) hergestellt und Zähler haben ein Kunststoffgehäuse.
Der Fall tritt heute auf, wenn ein Zähler mit Blechgehäuse in ein modernes Zählerfeld (SK2) montiert wird.
|
BID = 805399
Offroad GTI
Urgestein
Beiträge: 12742
Wohnort: Cottbus
|
Danke für die Info 
Offtopic :
|
Zitat :
| | Zähler haben ein Kunststoffgehäuse |
Vor allem die neue Wunderwaffel Smart Meter ... aber das ist ein anders Thema |
|
