Zitat :

Die Trafostatio befindet sich nicht im Keller, sowas baut man auf ebener Erde.

Im ARAG-Tower Düsseldorf befindet sich eine Trafostation in der 30. Etage und zwei Trafos im Keller


Ich habe recht viel in Hochhäusern zu tun, also kann ich zumindest mal einen groben Überblick geben. Zuerst wäre mal zu erwähnen, dass es von den baulichen Gegebenheiten abhängt. Wenn beispielsweise eine Tiefgarage vorhanden ist, wird die Trafostation so angeordnet, dass sie von der Garage aus zugänglich ist. Die Trafos und Schaltanlagen lassen sich dann einfach durch die Tiefgarage an ihren Platz befördern. Ist keine TG vorhanden und die MS-Station soll in den Keller, wird sie so geplant, dass sie an einer Gebäudeaussenwand liegt. Dort ist dann auf der Aussenseite ein Schacht, der durch eine Tür mit dem Traforaum verbunden ist. Muss später mal ein Trafo ausgetauscht werden, wird er durch die Tür in den Schacht gerollt (diese MS-Trafos haben immer Stahlrollen, um sie einfach bewegen zu können) und mit einem Kran nach oben gebracht.

Die Verkabelung lässt sich auch verschiedenartig bewerkstelligen. Man kann ein Schienensystem in einer Steigetrasse einsetzen, das vom Keller bis zum Dach durchgehend ist und pro Etage einen Schaltraum mit der Zählerverteilung/Unterverteilung installieren. Oder man setzt statt des Schienensystems Leitungen ein, die die Etagenverteiler mit der NSHV verbinden. Genauso kann man auch die Zählerverteilung in den Keller setzen und von dort aus jede UV einzeln anfahren. Welche Lösung man einsetzt, hängt von der Gebäudehöhe und damit den Leitungslängen ab.

Wie man die Trafos in Dachstationen bekommt, ist recht einfach: Genau wie die Aufzugstriebwerke - nämlich mit einem Kran. Oder wie im Fall ARAG-Tower per Lastenaufzug (was natürlich nur geht, wenn mehrere Trafos vorhanden sind).


Gruß Tobi

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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"

Wozu packt man denn einen Trafo in den 30. Stock? Wohl doch nur um den Spannungsfall auf dem Weg zu den einzelnen Etagen zu minimieren, oder?
Und um was für Leistungen geht es da eigentlich? Aus der Nähe kenn ich bislang nur die "kleinen" Trafos um 160kVA rum.

Und noch ein Nachtrag. besagte Trafos befanden sich nicht in einem Hochhaus, sondern in einem ganz normalen 3-Stöckigen Bürogebäude. Und da gab es eine Rampe über die die neuen Trafos beim Austausch mit einem Seilzug runtergerollt wurden.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Deneriel am 16 Sep 2007 12:27 ]

Ja, wegen des Spannungsfalls. In dem Gebäude ist ein vom Keller bis zum Dach durchgehendes Schienensystem installiert, das beidseitig eingespeist wird. Wie hoch die Nennleistung der Trafos ist kann ich aus dem Kopf raus nicht sagen, aber es wird pro Trafo um die 1MW sein. Der Trafo in der 30sten ist aber noch nicht das schlimmste, der ist noch relativ leicht (sind alles Giessharztrafos). Fast direkt nebenan steht nämlich das Netzersatzaggregat und das Ding bringt um die acht Tonnen auf die Waage. Wenn das mal ausgetauscht werden muss, möchte ich möglichst gerade Urlaub haben


Gruß Tobi

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30. Stock beim ARAG-Tower ist ganz oben auf dem Dach? Ich kenn das Teil zwar (du meinst dem am Zubringer Nord nehm ich mal an), aber zum Stockwerke zählen fehlte mir dann die Muße

Aber... 1MVA - das sind 2,5kA Sekundär bei 400V ?! Das muß doch ein Mörder-Klopper sein?! die 160kVA-Teile waren ja schon nahezu Mannshoch und groß wie 2 Gefrierschränke.
Und dazu 8t Moppel mit gleicher Leistung... huiuiui. Das sind dann Kragenweiten die man als "Normalsterblicher" nicht zu sehen bekommen wird.


Ich weiß ja nicht vieviele Arbeitsplätze das so sind. Die letzte TK-Anlage die ich betreut habe lag zum Ende hin bei rund 700 TLN-Leitungen, und wir waren noch beim 1. Schrank mit der 3. LTU. Und man kann bis zu 4 Schränke mit jeweils 4 LTUs koppeln.

Ich würde mal spekulieren daß da in so ein Gebäude gar nicht extrem viele Adern rein kommen - ein paar Dutzend DA Kupfer und ein paar DA Glasfaser sollten normalerweise schon reichen.
Größere Firmen nutzen ja keine BRIs für die Telefonie sondern PMXe, und wenn das nicht mehr reicht geht man halt direkt mit ATM auf ne Glasfaser.
Alles ne Frage der Kosten. Wir hatten 2 PMXe am Standort mit besagter Telefonanlage. Ich bin da zwar nicht mehr, aber die T-Com hat just vor 2 Wochen 12DA Glasfaserleitung reingelegt. (Standleitung - die 2Mbit über Kupfer reichen einfach vorne und hinten nicht mehr)

Wir haben neulich auch eine Trafostation auf 1MVA verstärkt - der Trafo kam mir jetzt nicht besonders gross vor. Gewichtsmässig lag der (Giessharz) irgendwo bei 2 bis 3 Tonnen, also noch nix weltbewegendes. Und von den Massen schätze ich mal 0,8m breit, 1,5m lang und 1,5m hoch. Das sind aber alles Schätzungen, war nur kurz als "Feuerwehr" in der Sonntagsschicht von 03:00 bis 10:00 auf der Baustelle

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Gruß aus Nürnberg,


Lightyear


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Bisserl falsch gerechnet würd ich sagen Bei 1MW sind das wenn wir den cos Phi vernachlässigen (den habe ich nämlich nicht im Kopf) knappe 1450A sekundär. Die werden aber nicht voll ausgenutzt, die Leistungsschalter in der NSHV sind auf 1200A ausgelegt. 30ste Etage ist nicht direkt auf dem Dach, der Kasten hat zwei Kellergeschosse, ein Erdgeschoss und 31 Obergeschosse + Dach. Die Aussicht vom Dach ist aber wirklich genial, muss man mal gesehen haben.
Wie die TK-Anlage aufgebaut ist kann ich leider nicht sagen, ist nicht meine Baustelle. Wir sind dort als Subunternehmer von GTE tätig und kümmern uns um die Hoch - u. Niederspannungsanlagen sowie die Lüftungstechnik. EDV und Tk werden nicht von unserer Firma betreut.

@Lightyear: Ja, von den Maßen her dürfte das durchaus hinkommen. Ich habe die Brummer zwar noch nie ausgemessen aber nach reinem Augenmaß passt es.


Gruß Tobi

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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"

Danke für die zahlreichen Hinweise.

Nun kann ich mir das schonmal vorstellen.

Danke

Ralf

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Gruss Ralf

Keine Ursache. Man ist ja schliesslich auch ein bisserl stolz wenn man in solchen Prestigegebäuden arbeiten darf


Gruß Tobi

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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"

Yo, das wäre ich auch. Und anhand der wenigen "Erfahrungsberichte" hier, sieht man ja, das es nur sehr wenigen vergönnt ist, das mal live zu sehen.
Leider gibt es hier bei uns KEINE Hochhäuser. Sonst könnte ich mal versuchen, mir das im Original anzusehen.

Aber wie das in den USA bei 70 Stockwerken gemacht wird, würde mich ja auch interessieren!

Oder im Haus bei 500m Höhe!!!!

Allein die Haustechnik muss doch Atemberaubend sein!
(Klima, Heizung, Wasser, Abwasser, aber auch die Elektischen Systeme)

Schade das man dazu nur sehr wenig im Netz findet! (Oder ich zu dumm zum suchen bin! )


Danke

Ralf

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Gruss Ralf

Also gemäß Wiener Hochhausgesetz zählt alles ab 22m Bodenoberkante des obersten Geschoßes als Hochhaus... ich denke das müßten ein paar Bauten bei euch auch hinbringen (erinnere mich da so vage an einen Zubau der Stadtverwaltung).
Da sind dann hier so Sachen vorgeschrieben wie Druckbelüftung in den Stiegenhäusern,...

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

Klar gibt es hier Häuser mit mehr als 22m.

Aber wie ICH "hoch" definiere, hab ich doch schon oben geschrieben.



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Gruss Ralf

Zitat : Trumbaschl hat am 18 Sep 2007 11:07 geschrieben :

Also gemäß Wiener Hochhausgesetz zählt alles ab 22m Bodenoberkante des obersten Geschoßes als Hochhaus...

Hallo

Das ist nicht nur bei Euch in A so. Bei uns in D gelten ab 22m auch andere Gesetze
Bei uns im Betrieb wurde für die Instandhalter im Lüftergeschoss einer Halle ein Wekstat- und Aufenthaltsraum unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften für über 100.000€ eingebaut. Der durfte dann auch tatsächlich ein halbes Jahr als Werkstattraum benutzt werden, bis bemerkt wurde, dass dort eine Fussbodenhöhe über Erdniveau von 22,75m herrscht(ja da wird die Luft schon allmählich dünner ). Ab dem Zeitpunkt war der dauerhafte Aufenthalt dort verboten und alle Möbel und Schränke die dies eventuell ermöglicht hätten entfernt...
Teurer Spass wegen 76cm

Gruß powersupply

@powersupply

Ich denke euer Betrieb hat da die Notbremse gezogen und einen Deal mit dem Bauamt eingefädelt:

Da euer Haus nun unter die Hochhausverordnung fällt(bzw. ohne den Deal fallen würde) wären bestimmt unfangreiche Nachrüstungen erforderlich geworden, z.B.:

Brandmeldeanlage/ Sicherheitsbeleuchtung/ Überdrucklüftung Treppenhaus und weitere Kostenintensive Brandschutz + Evakuirungsmaßnahmen.