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Banderder - Verzinkt oder Edelstahl!? |
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BID = 998744
marco-f Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: Leipzig
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Hi,
ich saniere gerade einen Altbau und lasse mir einen neuen Hauanschluss legen. Der Kasten steht nun an der Grundstücksgrenze und ich muss das neue Versorgungskabel bis dorthin bringen und einen Graben schachten. Ich hab meinen Elektriker gefragt ob ich gleich einen Banderder mit in den Graben schmeißen soll und er meinte nur klar, so lang wie möglich, alles ist besser als nix. Und ich sollte aufgrund der Haltbarkeit Edelstahl nehmen, kostet zwar etwas mehr, aber dafür ist für immer Ruhe.
Jetzt stehe ich vor der Frage - tut das Not? Den vierfachen Preis dabei mal unbeachtet lassen. Ich hab mir sagen lassen die verzinkte Variante würde mich auch überleben und der Edelstahl Erder ließe sich noch bescheidener Biegen als der Verzinkte. Somit bekäme ich nur noch mehr Probleme bei dem Vorhaben den durch ein Kellerwandloch zu schieben und innen so zu biegen dass er in den Potentialausgleichsbock passt.
Gibt es hier Erfahrungen dazu?
MfG
Marco |
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BID = 998749
elo22 Schreibmaschine
Beiträge: 1403 Wohnort: Euskirchen
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Zitat :
marco-f hat am 19 Aug 2016 13:39 geschrieben :
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Und ich sollte aufgrund der Haltbarkeit Edelstahl nehmen |
Genauso, ausser im Beton hat verzinktes Material nirgendwo was zu suchen.
Lutz |
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BID = 998786
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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Zitat :
elo22 hat am 19 Aug 2016 14:15 geschrieben :
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Genauso, ausser im Beton hat verzinktes Material nirgendwo was zu suchen.
Lutz
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...echt ? dann muss aber sehr viel Beton über sehr vieles gegossen werden
...bei Erdern gilt auf Materialien in der Umgebung achten z.B. der Erder des Nachbargebäudes, es gilt das edlere Material zersetzt das unedlere (Elektrolyse)
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 998788
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Je nach Bodenzusammensetzung kann Dir ein verzinkter Erder innerhalb weniger Jahre (<5) bis zur Unkenntlichkeit weggammeln.
Wenn Du den Erder also nicht rundrum mit ausreichend Beton ummantelst, ist Edelstahl 1.4571/1.4414 (vulgo V4A) das Material der Wahl.
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!
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BID = 998799
winnman Schreibmaschine
Beiträge: 1628 Wohnort: Salzburg
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Hauptproblem ist heutzutage folgendes:
Bei allen neuen Bauten sollte der Fundamenterder in die Fundamente / Bodenplatte eingebracht werden.
Durch die Betonummantelung verschiebt sich das "normale" Eisen in der elektrochemischen Spannungsreihe etwas Richtung edleres Material.
Liegt nun ein Verzinkter Erder in der Nähe eines Fundamenterders, wird der verzinkte Erder ganz schnell angefressen.
Durch die Verwendung von Niro (V2A sollte schon reichen) wird das nun unterbunden.
Den Erder im Beton schadet das nicht, hier schützt der Beton.
Daher gilt heute die Regel, Erder immer in Niro!
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BID = 999107
Dipol Gesprächig
Beiträge: 158 Wohnort: Raum Stuttgart
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Zitat :
winnman hat am 20 Aug 2016 12:31 geschrieben :
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Daher gilt heute die Regel, Erder immer in Niro!
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Regel = Norm.
Korrosionsbeständiges NIRO (V4A) ist im Erdreich ein Gebot der Vernunft und nach DIN 18014 für Ringerder von Neubauten zwingend vorgeschrieben. Für Altbauten ist das aber nur eine Kann-Bestimmung.
Erder vom Typ A und Ringerder von Altbauten dürfen somit nach "Regel" auch feuerverzinkt sein, lediglich V2A ist für Einbau im Erdreich definitiv untersagt.
Wer in den Graben kernsanierter Gebäude Ringerder aus St/tZn verlegt, handelt höchst unwirtschaftlich aber im zulässigen Rahmen.
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BID = 999289
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Ein Kollege von mir hatte ca 10 Jahre nach Neubau einen Gewölbekeller außen ans Haus ansetzen lassen. Vom dort verlaufenden verzinkten Banderder war stellenweise nicht mal mehr die Hälfte des Querschnittes vorhanden...
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powersupply
Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche die Binärtechnik verstehen und die anderen.
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BID = 999363
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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...die meisten Erder gammeln an der Übergangsstelle Erde/Luft, hier muss eine Gasdichte Ummantelung angebracht werden
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 999365
marco-f Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: Leipzig
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Ok, also wie ja bereits vermutet, Edelstahl muss her.
Habt ihr auch gute Ratschläge wie ich den verarbeite? Bisher sagten mir alle, wenn ich den versuche zu biegen bek*** ich mir die Waden. Ich muss denn ja aber irgendwie durch meine Wand bekommen, innen umbiegen um ihn auf den Bock aufzuklemmen und draußen im Graben geht es auch nicht nur geradeaus. Und bestenfalls würde ich ihn gern am Ende des Grabens um 180° (Radius ca. 1/2-3/4 Spatenbreite) biegen und wieder zurück legen, damit ich wenigstens auf über 20m verlegte Länge komme.
MfG
Marco
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BID = 999388
elo22 Schreibmaschine
Beiträge: 1403 Wohnort: Euskirchen
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Zitat :
marco-f hat am 26 Aug 2016 08:59 geschrieben :
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Ok, also wie ja bereits vermutet, Edelstahl muss her.
Habt ihr auch gute Ratschläge wie ich den verarbeite? |
Rundstahl dürfte weniger problematisch sein als Band. Du brauchst natürlich entsprechende Halter.
Lutz
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BID = 999392
Dipol Gesprächig
Beiträge: 158 Wohnort: Raum Stuttgart
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Zitat :
Primus von Quack hat am 26 Aug 2016 02:48 geschrieben :
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...die meisten Erder gammeln an der Übergangsstelle Erde/Luft, hier muss eine Gasdichte Ummantelung angebracht werden :sm7: |
Feuerverzinktes Material schon, aber nicht NIRO (V4A). NIRO-Erder vom Typ A und selbst NIRO-Anschlussfahnen mit nur 8 mm Durchmesser sind "gammelfrei".
Falls man sich an einem Bestandsbau freiwillig an der DIN 18014 orientiert, ist für den Ringerder und die Anschlussfahnen V4A die beste Lösung.
BTW: Nach Blitzschutznorm müssen feuerverzinkte Bandeisen 0,3 m unter- und oberhalb des Erdreichs mit Binde gegen Korrosion geschützt werden. Rundeisen müssen nach IEC 62305 zudem an der Erddurchführungsstelle min. 16 mm² Durchmesser aufweisen, was eine Erdeinführungsstange aus NIRO oder aus St/tZn mit Isolierung oder Kunststoffmantel erfordert. Auch an Bestandsbauten, an denen noch feuerverzinkte Erder zulässig sind, sind NIRO-Anschlussfahnen einfacher, da weniger Schnitt- und Abklebestellen anfallen.
Zitat : marco-f hat am 26 Aug 2016 08:59 geschrieben :
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Habt ihr auch gute Ratschläge wie ich den verarbeite? |
Der erste gute Ratschlag lautet mal NAV § 13 zu lesen, wonach auch an Bestandsbauten die Installation von Erdern konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten ist. Der Fragenbedarf vermittelt aber eher den Eindruck von Know-How-Suche für Do-it-yourself eines Laien ohne das erforderliche Werkzeug und Messequipment.
Zitat :
| Rundstahl dürfte weniger problematisch sein als Band. Du brauchst natürlich entsprechende Halter. |
Das trifft für Bandeisen in Bewehrungen zu aber doch nicht für ins Erdreich eingebaute Ringerder und deren Anschlussfahnen
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BID = 999393
Dipol Gesprächig
Beiträge: 158 Wohnort: Raum Stuttgart
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Die Macht der Gewohnheit bei der Zahl 16 mm² zu schreiben hat zugeschlagen. Erdeinführungsstangen müssen natürlich einen Durchmesser von 16 mm aufweisen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dipol am 26 Aug 2016 17:24 ]
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BID = 999403
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Zitat :
| Der erste gute Ratschlag lautet mal NAV § 13 zu lesen, wonach auch an Bestandsbauten die Installation von Erdern konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten ist. Der Fragenbedarf vermittelt aber eher den Eindruck von Know-How-Suche für Do-it-yourself eines Laien ohne das erforderliche Werkzeug und Messequipment.
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Blablabla
Ich lege das mal ein wenig anders aus: Die Installation derartiger Teile darf nur von konzessionierten Fachkräften abgenommen werden. Hört sich einfach besser an. Oder hast Du bedenken, dass der nicht konzessionierte Installateur beim Montieren eher einen Blitzschlag erleidet?
Konzessioniert ist ja in der Regel nur der eingetragene Meister einer Firma während seine Gesellen die Drecksarbeit der Installation durchführen...
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powersupply
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BID = 999430
Dipol Gesprächig
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Zitat :
powersupply hat am 26 Aug 2016 18:23 geschrieben :
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Blablabla
Ich lege das mal ein wenig anders aus: Die Installation derartiger Teile darf nur von konzessionierten Fachkräften abgenommen werden. Hört sich einfach besser an. |
Einfach mal den Originaltext lesen und die von Wunschdenken dominierte eigene Auslegung auf Stichhaltigkeit überprüfen.
Zitat :
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NAV § 13
Die Arbeiten dürfen außer durch den Netzbetreiber nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragenes Installationsunternehmen durchgeführt werden; |
Demnach war wohl mein Blablabla normkonformer als dein Wunschdenken.
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BID = 1002982
marco-f Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: Leipzig
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Zitat :
| Der erste gute Ratschlag lautet mal NAV § 13 zu lesen, wonach auch an Bestandsbauten die Installation von Erdern konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten ist. Der Fragenbedarf vermittelt aber eher den Eindruck von Know-How-Suche für Do-it-yourself eines Laien ohne das erforderliche Werkzeug und Messequipment. |
Wo fängt in dem Fall die Installation an und wo hört sie auf!? Um mit dem Spaten einen Graben zu ziehen, in die Kellerwand ein Loch zu Bohren, einen Banderder zu verlegen, eine Potentialausgleichsschiene zu setzen und das Band auf die Schiene zu klemmen brauche ich m.E. keine Elektrofachkraft.
Letztendlich habe ich einen V4A Banderder verlegt und mit einer größeren Rohrzange ließ er sich auch relativ gut zurechtbiegen.
MfG
Marco
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