Autor |
Lokales TT in Österreich verboten? |
|
|
|
|
BID = 450983
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
|
|
Aufgrund eines Serverausfalls war ich heute in der Arbeit zur Untätigkeit verdammt und habe die Zeit zur Weiterbildung und Auffrischung genützt und in der TAEV geschmökert.
Sauer aufgestoßen ist mir der Absatz der besagt, daß gemäß Nullungsverordnung 1998 Neuanlagen in bereits vom Netzbetreiber zur Nullung freigegebenen Netzen mit der Schutzmaßnahme Nullung ausgeführt werden MÜSSEN, außer es sprechen technische Gründe dagegen (genanntes Beispiel Traktions-Rückstromverschleppung bei Bahnanlagen).
Stimmt das oder habe ich ein entscheidendes Detail übersehen?
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!" |
|
BID = 451311
shark1 Inventar
     
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
|
|
Hallo
Also ich habe das auch schon mal gehöhrt, aber im S+R steht, wie man ein TT-System errrichten muss und ich habe noch nie einen hinweis gelesen, dass das nur für Altanlagen gilt.
Bin mir aber nicht sicher, was in der TAEV steht, da ich ein TN-C-S Verfechter bin und nur weiß, dass unser VNB ein TN-C-S-System fordert.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass TN-C(-S) bis zum Zähler vorgeschrieben ist, aber danach ist ein Lokales TT glaub schon erlaubt.
Das einzige was ich sicher weiß ist, dass alle VNB's ihre Netze bis 2009 oder 2010 auf TN-C(-S) umstellen müssen!
Shark1
|
|
BID = 451317
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
|
In der 2000er-TAEV steht, daß die VNBs bis Ende 2008 umstellen müssen.
Und eben dort steht aauch die Forderung, daß Neuanlagen an bereits dafür zugelassenen Netzen als TN ausgeführt werden MÜSSEN. Ausnahmen: Anlagen bei denen das aus technischen Gründen nicht möglich/wünschenswert ist (explizit erwähnt: Gefahr von Stromverschleppungen nahe 16,7Hz-Bahn-Traktionsanlagen über Anlagenerder und Nullungsverbindung in das öffentliche Netz).
Die Wienstrom-Ausführungsbedingungen habe ich in der Firma leider nur in der Augabe von 1994(!) gefunden, dort steht, daß es zulässig ist, den ankommenden N(!) mit der PAS zu verbinden, die Erdungsanlage aber dennoch zur Gänze wie für Schutzerdung auzulegen ist. Da hat sich mit Sicherheit mit der Nullungsverordnung geändert.
Ich habe momentan mit lokalem TT recht viel zu tun, da ich Bahn-Betriebsgebäude plane.
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|
BID = 453280
baum-max Gesprächig
   Beiträge: 142 Wohnort: Wien
|
Hallo,
Kannst du vielleicht einmal die entsprechende Stelle angeben? Hast du die TAEV '04 oder eine frühere?
grtz
BM
EDIT: Aus den Ausführungsbestimmungen von Wienstrom '03 entnehme ich, dass eine Umstellung seitens des Netzbetreiber bis '08 verpflichtend ist, nicht jedoch die Kundenanlage.Sie ist lediglich auf TN vorzubereiten.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: baum-max am 26 Aug 2007 23:04 ]
|
BID = 453349
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
|
Leider nur die TAEV 2000.
Die ebtreffende Stelle ist zu finden auf der Seite TAEV 2000/IV/7 im Punkt 2.3.
Wenn sich die Gelegenheit ergibt, kann ich mir die 04er vom kollegen ausleihen und noch einmal das Kapitel "Schutzmaßnahmen" durchforsten.
Der Punkt bezieht sich explizit auf Neuanlagen, Bestandsanlagen sind explizit ausgeschlossen, "DieFreigabe der Nullung bedeutet für die an das betreffende Netz bereits angeschlossene Anlagen lediglich ein Angebot, dessen Nutzung den Anlagenbetreibern in ihrem eigenen Interesse jedoch sehr empfohlen werden kann."
Weiter geht es: "Neue Anlagen die an ein für die Nullung freigegebenes Verteilernetz angeschlossen werden müssen mit der Schutzmaßnahme Nullung ausgeführt sein, ausgenommen es gibt dafür besondere technische Hinderungsgründe."
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|
BID = 453572
baum-max Gesprächig
   Beiträge: 142 Wohnort: Wien
|
Hallo,
Also in der TAEV '04 steht ähnliches unter TAEV 2004/IV/18/2.1.5(3.1).
Offensichtlich darf im Regelfall tatsächlich nur mehr TN errichtet werden. Dies würde ich jedoch nicht als Nachteil sehen, da ja Ausnahmen, bei denen TT sinnvol wäre nicht ausgeschlossen sind.
Wenn ich die Ausführungsbestimmungen von Wienstrom nehme, dann könnte ich durchaus hineininterpretieren, dass lediglich eine Umstellungsmöglichkeit(sprich entsprechende Hauszuleitung) vorhanden sein muss.
Mal schaun, wie dass in der '08er Version sein wird...
grtz
BM
PS:
Zitat :
| aber im S+R steht, wie man ein TT-System errrichten muss |
Das schreiben die mE für Baustellenversorgung u.Ä.Abgesehn davon sollen unsere Elektriker ja keine Dummies bleiben
[ Diese Nachricht wurde geändert von: baum-max am 27 Aug 2007 22:15 ]
|
BID = 453646
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
|
Und wie gesagt, es gibt ja begründete Ausnahmen wie z.B. Anlagen bei denen Stromverschleppungen aus Fremdnetzen zu befürchten sind.
Wienstrom-Ausführungsbestimmungen fliegen hier leider nur museale von 1994 herum, muß einmal herumfragen ob wer aktuellere hat.
Damals war TN-C-S zwar gnadenhalber erlaubt, die Anlage aber trotzdem wie für FI-Schutzschaltung auszulegen.
Interessant wird das ganze für mich, wenn ich einmal dazukomme, ein Nebengebäude des Ferienhauses in Niederösterreich (EVN) neu anzuschließen. Derzeit ist es über 3x1,5mm2(!) am Haupthaus angeschlossen, H05VV-F ohne Rohr im Putz und in der Erde...
Neu kommt vermutlich 4x oder 5x6mm2 direkt an die Nachzählersicherungen (35A). Nur stellt sich eben die Frage der Netzform. Nachdem die Anlage 1998 erstellt wurde vermute ich im Haupthaus TN-C-S, allerdings passiert eine etwaige PEN-Aufteilung leider im verplombten Teil des Zählerkastens. Von unten kommt jedenfalls 1x25mm2 vom Erder.
Edit: meine Affinität zu TT rührt aus dem uralten wienerischen Prinzip "weu's scho immer so woa!"
Allerdings waren zu Zeiten, wo ein metallisches Wasserleitungsnetz eine vom Versorger garantierte Erdung war zugegebenermaßen die Erdungswiderstände deutlich besser.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Trumbaschl am 28 Aug 2007 9:21 ]
|
BID = 453669
baum-max Gesprächig
   Beiträge: 142 Wohnort: Wien
|
Hallo,
Ich hätte die 2003er hier noch als pdf herumliegen, also bei Interesse...
Und was spricht dagegen, das TN-(C)-S oder TT so weiterzuführen und den PE einfach nocheinmal im Nebengebäude an den HPA zu legen?
Ja ich weiss, Wien ist schön!
grtz
BM
|
BID = 453698
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
|
Zitat :
| Und was spricht dagegen, das TN-(C)-S oder TT so weiterzuführen und den PE einfach nocheinmal im Nebengebäude an den HPA zu legen? |
5x6mm2 vom Händler gegenüber 4x6mm2 von einer Demontage  Ist zwar bei 25m auch schon relativ egal, aber es ist und bleibt ein privates Batselprojekt, bei dem man jeden Cent dreimal umdreht.
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|
BID = 453714
baum-max Gesprächig
   Beiträge: 142 Wohnort: Wien
|
LOOL
|
BID = 453724
shark1 Inventar
     
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
|
|
BID = 453729
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
|
Das wäre eh die praktikabelste Lösung.
Aber insgesamt war der Thread eher allgemein gedacht, da ja für D immer wieder hier im Forum lokales TT empfohlen wird. Da hat mich die Vorschriftenlage in A interessiert.
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|
BID = 453740
ego Inventar
     
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
|
Nur mal als definition, da ich das gefühl habe dass dies nicht immer klar ist:
Ein lokales TT-System stellt immer eine abgeschlossene elektrische Anlage dar, wie im Beispiel das/die/der räumlich vom Haus errichtete Gartenhaus/Garage/Stall.
Die Schutzleiter dieser Anlage mit denen der speisenden sind in keiner weise miteinander verbunden, sonst entsteht direkt/indirekt wieder ein TN-System.
Bei den genannten Beispielen ist ein TT-System oft eine gute alternative, (und m.E. teilweise auch VDE gefordert?)
Ein anlagenteil in einem Gebäude(z.B. eine UV in einer Etage) kann nie ein lokales TT-System darstellen, da das vollständige isolieren der betreffenden Schutzleiter nebst des zugehörigen Erders gegenüber den genullten des rechtlichen Gebäudes in der Regel unmöglich ist ohne mögliche Beruehrungsspannungen untereinander zu ermöglichen, stichwort Potentialausgleich.
|
BID = 453770
Wienstrom Stammposter
   
Avatar auf fremdem Server ! Hochladen oder per Mail an Admin
Beiträge: 446 Wohnort: Wien
|
Ich kann keinen Vorteil im TT-System erkennen . Ich bin abhängig von einem Erder , respektive einer Erdungsanlage . Und bei sagen wir mal einem Einfamilienhaus bei dem es nur einen Erdspiess gibt wäre es doch möglich das eine Leitung auf der Potschiene locker wird und der einzige Erder somit nicht mehr wirksam ist . Oder der Erder rostet unbemerkt weg (ja ich weiss in Zeiten von Nirosta nicht mehr möglich aber bei alten Erdern) dann ist jede Schutzmassnahme die eine funktionierende Erdung vorraussetzt nicht möglich . Und über die Verbindung zum Pen-Leiter des EVU hätte ich noch eine funktionsfähige Verbindung mit dem EVU-Erder was bei einem lokalen TT nicht der Fall wäre wenn der Erder aus welchem Grund auch immer keine Verbindung mit der Erdungsanlage des Hauses hätte . Worin würde also der Vorteil eines lokalen TT-Systems liegen ?
|
BID = 453847
shark1 Inventar
     
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
|
Vorallem hängt der Schutz nur an dem FI (Ja ich weiß FI-Reihenschaltung).
Also ich bin auch TN-Fan und installierene immer TN-Systeme, natürlich immer mit möglichst früher PEN-Aufteileung (HAK).
Mir fällt nur der günsterige Preis von TT-Systemen ein, wenn man eine weite Strecke bei Querschnitten <10mm² verlegen muss und natürlich, dass es zu keinem PEN-Bruch kommen kann.
MFG.
Shark1
|