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FI Nachrüstung Gartenlaube div Fragen |
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BID = 821427
Zeis Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Dresden
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Hallo
Durch Gesetzesänderungen waren alle Pächter in unsere Gartensparte verpflichtet die Elektroanschlüsse mit FI-Schutzschaltern nachzurüsten.
Die Arbeiten hab ich selber ausgeführt und letztlich von einen gelernten Elektriker abnehmen lassen.
Nun hatte ich zum Angrillen leider einen "sehr Klugen" Kumpel, welcher meinte diese Installation testen zum müssen. Ich habe mir gedacht mit dem neuen FI dürfte eh nicht viel passieren. Auch wenn ich es für Schwachhsinn hielt. Mit einem Isoliertem Leiter überbrückte er die Phase der Steckdose zum Schutzkontakt (Zuerst ein Ende des Leiters [mit Aderendhülse] an die Phase und dann das andere Ende[ohne Aderendhülse] an den Schutzkontakt. Es gab eine grellen Lichtblitz. Die Steckdose war in Umgebung des Schutzkontaktes oberflächlich verrußt.
Sowohl der Sicherungsautomat (ASS / 16 A/ Kl.B )als auch der FI (ABB /40A /0,03A) haben ausgelöst.
Ist es normal das beide Automaten auslösen? Müßte der FI nicht viel schneller Schalten, wenn ich an den Lichtblitz, den Ruß in der Dose und das schon perlig geschmolzene Ende des Leiterendes(feinaderig) denke?
mfg |
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BID = 821435
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Hallo Zeis!
Erstmal willkommen im Forum
Aber jetzt:
Wie kommt man blos auf die Idee, so einen FI zu testen??
Sei froh, dass nichts schlimmeres passiert ist
Zitat :
| Sowohl der Sicherungsautomat (ASS / 16 A/ Kl.B )als auch der FI (ABB /40A /0,03A) haben ausgelöst.
Ist es normal das beide Automaten auslösen? |
Ist in diesem Fall normal.
Der FI reagiert zwar als erster, aber bis die Mechanik in Bewegung kommt um den Stromkreis zu unterbrechen, vergehen ein paar ms. In dieser, wenn auch sehr kurzen, Zeit steigt der Strom allerdings so stark an, dass auch der LSS auslöst.
Gruß
Rainer
PS: Mach das nie wieder!!
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Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!! |
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BID = 821442
Ronnie1958 Schreibmaschine
Beiträge: 1343 Wohnort: Taunusstein
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Tja, beim Angrillen wird halt nicht nur der Grill vorgeglüht
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BID = 821445
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
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Erinnert mich leicht an den IchMagJetztNichtSchuleHabenSchuckoStecker (ein Schuckostecker mit allen 3 kurzgeschlossenen Kontakten), der immer mal herhalten musste, wenn einem fad im Schädel war.
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BID = 821474
TF_tronikfan Stammposter
Beiträge: 372 Wohnort: Stuttgart
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Sei einfach froh, dass nicht mehr passiert ist.
Leider ist es so, das Elektrotechnik mehr ist als drei Drähte an eine Steckdose anklemmen.
Greif Dir Deinen gelernten Elektriker und lass Ihn die Anlage vollständig ausmessen.
Ich meine Ihr habt Glück gehabt, dass der max. Abschaltstrom der Sicherungsautomaten nicht überschritten war.
Zur Info:
der FI darf bis zu 400msec verspätet auslösen(auch wenn er dies meist schon nach 30msec macht).
Eine ("Kurschlußstrommessung") Schleifenwiderstand der Anlage müsste eigentlich obligatorisch sein. Wenn dabei wirklich herauskommet, dass Ihr direkt neben dem Trafo sitzt, werden weiter Maßnahmen fällig.
Gruß
tf
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BID = 821495
Zeis Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Dresden
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Hallo und Danke für die Antworten, besonders von der kurzen sachlichen Ausführung von Rainer.
Nur nochmal am Rand: Ich bin bestimmt kein gelernter Fachmann aber auch nicht Grün.Ich durfte schon zwei komplette Wohnungen & meine Laube verdrahten, welche natürlich von einem Elektromeister geprüft und abgenommen wurden(ohne Mängel).
Wie man meinem Startpost entnehmen kann ist dieser Versuch nicht auf meinem Mist gewachsen, noch habe ich ihn ausgeführt, noch habe ich die Idee für Gut geheißen.
Zitat :
TF_tronikfan hat am 20 Mär 2012 14:20 geschrieben :
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Ich meine Ihr habt Glück gehabt, dass der max. Abschaltstrom der Sicherungsautomaten nicht überschritten war.
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Wie darf ich das verstehen?
Der Stromanschluss der Laube sieht so aus: Stromverteilerkasten mit 16A Schmelzsicherung für jeden Stromabnehmer/quasi jede Laube > von diesem Verteilerkasten geht nur eine Phase , ein Nullleiter und ein Schutzleiter pro Laube ab > also kein Kraftstrom (3Phasen). In der Laubegehen diese in den Sicherungskasten zum FI (Phase & Null) und vom FI zu den einzelnen Sicherungsautomaten (Licht [10A], Steckdose [16A]).
Wie soll ich das verstehen: Glück das der max. Abschaltstrom nicht überschritten war? Ich denke die Sicherungsautomaten sind dafür da, bei der angegebenen Amperzahl auszulösen, so das es nicht zu einer Überschreitung kommt. Bzw der FI halt bei fehlenden Strom im Kreislauf (max 0,03A) schaltet.
Zitat :
TF_tronikfan hat am 20 Mär 2012 14:20 geschrieben :
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Eine ("Kurschlußstrommessung") Schleifenwiderstand der Anlage müsste eigentlich obligatorisch sein. Wenn dabei wirklich herauskommet, dass Ihr direkt neben dem Trafo sitzt, werden weiter Maßnahmen fällig.
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Neben dem Trafo? Dem Sicherungskasten in der Laube gehen noch mind. zwei Verteiler bzw Hauptanschlusskästen mit Sicherungen vor.
Kurzschlüsse kommen im Haushalt auch gar nicht mal so selten vor.
Habe schon zwei Überspannungsschutzsteckleisten namenhafter Hersteller entsorgen müssen weil diese beim einschalten einen Kurzschluss verursacht hatten. Muss ich jedesmal wenn ein Sicherungsautomat ausgelöst wird den Elektriker kommen lassen und meine Wohnung durchmessen lassen?
Mich hatte es nur sehr verwundert das bei einem Kurzen noch soviel wucht dahinter steckt das es die feinen Kupferadern des Überbrückungskabels an den Enden schmelzen. Der FI verhindert sicherlich einen lebensgefährlichen Strom aber eine mächtige Aua kann man trotzdem davontragen, wie ich das so sehe.
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BID = 821507
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17433
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Ein Kurzschluss interessiert den FI nicht dafür ist die Sicherung da!
Der Fi reagiert auf den Fehlerstrom und wenn das dummerweise auch ein Strom in Höhe des Kurzschlussstromes ist trennt sowohl der FI als auch die Sicherung.
Ein LS B16 benötigt um in der vorgeschriebenen Zeit auszulösen 80 A! Kurzschlusströme können unter günstigen Umständen durchaus auch in der Größenordnung von 600 und mehr A liegen.
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 821521
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Ich glaub nicht das man sich in einer Laube gedanken über derartiges machen muss. Da reicht schon ein paar meter Zuleitung um das ganze unter 6kA zu begrenzen.
Die Steckdose dürftest du übrigens jetzt erneuern müssen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: ego am 20 Mär 2012 18:04 ]
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BID = 821523
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17433
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Davon war auch nie die Rede! Es reichen auch bei einer Gartenlaube 100 A um Kupfer zu verschweißen! Das bei derartigen Unsinn durchaus auch mehrere Lauben lahm gelegt werden können ist dir hoffentlich klar.
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BID = 821525
TF_tronikfan Stammposter
Beiträge: 372 Wohnort: Stuttgart
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Zitat :
| Der Stromanschluss der Laube sieht so aus: Stromverteilerkasten mit 16A Schmelzsicherung für jeden Stromabnehmer/quasi jede Laube > von diesem Verteilerkasten geht nur eine Phase , ein Nullleiter und ein Schutzleiter pro Laube ab > also kein Kraftstrom (3Phasen). In der Laubegehen diese in den Sicherungskasten zum FI (Phase & Null) und vom FI zu den einzelnen Sicherungsautomaten (Licht [10A], Steckdose [16A]).
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Diese (16A) Schmelzsicherung stellt den sogenannten Backupschutz dar.
Ich wollte Dich auch nicht anmachen - hatte allerdings auch schon öfter das Vergnügen nicht nur FI und Sicherungsautomat einzuschalten, sondern zusätzlich die Hausanschlußsicherung nach solchen Aktionen zu wechseln.
Auch der Kurzarmige hat es erklärt wobei:
Zitat :
| Kurzschlusströme können unter günstigen Umständen durchaus auch in der Größenordnung von 600 und mehr A liegen. |
durchaus auch 6kA erreicht werden können, (das ist üblicherweise trafonah)
und dann ist eben auch das Ausschaltvermögen des Sicherungsautomaten nicht mehr gegeben.
Zitat :
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Ich glaub nicht das man sich in einer Laube gedanken über derartiges machen muss. Da reicht schon ein paar meter Zuleitung um das ganze unter 6kA zu begrenzen. |
Da hast Du recht allerdings was die Entfernung zu Trafo nicht in dem Ursprungsthread -so wenig wie Angaben zur Backupsicherung.
Ich wollte Dir nur die Hintergründe aufzeigen, da Du Dir ja zu dem Thema Gedanken machst. Und andeuten, dass sowas noch etwas mehr "Bums" machen kann.
tf
Ä:ergänzt
[ Diese Nachricht wurde geändert von: TF_tronikfan am 20 Mär 2012 18:23 ]
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BID = 821527
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Sicherungsautomaten in DE müssen mindestens 6kA Schaltvermögen haben.
Vorher darf da garnichts verschweissen!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: ego am 20 Mär 2012 18:50 ]
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BID = 821536
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Auch um 6kA zu erreichen muss man schon einen verdammt hohen Leitungsquerschnitt haben. Jede übliche Installationsleitung in dieser Dimension(Gartenlaube) dämpft da schon ausreichend.
Um über 6kA zu kommen, musst du den LS schon direkt in die NSHV oder mit vergleichbaren Querschnitten kurz angefahrenen Verteilern platzieren.
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BID = 821610
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Nun übertreibt mal nicht! Der Strom, der benötigt wird, um die magnetische Auslösung eines LSS zu betätigen ist hoch genug um einige Kupferadern zu verschmelzen. Da die 16A Schmelzsicherung nicht ausgelöst hat (durchgebrannt ist) hätte ich keinerlei Bedenken dort "zu Bette" zu gehen
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BID = 821612
Rial Inventar
Beiträge: 5401 Wohnort: Grossraum Hannover
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Offtopic :
| Kann das nicht mal jemand nach "Stromunfälle" verschieben ?! |
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Früh aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung !
Alle Tips ohne Gewähr und auf eigene Gefahr !!!
Vorschriften sind zu beachten !!!
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BID = 821614
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3413 Wohnort: Mainfranken
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Zitat :
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Da die 16A Schmelzsicherung nicht ausgelöst hat (durchgebrannt ist) hätte ich keinerlei Bedenken dort "zu Bette" zu gehen
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Da hast aber nen bisschen mehr als 3 % Spannungsabfall auf der Leitung
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