Kleinspannung - Gehäuse von Bauteilen erden oder nicht?

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Achtung immer VDE beachten !!


Autor
Kleinspannung - Gehäuse von Bauteilen erden oder nicht?

    







BID = 70163

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...
 

  


Hallo,
folgendes Szenario sei gegeben:

Experimentier-Aufbau mit diesen Bananen-Labor-Steckern;
230V werden über die Messleitungen auf Trafo geführt, welcher nicht Berührgeschützt ist.
Dürfte auch kein Trenntrafo sein, sondern prim/sek.-Wicklungen übereinander.
Von der sek-Seite wieder mit Messleitungen 'n großer Lastwiderstand angeschlossen, welcher mit Metallgittergehäuse umgeben ist.

Trafoblech wird geerdet.
Wie ist das nun mit dem Gehäuse des Widerstands? Auch erden? oder potentialfrei lassen?

Betriebsspannung auf der Sek-Seite rund 25V, galvanisch vom Netz getrennt, also kein Spar-trafo oder so.


Müsste bei berührbaren Kontakten auf der Prinmärseite eigentlich ein Trenntrafo vorgeschaltet werden oder reicht 'n 30mA FI? Oder irgendwelche Abschrankungen / Abdeckungen angebracht werden?
Oder kann man da in unmittelbarer Nähe auf dem Tisch vor einem mit experimentieren?

Das man die Netzpotentialführenden Kontakte nich berühren sollte ist klar, aber reicht 'n hinweis "dort nich rankommen" um Leute damit arbeiten zu lassen, die nicht zwangsläufig die magischen 5 Regeln etc. kennen?

BID = 70176

Georgi

Aus Forum ausgetreten

 

  

Hallo Teletrabi,

es gibt zwei VDE-Bestimmungen, die sich mit dem Experimentieren beschäftigen.


Die eine beschreibt, wie ein Unterrichtsraum (Labor) ausgestattet werden muß, damit dort experimentiert werden darf.

Wichtige Punkte:

FI-Schutzschalter 30 mA

Not-Aus-Einrichtung (darf nur zentral (mit Schlüsseltaster) entriegelbar sein, wenn alle Arbeitsplätze beim Einschalten einzusehen sind. Ansonsten muß jeder Platz einzeln mit Schlüsseltaster entriegelt werden (halte ich grundsätzlich für besser)).

Potentialausgleich

Steckvorrichtungen müssen so gestaltet sein, daß sie berührungssicher sind.

Da gibt es zwei Arten:

Bei Sorte 1 schiebt sich der Berührungsschutz zurück, am Anfang des Steckkontaktes ist eine Isolierung, so, daß der Experimentierende nicht an spannungsführende Teile kommt.

Vorteil:

Man kann die Steckvorrichtungen auch in Buchsen einführen, die keine besonderen Vorrichtungen haben.

Nachteile:

Man kann dden Berührungsschutz relativ leicht von Hand zurückschieben und damit den Schutz unwirksam machen.

Bei Versuchen mit Motoren kommt es durch die Vibrationen und dem Federdruck des Berührungsschutzes dazu, daß die Kontakte herausspringen.

Gehen schnell kaputt und sind sauteuer.

Bei Sorte 2 (mein Favorit) ist auch über dem Steckkontakt ein Berührungsschutz angebracht, den man nur in selbstmörderischer Absicht umgehen kann.

Nachteil: Die Buchsen müssen dafür gebaut sein.

Die zweite VDE-Bestimmung beschreibt, wie beim Experimentieren vorzugehen ist.

Die Aufsichtsperson muß fachlich geeignet sein.

Bei Laien (und dabei handelt es sich bei Dir wohl) dürfen keine gefährliche Spannungen verwendet werden).

Beide VDE-Bestimmungen müssen in allen Experimentierräumen ausgehängt werden !!

Anzahl der experimentierenden Personen im Experimentierraum ist (soweit ich mich erinnere) begrenzt.

Das sind nur einige wenige, aber wesentliche Forderungen.

Die eine VDE-Bestimmung ist die VDE 0105 Teil 12 "Betrieb von Starkstromanlagen; Besondere Festlegungen für das Experimentieren mit elektrischer Energie in Unterrichtsräumen".
Die zweite ist die VDE 0100 Teil 723 "Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000V mit Experimentierständen" (bauliche Maßnahmen)

"Betrieb von Starkstromanlagen
Besondere Festlegungen für das Experimentieren mit elektrischer Energie in Unterrichtsräumen "

Ich rate dringend von Selbstbaulösungen ab!! Du machst Dich unglücklich, wenn was passiert!!

Gruß


Georgi


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Georgi am 20 Mai 2004 19:21 ]

BID = 70199

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...

Nee nee, ich will nicht's basteln.
Ging nur um die Erfahrung an der FH Osnabrück...

Steckvorrichtungen sind eigneltich überhuapt nich t Beührungssicher. Halt die uralt-billig-Variante von Laborsteckern, ohne irgende eine Art von Berührungsschutz, wenn sie nicht in der Buchse stecken.

Da man theoretisch ohne auch nur jemals eine Batterie in der Hand gehabt zu haben, dort studieren kann, verstehe ich dich so, das letztlich nicht mit Netzspannung gearbeitet werden dürfte?

Wäre nicht über dem offen rumliegenden Trafo 'ne Plexi-abeckung anzubringen, die zumindest ein versehentliches Bberühren verhindert? Baulich mag es an dem Teil schwer sein, 'ne Abdeckung so anzubringen, dass die Buchsen wirklich berührgeschützt sind, aber 'ne große Abdeckung oben drüber würde schon mal die Gefahr eines Kontakts deutlich vermindern. Bliebe zwar noch seitlich, wo man Zugang brauch um die Buchsen zu erreichen, aber besser oben geschützt als gar nich *find*


Und wie ist das nun mit der ursprügnlichen Frage bzgl. Kleinspannung ohne Trenntrafo?
Gehäuse der Vebraucher erden oder nicht?
Ich würd sagen erden, da kein Trenntrafo => möglicher Wicklungsschluss zwischen sek/primär-wicklung + möglicher Körperschluss im Verbraucher => Metallgehäuse des Schiebewiderstands bei 230V...

Wo wir gerade bei Trenntrafo sind - dessen Ausgangsspannung darf nicht geerdet werden, oder? ist dan nbei geerdeten Messgeräten für deren Betrieb ein zweiter T-Trafo vorzusehen, um ein indirektes Erden über Messgeräte-Masse zu verhindern?

BID = 70208

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Als in Sachen VDE-Vorschriften ziemlich unbeleckter Laie würde ich folgendes tun:
Berührungsschutz für die 230V Teile, Kern des Trafos und Gehäuse des Widerstands erden und die 25V Sekundärseite erden.
Dann kann selbst im Falle eines Durchschlag Primär / Sekundär keine gefährliche Spannung auf der Sekundärseite entstehen. (Sofern, was vermutlich erfüllt ist, deren Draht so dick ist, daß er nicht sofort verdampft.)

_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 70258

Georgi

Aus Forum ausgetreten

Hallo Teletrabi,

ich habe Dir doch geschrieben, daß die VDE-Bestimmungen in jedem Labor und Experimentierraum aushängen müssen. Da es sich wohl um ein solches Labor handelt, müßtest Du die Bestimmungen irgendwo finden und nachlesen können, wie das mit dem Erden ablaufen muß. Auch die Schutzart, die ein Gerät (wie z.B. der Trafo) einhalten muß ist m.E. dort erläutert.

Hier noch ein link zu einer Seite, auf der Du weitere Hinweise finden solltest.

http://www.muenster.org/uiw/fach/chemie/gesetz/sintu_iii.htm

Die hier aufgestellten Forderungen an die Anlage entsprechen den von mir oben angeführten VDE-Bestimmungen.

Zitat aus der gelinkten Seite


"Die aktiven Teile des Schutzkleinspannungs-Stromkreises dürfen weder mit Erde noch mit aktiven Teilen anderer Stromkreise verbunden werden."


Zitatende

Man muß also genau prüfen, womit man es zu tun hat und ggf. entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen (Vgl. weiterer Text).


Gruß


Georgi

Nachsatz1: Die Einrichtung dieser Hochschule wäre m.E. ein Fall für den Sicherheitsbeauftragten (den muß es an jeder Dienststelle geben).

Nachsatz 2: Ich habe in meinem ersten posting die Angaben über die VDE-Bestimmungen präzisiert!


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Georgi am 21 Mai 2004  7:45 ]


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