Fragen zur Zulässigkeit und Eignung bzgl. NEA

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Autor
Fragen zur Zulässigkeit und Eignung bzgl. NEA

    







BID = 697090

Deneriel

Schriftsteller



Beiträge: 981
Wohnort: Westmünsterland
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Moin moin,

wie der Zufall so spielt sitze ich beruflich gerade an den Überlegungen zu einer neuen USV-Installation in unserem Serverräumchen @work.
Passenderweise wurde uns nun intern von einer anderen Abteilung eine gebrauchte NEA angeboten. Nennleistung 20kVA (400V Drehstrom), das ist rund doppelt soviel wie wir tatsächlich incl. Klimatisierung für unsere Maschinen benötigen.*

Haken an der Sache: Das Ding wird mit schnödem Benzin betrieben. Im Nachbarforum (Steckdose) gab es im Mai einen entsprechenden Thread in dem herausgestellt wurde daß der Betrieb von Ortsfesten Netzersatzanlagen mit Benzin in dem genannten Zusammenhang nicht zulässig sei. Allerdings ging es dort auch um eine Sicherheitsbeleuchtung.
Da ich keinen Zugriff auf die Normen habe wäre meine Frage jetzt ob das auch bei nicht sicherheitskritischen Anwendungen gilt - gut, es ist ärgerlich wenn in der EDV die Lichter ausgehen, es frisst Zeit alles wieder hochzufahren und ich würde mich tierisch ärgern wenn das Moppel nicht anspränge, aber ich kann keine akute Gefahr für Leib und Leben darin erkennen.

Kann mir da mal einer auf die Sprünge helfen? Lightyear? Tobi P.? Sonstwer?


*) Virtualisierung sei Dank. Wir sind von gut über 20 einzelnen Maschinen auf ein halbes Rack runter und haben der reinen Anzahl nach sogar noch zugelegt.

BID = 697117

elmo_cgn

Schriftsteller



Beiträge: 588
Wohnort: Köln

 

  

Hallo,

bei der geringen benötigten Leistung würde ich eher auf eine Rack USV setzen, diese könnte bei entsprechender Auslegung den Betrieb der Server nach Netzausfall für 30-60 Minuten sicherstellen.
Zusätzlich sind die Server dann auch gegen Netzstörungen geschützt ( wenn Du eine Online USV einsetzt ).
Bei der Auswahl der USV darauf achten, das diese den Servern z.B.: per SNMP einen niedrigen Batterieladestand mitteilen kann, damit sich die Server noch ordnungsgemäß herunterfahren können.

Ist die vorhandene NAE eine komplette NEA mit Synchronregler, Rückspeisesicherung, etc. ? oder nur ein einfacher Benzinmoppel ?

Gruß,
Elmar



BID = 697374

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss

Moin,

das Hauptproblem bei einer benzinbetriebenen NEA ist der Kraftstoff. Benzin ist von der Lagerungssicherheit her wesentlich brisanter als Diesel, daher sieht man in der Regel von benzinbetriebenen NEA ab. Beim Diesel hätte man zudem den Vorteil beim Kraftstoff auf kostengünstiges Heizöl zurückgreifen zu können, bei einer stationären Anlage ist das auch steuertechnisch vollkommen legal.
Je nach Alter der Anlage kann es ausserdem zu massiven Problemen mit den USV kommen. Wenn die NEA aufgrund veralteter Technik eine große Toleranz bzgl. der Netzfrequenz aufweist kann das dazu führen dass die USV einen Fehler im Versorgungsnetz erkennt und die Akkus nicht mehr lädt. Ein solcher Fall ist in meinem Dunstkreis gerade aktuell und wird uns demnächst einen abendlichen Einsatz in Düsseldorf bescheren.
Und wie bereits von Elmar angemerkt: Wie sieht eigentlich die technische Ausstattung der euch angebotenen NEA aus, ist das wirklich ne vollwertige Netzersatzanlage mit kompletter Steuerung oder nur ein einfaches Benzinaggregat das bei Netzausfall über einen Fremdstarteingang gestartet wird?


Gruß Tobi

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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"

BID = 697580

Deneriel

Schriftsteller



Beiträge: 981
Wohnort: Westmünsterland
ICQ Status  

Grml! Nu hats mir den fast fertigen Beitrag zerlegt. Also nochmal von vorn...

Also bislang wird der ganze Raum von ein paar kleinen USVs (2-3kVA) versorgt. Das sind halt multiple Fehlerquellen, die Geschichte ist nicht wirklich übersichtlich und regelmäßig kommt eine andere USV an und will frische Akkus haben.
Da ich sowieso noch einen 2. Standort habe bei dem die USV nicht mehr ausreicht hatte ich vor die Geräte vom Hauptstandort dort zu "recyclen" und den Hauptstandort mit einer dickeren USV abzusichern.
10kVA reicht um die Rechner am Leben zu halten, man könnte mit Akkus durchaus eine nennenswerte Überbrückungsdauer hinbekommen. Aber da kommt die Klimaanlage ins Spiel.
In meinem eigenen Dunstkreis ist es passiert daß eine Klimaanlage den Wechselrichter einer 20kVA USV durch ihre ständigen Einschaltstromstöße geschrottet hat. War nen teurer Spaß und ganz sicher nicht lustig für den Kollegen.

Die Überlegung war daher eine vergleichsweise kleine USV zu nehmen und mit dem Moppel zu ergänzen. Die Klimatisierung würde man auf das Moppel umstellen. Wenn das nicht dann anspringt fahren die Server runter, ich ärgere mich ganz tierisch und verfluche es.
Das würde dann keinen Unterschied zum jetzigen Zustand bedeuten.
Wenn im Hauptgebäude der Strom aus ist kann da zwar keiner mehr arbeiten, aber da wir noch genug Nebenstandorte haben wären die von einem Ausfall somit nicht beeinträchtigt.
Der letzte hat übrigens rund 2 Stunden gedauert, ich war auf dem Weg nach Hause und als ich wieder im Büro war waren die Kisten aus...


Leider habe ich keine verbindliche Information außer dem Typenschild auf dem Generator das ihn als Synchronmaschine mit 3000U/min Nenndrehzahl und 20kVA bei 400V ausweist.
Die weiteren Informationen dazu sind: Das Aggregat stammt aus einer Pumpstation*, ist knapp 30 Jahre alt und würde als nächstes erstmal geprüft und überholt. Es sitzt natürlich ein Drehzahlregler drauf, ich weiß aber nicht ob und wie der gesteuert wird. Die Gerätesteuerung hab ich nicht gesehen, da kann ich mich nur auf die Aussage des Kollegen verlassen: Klappertechnik. Rechnen tu ich also mit nicht mehr als der Möglichkeit es fernzustarten.
Diesel oder Heizöl haben wir übrigens gar nicht im Haus, insofern kann ich auch nicht darauf zurückgreifen.

Nach euren Aussagen würde ich dazu tendieren einfach mal ne USV mit ein bisschen Belastung als "Dummy-Load" an das Gerät dran zu hängen und zu schauen was passiert, insbesondere wenn man mal nen "dicken" Verbraucher anwirft (11kW Durchlauferhitzer oder sowas...)

nochn Nachtrach:
Eine Rückspeisesicherung ist laut mündlicher Aussage des Kollegen in der "Klappertechnik" enthalten bzw. damit aufgebaut.
Synchronregler müsstest du mir erklären (ich bitte darum) und selbst dnan wüsste ich nicht ob das Ding sowas hat.

*) Ironie daß das Aggregat mit dem problematischen Kraftstoff Ex-geschützte Pumpen versorgt hat. Natürlich nicht im gleichen Raum...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Deneriel am 21 Jun 2010  0:11 ]

BID = 697720

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss

Moin,

die Synchronisiereinrichtung ist zum unterbrechungsfreien umschalten auf Normalnetz nötig (sog. Rücksynchronisierung). Die NEA-Steuerung erkennt das nach Ausfall wieder anliegende AV-Netz, synchronisiert das Aggregat darauf und legt den Netzschalter ein. Anschliessend wird der Generatorschalter abgeworfen. Durch das Aufschalten des SV-Netzes (Notstromnetz) auf das AV-Netz (Normalnetz) erreicht man eine unterbrechungsfreie Umschaltung zwischen den Netzen. Das geht natürlich auch umgekehrt (Aggregat starten, auf AV-Netz synchronisieren und aufschalten, anschliessend AV-Netz abschalten), machen wir z.b. bei Stationsfreischaltungen wenn an der Station Verbraucher hängen die unter keinen Umständen ausfallen dürfen.

Dreissig Jahre dürfte in Bezug auf die Regelung schon sehr kritisch sein. Die Anlage von der ich sprach ist genauso alt (die macht übrigens genau das was deine machen soll und das auch bei einem branchengleichen "Arbeitgeber", du solltest also unbedingt eine der USVen dranhängen und schauen ob die mit der NEA klarkommt. Nicht dass wir nach dem Düsseldorf-Einsatz noch zu euch rüberfahren müssen


Gruß Tobi

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BID = 697782

elmo_cgn

Schriftsteller



Beiträge: 588
Wohnort: Köln

Hallo,

die Klimaanlagen keinesfalls aus der USV speisen.
Wenn eure Klimaanlagen für den Einsatz in Serverräumen konzipiert sind, sollten diese getrennte Einspeisepunkte für den Kompressor und Ventilatorstromkreis haben.
Bei einem Stromausfall würde der Kompressor gestoppt und nur der Ventilator über die USV weiterbetrieben, nach Start der NEA werden dann die Kompressoren nacheinander wieder zugeschaltet.
Falls eure Klimaanlagen keine getrennten Einspeisepunkte haben würde ich die Klimaanlagen nur an das NEA Netz hängen, nach Start der NEA sollten die Kompressoren nach Ablauf der Sperrzeit wieder starten.


Schon mal überlegt das halbe Rack in einem Rechenzentrum unterzubringen ?
Evtl. liegen dort die monatliche Kosten unter euren jetzigen Stromkosten, das Problem mit USV, NEA, Klimaanlagen und deren Wartung hätte sich dann auch erledigt, die monatliche Kosten für die Colocation könnten auch direkt Gewinnminimierend abgesetzt werden.
Am Firmenstandort dann nur noch einen Backupserver betreiben, auf dem täglich die wichtigsten Daten gesichert werden.

Wenns doch der Moppel sein soll, am besten geschützt im freien aufstellen ( nur Dach drüber und Zaun drum ).
Auffangwanne drunter und es sollte keine Probleme geben.

Gruß,
Elmar


BID = 697790

Deneriel

Schriftsteller



Beiträge: 981
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@Elmar: Diese Klimaanlagen sind ganz bestimmt NICHT für den Einsatz in Serverräumen gedacht. Es handelt sich um 2 ganz ordinäre Splitgeräte.
Allerdings bringt mir dir getrennte Speisung herzlich wenig denn ohne den Kompressor in der Außeneinheit erfolgt auch keine Kältemittelzirkulation und somit kein Wärmetransport.
Sobald der aufgebaute Druck am Verdampfer weg ist ist Essig mit Kälte.

Der Grund warum es zwei Geräte sind ist auch eher "konsequentes Recycling zum Sparen, koste es was es wolle" denn die geplante Redundanz. Das entspricht durchaus der Planungsweise die ich von der Bude gewohnt bin.

Insofern hatte ich nichts anderes vor als die Klimatisierung auf das Ersatznetz zu hängen.

Aufstellung des Moppel geschützt im Freien wäre zwar technisch möglich, allerdings bedeutet "technisch möglich" noch lange nicht daß das auch organisatorisch durchsetzbar ist... Am besten ist es wenn keiner merkt daß da überhaupt irgendwo sowas rumsteht.

Bezüglich deines Auslagerungsvorschlages: Das wird vor der Fusion mit mindestens einer weiteren Organisation dieser Art wohl nicht der Fall sein. In diesem Fall wäre eine Zentralisierung denkbar, und auch dann wohl kein externes Hosting. Das letzte Mal das sowas im größeren Umfang geschehen ist war 1974 - da war in dieser Gegend noch keine EDV jenseits der Lochkarten im Einsatz.
Achso - da wir nicht in irgendeiner Großstadt sind sind dicke Leitungsverbindungen nicht so ganz billig...

@Tobi P.: Danke - dann hab ich richtig getippt mit der Synchronisierung. Wundert mich übrigens kein Stück daß das Problem in Düsseldorf ähnlicher Natür ist. Aus der Branche gibts da ja so ein paar Klitschen.
Ist halt immer die Budget-Frage. Aber wenns dann mal schneit soll man bitte für alles vorgesorgt haben und am besten komplett autonom agieren... Oder man überlegt sich: "Ach, wenn hier großflächig was ausfällt lassen wir halt wen kommen und speisen extern ein." - "Super Idee! Damit seid ihr dann bestimmt die Einzigen und deswegen wird gerade diese Klitsche versorgt."
Wenns nicht Um Kohle ginge wärs das einfachste sich nen 20" ISO-Container in den Hof stellen zu lassen und einfach das ganze Gebäude anzuschließen. Der Hausanschluss macht eh nicht mehr als 175kVA mit.


Ich denke wir werden mal die Überprüfung abwarten. Wenn da nichts großes dazwischen kommt dann mal mit Last testen, und wenn sich dann rausstellt daß die Regelung nicht geeignet ist könnte ich mir ad hoc zwei Abteilungen vorstellen die das Ding mobil machen und sinnvoll einsetzen könnten.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Deneriel am 22 Jun 2010  1:45 ]

BID = 698009

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss

Moin,

das Düsseldorfer Problem wurde heute zu einem richtigen Problem. Ursprünglich war geplant dass wir nächsten Montag einfach nur über unser Aggregat einspeisen um zu schauen ob die USVen mit unserem Agginetz klarkommen. Dann wäre es erwiesen dass die stationäre NEA ein Problem mit der Frequenzstabilität hat. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, das Ergebnis ist dass ich heute morgen die Einsatzalarmierung bekommen habe, gerade nach zwölf Stunden Einsatz nach Hause kam und in der Düsseldorfer Altstadt jetzt unsere NEA im Bereitschaftsbetrieb steht weil die stationäre NEA auf gut Deutsch gesagt komplett am Arsch ist.
Aufgrund dessen kann ich dir nur raten die Finger von der Anlage zu lassen, ich persönlich würde mir so ein altes Ding nicht ums Verrecken in ein wichtiges Rechenzentrum stellen


Gruß Tobi

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