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BID = 113820
sischi55 Gerade angekommen
Beiträge: 5
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Als ich eine Lampe im oberen Stockwerk meines Hauses anschloß, bemerkte ich, daß auf der "Minusleitung" (blau) ein leichter Strom fließt. Messung ohne die Lampe angeschlossen zu haben.
Desweiteren habe ich bei zwei Steckdosen auf einer Erdleitung (grün/weiß) ebenfalls einen Stromfluß festgestellt. Angeschlossene Geräte stehen aber deswegen nicht unter Strom bzw. es löst weder eine Sicherung noch den Schutzschalter aus. An was kann das liegen?
Ich hatte das Haus vor Jahren "gebraucht" gekauft und habe das festgestellt.
Wer kann mir Auskunft geben?
MfG sischi55 |
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BID = 113827
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo sischi,
erstmal Willkommen im Forum!
Um das beurteilen zu können, müßten wir erstmal wissen, was Du unter einem "Stromfluß" verstehst. Ich fürchte nämlich, das deckt sich nicht mit dem, was man gemeinhin fachlich damit meint.
Also:
Was genau hast Du wie genau und womit genau gemessen bzw. anderweitig "festgestellt" (feuchter Finger...?)?
Eine "Minusleitung" gibt es in Hausinstallationen normalerweise überhaupt nicht, da es sich ja um Wechselspannung handelt! Wahrscheinlich meinst Du den Neutralleiter "N".
Der Schutzleiter ("Erde") ist übrigens grün/gelb und nicht etwa "grün/weiß".
Um was für einen Schutzschalter handelt es sich (FU oder FI)? Welche Werte hat er?
Dann sehen wir weiter.
Gruß,
sam2
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 113913
darkstar Schriftsteller
Beiträge: 700 Wohnort: Kirrlach
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Vermutung 1: könnte es sein, dass Du mit leichtem Stromfluss eigentlich meinst, es liegt eine geringe Spannung an ?
Vermutung 2, Du hast mit einem Multimeter zwischen z.B. dem Heizkörper und dem Schuko-Bügel gemessen ?
Vermutung 3: die Installtion ist von vor 1960 (wann war das nochmal genau ??) und es liegt ein TN-C Netz vor und zudem sind die Klemmstellen schon etwas oxidiert. Daaaann währe diese geringe Spannung ganz normal und einer der Nachteile des TN-C Netzes.
sollte ich mit Vermutung 1,2,3 falsch liegen, sorry, meine Kristallkugel ist ein wenig stumpf
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BID = 114058
sischi55 Gerade angekommen
Beiträge: 5
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Danke für die Begrüßung.
Ich kann mir in bestimmten Dingen zwar selbst behelfen, aber Fachmann bin ich auf dem Gebiet nicht. Ich habe einen Stromfluß mit einem sogenannten handelsüblichen Prüf-Schraubenzieher festgestellt. Meine Leitungen sind farblich so: die stromführende Ader ist schwarz, die andere Ader ist blau (auf ihm ist ein geringer Stromfluß),und die sog. Erdleitung ist gelb/grün (hatte mich in der Farbe vertan). Diesen Stromfluß habe ich aber nur auf den Steckdosen und dem Deckenlicht im 2. Stock meines Hauses. Im 1. Stock ist das nicht, obwohl die Absicherung im Sicherungskasten für beide Stockwerke ist.
Wenn ich hier eine handelsüblich PC-Steckdose mit Überspannungsschutz anstecke, funktioniert diese nicht.
In der Küche im EG wiederum habe ich auf 2 Steckdosen auf der sog. Erdleitung einen Stromfluß festgestellt. Diese Steckdosen hängen zusammen. Auf einer anderen Steckdose ist kein Stromfluß auf der Erdleitung oder sog. Null-Leiter (blaue Ader).
Am Sicherungskasten ist ein FI-Schutzschalter der Bauart FIE 40 3-polig + MP eingebaut.
Die Elektroinstallation stammt aus dem Jahre 1969/70.
Ich hoffe, daß ich mich jetzt etwas klarer ausgedrückt habe und das Problem besser beschrieben habe.
MfG sischi55
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BID = 114092
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo sischi,
so langsam kommen wir der Sache schon näher!
Vorab:
Der "antike" FI-Schutzschalter sollte dringend erneuert werden (mit Einbau unter 100 €). Die korrekte Funktion ist bei derart alten Geräten meist nicht mehr gegeben und die Schutzschalter sind inzwischen weiterentwickelt, um auch Fehler an bestimmten elektronischen Geräten zu erkennen, was die alten nicht konnten.
Es müßte aber noch der Nennfehlerstrom drauf stehen. Bitte mal die Zahlen abschreiben (z.B. 25A/300mA oder so).
Zur "Messung":
Ein Lügenstift ("Phasenprüfer") ist für solche Zwecke ungeeignet!. Es muß zweipolig unter Last gemessen werden.
Das was Du als "Stromfluß" bezeichnest", ist eine (so gut wie unbelastete) grobe Spannungsprüfung. Immerhin bietet sie in diesen Fall einen gewissen Anhaltspunkt, daß vermutlich nicht alles in Ordnung ist!
Entweder laß einen Elektriker kommen. Der hat dann spezielle (recht teure) Prüfgeräte dabei, mit denen man in Sekundenschnelle feststellen kann, ob die Anschlüsse in Ordnung sind. Das wäre die beste Lösung.
Oder Du willst erstmal selbst weitersehen.
Dann schaffe Dir also zumindest einen zweipoligen Spannungssucher ("DUSPOL") an. Es genügt eine einfachere Ausführung für ab etwa 10€. Erhältlich beim Elektriker um die Ecke oder auch im Baumarkt.
Es gibt auch fertige Prüfstecker für Steckdosen, mit denen auch der Laie brauchbare Ergebnisse erzielen kann.
Für Deine Installation wäre dieser hier geeignet:
http://www1.westfalia.de/shops/tech.....a.htm
Was meinst Du damit, daß eine handelsübliche PC-Steckdose mit Überspannungsschutz "nicht funktioniert", wenn diese im 2.Stock angeschlossen ist. Sind dort Steckdosen ohne oder mit Schutzkontakt?
Und:
Wie ich Dir bereits schreib ist die (meist) blaue Ader nicht der "Nulleiter" (also der "PEN", den gibt es wirklich, ist aber etwas anderes und kommt bei Dir vermutlich nicht vor), sondern der Neutralleiter ("N").
Ach ja:
Fährst Du übrigens auch ein 35 Jahre altes Auto (das ohne Knautschzone, Gurte, Kopfstützen und Airbag)???
Na, wenigstens kommt das alle paar Jahre zur technischen Untersuchung...
Gruß,
sam2
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BID = 114501
sischi55 Gerade angekommen
Beiträge: 5
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Danke für die Antwort.
Also auf dem Schutzschalter stehen noch folgende Angaben:
Un = 220 / 127 bis 380 / 220 V~
In = 40 A Ifn = 1 A P 20
RE max. 65 Ohm bei 65 V
RE max. 24 Ohm bei 24 V
Die Steckdosen im 2. Stock sind allesamt Schuko-Steckdosen.
An der PC-Steckdosenleiste leuchtet auf wenn ich den Stecker in die Steckdose stecke und der Schalte auf "Master-Slave" steht: Überspannungsschutz leuchtet grün, Verkabelungsfehler leuchtet rot.
Wenn der Kippschalter auf "Normal" steht, leuchtet zusätzlich "Slave an" auf.
Ich habe den PC bisher nicht an die Steckdosenleiste angesteckt, nicht daß es mir den PC kaputt macht.
Mit Nulleiter meine ich schon den Neutralleiter.
Am Gescheitesten wird wohl sein, wenn die Leitungen ausgetauscht werden.
MfG sischi55
Ach ja:
Ich fahre kein 35 Jahre altes Auto, muß also nicht immer in die Werkstatt zur Untersuchung. Ich geb es immer nach 2 Jahren ab, um dies zu umgehen.
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BID = 114526
chris66 Schreibmaschine
Beiträge: 1039 Wohnort: Purkersdorf/Österreich
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Hi sischi,
Wenn ich das jetzt richtig gelesen habe, dann hat der FI einen Nennfehlerstrom von 1A, also 1000mA.
Heutzutage verwendet man welche mit 30mA oder sogar 10mA.
Na, fühlst Du Dich noch immer wohl?
ciao
chris
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BID = 114545
Eltako Schreibmaschine
Beiträge: 1138
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@ Chris
Was sollen die Leute denn sagen, die keinen FI haben
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In dubio pro reo
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BID = 114706
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Was wohl?
Wenn sie auch nur halbwegs schlau sind, sollten sie sagen:
Haben will! Aber den mit 30mA...
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BID = 114747
Bernddi Schriftsteller
Beiträge: 530 Wohnort: Waldheim
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lol sam und warum nicht gleich einen mit 10 mA
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BID = 114777
grandola Gelegenheitsposter
Beiträge: 74
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@bernddi,
sieh dir mal die zulässigen Ableitströme von Elektro Wärmegeräten an. Bei zwei angeschlossenen Geräten bist Du im ungünstigen Fall schon über 10 mA.
Grandola
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BID = 114799
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
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@Bernddi,
weil dann bei der nächsten LAN-Party andauernd der FI fliegt.
Hier mal 2 Tabellen zum Thema Ableitstrom:
Zulässige Ableitströme bei Haushaltsgeräten:
Ortsveränderliche Geräte der Schutzklasse I 0,75 mA
Ortsfeste Motorgeräte der Schutzklasse I 3,5 mA
Ortsfeste Wärmegeräte der Schutzklasse I 5 mA
Geräte der Schutzklasse II 0,25 mA
Abgedeckt Geräte 5 mA
Andere Geräte 3,5 mA
Kapazitäten Ableitstrom
2 x 2400 pF 0,35 mA
2 x 4700 pF 0,7 mA
2 x 10.000 pF 1,5 mA
2 x 15.000 pF 2,2 mA
2 x 22.000 pF 3,2 mA
2 x 35.000 pF 5,1 mA
Quellen: 2 PDF-Dateien, eins von Eichhoff, andere k.a.
edit: sieht es jetzt wie eine Tabelle aus?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: BlackLight am 16 Okt 2004 12:21 ]
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BID = 114851
Bernddi Schriftsteller
Beiträge: 530 Wohnort: Waldheim
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hallo zuerstmal
autsch blacklite geräte der schutzklasse 2 (schutzisoliert) mit ableitstrom ??? (wo will der fliesen) da stimmt was nicht !!!im übrigen das sind maximalwerte und nicht gerade typische werte . selbst bei einem pc fliesen max 4 mA und für ne lanparty nutz ich nen laptop das netzteil dieses gerätes ist schutzklasse 2 !!!(lieber nen schlepptop als nen lkw für den rechner brauchen ) im übrigen für geräte grösser 7 kw gelten max 7 mA und diese geräte muste mir in der hausinstallation (abgesehen von herd und durchlauferhitzer zeigen )zumal diese selten nen ableitstrom durch netzfilter hervorrufen !!
gruß bernddi
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BID = 114880
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
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BID = 114887
Ltof Inventar
Beiträge: 9333 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
Bernddi hat am 16 Okt 2004 15:00 geschrieben :
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...autsch blacklite geräte der schutzklasse 2 (schutzisoliert) mit ableitstrom ??? (wo will der fliesen) da stimmt was nicht !!!...
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Irrtum!
Bei einem normalen Transformator würde ich Dir Recht geben. Moderne Schaltnetzteile haben durch hochfrequentes Übersprechen von Primär- zur Sekundärseite einen gut messbaren Ableitstrom. Den habe ich sogar schon gespürt - sonst hätte ich gar nicht nachgemessen.
Da mich dieser Strom in meinem konkreten Anwendungsfall sehr gestört hatte, habe ich verschiedene (neue!) Stecker-Schaltnetzteile überprüft. Alle hatten einen meßbaren Ableitstrom.
Gruß,
ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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