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E-Herd mit Wechselstromzähler Suche nach: herd (7639) |
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BID = 165810
Sweetirony Gerade angekommen
Beiträge: 4
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Hallo,
wir sind vor einiger Zeit in eine Eigentumswohnung gezogen, in dem noch ein Gasherd vorzufinden war. Diesen haben wir nun entsorgt, um Platz für den neuen E-Herd zu machen. Nun haben wir gehört, dass ein Elektriker für den E-Herd erst eine extra Leitung legen muss. Wir haben nämlich einen Wechselstromzähler, 3-Phasen, wovon die mittlere Phase im Kasten irgendwie ungenutzt ist.
Was muss nun getan werden? Kostet das wirklich einige Tausend Euro?
Eine Antwort wäre echt nett!!! |
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BID = 165818
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo Sweetirony,
erstmal Willkommen im Forum!
Nachdem dieser Fall immer wieder auftaucht und ich nicht verstehe, warum, würden mich zwei Dinge einmal interessieren:
1) warum merkt man das Fehlen bestimmter Anschlüsse nicht schon bei der Küchenplanung???
2) warum will jemand freiwillig statt eines praktischen und sparsamen Gasherdes einen unpraktischen und teuren Elektroherd benutzen???
Also:
Ja, die Nachrüstung einer Anschlußleitung für einen E-Herd kann u.U. mehrere Tausend Euronen kosten. Fängt beim eventuell fälligen Netzkostenbeitrag des E-Werks für Verstärkung des Hausanschlußes an und hört beim Verputzen der Leitungsschlitze in Wohnung und ggf. Treppenhaus noch nicht auf...
Wenn das ein Mehrfamilienhaus ist und es noch andere Eigentümer außer Euch gibt, kann es sogar sein, daß (für Arbeiten außerhalb der Wohnung) die Zustimmung der Eigentümerversammlung erforderlich ist...
Frage:
Welchen Anschlußwert (in kW) hat der Herd?
Deine Angabe "Wechselstromzähler, 3-Phasen" kann nicht stimmen! Wechselstrom hat nur einen Außenleiter (vulgo "Phase"), Drehstrom dagegen drei.
Was meinst Du mit "wovon die mittlere Phase im Kasten irgendwie ungenutzt ist"? Bitte Foto!
Mein "heißer" Tipp:
Neuen schönen Gasherd kaufen (gibt es auch mit Glaskeramikfeld)!
Gruß,
sam2
_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
-Edit: 1/4 Dutzend Dreckfuhler beseitigt...
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 22 Feb 2005 22:45 ] |
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BID = 165821
Marek Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Flensburg
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Hallo, also es kommt ganz darauf an...
Die meisten E-Herde kann man auch an einer Phase betreiben. Je nach Leistung des Herdes muss dann natürlich eine entsprechende Zuleitung vom Hauptverteiler verlegt werden. Minimum sind hier 3*4² je nach Länge der Leitung.
Dies kann auch schnell richtig Geld kosten, wenn der Verteiler ein par Meter entfernt ist.
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BID = 165823
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Aber ob das EVU das so zuläßt, wäre erst zu klären.
Kann gut sein, daß die bei Neuanschluß solcher Verbraucher auf Drehstromanschluß bestehen.
Und ob der HA, der Zähler, die Steigleitung etc. das abkönnen, ist nicht sicher!
Ggf. wäre es sinnvoll, sich von einem örtlichen Fachbetrieb mal nen Kostenvoranschlag erstellen zu lassen.
Falls man nicht doch auf die sinnvolle Lösung (Kochen mit Gas) zurückgreift...
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BID = 165843
Sweetirony Gerade angekommen
Beiträge: 4
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Danke für Eure schnellen Antworten:
Also der E-herd mit abgemahnter Begriff feld war bei der Küche dabei. Außerdem geht man ja immer gerne mit der Technik. Ein E-Herd mit abgemahnter Begriff feld war schon immer mein Traum...
Soweit ich weiß, haben alle anderen Hausbewohner keinen E-Anschluss, sondern benutzen den Gas-Herd.
Von daher müsste man ja von Grund auf alles neu verlegen...sch...
Also mit den Phasen (???) ist das so: Über dem Zähler sind so zwei weiße Knubbel wo 230V-380V- draufsteht. In der Mitte ist eine Lücke für noch einen solchen Knubbel.
Im Zähler stehen:
220V
600U/KWH
Ich hoffe, die Angaben reichen dir!!!
Vielen Dank im Voraus!
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BID = 165897
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Das hilft zumindest etwas weiter (wenn es auch 600U/ kW h heißen wird...).
Vermutlich ist es ein Wechselstromzähler (das sollte aber wörtlich draufstehen!). Bitte noch die Angabe seiner Belastbarkeit, das steht auch drauf und zwar in der Form "10(30)A" oder so ähnlich.
Wenn der Herd bei der Küche dabei war, dann verkaufe ihn einfach (z.B. über ebay). Oder frage beim Verkäufer, wieviel Aufpreis stattdessen ein Einbaugasherd mit abgemahnter Begriff feld kostet.
Wenn Du nach der Technik gehst, ist ein Gasherd einem E-Herd weit überlegen. Daher kann ich über Deinen Traum nichts weiter sagen...
Die "weißen Knubbel" werden schraubbare Leitungsschutzschalter sein (aber auch hier gilt: entweder steht 2 20-380V drauf oder 230- 400V...).
Daß es zwei Stück sind und in der Mitte noch ein freier Sockel, sagt gar nix über die Zahl der Außenleiter aus. Sondern vermutlich nur über die der Stromkreise.
Wo sitzt denn Dein Zähler? Gibt es nur die beschriebenen 2 Sicherungen (Leitungsschutzschalter) oder noch woanders einen separate Unterverteilung (Sicherungskasten)?
Wie groß ist die Wohnung (wieviele Zimmer). Was habt Ihr an Elektrogroßgeräten (WaMa, SpüMa, Trockner) im Einsatz?
So wie es aussieht, könnte es sein, daß Euch insgesamt nur zwei Stromkreise zur Verfügung stehen. Das wird dann schon ohne den Herd arg eng...
Wie alt ist denn das Haus bzw. die Elektroinstallation?
Und schau nochmal genau auf die "Knubbel". Dort steht ein Amperewert und ein Kennbuchstabe (z.B. H10 oder L16).
Dann sehen wir weiter.
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BID = 166084
kaot Stammposter
Beiträge: 228 Wohnort: Hamburg
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hallo Sweetirony, falls inder Mitte zwischen den beiden Knubbeln (warscheinlich Schraubautomaten)ein Loch mit Gewinde ist, muß da aus Sicherheitsgründen erst mal eine Schraubkappe eingeschraubt werden.Die Stelle kann allerdings auch geschlossen sein.
Ansonsten hat Sam Recht bei einem Gasherd kann man gegen über einem herkömmlichen E-herd die Temperatur viel schneller regeln.
mfG k
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BID = 166115
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Also ich weiß nicht, vor meinem inneren Auge entseht gerade das Bild von Zählerplatte, Wechselstromzähler 10(20)A, drüber einem schwarzen Kasten mit 2 Schraub-LS H16A für die ganze Wohnung. Drinnen gehen ein ganzer Haufen schwarze und graue Adern ab und in jeder Steckdose sitzt so eine kleine Brücke... kurz, vielleicht sehe ich das zu schwarz, aber das riecht nach Ärger! Und nach Elektroherd ganz ganz sicher mal nicht.
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BID = 166124
kaot Stammposter
Beiträge: 228 Wohnort: Hamburg
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Ich noch mal, er hat aber geschrieben, das da Platz für 3 Sicherungen ist nebeneinander das bedeutet das es sich um eine Drehstromzählertafel handeln muß.Bei Wechselstromzählertafeln passen meiner Erinnerung nach nur 2 Elemente nebeneinander,was nicht heißt,das da auch ein Drehstromzähler montiert sein muß.
Gruß K
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BID = 166432
Gonzo2k1 Aus Forum ausgetreten
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es besteht wirklich die möglichkeit das der zählerschrank und die anlage auf drehstrom ausgelegt sind aber die zählerabgangssicherungen auf eine Phase gebrückt sind weil ein wechselstromzähler drin ist. es ist nicht zwingend das, dass evu einen baukostenzuschuss für die änderung will bzw. das es das evu überhaupt interessiert solange der ha nicht überlastet wird. kommt aber auf den regionalen unterschied an.
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BID = 166435
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Jetzt wäre mal wieder etwas "Input" seitens des ursprünglichen Fragestellers (Sweetirony) sinnvoll!
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BID = 167494
Sweetirony Gerade angekommen
Beiträge: 4
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Also,
zunächst einmal handelt es sich klar um einen Wechselstromzähler (steht drauf). Der Zähler befindet sich direkt IN der Wohnung neben der Eingangstür. Ob es einen weiteren Sicherungskasten gibt, weiß ich nicht, glaube ich aber nicht.
Die Wohnung hat 3 Zimmer + Küche und Bad. Genutzt werden Waschmaschine und falls die Einbauküche irgendwann mal eingebaut werden kann auch Herd und Spülmaschine.
Das Haus ist in den 50er Jahren erbaut worden.
Auf dem Knubbel steht H10A.
Nun haben wir das Ganze von Elektrikern begutachten lassen.
Die Kabel für Elektroanschluss sind im Ganzen Haus zwar vorhanden, ziehen sich vom Keller bis nach oben durch den Hausflur, aber dürfen von uns bzw. Elektrikern nicht einfach so angeknipst werden, weil unser Zähler in der Wohnung ist. Da hat das E-Werk bzw. Stadtwerke etwas dagegen, weil die wollen, dass alle Zähler im Keller lokalisiert werden sollen. Das bedeutet, man müsste den Zähler in den Keller neu einbauen und trotzdem einmal vom Keller bis in den 3.Stock verlegen. Das Ganze soll 1.266Euro kosten, was uns natürlich zuviel ist. W
Warum können die Stadtwerke das einfach so verbieten? Kann man da nicht einen Antrag stellen?
Nun hat uns ein anderer Elektiker gesagt, dass das Ganze mit dem Starkstrom nur wegen der Richtlinien etc. sind und die Elektriker diese Lösung anbieten müssen. Es gäbe allerdings auch die Möglichkeit, ein dickeres (???) Kabel anzuschließen und das Ganze bei Schwachstrom zu belassen?
Was meint er genau?
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BID = 167508
Sweetirony Gerade angekommen
Beiträge: 4
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PS: Der Herd hat max 8260W.....
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BID = 167526
Deneriel Schriftsteller
Beiträge: 981 Wohnort: Westmünsterland
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Normalerweise verteilt man einen Herd auf mehrere Außenleiter - für dich vermutlich unter Phasen bekannt. Beim Wechselstrom haben wir davon bekanntlich eine, beim Drehstom (oder Kraftstrom) sind es drei davon.
Von Phase gegen Neutral bzw. Null liegen 230V an wie du es kennst. Bei Drehstrom hast du zwischen den Phasen aber 400V (deswegen auch Kraftstrom).
Der Herd nimmt nun normalerweise die 3 Außenleiter vom Drehstom und schaltet die gegen Neutral/Null. Dadurch wird die Leistung schlicht auf mehrere Leitungen verteilt. (8260W / 3 Phasen / 230V = knapp 12A pro Phase.) Da eine normale Herdleitung im Haushalt in der Regel mit 3x16A abgesichert ist kann sie a) dünner sein und b) billiger.
Da der Herd aber nur die 230V nutzt und nicht die 400V zwischen den Außenleitern kann man prinzipiell auch die 3 Außenleiteranschlüsse am Herd alle mit der gleichen Ader anschließen. Diese muß dann aber entsprechend dicker sein da sie (die 8260W / 230V = ) fast 31A aushalten muß.
Dann hast du das Problem daß der Zähler darauf ausgelegt sein muß, das setzt voraus daß deine Zuleitung ausreichend dick ist.
Außerdem muß der Hausanschluss das aushalten. Bedenke daß es in einem Mehrfamilienhaus auch 2 Leute gäbe die auf den gleichen Gedanken kommen könnten. Dann hast du an Weihnachten über 60A auf der einen Phase und nur minimal Last auf der anderen. Wenn dir dann nicht gleich die Hausanschlusssicherung durchbrennt (oftmals nur 35, 50 oder 63A) kann es passieren daß sich das E-Werk für die Schieflast bedankt. Gerade wenn es eine Gegend mit eher schwächlichen Trafos ist...
Desweiteren wirst du an die bestehenden Stromkreise vermutlich keine Spülmaschine und/oder Waschmaschine zuverlässig zum laufen bekommen, da diese ebenfalls zu modern sind (und sehr gefräßig. Meine Spühlmaschine zieht bis zu 16A Strom - deine Sicherung würde da (hoffentlich) kurzfristig abschalten)
Liegen im Flur denn Kabel für Drehstromversorgung? Ich würde mal versuchen da mit dem EVU zu sprechen, und auf die bisherige Lage hinweisen. Ob das möglicherweise zum Erfolg führen könnte kann aber vermutlich einer der Elektriker hier besser erklären.
Nochwas:
Mach mal vorsichtig (vorher Sicherung abschalten/rausdrehen) eine der Steckdosen auf: Vermutlich werden die mit 2 Adern aus der Wand versorgt und von dem einen Anschluss ist eine Brücke auf den Schutzleiterbügel gelegt.
Das wäre die sog. klassische Nullung und damit a) bei Fehlern hochgradig gefährlich und b) seit den 70ern bei Neuinstallationen nicht mehr zugelassen.
Vorsicht übrigens falls es sich um seltsam dick isolierte schwarze Adern im Rohr handelt. Oftmals wurden zu der Zeit Einzeladern in einer Ummantelung aus Gummi und Textil im sog. Bergmannrohr verlegt (dünnes Alurohr mit einer Teerpappe-Füllung)
So wie du es beschreibst würde ich dringend über eine Erneuerung der Installation nachdenken. Wenn die Installation in Rohr ausgeführt ist könnte man diese dabei vermutlich weiter nutzen. Das hätte den Vorteil daß man kaum Wände aufstemmen müsste.
So, ich hoffe das war verständlich genug und ich erinnere nochmal dran daß ich kein Elektriker sondern nur interessierter Laie bin
sam2 wird im Zweifel was dazu schreiben.
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BID = 167548
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo Sweetirony,
Danke für die neuen Detailinfos!
Also:
So in etwa hab ich mir das vorgestellt (ist auch ein nicht allzu seltener Fall).
Zuerst müssen wir etwas Klarheit in die Begriffe bringen: Denn mit "Starkstrom" ist hier volkstümlich Drehstrom (also verketteter Dreiphasen-Wechselstrom) gemeint. Das Gegenteil ist aber keineswegs der Schwachstrom (das wäre korrekt die ungefährliche Kleinspannung), sondern der sog. Lichtstrom, also (Einphasen-) Wechselstrom.
Das ist in Deinem Fall besonders wichtig, denn hier wären die Verhältnisse gerade umgekehrt, als diese falschen bzw. unpräzisen Begriffe vermuten lassen:
Ein Herd mit dieser Leistungsaufnahme bräuchte bei Drehstromanschluß (3x230/400V) nur 3x12A, aber an Wechselstrom (1x230V) angeschlossen bereits 36A! Also einen wesentlich höheren Strom als bei "Starkstromanschluß"...
Dementsprechend müßten die Leitungsquerschnitte ab Hausanschluß deutlich höher ausgelegt werden, ein stärkerer Zähler, ggf. höhere Zählervorsicherungen etc.
Vermutlich schafft Euer gesamter Wohnungsanschluß nur ca. 1x25A, so daß der Herd keinesfalls daran angeschlossen werden könnte. Von der Frage, ob man nicht auch mal gleichzeitig noch irgendwelche anderen nennenswerten Verbraucher betrieben möchte, mal ganz abgesehen.
Wenn Ihr eine Spülmaschine im Auge habt und wahrscheinlich auch eine WaMa (Trockner?), dann solltet Ihr froh sein, wenn Euer Wohnungsanschluß das mit einer nur kleinen Nachrüstung innerhalb der Wohnung schafft!
Eine "dickere Leitung" und Wechselstrom geht also zwar theoretisch als Ersatz für eine dünnere (mit dafür mehr Adern) und Drehstrom. Da aber beides nicht vorhanden ist, eine Nachrüstung auf diese Weise eher teurer als billiger würde, ist es nicht sinnvoll. Daß es nicht zulässig wäre, spielt hierbei noch die geringste Rolle...
Den E-Herd könnt Ihr Euch also wohl aus dem Kopf schlagen, falls Ihr nicht doch diese paar Tausend Euronen zuviel habt. Und zu den Kosten für den Elektriker kämen dann ja eben noch Maurer, Maler etc.pp.
Das EVU darf und wird aus gutem Grund im Rahmen einer Anschlußverstärkung die Verlegung des Zählers verlangen. Da hilft auch kein Antrag oder so...
Es steht aber noch die Antwort auf meine grundsätzliche Frage vom Anfang aus:
Warum will jemand freiwillig statt eines praktischen und sparsamen Gasherdes einen unpraktischen und teuren Elektroherd benutzen???
Gruß,
sam2
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