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Leitungslänge bei 230V und 16A Absicherung mit FI |
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BID = 140591
smardy Gelegenheitsposter
 
Beiträge: 85
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Hallo,
und auch wenn es sich wiederholt. So richtig konnte ich es im Forum nicht finden:
Wielang kann eine Aufputz Leitung im Haus sein, wenn sie mit 16A abgesichert ist? Gibt es da eine einfache Formel?
Viele Grüße
smardy
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Viele Grüße
smardy |
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BID = 140613
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo smardy,
nahezu beliebig lang. Nur muß sie dann halt auch entsprechend großen Querschnitt haben...
Bei FI-Schutzschaltung (mit niedrigem Nennfehlerstrom) wird die Abschaltbedingung stets einzuhalten sein.
Daher wirken begrenzend nur die thermische Belastbarkeit und der höchstzulässige Spannungsfall.
Für 16A bei AP-Verlegung (=Verlegart C) genügt (wenn Umgebungstemperatur nicht über 30°C und bei zwei oder drei belasteten Adern) grundsätzlich ein Querschnitt von mindestens 1,5mm².
Also hängt die mögliche Gesamtlänge nur noch vom Spannungsfall ab.
Du mußt erst herausfinden bzw. ausrechnen, welcher Anteil des max. Gesamtspannungsfalls (ab Zähler 3%) schon in der Zuleitung zur Unterverteilung bzw. dem Speisepunkt, von dem Deine gesuchte Leitung abgeht, verbraten wird (bei Nennlast!).
Aus dem verbleibenden Rest u ergibt sich die höchstmögliche Leitungslänge l in Abhängigleit vom Aderquerschnitt A nach folgender Formel:
l[m] = 4,1 x u[%] x A[mm²]
Bei 1,5mm² und vollen 3% (UV direkt am Zähler) also z.B. 18,5m.
So, ich hoffe, das war verständlich und einfach genug.
Adventsgruß,
sam2
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 140627
smardy Gelegenheitsposter
 
Beiträge: 85
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Danke,
das heißt doch, dass eine Leitung, wenn sie besonders lang ist, Strom aufnimmt und Wärme abgibt. Der Strom geht verloren.
Hat das etwas mit Brandgefahr zu tun?
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Viele Grüße
smardy
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BID = 140672
darkstar Schriftsteller
    
Beiträge: 700 Wohnort: Kirrlach
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Strom d.h. die Elektronen gehen nicht verloren. Auch nicht wenn sie landläufig gesprochen "verbraucht" sind.
Bei mit längerer Leitung wächst der Spannungsabfall. Daraus folgt, dass der maximale Strom (Ohmsches Gesetz lässt grüssen) fällt.
Jetzt muss aber ein Kurzschlusstrom von z.B. 80 Amp fliessen um einen Sicherungsautomaten B16 zum kurzzeitigen Ansprechen zu bewegen.
Ist nun die Leitung zulang, fliesst bei Kurzschluss ein zu geringer Strom ( = es kracht und patscht zu wenig  ) und der Automat erkennt keinen Kurzschluss sondern nur Überlast und lässt sich zu lange Zeit. Vielleicht auch solange, bis sich die Leitung stark erwärmt hat und die 112 verständigt werden muss.
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BID = 140678
Rainer58 Gerade angekommen
Beiträge: 3
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Hallo smardy,
jede Leitung hat entsprechend dem Querschnitt und der Länge einen eigenen Widerstand. Dieser führt u.a. auch zu einer Erwährmung. Dadurch kann also auch bei einer genügend großen Last, d.h. es fließt ein großer Strom durch das Kabel, eine erhebliche Wärme entstehen. Nimm eine 50m Kabelverlängerung, lass diese aufgerollt und stecke einen Verbraucher, z.b. Heizlüfter, in die Steckdose. Bleibe unbedingt bei der Kabeltrommel. Du wirst feststellen, dass das Kabel wunderschön warm wird.
2. gibt es Probleme bei grossen Kabellängen, dass die Sicherung bei einem Kurzschluss nicht mehr sicher abschaltet, da der Eigenwiderstand des Kabels wirkt und den Strom begrenzt.
Bei einer 0,75 MM2 Leitung sollten nicht mehr als 50m läge verwendet werden.
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BID = 140686
Topf_Gun Schreibmaschine
    
Beiträge: 1236
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zusätzlich zur bereits erklärten Brandgefahr/Kurtzschlußabschaltung kommt der Spannungsabfall im Normalbetrieb dazu. Ist die Leitung unterdimensioniert kommt es zu einem zu hohen Spannungsabfall. d.h. eine Glühlampe ist dunkler, Heitzgeräte leisten weniger, Elektronik stürtzt ab/geht kaput....
GRuß Topf_Gun
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BID = 140692
smardy Gelegenheitsposter
 
Beiträge: 85
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Danke für die Hinweise,
wäre es da nicht schlau, eine lange Leitung mit nur 10A abzusichern?
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Viele Grüße
smardy
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BID = 140703
Trumbaschl Inventar
     
Beiträge: 7616 Wohnort: Wien
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Natürlich! Eventuell mußt du das sogar, und genau das sagt dir die Berechnung!
Zum Thema Spannungsabfall muß ich immer an die italienischen Hauszuleitungen denken.
Bei alten Häusern im ländlichen raum ist es dort durchaus üblich, daß die an endlosen Längen zweiadriger 230V-Freileitung mit extrem geringem Querschnitt hängen. In einem Haus wo ich mal im Sommer mehrere Jahre gewohnt habe (oben am Berg) kamen schon bei milder Last nur mehr ca. 170V an (von den damals nominellen 220)... war lustig zu beobachten wie der Kassettenrecorder viel zu langsam lief und mitunter wegen Unterspannung abschaltete!
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BID = 140727
Topf_Gun Schreibmaschine
    
Beiträge: 1236
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1,5² mit B16 abgesichert erfordert
für den Kurzschlußschurz 80A
d.h. der Schleifenwiderstand (ideales Netz ab Zähler)
R_max=230V/80A=2,875Ohm => 118m maximal, wenn das Netz keinen Innenwiderstand hat. MESSEN!
für max 3% Spannungsabfall
R_max=0,03*230V/16A=0,43125Ohm => 17m Maximal.
daraus folgt: eine 1,5²leitung mit B16 Schutz darf nicht länger als 17 m sein. Ist sie länger, ist sie niediger abzusichern oder im Querschnitt zu vergrößern.
GRuß Topf_Gun
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Topf_Gun am 19 Dez 2004 17:37 ]
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BID = 140738
smardy Gelegenheitsposter
 
Beiträge: 85
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Hallo topf_gun,
was ist "schurz"? Und wie mißt man den Schleifenwiderstand? Kann ich das selbst.
Ich habe 2KW (Whirl-Pool) an einer ca. 17m langen 1,5qm Leitung gemessen ab Sicherung 16A in der HV.
Kannst Du das bitte noch mal nachrechnen.
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Viele Grüße
smardy
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BID = 140741
Eltako Schreibmaschine
    
Beiträge: 1138
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Das sollte Kurzschluss schutz heißen
@smardy
Wie viel Volt kommen denn noch am Whirlpool an?
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In dubio pro reo
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BID = 140747
Topf_Gun Schreibmaschine
    
Beiträge: 1236
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r t z liegen SO dicht beieinander
Es sollte Schutz heißen.
Die Messung des Schleifenwiderstandes ist nicht ohne.
Du müstest
1. die Spannung unbelastet messen (U1).
2. Die Leitung belasten (I)
3. Die Spannung der belasteten Leitung messen (U2)
dann ergibt sich der Schleifenwiderstand zu:
R=(U1-U2)/I
Ohne entsprchende Messausrüstung und Erfahrung läst man davon die Finger!
2 kW bei 230V entsprechen 8,7A
Wie gesagt, 17 m sind das Limit für 1,5² und einen B16-Automat.
Der Kurzschlußschutz ist bei dieser Länge gegeben, der Spannungsabfall begrenzt in diesem Fall die Länge.
Ist der Whirl-Pool fest angeschlossen?
Hat die Anlage ein Messprotokoll?
Wird der FI regelmäßig getestet?
Gruß Topf_Gun
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BID = 140769
smardy Gelegenheitsposter
 
Beiträge: 85
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Der Elektriker kommt diese Woche und soll das ganze durchmessen und abnehmen. Macht er mir so ein schönes Messprotokoll? Wenn das üblich ist dann ist das ein Weihnachtsgeschenk!
Festanschluss: Ja
FI prüfen: Ja
Soll ich auf 10A absichern?
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Viele Grüße
smardy
[ Diese Nachricht wurde geändert von: smardy am 19 Dez 2004 18:57 ]
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BID = 140780
Topf_Gun Schreibmaschine
    
Beiträge: 1236
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Also wenn die Anlage noch nicht in Betrieb ist, würde ich 10A nehmen.
DENN:
1. Bist Du dir sicher, auf der gesammten Strecke Verlegeart C zu haben? Verlegeart B2(in Installationsrohr/Kanal)erfordert 10A oder 13A.
2. 10A reichen für 2kW.
Gruß Topf_Gun
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BID = 140789
Sir Jeff Stammposter
   
Beiträge: 233 Wohnort: Rhein-Main
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Zitat :
sam2 hat am 19 Dez 2004 11:33 geschrieben :
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Hallo smardy,
...
l[m] = 4,1 x u[%] x A[mm²]
Bei 1,5mm² und vollen 3% (UV direkt am Zähler) also z.B. 18,5m.
So, ich hoffe, das war verständlich und einfach genug.
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sam2
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Wo ist denn die Gleichung her?
Hausformel vom Elektronikforum?
In der Größenordnung gebe ich Dir schon recht, denn mit Beiblatt 2 von DIN VDE 0100 Teil 520, Tabelle 2 läßt sich eine Grenzlänge von 17,0 m belegen (bei 230 V, 3%, 1,5 mm² und 16 A).
Und dann noch dieses:
"So, ich hoffe, das war verständlich und einfach genug."
Naja kannst es Dir wohl leisten?
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