Kraftsteckdosenzuleitung als Kleinverteilerzuleitung nutzen

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Autor
Kraftsteckdosenzuleitung als Kleinverteilerzuleitung nutzen

    







BID = 912288

technofreak

Neu hier



Beiträge: 30
Wohnort: Altmark
 

  


Hallo

ich (gelernter Elektroinstallateur, aber seit Jahren nicht mehr im Beruf tätig) wurde von einem Bekannten gebeten die Installation in zwei Räumen (Garage mit kleiner Werkstatt und Waschküche) zu erneuern. Die Waschküche wird bisher über ein 2*2,5 Alu (noch mit Textilanteil in der Aderisolierung) versorgt. Die Garage über ein 4*2,5 Alu, das ursprünglich für eine Kraftsteckdose verwendet wurde. Die Absicherung ist komplett über Schmelzsicherungen realisiert. Eine neue Leitung ist schwierig zu realisieren, da die Verteilung mitten im Haus sitzt und kein einfacher Weg existiert, der kein Aufstemmen der Wände erforderlich macht.

Das 4*2,5 ist auf ca. 6m mit Schellen auf der Wand im Freien verlegt. Der Rest ist unter Putz in der Wohnung verlegt, da ich aber den genauen Weg nicht kenne kann ich die Gesamtlänge auch nur auf ca. 20m bis 25m schätzen.

Das 2*2,5 hängt noch mit an anderen Räumen, das wollte ich in einer Abzweigdose blind enden lassen, da ich an die davor sitzenden Klemmstellen nicht heran komme.

Meine Überlegung war das 4*2,5 als 3L+PEN zu nutzen und im Kleinverteiler einen FI und drei Sicherungen zu setzen. Eine Sicherung soll für eine Waschmaschine sein, die anderen beiden für Licht und Steckdosen für je einen der beiden Räume. Dass ich dort keine Selektivität erreichen kann ist mir bewusst, dann muss halt im ungünstigen Fall die Schmelzsicherung im Haus getauscht werden wenn die schneller ist als der LSS.

Da ja inzwischen oft über die Überlastung des N-Leiters gesprochen wird, ist es sinnvoll einen zusätzlichen 4-poligen LSS zu setzen der den N mit absichert?

Wie sieht eine brauchbare (und machbare) Lösung des Problems aus? Welche Sicherungswerte sind sinnvoll?

Gruß Silvio

BID = 912295

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

 

  

1) Wozu genau sollen die neuen LSS dienen? Welchen Vorteil bieten sie deiner Meinung nach gegenüber nur den vorhandenen Schmelzsicherungen und einem nachgeschalteten FI?
Der einzige Punkt den ich hier sehe: Begrenzung des Spannungsabfalls durch Benutzung von 13-A-LSS. Wenn man auch mit 13 A nicht hinkommt, würde ich wiederum die Absicherung im HV auf 10 A reduzieren und auf die LSS verzichten.

2) Brauchst du wirklich alle drei Außenleiter? Ansonsten würde ich ernsthaft darüber nachdenken, die Leitung im Verteiler auf 2L+N+PE umzuklemmen. Damit bist du den riskanten 2,5er-Alu-PEN los.

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 912299

technofreak

Neu hier



Beiträge: 30
Wohnort: Altmark

Wenn möglich wollte ich auf 13A LSS gehen (wenn für die Waschmaschine möglich) mit 16A Schmelzsicherungen. Da sollte dann in den meisten Fällen der LSS schneller sein und unnötige Laufwege sparen.

Ich muss mal sehen, evtl. findet sich ja die Möglichkeit einen zusätzlichen Erder zu setzen, muss ich aber erst vor Ort noch genauer nachforschen wie aufwändig das ist.

Silvio

BID = 912306

Der Sascha

Stammposter



Beiträge: 464

Wieso möchtest du einen zusätzlichen Erder setzen?

Von Potentialausgleich war doch keine Rede. Der PE sollte doch von deinem Energieversorger kommen und sich schon im Haus befinden...




[ Diese Nachricht wurde geändert von: Der Sascha am  7 Jan 2014 13:49 ]

BID = 912337

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien


Zitat :
Der Sascha hat am  7 Jan 2014 13:36 geschrieben :

Wieso möchtest du einen zusätzlichen Erder setzen?

Von Potentialausgleich war doch keine Rede. Der PE sollte doch von deinem Energieversorger kommen und sich schon im Haus befinden...


Vielleicht will er ein lokales TT bauen? Geht aber nur, wenn sich keinerlei leitfährige Rohre usw. vom Hauptgebäude in den neuen Teil verirren, würde ich also nicht machen.

Aber wie sieht es denn mit meinem Vorschlag aus, die blaue Ader als N zu belegen (oder graue, wenn die Leitung so alt ist) und ge/gn bzw. rot als PE?

Selektivität kriegst du mit B13 und gL16 nie hin, Überlastselektivität nicht und Kurzschluss schon gar nicht (die wird aber in der Praxis fast immer ignoriert). Bei der genannten Länge ist aber die Frage, ob man nicht gleich auf 10 A runtergeht. Immerhin ist das 2,5er-Alu nicht viel besser als 1,5er-Cu. Dann spart man sich die LSS ganz.

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BID = 912345

Rhodosmaris

Schreibmaschine



Beiträge: 2354
Wohnort: Lindau/Bodensee

Neue UVT - alte Zuleitung mit PEN in 2,5mm² (Alu).
Ist das konform mit den 10mm² (Cu) Mindestquerschnitt eines PEN in Neuanlagen?

ciao Maris

BID = 912367

Elektro Freak

Inventar



Beiträge: 3434
Wohnort: Mainfranken

Also in der Praxis habe ich es schon oft erlebt (und bei einem Bekannten desöfteren auch !), das nach einer Ellenlangen Leitung geschaltete LS Schneller sind als die Schmelzsicherung am Anfang der Leitung.

Hier bei mir 16A Gl/Gg im HV und L(oder H?)10A am Ende der Leitung.

In den meisten Fällen wird das nicht funktionieren, aber Versuch macht kluch.

_________________

BID = 912396

Der Sascha

Stammposter



Beiträge: 464


Offtopic :

Zitat :
Also in der Praxis habe ich es schon oft erlebt


Schon oft??.. Seit ich die Beiträge von Micha94 gelesen habe, bin ich da etwas am zweifeln...



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gruß Sascha


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5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

BID = 912397

Rial

Inventar



Beiträge: 5401
Wohnort: Grossraum Hannover


Zitat :
In den meisten Fällen wird das nicht funktionieren, aber Versuch macht kluch.




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BID = 912399

diwa73

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Beiträge: 43
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Bitte zuerst prüfen, ob die fragliche Leitung noch betriebsfähig ist: 1. Isolationswiderstand messen, 2. Innenwiderstand der Leiter messen um versteckte Korrosionsschäden am Al auszuschließen (z.B. je zwei Adern mit Heizlüfter belasten und Spannungsfall messen).

Wenn die Leitung in Betrieb bleiben kann, ist aus der genannten neuen Nutzung heraus wohl die Aufteilung als L1, L2, N, PE mit 2x B13 LSS, evtl. nach Örtlichkeit auch niedriger, sinnvoll. Jedenfalls würde mir - FI hin oder her - ein 2,5qmm-Al-PEN arge Bauchschmerzen bereiten.

Kann der FI nicht schon vor die Leitung in die HV?

Viele Grüße

BID = 912403

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434


Zitat :
technofreak hat am  7 Jan 2014 12:33 geschrieben :

Hallo

ich (gelernter Elektroinstallateur, aber seit Jahren nicht mehr im Beruf tätig) wurde von einem Bekannten gebeten die Installation in zwei Räumen (Garage mit kleiner Werkstatt und Waschküche) zu erneuern.

Meine Überlegung war das 4*2,5 als 3L+PEN zu nutzen und im Kleinverteiler einen FI und drei Sicherungen zu setzen. Eine Sicherung soll für eine Waschmaschine sein, die anderen beiden für Licht und Steckdosen für je einen der beiden Räume. Dass ich dort keine Selektivität erreichen kann ist mir bewusst, dann muss halt im ungünstigen Fall die Schmelzsicherung im Haus getauscht werden wenn die schneller ist als der LSS.

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Gruß Silvio


Da du einen PEN hast und für diesen das Schaltverbot gilt, was soll dann der 4 polige LS ?
Durch die Umnutzung der Leitung greift die neue Norm und die sagt klipp und klar kein PEN unter 10mm² CU .
Bleibt also nur das nachziehen des PE ! Grenzwertig ist das nachrüsten des Fi und die Aufteilung auf 3 Schukosteckdosen. (PEN-Teilung vor dem FI)
Die 2,5mm² Al würde ich runter sichern auf 10 A. ( 13A gibt es auch als GL, selten aber machbar)

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Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

BID = 912411

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Die Quelle für die Aussage, dass eine neue Nutzung am Ende der sonst völlig unveränderten Leitung eine wesentliche Änderung dieser Leitung ist würde ich immer noch gerne sehen.

Ich würde es in der Praxis nicht machen sondern wie erwähnt 2L+N+PE belegen, aber normativ ist es meiner Meinung nach zulässig, den PEN beizubehalten.

Den 4-poligen LSS könnte man im Übrigen sehr wohl hinter(!) der PEN-Aufteilung verbauen, halte ich aber für unnötig.

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BID = 912413

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434

So gehen wir mal davon aus:
Kraftsteckdose mit Zuleitung 3L+PEN daraus folgt entweder PEN-Teilung vor der Dose und 3L+N+PE Kraftsteckdose zulässig. Ohne Pen-Aufteilung nur 3L+PE zulässig.(auch schon zum Zeitpunkt der Errichtung so in der VDE )
Austausch durch gleich oder höherwertige Kraftsteckdose zulässig.( Da keine Änderung)
Soll jetzt an dieser Zuleitung anstelle der Kraftsteckdose Schukodosen angeschlossen werden stellt das eine Nutzungsänderung dar. Daraus folgt die neuen Schukodosen müssen den derzeitigen Anforderungen entsprechen. Mit der Folge RCD-Plicht. Ein PEN mit 1,5mm² CU ist aber nicht mehr zulässig deshalb grenzwertig.(Da ist die VDE wie immer bei heiklen Fragen schwammig) (auch mit vorheriger PEN-Aufteilung) Schutz wird bei PEN-Bruch ausgehebelt! Und 3 Steckdosen mit integriertem RCD sind zu teuer! (Wirtschaftlicher Unsinn aber VDE gerecht )
So gehen wir in der Sache weiter da soll eine neue Unterverteilung hin.
Zur neuen Unterverteilung gehört auch die Zuleitung.(Keine Erweiterung sondern in diesem Fall Neuanlage)
Entweder da kommt als Zuleitung ein Kabel mit getrenntem PEN (TN-C-S-Netz )oder eben ein Kabel mit zulässigem PEN in Frage. Da der PEN hier unzulässig ist bleibt nur 2L+N+PE oder eben PE nachziehen.
Der 4 polige 3L+N LS nach der Aufteilung bringt bis auf den fragwürdigen Schutz des N nichts.
Gruß Bernd

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BID = 912420

technofreak

Neu hier



Beiträge: 30
Wohnort: Altmark

Hallo

schon mal vielen Dank für die vielen Meinungen.

Ich hatte mal zum Test mit einem "Metrel EuroTest XE" Netzinnenimpedanz und unbeeinflussten Kurzschlussstrom am Ende des Kabels gemessen. Die genauen Werte weiß ich jetzt nicht mehr, aber der Kurzschlussstrom lag irgendwo über 300A. Da dieses Kabel keine Klemmstellen unterwegs hat komme ich auch an alle Aderenden heran, falls diese neu angeklemmt werden müssten. ISO-Messung habe ich nicht gemacht, steht aber mit auf dem Plan für den Umbau.

Aus euren Aussagen lese ich heraus, dass ich mir das Geld für den 4-poligen LSS sparen kann, das ist schon mal nicht schlecht.

Separater Erder fällt auch flach, da die Waschmaschine ja Wasser braucht und demzufolge auch eine Wasserleitung existiert (Material weiß ich nicht).

Aderfarben sind schwarz, braun, blau, grün/gelb. Kabel ist aus DDR-Zeiten.

Den FI schon in der HV zu setzen wird schwierig. Dort ist wenig Platz und es gibt keine Hutschienen. Der ganze Rest des Hauses ist noch klassische Nullung und die HV ist ein typisches DDR-Gebilde aus verschiedenen Schmelzsicherungsplätzen.

Ob ich mit zwei Phasen auskomme muss ich sehen, da ja schon eine WM mit ran soll. Damit ist eine Phase ja schon komplett belegt. Ob eine Phase für den Rest reicht weiß ich wenn ich weiß was da noch alles genutzt werden soll. Das kann ich aber erst am Wochenende alles klären.

Silvio

BID = 912426

diwa73

Neu hier



Beiträge: 43
Wohnort: Rheinland-Pfalz

Da bleibt alleine von den Aderfarben her eigentlich nur die 2-Phasen-Lösung. Ob u.U. ein separater N nachverlegt werden dürfte entzieht sich meiner Kenntnis.

Aktuelle Haushaltswaschmaschinen begnügen sich in aller Regel mit B10-Absicherung - schon mehrfach so installiert, immer ohne Probleme. Altertümchen benötigen aber deutlich mehr Anschlußleistung.


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