Zitat : Tigga hat am 17 Apr 2009 15:02 geschrieben :

Hallo, Ich hab mal eine Frage, bei meinem Hausanschluss kommen 3 Leiter und ein N der sich erst in der Verteilung in N und Pe aufteilt.

Wie mein Vorschreiber schon anmerkte, kann das nicht sein. Entweder Du hast das nicht richtig beobachtet, oder da ist etwas faul.

Zitat :

Wäre es evt. besser den Pe an die richtige Erdungsschiene (ist im Keller gleich drunter) anzuschliessen? Hätte das Vorteile?

Ist Dir der Unterschied zwischen TN- und TT-System klar? Theoretisch kann man, wenn vom Versorger ein TN-System angeboten wird, auch zu Hause ein lokales TT-System einrichten. Umgekehrt wäre das nicht möglich. Allerdings sollte man sich das gut überlegen. Natürlich hat das TT-System den Vorteil, einen völlig "sauberen" Schutzleiter zu haben, aber braucht man den wirklich? Der Nachteil wäre nämlich, dass der Fehlerschutz ausschließlich mit FI-Schutzschaltern sichergestellt werden kann, bei Nullung hat man immer noch ein vergleichweise hohes Maß an Schutz, wenn der FI-Schutzschalter mal schlapp macht.

KK

Diesen Vorteil des TN-Netzes sehe ich nicht ganz so. Natürlich bleibt bei Ausfall des FI-Schalters der "Reserveschutz" durch die Überstromschutzorgane, vulgo "Nullung", nur: einmal schießt man da mit Kanonen auf Spatzen, indem man aus dem kleinen Körperschluß einen massiven Kurzschluß macht - mit der Kurzschlußleistung der heutigen Netze, auch wenn sie durch HA-Sicherung und schnelle Automaten reduziert ist. Und dann ist das ja der berüchtigte Doppelfehler. Auch im TT-Netz ist eine solche Reserve drin: Zumindest bei ordnungsgemäß ausgeführtem Potentialausgleich und vorschriftsmäßiger "Hauserde", also Fundamenterder plus ggf. Blitzschutzerde dürften bei normalen Bodenverhältnissen die Erdungswiderstände so niedrig sein, daß moderne Überstromschutzorgane (also keine H- oder L-Automaten) mit 10 oder 16 A ebenfalls nach einiger Zeit ansprechen. Bis zu deren Ansprechen wäre aber bei ordnungsgemäßem Potentialausgleich innerhalb des Hauses die Gefahr minimal, nur im Außenbereich wären gefährliche Berührungsspannungen z.B. an Schutzklasse I-Geräten denkbar und die sollten ja in jedem Fall über eigene FI-Schalter versorgt werden. (Von der spannungführenden Türklinke an der Haustür oder dem spannungführenden Garagen-Wasserhahn mal abgesehen, habe ich beides mal erlebt.)
Körperschlüssse im einstelligen Ampere-Bereich werden bei Ausfall des FI-Schalters übrigens weder im TN- noch im TT-Netz erkannt und abgeschaltet, und gerade die sind es, die seit Urzeiten am häufigsten zu den "Elektrobränden" geführt haben.
Der Nachteil des TN-Netzes ist nicht nur die HF- und Oberwellen-Verseuchung des Netz-N (""Der Netz-N ist heute so dreckig wie die Brille auf dem Bahnhofsklo""), sondern auch die Gefahr, daß es bei Störungen im Netz zu Spannungsanhebungen kommen kann, die dann über alerlei "Erdschleifen" wie Abschirmungen, Betriebserden etc. unerklärlich Auswirkungen haben können. Für meine "Hauserde" im TT-Netz bin ich selbst verantwortlich und kann sie im Zweifelsfall fast beliebig verbessern(..lassen), auf das Ortsnetz habe ich keinen Einfluß.
Pensionär