Autor |
kapazitive Kopplung bei Wechel- bzw. Kreuzschaltungen |
|
|
|
|
BID = 851231
supermario333 Gelegenheitsposter
Beiträge: 74
|
|
Moin zusammen,
da ich kurz vor der Abnahme der Elektroinstallation unseres neuen Hauses stehe, habe ich heute alle Schaltungen und Dosen selbst nochmal überprüft. Dafür habe ich ein Duspol analog verwendet.
Nun fiel mir bei einigen Deckenbrennstellen (alles Wechsel- bzw. Kreuzschaltungen) auf, das trotz Ausschaltung am Duspol vermeintlich Spannungen angezeigt werden. Wie ich jetzt erfahren habe, wird dieses Phänomen durch die kapazitive Kopplung von Leitern verursacht.
Auf Google gefundene wissenschaftliche Abhandlungen aus dem EMV-Bereich helfen mir nicht weiter. Deshalb wäre nett, wenn mir irgendjemand genauere Einzelheiten erklären könnte.
Ausserdem wird auf meiner Suche nach Lösungansätzen ein ziemliches Geheimnis darüber gemacht - keine Ahnung wieso ?
Danke für Eure Hilfe !
Tschööö
Mario |
|
BID = 851232
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
|
|
wenn Du dir den LeitungsVerlauf einer Wechselschaltung ansiehst, siehst du, dass von den beiden Korrespondierenden einer Spannung führt, und der 2. zur Leuchte geht. Ist dei leuchte nun sehr hochohmig (LEDs) oder noch überhaupt keien Leuchte installiert, hängt diese spannungsmässig mehr doer weniger 'frei in der Luft'
Aufgrund der normalerweise langen Leitungslänmge in Wechsel- ud Kreuzsschaltungen kommt es nun zu kapazitiven Einstreuungen von einerm Korrespondiereden (der der unter Spannung steht) zum Schalterlampendraht-Kortrespondierenden |
|
BID = 851235
supermario333 Gelegenheitsposter
Beiträge: 74
|
Danke für die schnelle Antwort ! Dann müsste das Problem doch aber ebenso häufig bei normalen Ausschaltungen auftreten, wovon ich aber noch nicht gelesen habe ?
Umgekehrt hieße das doch aber auch, das man die Blindleistung mit einem "geeigneten" Widerstand abbauen kann und somit diesen Effekt nicht haben sollte ?
Sorry, falls ich gerade einen kompletten Denkfehler mache !
Thx
Mario
|
BID = 851236
Oertgen Schreibmaschine
Avatar auf fremdem Server ! Hochladen oder per Mail an Admin
Beiträge: 1111 Wohnort: Duisburg
|
Also in den meisten Fällen stören diese Restspannungen nicht wirklich. Bei manchen Lampen (zB. LED-Cluster) lässt sich ein kaum wahrnehmbares Glimmen oder Pulsieren beobachten. Verursacht wird dies durch die Leitungskapazität der Schalterzuleitungen. Zwei parallel liegende Drähte bilden einen Kondensator, der Wechselstrom passieren lässt (dieser Kondensator wird ständig umgeladen und es entstehen Lade-/Entladeströme, die im Fall von sinusförmiger Wechselspannung zu ebenfalls sinusförmigem, aber um fast 90° phasenverschobenem sog. Blindstrom führen.)
Vermeiden lässt sich das durch entsprechende Leitungsführung. Man muss vermeiden, Phase und geschaltete Phase über längere Strecken parallel zu verlegen zB. indem man die direkte Verbindung vom Deckenanschluss zum Lichtschalter verlegt und NICHT über eine Verteilerdose mit Stichleitung zum Schalter verdrahtet. Bei Wechselschaltung wird das natürlich schwierig, da müsste man die "korrespondierenden Adern" schon einzeln getrennt verlegen, was aber praktisch niemand so macht. ...oder durch Verwendung kapazitätsarmer Stegleitung (die Leiter haben einen wesentlich grösseren Abstand als bei Mantelleitung NYM/NYY, allerdings darf Stegleitung nur unter Putz verwendet werden und auch da gibt es Einschränkungen)...oder durch Verwendung von Stromstossrelais oder Funkfernschaltern.
MfG: Norbert Oertgen
|
BID = 851338
Murray Inventar
Beiträge: 4829
|
Bei einer normalen Ausschaltung kann doch gar kein Strom fließen da doch der Rückleiter unterbrochen ist.
Na gut - eigentlich hast du da auch über den Schalter eine Kapazität wo Strom fließt, aber der ist sehr sehr gering
Zeichne dir das am besten mal auf, so kann man das schlecht erklären.
Sicherlich könntest du diese Spannung über einen Widerstand abbauen.
NUR - was passiert an dem Widerstand wenn du um - bzw. einschaltest?
|
BID = 851393
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
|
Zitat :
Murray hat am 8 Okt 2012 20:16 geschrieben :
|
Bei einer normalen Ausschaltung kann doch gar kein Strom fließen da doch der Rückleiter unterbrochen ist. |
Bitte?
Wie baust Du einfache Ausschaltungen auf? Dort wird einpolig stets der Außenleiter geschaltet!
Zitat :
| Na gut - eigentlich hast du da auch über den Schalter eine Kapazität wo Strom fließt, aber der ist sehr sehr gering |
Nicht die des Scghalters, sondern die der Leitung ist ursächlich.
Zitat :
| Zeichne dir das am besten mal auf, so kann man das schlecht erklären. |
Vielleicht solltest Du es besser gar nicht erklären, bevor Du es nicht selbst ganz verstanden hast...
Zitat :
| Sicherlich könntest du diese Spannung über einen Widerstand abbauen. |
Könnte man. Oder über einen Kondensator.
Zitat :
| NUR - was passiert an dem Widerstand wenn du um - bzw. einschaltest? |
Was soll passieren? Was halt an ohmschen Grundlasten im Betrieb immer passiert: er setzt etwas Wirkleistung in Wärme um.
[/quote]
|
BID = 851409
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Offtopic :
| @sam2:
Gibt es eigentlich in der Installation Netzleitungen mit abgeschirmten Adern?
Ich habe noch nie welche gesehen, aber vielleicht gibt es sie ja trotzdem. |
|
BID = 851434
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7573 Wohnort: Wien
|
Es gibt Mantelleitungen mit Schirm, welche mit einzeln geschirmten Adern habe ich noch nie gesehen.
Den "Rückleiter" könnte man mit viel gutem Willen auch als geschalteten L interpretieren, in einer Anlage mit Abzweigdosen oder Leuchtenklemmdosen die "Rückleitung" vom Schalter nach oben.
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
|
BID = 851487
Murray Inventar
Beiträge: 4829
|
@sam2 glaube du hast mich nicht sonderlich gut verstanden oder wolltest es nicht oder es war einfach zu spät dafür Sieht man ja auch etwas an deiner Schreibweise
Kann dir leider nur darin Recht geben das ich den Begriff Rückleiter in dem Zusammenhang falsch verwendet habe.
|
BID = 851551
Oertgen Schreibmaschine
Avatar auf fremdem Server ! Hochladen oder per Mail an Admin
Beiträge: 1111 Wohnort: Duisburg
|
Eine Möglichkeit wäre noch, am Lampenanschluss oder in einer Verteilerdose einen Kondensator parallel zu schalten. Gut geeignet sind zB. Entstörkondensatoren aus Leuchtstofflampen mit zB. 22nF oder 47nF. Wichtig ist, dass der Kondensator für direkten Betrieb am Netz zugelassen ist. "X-Kondensator" meistens mit Aufdruck "X2", er darf im im Fehlerfall nicht entflammen.
Dieser Kondensator bildet dann mit der Leitungskapazität der Wechselschaltung einen kapazitiven Spannungsteiler und sorgt dafür, dass die Spannung am Lampenanschluss minimiert wird. Es fliesst zwar ein minimaler Blindstrom, aber der Kondensator erwärmt sich nicht und Blindleistung wird vom Stromzähler auch nicht gezählt. (Die Blindenergie wird nicht in Wärme umgesetzt, sondern pendelt zwischen Netz und Kondensator hin- und her. Der Kondensator lädt sich auf und entlädt sich wieder ins Netz usf.)
|
BID = 851552
supermario333 Gelegenheitsposter
Beiträge: 74
|
Moin zusammen
Danke an Alle - ich denke ich hab's verstanden ! Der Sachverhalt war mir nie so bewusst. Somit habe ich wieder was dazu gelernt.
Also bitte keine Streitigkeiten/Wortgefechte mehr, wegen meines "Problems".
Tschöö
Mario
|
BID = 851560
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
|
Zitat :
| Gibt es eigentlich in der Installation Netzleitungen mit abgeschirmten Adern?
Ich habe noch nie welche gesehen, aber vielleicht gibt es sie ja trotzdem. |
Je nachdem, wie man "Netzleitung" definiert.
Die 10 bzw 20 kV-Kabel enthalten für jeden
"L" einen Leiter mit koaxial N drum herum.
Heute hat man oft einfach drei solcher
Koaxkabel, die auf der Baustelle zu einem
Kabel zusammengebunden werden (beim Abrollen
von drei Trommeln)
Georg
_________________
Dimmen ist für die Dummen
|
BID = 851571
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
|
Offtopic :
| Wobei das in aller Regel kein N ist (denn er führt keinen Betriebsrückstrom - das Netz ist in dieser Ebene ein reines Dreileiternetz, die Last wird symmetriert), sondern ein reiner geerdeter Schirmungs- und Erdschlußschutz-Leiter. |
|
BID = 851574
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
|
Hallo sam2,
aha, daß das ein N ist, war auch schlicht eine Annahme von mir.
Wieviel Haushalte hängen denn etwa an so einem 20 kV/400 V
Trafohäuschen?
Gruß
Georg
_________________
Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 10 Okt 2012 12:22 ]
|
BID = 851604
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
|
Auch wenn ich nicht Sam bin, wage ich es, zu antworten...
An einem derartigen Mittelspannungstrafo kann nur ein einziges Haus angeschlossen sein (eher in ländlichen Gegenden anzutreffen), oder aber auch hundert und mehr Wohneinheiten.
Eine allgemeingültige Aussage ist da nicht zu treffen, leider.
_________________
Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!
|