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Drehstrommotor korrekt anschließen (schon wieder) |
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BID = 589510
oyqnzo Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: St. Leon-Rot
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Einen schönen Guten Morgen zusammen!
Es geht um die Problematik einen Drehstrommotor an 230V zu betreiben. Dazu ersteinmal die Daten des Typenschilds. kW 0,75; IP54; Ph3; Hz 50/60; RPM 2780/3420; cos(phi) 0,88; isol.classe F; (eta)% 71; V 208-240/208-265 (Dreieck); A 3,3/2,7; V 360-415/360-460 (Stern); A 1,9/1,6.
Der Motor gehört im Übrigen zu einer Vakuumpumpe.
Ich selbst studiere Maschinenbau und habe auch meine Vorlesung Elektrotechnik brav gehört und bestanden. Laut meinem Professor sollte ich also in der Lage sein diese Maschine korrekt anzuschließen. (Steht sogar im Skript *g*). Allerdings will ich lieber 200% Sicher gehen.
In der Anschlussbox sind jetzt noch zwei Bilder, wie die Dreiecks und Sternschaltung aussehen. (Ganz "normal" U1 V1 W1 über W2 U2 V2, also um eins verschoben, und dann für Dreieck senkrecht, Stern waagrecht).
Außerdem steht drin: 1 Drehzahl, 2 Spannungen, ein Symbol für "Rechtsdrehend" L1-L2-L3
Angeschlossen war der Motor in Sternschaltung.
Jetzt meine Fragen: Ist es korrekt, dass ich den Motor nicht mit einer Phase (also 230V 1~) betreiben kann?
Bei der Sternschaltung liegt die Spannung einer Phase an einer Wicklung an; Also bei 400V 3~ an jeder Wicklung 230V. Das ist doch dann aber laut Typenschild zu wenig, oder? Wie kann man den Motor dann also an 400V betreiben?
Bevor Fragen auftauchen: Mein Nachbar ist Elektriker. Ich werde die Installation vor Inbetriebnahme von ihm überprüfen lassen.
Ich danke Euch schonmal für die Antworten!
Viele Grüße
Martin
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BID = 589512
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Willkommen im Forum!
Du kannst den Motor in Sternschaltung am üblichen 400V Drehstromnetz betreiben.
Oder in Steinmetzschaltung mit einem Kondensator unter verlust von Drehmoment an 230V l + N.
Das der Besuch einer E-Technik Vorlesung dazu befähigt einen Motor sach und fachgerecht anzuschliessen und in Betrib zu nehmen bezweifle ich mal.
Erlaubt ist es dir aus rechtlicher sicht schon mal nicht. |
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BID = 589514
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Allerdings will ich lieber 200% Sicher gehen. |
Das solltest du auch tun.
Wenn der Motor einer Drehschieberpumpe bei offenem Ansaugstutzen auch nur einen Moment lang falschrum dreht, wird es Öl regnen!
Den Rest der Frage überlass ich mal den gelehrten Elektrikern.
P.S.:
Zitat :
| Oder in Steinmetzschaltung mit einem Kondensator unter verlust von Drehmoment an 230V l + N. |
Das ist nicht sicher.
Solche Pumpen haben manchmal ein recht hohes Losbrechmoment.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 19 Feb 2009 11:22 ]
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BID = 589515
oyqnzo Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: St. Leon-Rot
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@ ego
Aus rechtlicher Sicht sicher nicht. Und aus praktischer auch kaum. Darum sage ich ja: Laut meinem Professor...
Das mit der Steinmetzschaltung hab ich auch schon gelesen. Tut das dem Motor den "gut", wenn man das so sagen kann?
Und zu der Sternschaltung: Die auf dem Typenschild angegebenen Spannungen, sind das nicht die Spannungen der Wicklungen?
@perl
ich weiß...
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BID = 589522
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Also zurück zur Fragestellung:
Es handelt sich um einen Drehstrommotor.
Um volle Leistung bringen zu können (was bei der Anwendung wohl nötig sein dürfte), braucht er eine Drehstromversorgung von 3x230V oder 3x400V.
Ein Betrieb an 1x230V in Steinmetzschaltung ist zwar theoretisch möglich, dürfte hier aber ausscheiden (zu geringes Drehmoment, zu geringe Leistung).
Lösung daher, wenn am Einsatzort kein Drehstrom zur Verfügung steht (warum eigentlich nicht?): Frequenzumrichter verwenden!
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 589527
oyqnzo Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: St. Leon-Rot
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Gut, dann habe ich es also richtig verstanden, wenn ich sage: Volle Leistung hat die Pumpe an einem 400V Drehstromanschluss nur in Dreieckschaltung. In Sternschaltung kann ich einen 690V Drehstromanschluss anschließen.
Ich werde die Pumpe nicht über einen Frequenzumrichter oder eine Steinmetzschaltung betreiben.
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BID = 589531
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Nein, das hast du anscheinend falsch verstanden. Wenn du den Motor in Dreieckschaltung an unser 400V-Drehstromnetz anschliesst hast du mal einen Motor gehabt
Der Motor ist ein 230/400V-Typ. Die kleinere Spannung in der Angabe ist immer die Spannung für die die Wicklungen max. ausgelegt sind, in dem Fall also 230V. Wenn du den Motor jetzt in Dreieckschaltung betreibst hast du 400V an den Wicklungen und das quittieren die im allgemeinen mit der Einstellung sämtlicher lebenswichtigen Funktionen.
Bei Sternschaltung hingegen ist alles in Ordnung, da hast du bloß 230V an den Wicklungen und damit genau das was der Motor braucht.
Für eine Dreieckschaltung bräuchtest du ein Netz mit 230V zwischen den Aussenleitern, das wäre dann ein 133/230V-Netz wie es in einigen Gegenden Berlins noch zu finden ist. Oder einen 400/690V-Motor, der verträgt dann die 400V an der Wicklung (auch hier wieder: die kleinere Spannung in der Angabe ist die max. zulässige Spannung an der Wicklung).
Edit: Was spricht gegen einen Frequenzumrichter?
Gruß Tobi
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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tobi P. am 19 Feb 2009 12:49 ]
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BID = 589533
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Nein!
Drehstromanschluß entweder an ein (nur noch selten - z.B. am Stadtrand und im Umland von Berlin - anzutreffendes) Netz mit 3x(133V/)230V in Dreieck oder an ein (hierzulande weithin übliches) Netz mit 3x(230V/)400V im Stern.
Die Spannung an einer Motorwicklung muß also stets im Bereich von 208V bis 260V liegen.
Edit sagt:
Diesmal war der Tobi schneller...
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 19 Feb 2009 12:53 ]
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BID = 589537
oyqnzo Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: St. Leon-Rot
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Gegen einen Frequenzumrichter spricht die schon vorhandene 400V Steckdose meiner Garage
Okay, dann hab ich das mit der Maximalspannung in der Wicklung falsch verstanden gehabt.
eine Frage offtopic: Ich habe einen Stromerzeuger (einphasig), der nicht mehr geht (ganz in die Garage gestellt, kaputt rausgeholt). Hab das direkt meinem Nachbarn (Elektriker meines Vertrauens) gezeigt, der hat den Kondensator geprüft und die Wicklungen gemessen und konnte keinen Fehler feststellen. Im Forum ist sicher jemand, der Rat weiß. Wo darf ich den Tread eröffnen, Haushaltsgeräte? Oder doch lieber Elektrotechnik, und dann wo? Danke schonmal.
Gruß!
Martin
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BID = 589542
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Bitte unter "Alle anderen Reparaturprobleme"!
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