Ortungsprobleme

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Autor
Ortungsprobleme

    







BID = 83186

Volt

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Berlin
 

  


Hallo,

ich habe in meiner neu bezogenen Wohnung Probleme, die Unterputzleitungen zu finden . Hier gibt es überdurchschnittlich viele Steckdosen und Lichtschalter sowie Wandlampen und Raumthermostate von der Fussbodenheizung. Selbst zwischen den Fenstern gibt es Schalter und Steckdosen. Ich vermute, dass die dazugehörige Leitung waagerecht über den Fensterstürzen langgeht. Da ich aber genau da einen Vorhang montieren will, wollte ich es exakt wissen und habe mit einem baumarktüblichen Messgerät versucht, den Leitungsverlauf zu verfolgen.

Leider habe ich keine eindeutigen Resultate erhalten . Mein Messgerät ist so ein Universal-Dings, mit dem man auch Gleichstrom und Durchgang messen kann, für ca. 20 EUR.
Sind solche Geräte überhaupt empfehlenswert?

Das Messproblem äussert sich so: Gehe ich auf Spannungsortung (eine Leuchtdiode) habe ich grossflächige Bereiche an der Wand, wo das Ding immer brennt. Gehe ich auf Metallsuche (Analoganzeige) schlägt der Zeiger umso weiter aus, je mehr ich mich dem Ringanker nähere; keine Leitung im wesentlich stärkeren Signal des Ringankers zu orten. Dasselbe Problem in der Nähe der Fensterstürze.

Frage an die Praktiker: Was soll ich tun? Ein (eventuell) besseres Leitungssuchgerät kaufen? Die Vorhangschienen lieber an die Decke montieren?
Bin etwas ratlos, da ich nicht in eine der zahlreichen Kabel bohren will.

Danke für jeden Rat!

BID = 83197

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...

 

  

Die Billig-Orter die mir so bekannt sind, kannste kollektiv in die Tonne treten, kenne welche, die nichtmal eine 3x1,5er NYM bei 5mm Luft dazwischen anzeigen...

Gibt's keine Installationspläne zur Wohnung?

Ist das ganze nur 'ne kurzfristig Mietsache oder was für längere Zeit oder von Dir gekaufte Wohnung?

BID = 83199

Sechbock

Gesprächig



Beiträge: 110
Wohnort: Baden-Württemberg

Hallo,

ein zuverlässiges bzw. genaues Gerät zu finden wird wohl sehr schwer bis unmöglich sein.
Ich habe die Erfahrung gemacht das ich auch mit teuren Geräten keine genaue Leitungsbestimmung machen konnte. Wenn du also auf Nummer sicher gehen willst nimm lieber die Decke.

MfG Frank

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Sechbock am 15 Jul 2004 21:16 ]

BID = 83225

Volt

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Berlin

@Teletrabi
Installationspläne habe ich nicht. Wohnung ist Baujahr 1995, ich bin Mieter und beabsichtige noch ein paar Jahre hier zu bleiben (wenn mich Hartz IV lässt ).

@Sechbock
...du machst nicht gerade Mut

@all
Kennt jemand diese Geräte, die mit Sender und Empfänger arbeiten? Da wird glaub ich an ein Leitungsende ein Tonsignal eingespeist und man kann die Wand mit einer Prüfspitze durch den Putz abtasten. ... sagt der Hersteller...

BID = 83236

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Volt,

die billigen Dinger taugen in dem Bereich wirklich durch die Bank fast alle nix!

Recht gut ist dagegen z.B. der "Wandscanner Unitest" von BEHA (ca. 150 €), von den Erschwinglichen ganz brauchbar finde ich noch den Leitungssucher von Proxxon (aber die umschaltbare Ausführung!) zu etwa € 25,-.


Allerdings gehört das Montieren von Vorhangstangen (wenn es nicht schon welche gibt und Du nicht was ganz extravagantes vorhast) zu dem bestimmungsgemäßen Gebrauch einer Wohnung.
Daher muß Dir dies vom Vermieter ermöglicht werden. Frage ihn also einfach, wo Du unbesorgt bohren darfst und wo nicht! Dann hat im Zweifel ER den Schwarzen Peter...
Und tus schriftlich (wg. Nachweis).


Sender-/Empfängergeräte gibt es auch speziell dafür.
Ich benutze dafür manchmal hilfsweise ein aus der Telekommunikationstechnik stammendes Gerätchen von der Fa. KURTH, das eigentlich der drahtlosen Identifikation von Kupferdoppeladern in Telefonverteilern dient. Funzt (trotz vergleichsweise geringer Sendeleistung) meist ganz gut.


Gruß,
sam2

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 83291

djtechno

Inventar



Beiträge: 4955
Wohnort: beutelsbach
Zur Homepage von djtechno ICQ Status  


Zitat :
Teletrabi hat am 15 Jul 2004 21:12 geschrieben :

Die Billig-Orter die mir so bekannt sind, kannste kollektiv in die Tonne treten, kenne welche, die nichtmal eine 3x1,5er NYM bei 5mm Luft dazwischen anzeigen...

Gibt's keine Installationspläne zur Wohnung?

Ist das ganze nur 'ne kurzfristig Mietsache oder was für längere Zeit oder von Dir gekaufte Wohnung?



volle zutstimmung, meine mutter hat vom aldi auch malson ding mitgebr8. das ortet so ziemlich alles außer stromleitungen... undw enn es eine leitung erklentn, dann zwanzig zentimeter neben der stelle wo sie verläuft


net zu gebrauchen die dinger...
wir ham noch sop ein 15 jahre altes teil, das funzt ganz brauchbar

Marcus

BID = 83393

Volt

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Berlin

Hier noch das Ergebnis meiner weiteren Recherche:

(Im Prinzip hat sam2 das Wesentliche gesagt.)

Prinzipiell scheinen die meisten Anwender, die die preiswerteren Geräte nutzen, sehr unzufrieden. Professionelle Geräte fangen so bei 700 EUR an. Die scheiden aber für den normalen Heimwerker wegen des Preises eh aus.
Bleibt der mittlere Preisbereich, also so 50-150 EUR.

Hier muss man 2 Messprinzipien unterscheiden:

Die eine Sorte, oft auch als Wandscanner bezeichnet, misst die Änderung eines induktiven Feldes, dass von einem Sensorkopf abgestrahlt wird. Beispiele sind BEHA Unitest (ca. 130 EUR) oder Zirkon MultiscannerPro (ca. 90 EUR).
Nachteil: Geortet wird so ziemlich alles, was das Induktionsfeld beeinflusst, also auch Holzbalken, Stahlträger, Leerrohre usw. Die Erkennung was was ist oder sogar, in welcher Entfernung sich die "Wandanomalien" befinden, hängt stark vom Messumfeld und von der Qualität (=Preis) des Gerätes ab. Ungünstig sind feuchte Wände, viele "Wandanomalien" auf engem Raum (z.B. Kabel vor Bewehrungsstahl). Einige Geräte laden sich beim Hin- und Herfahren an der Wand statisch auf (z.B. Bosch DMO 10 E).
Es gibt den Tip, beim Messen die andere Hand an die Wand zu stützen, um einen Potentialausgleich herzustellen. Diese Massnahme (die meist nicht in der Bedienungsanleitung steht) brachte auch bei meinem Baumarkt-Billig-Gerät eine Verbesserung des Messergebnisses). Das Hauptproblem, das ich habe, nämlich die möglichst exakte Ortung einer Leitung, die dicht an einem Fenstersturz vorbeigeht, scheinen diese Wandscanner nicht zu lösen.

Verbesserung verspricht hier Messprinzip 2, dass aus der Telefonbranche stammt. Die Telefon- oder auch LAN-Fritzen haben ja das Problem, dass ihre Leitungen noch viel dünner sind als Netzkabel. Zudem treten sie meist "bündelweise" auf. Hier kommen Geräte zum Einsatz, die aus einem Geber und einem Empfänger bestehen. Der Geber speist ein Tonsignal in das eine Ende der zu verfolgenden Leitung ein und mit einem Empfänger, der aus einer Prüfspitze besteht, kann man berührungslos die Wand abtasten. Beispiele sind easyTest von Kurth Electronic (ca. 140 EUR), Ideal Tone+Probe Kit (ca. 170 EUR), LSG-1 von Conrad (ca. 50 EUR). Die teureren Geräte besitzen noch viele Funktionen, die man zur Prüfung von Signalleitungen braucht.
Nachteil dieser Geräte: Man braucht immer einen Punkt, wo man das Gebersignal einspeisen kann (was bei meinem Fussbodenheizungsthermostaten schwierig sein könnte), man muss die Spannung beachten, die an der Einspeisestelle eventuell anliegt (220V-Netz abschalten!) und wer die Geräte nur zum Netzkabel-Suchen anschafft zahlt eine Menge Funktionen mit, die er nicht braucht. Vorteil ist die sehr hohe Ortungsgenauigkeit und die sichere Unterscheidung zwischen Kabeln und Stahlträgern (u.ä.). Die Geräte können sogar verschiedene gleichartige Kabel auseinanderhalten.

Viele der teureren Profi-Leitungssuchgeräte scheinen nach dem letzgenannten Prinzip zu funktionieren. Diese Geräte lassen sich dann z.B. auch bei anliegender Netzspannung einsetzen.

So, ich hoffe, alles richtig wiedergegeben zu haben und vielleicht hilfts ja anderen Heimwerkern, die ähnliche Probleme haben wie ich.

Übrigens habe ich auf den Seiten von 3sat einen Vergleichstest gefunden, der vom Frühjahr 2003 stammt. Aber die haben mit ihren Urteil natürlich keiner Firma weh tun wollen.

Danke an die Vorredner für ihre Meinugsäusserung!

BID = 83446

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...

Vllt. wäre das einfachste, beim Vermieter 'ne Kopie der E-Inst-Pläne anzufordern. Sollte es bei noch nciht 10 Jahre alten Gebäuden doch wohl geben. Besonders wenn sie nicht vom Erbauer selbst bewohnt sind...

BID = 83547

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Teletrabi,

ja das Einfachste wäre das wohl, aber glaubst Du noch an Märchen...?

Und selbst wenn es Pläne gegeben haben sollte und diese (was im Wohnungsbau schon unwahrscheinlich ist) dem Eigentümer vorliegen, wer sagt Dir dann, daß tatsächlich nach denen gearbeitet wurde?
Noch nie was von der berühmt-berüchtigten "baubegleitenden Planung" gehört?

Nur eines ist sicher: Maße sind am Bau zu nehmen!

Im Notfall ist es immer noch einfacher, an einer kritischen Stelle die Wand vorsichtig aufzuhacken, um festzustellen, wie die Leitungen tatsächlich liegen. Auf jeden Fall besser, als genau nach Plan zu arbeiten und sie dann doch anzubohren...

BID = 83581

Satman

Gesprächig



Beiträge: 169
Wohnort: Oberfranken

Hallo, vielleicht hilft dieser Tip.Wenn ich mir nicht sicher bin, ob Leitungen angebohrt werden, mach ich es so:

Einen alten stumpfen Schraubendreher so ca 3-4mm breit als Meisel missbrauchen und ganz vorsichtig in den Putz klopfen. Dabei immer etwas drehen, wenn man dann harten Widerstand merkt, mal mit der Taschenlampe reinleuchten, ob es sich um Beton oder Mauerwerk handelt. Sollte man auf ein Kabel oder Leerrohr kommen, merkt man das schon und es ist nicht so schlimm, da man das kleine Löchlein vom Putz wieder zuspachteln kann. Mit dieser Methode habe ich schon
öfter links und rechts vom Kabel gebohrt, ohne Schaden anzurichten.

Gruß
Satman

BID = 83586

Volt

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Berlin

@sam2

Zitat :
Nur eines ist sicher: Maße sind am Bau zu nehmen!

diese Auffassung habe ich eigentlich auch

@Satman

Zitat :
es ist nicht so schlimm, da man das kleine Löchlein vom Putz wieder zuspachteln kann

naja, sehe ich ein bischen pingeliger; die Tapete als Schweizer Käse? aber für "besondere Fälle" ein brauchbarer Tip

Neige doch dazu mir so ein Geber/Empfänger-Set zuzulegen. Es gibt ja auch noch zwei Telefondosen und zwei Kabelfernsehdosen in meinem "Bau" und irgendwo in der Wand zwischen Strom- und Termostatsteuerleitungen liegen auch noch dafür die Kabel.

BID = 83589

röhre

Inventar



Beiträge: 3405
Wohnort: Grenzgebiet NRW-Hessen

@ Volt,
also, wenn Du nur feststellen willst, wo die Leitungen verlaufen, ist ein Gerät für 700-1000 Euro einfach zu teuer.
Lass den Elektriker kommen, der sucht mit seinem teuren Gerät ein Tag, Du machst Dir dann ein Plan.
Ist billiger als 1000 Euro
Wenn Du ein Loch bohren möchtest, dann lass ein Handwerker kommen. Die haben eine Betriebshaftpflicht.

röhre

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Es gibt keine dumme Fragen, nur dumme Antworten.
Immer schön die VDE-Vorschriften beachten.

BID = 83598

Volt

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Berlin

Da mich meine hinterhältig versteckten Kabel nun garnicht mehr schlafen lassen , noch ein Reply zu nächtlicher Stunde...


Zitat :
ist ein Gerät für 700-1000 Euro einfach zu teuer

Nö.

  • Cable Tracker von Psiber ca. 110 EUR
  • EasyTest von Kurth Elektronic ca. 150 EUR
  • LSG-1 von Conrad ca. 50 EUR
  • Tone + Probe Kit von Ideal ca. 175 EUR


Zitat :
Wenn Du ein Loch bohren möchtest, dann lass ein Handwerker kommen. Die haben eine Betriebshaftpflicht.

Das ist überhaupt der sicherste und beste Tip bisher !
Leider zu spät, die Bohrmaschine hab ich nähmlich schon.




[ Diese Nachricht wurde geändert von: Volt am 17 Jul 2004  0:49 ]

BID = 83599

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Aber denk dran:
All diese genannten Geräte können Dir nur den Verlauf von Leitungen anzeigen, von denen Du schon weißt, daß sie das sind (und eine praktikable Möglichkeit findest, das Testsignal einzuspeisen)!!!

Aber wenn da 2cm daneben dummerweise noch eine andere kleine Leitung liegt, welche Du dort nicht vermutet hattest, nützt es überhaupt nix...


Die "Vorbohren mit dem Schraubendreher"-Methode hat sich auch bei uns für solche Fälle sehr bewährt. Etwas Gefühl für die Sache sollte man allerdings haben!

BID = 83600

röhre

Inventar



Beiträge: 3405
Wohnort: Grenzgebiet NRW-Hessen

Na, wenigstens hat Volt den Humor nicht verloren.

@ Volt,
schau einmal unter

www.amprobe.de

nach. Das Suchgerät AT2000 ist genau das was Du brauchst.
Mit dem Vorgänger habe ich schon einmal gearbeitet.
Es gibt nichts besseres auf dem Markt.
Eine 1000%ige Sache, das Gerät.

röhre

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