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besonderes Steckdosen IT-Netz: Ist das so statthaft? |
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BID = 843292
Kermit24 Gesprächig
  
Beiträge: 156 Wohnort: Köln
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Hallo,
mir ist nun schon mehrfach folgendes IT-Installationsweise untergekommen: Es handelt sich immer um reine Schuko-Steckdosenstromkreise mit einigen (=mehr als eine) Steckdosen.
2pol. 230V Trenntrafo mit Mittelabgriff (Mittelabgriff hat 110V jeweils gegen die Leiter). Die beiden (ungeerdeten) Leiter des IT-Netzes sind über einen 2pol. FI geführt (dahinter noch 2pol. LS-Schalter). Der (ungeerdete) Mittelpunktleiter des Trenntrafos ist direkt mit den Schutzleiterkontakten der Schuko-Steckdosen verbunden!
Ist so eine Installation statthaft?
Normalerweise sollten die Leiter von IT-Netzen ja mit Isolationsüberwachungsgeräten (Isowächter) überwacht und unter einen entsprechenden Iso-Grenzwert dann abgeschaltet werden. Die Schutzleitkontakte der Schuko-Steckdosen sind dann i.d.R. nur untereinander verbunden (Potentialausgleichsleiter) und haben kein definiertes Potential zu den Außenleitern. Wobei ich mich auch schon immer frage, ob jener PA-Leiter, welcher ja nur für gleiches Potential an den Gerätegehäusen sorgt, auch zusätzlich mit dem Anlagenerder verbunden werden darf oder sogar muss?
Kennt sich vielleicht hier jemand mit (2-Leiter) IT-Netzen in der Praxis näher aus?
Danke im voraus,
Kermit |
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BID = 843304
didy Schreibmaschine
     Beiträge: 1775
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Ist die Trafo-Mittelanzapfung die mit den Schutzkontakten der Steckdosen verbunden sind auch geerdet?
Wenn ja hat das meiner Meinung nach kein IT-Netz sondern ein TN-Netz, und ich hätt auf den ersten Blick gerade keine Ahnung was dagegensprechen sollte.
Wenn nein.... Keine Ahnung. Würd mir persönlich aber nicht wirklich gefallen.... |
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BID = 843311
Kermit24 Gesprächig
  
Beiträge: 156 Wohnort: Köln
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Nein, der Mittelpunkt ist in diesen Anlagen eben nicht geerdet! Mir gefällt diese Schaltweise persönlich auch nicht. Bei der ersten Anlage habe ich das noch als Mangel aufgeschrieben. Aber da mir diese Bauweise nun häufiger untergekommen ist, muss sich ja wohl einer was dabei gedacht haben.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kermit24 am 16 Aug 2012 6:32 ]
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BID = 843315
TF_tronikfan Stammposter
   
Beiträge: 372 Wohnort: Stuttgart
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Hallo kermit24,
Du musst unterscheiden:
Ist das ein IT Netz
oder
Trenntrafo (mit ständiger persönlicher Überwachung) mit überschaubarem "Netz".(Früher nur 1 Verbraucher)
oder
"Schutztrennung" VDE 0100-410
Für ein wirkliches "laienbedienbares" Netz muss ein Erstfehler zur Meldung oder Abschaltung führen.
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BID = 843334
fuchsi Schreibmaschine
    
Beiträge: 1704
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Eine Schuko-Steckdose heisst deswegen Schuko-Steckdose, weil es sich beim mittleren Anschluss nun mal um einen Schutzkontakt anschluss handelt.
Das kann nun nmal der geerdete Schutzleiter sein, oder der Potentialausgleich im IT Nwetz. Niemals aber eine aktiver Lieter
In Netzen, in denen der erste fehler lediglich eine Warnung ausgibt, jedoch noch nicht zur sofortigen Abschaltung führt (z.B.: Krankenhaus OP Saal) währe so ein Verschaltung sogar tödlich, da hier dann am Scujtzkontakt eine Spannung anliegen kann.
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BID = 843376
Kermit24 Gesprächig
  
Beiträge: 156 Wohnort: Köln
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Der Mittelpunkt am Schutzkontaktanschluss ist so gesehen ja kein aktiver Leiter, da er betriebsmäßig (im fehlerfreien Fall) auch keinen Strom führt. Gegen Erde hat dieser auch kein (definiertes) Potenzial, solange eben keiner der beiden Außenleiter geerdet wird.
Beim ersten Fehler im Sinne eines Gehäuseschlusses würde wohl sofort der FI auslösen, weil dann ja ein Fehlerstrom zum Mittelpunkt fließen würde. Ausfallsicherheit ist nicht Grund für diese Anlage. Es handelt sich überwiegend um TK-Verteilerräume, wo jene Installation zu finden ist. Es handelt sich um mehrere Steckdosen der TK-Räumes und nicht nur eine einzige wie beim klassischen Trenntrafo.
Sinn ist wohl eher die Vermeidung von Ausgleichsströmen beim Arbeiten in der Verteilung mit Handwerkzeugen (z.B. Lötkolben) oder Störungen der Anlagen durch 50Hz-Brummen?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kermit24 am 16 Aug 2012 16:30 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kermit24 am 16 Aug 2012 16:32 ]
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BID = 843390
bluebyte Schriftsteller
    
Beiträge: 710 Wohnort: Unterfranken
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Hi,
diese Installationsart (Trenntrafo - Schutztrennung, kein IT-Netz !!) ist mir im TK-Bereich auch schon untergekommen.
Die Ausgleichsleitung (Mittelabgriff Sekundärwicklung zu den Schutzkontaktanschlüssen der Steckdosen) darf dabei nicht geerdet werden !
_________________
Gruß
bluebyte
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BID = 843419
ego Inventar
     
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Wenn ich nicht völlig auf der Leitung stehe ist das ganze so lebensgefährlich:
Bei einem Erdchluss eines Aussenleiters tritt dann an den "Schutzkontakten" der versorgten Steckdosen eine Berührungspannung auf! (110V).
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BID = 843455
der mit den kurzen Armen Urgestein
     
Beiträge: 17435
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Siehe Zeichnung So arbeitet der FI als ISO-Wächter
Edit Beziehungsweise zur Abschaltung über die Sicherung
_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 16 Aug 2012 21:20 ]
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BID = 843639
didy Schreibmaschine
     Beiträge: 1775
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Zitat :
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Beim ersten Fehler im Sinne eines Gehäuseschlusses würde wohl sofort der FI auslösen, weil dann ja ein Fehlerstrom zum Mittelpunkt fließen würde. Ausfallsicherheit ist nicht Grund für diese Anlage. |
Gehäuseschluss im Gerät würde zum Auslösen des FIs führen ja.
Wenn allerdings ein Erdschluss vorliegt (z.B. Isofehler der Verdrahtung, L oder N berühren Erdpotential) liegen erstmal 115V auf allen Gehäusen - der FI löst erst aus wenn einer hinpackt.
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