Hallo Christian,
erstmal Willkommen im Forum!
Ja, die Aufteilung eines Drehstromkreises in Wechselstromkreise ist prinzipiell zulässig, allerdings sind dabei bestimmte Vorgaben einzuhalten.
Näheres dazu findest Du in den schon genannten früheren Ausführungen zu diesem Thema hier im Forum.
Wenn eine Neuverlegung ansteht, sollte man nach Möglichkeit allerdings tatsächlich besser getrennte Leitungen verlegen. Der Mehraufwand hält sich in Grenzen, da ja z.B. die Belastbarkeit einer Drehstromleitung bei gleichem Querschnitt oft niedriger ist, also bei fünfadriger Leitung ein höherer Querschnitt verwendet werden müßte!
Bei mehreren Leitungen ist aber dann ggf. die Häufung zu berücksichtigen (je nach Verlegeart).
Für die von Dir genannten Geräte sollte man stets mindestens 2,5mm² wählen, auch wenn im Einzelfall evtl. 1,5mm² rechnerisch reichen würde.
Wie Leitungen grundsätzlich zu dimensionieren sind, weißt Du?
Überspannungsschutzmodul im Verteiler ist sehr sinnvoll, es benötigt aber zur vollen Wirksamkeit einen guten Erder (z.B. direkte Verbindung ausreichenden Querschnitts mit der Potentialausgleichschiene. Habt Ihr eine und wie ist die ggf. geerdet? Welche Netzform liegt bei Euch vor?
Nimm für solche Fälle am besten einen Klasse-B-/C-Kombiableiter (also Grob- und Mittelschutz). Neben DEHN gibt es solche Sachen z.B. auch von PHOENIX CONTACT.
Für ganz empfindliche Geräte kann man noch einen Klasse-D-Feinschutz direkt vor dem Gerät nachschalten.
Wenn es neu gemacht wird, sollte man zumindest für jedes Stockwerk einen eigenen FI einsetzen.
Ich unterstütze ausdrücklich die schon von Phil gemachte Empfehlung, den Nennfehlerstrom generell zu 30mA und für Badezimmer zu 10mA zu wählen!
Für Außensteckdosen und sonstige Außenanlagen sollte man einen separaten FI einsetzen (oder zumindest sicherstellen, daß alle Außensteckdosen 2-polig abgeschaltet werden! siehe auch VdS-Forderung).
Ein getrennter FI (ggf. auslöseverzögert, falls zulässig) kann sich auch für ausfallempfindliche Verbraucher empfehlen (Gefriertruhe, Heizung, Abwasserhebeanlage, Alarmanlage, Telefonanlage). Da genügt aber normalerweise ein gemeinsamer für alle diese Verbraucher.
Und natürlich das gründliche Messen vor und bei der Erstinbetriebnahme nicht vergessen (neben den Auslösekriterien auch den Isolationswiderstand)!
Ggf. Isolationsmeßgerät und Schutzmaßnahmenprüfgerät ausleihen oder am besten die Anlage komplett abnehmen lassen.
Gruß aus Franken,
sam2
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"