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Reihenklemmen im Unterverteiler sinnvoll? |
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BID = 659682
nosealert Gerade angekommen
Beiträge: 13 Wohnort: Stuttgart
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Hallo zusammen,
als gelernter Elektriker, den Beruf seit 15 Jahren aber nur noch im Hobby ausübend, steht in der eigenen neuen Wohnung die Installation eines Unterverteilers an. In alter Tradition habe ich schon mal einen leicht überdimensionierten vierreihigen Hager Unterverteiler verbaut. Da jetzt genügend Platz vorhanden ist, überlege ich, ob ich evtl. die erste Reihe für Reihenklemmen nutze und dort alle Steuer-, Lampen-, und Phasen-Leitungen auflege.
Sinn und Ziel des ganzen wäre eine sauberere Verdrahtung und eine übersichtliche bzw. einfache Zuordnung der ankommenden Leitungen.
Jetzt meine Frage: Macht man das heute überhaupt noch, bin ich da völlig auf Abwegen, würdet Ihr das so machen bzw. was würdet Ihr tun.
Natürlich ist mir klar, dass ich normalerweise alle ankommende Leitungen direkt auf die LS auflegen würde, aber ich habe einen Heidenspaß daran, mal wieder in meinem erlernten Beruf zu arbeiten und dann kommt es auf Zeit und/oder ein paar EURO nicht an.
Grüße
Peppone |
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BID = 659696
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Moin,
das ist mehr als sinnvoll. Ich baue Verteilungen mittlerweile nur noch mit Reihenklemmen auf. Zum einen erleichtert es die Fehlersuche da man sofort sieht welche Adern zu einer Leitung gehören, es erhöht die Übersichtlichkeit, die Montagezeit verkürzt sich (kein Durchfummeln der Adern mehr hinter den LSS, Verteiler kann in der Werkstatt komplett vorverdrahtet werden und man muss beim Kunden nur noch Zuleitung und Abgänge auflegen), die Einbindung von Steuerungstechnik wird einfacher da man auch hier nur noch die Steuerleitungen auf die entspr. Klemmen auflegen muss, die Bildung von Fi-Gruppen vereinfacht sich und und und. Zudem kosten Reihenklemmen nicht wirklich viel und ob der Verteiler jetzt 500€ kostet oder 550€ ist zumindest meinen Kunden ziemlich schnuppe da es gegenüber dem Rest der Installation kaum ins Gewicht fällt.
Ich arbeite immer mit Dreistockklemmen und Durchgangsklemmen der Fa. Phoenix. Zusätzlich dazu montiere ich über der Klemmleiste noch eine Abfangschiene auf der die Leitungen mittels Bügelschellen über den zugehörigen Klemmen fixiert werden, das trägt noch mal zu mehr Ordnung im Verteiler bei.
Edit: Bei meinen Verteilungen finden sich dann noch fünf, sechs Reserveabgänge 230V sowie ein 16A-Drehstromabgang für spätere Erweiterungen auf der Klemmleiste ein.
Gruß Tobi
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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tobi P. am 3 Jan 2010 14:30 ] |
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BID = 659734
Wienstrom Stammposter
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Beiträge: 446 Wohnort: Wien
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@tobi
Wie bringst Du Bügelschellen hinter die Abdeckung eines Installationskleinverteilers ? Eigentlich hat man ja da nur diese "Ösen" durch die man einen Kabelbinder zieht und damit die abgehenden Kabel zugentlasten kann .
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BID = 659739
MatzeVolta Gerade angekommen
Beiträge: 1 Wohnort: Stuhr
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Tach zusammen ,
kann da Tobi nur mehr als zustimmen bei seinen Aussagen. Würde dir ebenfalls eher die Dreihstockklemmen empfehlen egal ob von Phoenix oder Weidmüller. Großer Vorteil sind halt nicht nur die Sauberkeit und Messmöglichkeiten sondern auch , dass Fehler wie lose Schraubverbindungen nicht mehr vorkommen. Also im ganzen gesagt bringt es nur Vorteile mit sich. Viel Spaß beim verdrahten
Gruß Matze
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BID = 659754
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Moin,
die Abfangschiene montiere ich natürlich nur in Verteilungen in denen auch die Möglichkeit dazu besteht. Bei Kleinverteilern muss man dann halt schon bei der Einführung der Leitungen sauber arbeiten und die Leitungen genau über den zugehörigen Klemmen in den Verteiler führen und fixieren. Sauberes und durchdachtes Arbeiten ist bei der Erstellung einer Verteilung eh das A und O, gerade im Hinblick auf spätere Fehlersuche (ich hasse nichts mehr als bei der Suche nach Isolationsfehlern erst mal die zur fehlerbehafteten Leitung gehörenden Adern aus einem Aderknäuel heraussezieren zu müssen ).
Gruß Tobi
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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"
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BID = 659802
mode Gesprächig
Beiträge: 126
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Hallo Tobi,
welche Abfangschienen nutzt du? Hersteller? Typ?
Welche Phoenix Klemmen favorisiert du? STI oder DTI?
VG
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BID = 659812
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Also ich verwenden bei normalen Hausinstallationen keine Reihenklemmen.
Das ist aber Geschmackssache. Ich mache das immer folgender Maßen:
Alle Zuleitungen (FI, LSS) in der Werkstatt hinter die Hutschine. Auf der Baustelle mache ich dann neben den LSS ein Aderstrang in dem ich alle L zu den LSS bündele.
Ich kann nicht in den rel. Kleinenwohneinhaten viel Platz für große Verteiler mit Reihenklemmen beanspruchen.
@nosealert
Von den anderen vielen Neuerungen (FI-Pflicht, B13 für 1,5mm², ...) weist du oder?
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BID = 659845
nosealert Gerade angekommen
Beiträge: 13 Wohnort: Stuttgart
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@shark1
Das mit der FI Pflicht und den Steckdosen die für Laien zugänglich sind ect., zu dem es ja lustige Diskussionen gibt, habe ich gelesen. Wenn Du mit B13 einen LS mit Bemessungsstrom von 13A bei einem Leitungsquerschnitt von 1,5qmm meinst, dann wäre das neu für mich. Ebenso gravierende Andere Neuerungen.
Da unsere neue Wohnung in einem kleinen Komplex aus 3 Mehrfamilienhäusern ist und unser Haus die Nummer 3 ist, schaue ich immer mal wieder bei den alten Kollegen vorbei und erkundige mich bei den Häusern die vor unserem fertig werden, wie da der Stand der Normen so ist. Da die im ersten Haus ausschließlich 16A LS bzw. FI-LS verbaut haben, denke ich nicht das sich da was geändert hat.
Aber bitte, sollte ich da auf dem Holzweg sein, gib mir einen Tipp. Mir ist schon klar, das sich zwischen meiner Ausbildung 1986-1990 und meiner anschließenden Tätigkeit als Elektriker bis 1993 einiges geändert hat. Auch wenn ich immer mal wieder ein Haus oder eine Wohnung installiert habe, habe ich sicher einiges, an neuen Normen und Vorschriften nicht mitbekommen.
Grüße und für jede Info dankbar
Peppone
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nosealert am 3 Jan 2010 22:59 ]
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BID = 659858
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Es gibt keine Verbot von 16A LS vor 1,5er Leitung.
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BID = 659897
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Klar ist es nicht verboten einen 1,5mm² mit 16A abzusichern, nur müssen heute bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Frühr wurde zumeist in DE einfach für alle Kreise 16A eingsetzt. Heute kann man aber zB für eine Leitung in einer Hohlwand mit Dämmung nicht mehr B16 einbauen.
Auch für die heutigen Schuko-Steckdosen ist B16 nicht gerade das Mittel der Wahl, da ein B16 LSS erst nbei ca. 23A sicher abschaltet.
Deswegen empfehlen wir meist den Einbau von B13 LSS für normale Hausstromkreise mit 1,5mm². Wenn man wirklich mehr braucht, sollte man 2,5mm² verlegen und mit 16A absichern.
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BID = 660006
Monsignore Gelegenheitsposter
Beiträge: 85 Wohnort: Brixlegg
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@ Tobi P.
Mich würden mal ein paar Bilder von deinen Verteilern intressieren, wenns nicht zuviel arbeit macht!
mfg
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BID = 660046
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Moin,
ich hab bisher noch nie Fotos von meinen Verteilungen gemacht, daher wären Bilder schwierig. Ich denke aber beim nächsten Verteiler daran ihn nach Fertigstellung mal abzulichten
Als Abfangschiene kommt bei mir eine C-Profilschiene samt Bügelschellen von Obo zum Einsatz, Typen sind verschieden (kommt drauf an welchen Durchmesser die Leitungen haben, da fällt die Schiene mal kleiner und mal größer aus).
Bei den Klemmen setze ich Durchgangsklemmen und Dreistockklemmen aus der UK-Serie ein. Ich bin derzeit dabei meine nicht unerheblichen Restbestände aufzubrauchen, wenn die verbaut sind wechsle ich komplett zu einer schraubenlosen Klemmenserie.
Gruß Tobi
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BID = 661416
FlakeRazor Gerade angekommen
Beiträge: 16 Wohnort: Sondershausen
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Hallo Leute,
ich würde dir keine Reihenklemmen von Phoenix kontakt zu nehmen, weil sie das schlimmste haben nämlich SCHRAUBEN und diese durch falsches Werkzeug shcnell beschädigt werden kann, das hab ich oft gesehen auf Lehrgängen.
Ich würde empfehlen die Federklemmtechnik der Firma WAGO KOntakttechnik zu benutzen, Warum:
1. es gibt keine Schrauben
2. man brauch keine Aderendhülsen
http://www.wago.com/infomaterial/wa......html
einfach mal durchblättern, dort gibt es alles was das Herz begehrt
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BID = 661426
mode Gesprächig
Beiträge: 126
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Phoenix DTI und STI haben auch keine Schrauben...
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BID = 661432
FlakeRazor Gerade angekommen
Beiträge: 16 Wohnort: Sondershausen
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Bloß das WAGO schon seit 1951 reihenklemmen herstellt und Phönix erst die Produktion damit aufgenommen hat. Das sind über 50 Jahre mehr Erfahrung von WAGO somit fortgeschrittener sind.
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