Altbau, klassische Nullung, ....

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Autor
Altbau, klassische Nullung, ....

    







BID = 641684

BConradWI

Gerade angekommen


Beiträge: 2
Wohnort: Wiesbaden
 

  


Hallo an alle,die da helfen ,

mal eine andere Frage zum Thema "Klassische Nullung im Altbau".
Auch ich habe mich wie viele Andere auch zur Hilfeleistung beim Anschluß eines Herdes bereit erklärt. Was ich aber nicht ahnte, war der Zustand der vorhandenen 40 Jahre alten Bastler-Installation. Bis zur Wohnungsverteilung 3 Phasen + N, von dort aus teilweise Nullung bereits in der Anschlußdose, teilweise (wie beim Herdanschluß) nur Weiterleitung der Phasen und des Neutralleiters. In der Herdanschlußdose noch ein paar Steckdosen mit aufgeklemmt (Nullung an der Steckdose). Wie der alte Herd angeschlossen war - keine Ahnung. Aber nun sollte für den neuen Mieter (meinen Bekannten) ein neuer Herd angeschlossen werden. Ich weiß, die Frage dürfte jetzt nicht sein: Neuanschluß mit Nullung am Herd oder gar keine Schutzmaßnahme (Welcher Tod ist besser: Der Tod durch Schutzmaßnahme oder der Tod wegen fehlender Schutzmaßnahme), dem Staatsanwalt wäre dies egal, aber ich habe mich dummerweise hinreißen lassen, den blöden Herd anzuschließen. (Wohnung komplett neu renoviert, Frau schwanger, alte Wohnung bereits gekündigt usw.)

Ich habe zwar meinen Bekannten gebeten, den Vermieter auf die Gefährlichkeit der Installation hinzu weisen, aber Ihr könnt Euch ja dessen Antwort vorstellen: Die Installation war schon immer so, was die Vormieter gemacht haben interressiert ihn nicht etc.

So, aber nun meine Frage: Mit welchen Mitteln kann man den Vermieter so unter Druck setzen, daß die Anlage fach- und sachgerecht in Ordnung gebracht wird. Es muß doch konkrete Vorschriften oder auch Prezedenzfälle aus der Rechtssprechung geben. Ich hoffe Ihr habt ein paar Tipps, Links o.ä. so daß ich mein Gewissen wieder sauber kriege.

Gruß

Conny

p.s. Macht mich nicht so fertig, daß ich mich als Laie, wenn auch fachkundig, aber doch halt als Laie überhaupt an der Installation vergriffen habe.

_________________
- Sorry, ich habe zu wenig Zeit, um mich zu beeilen

- und ich habe zu wenig Geld, um mir "Spare mit jedem Cent" leisten zu können.

BID = 641692

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13360
Wohnort: Tal der Ahnungslosen

 

  


Zitat :
BConradWI hat am 18 Okt 2009 01:20 geschrieben :

p.s. Macht mich nicht so fertig, daß ich mich als Laie, wenn auch fachkundig, aber doch halt als Laie überhaupt an der Installation vergriffen habe.


Offtopic :

Doch,genau das wird passieren.
Denn der letzte der an einer Anlage rumgemacht hat den beißen die Hunde...
Tu so als wärst du nie dagewesen,und hol nen "Elektrischen" mit Sachkompetenz.
Der wird dann (wenn er was drauf hat) auch wissen ,ob und wie man(n) dem Vermieter an die Karre fahren kann.


_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

BID = 641697

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Conny,

erstmal willkommen im Forum!

Leider muß ich feststellen, daß es mit der Fachkompetenz dann doch nicht ganz so weit her ist wie mit Deiner Hilfsbereitschaft und Deinem Mut...

Das fängt beim Umstand an, daß die erwähnte Unterverteilung sicherlich nicht mit 3L+N gespeist wird, sondern mit 3L+PEN.
Und hört beim Unterlassen der Überprüfung der Wirksamkeit der Schutzmaßnahme auf. Das ist sträflicher Leichtsinn - im wörtlichen Sinne. Wenn etwas passiert, auch aufgrund eines schon in der Anlage vorhandenen Fehlers, rückst DU dafür ein!!!

Man sollte doch vernünftig genug sein, trotz erfolgter Zusage nach Besichtigung der Anlage dem Bekannten zu sagen: "Die ist nicht in Ordnung" (was hier ja übrigens noch gar nicht feststeht!) oder "Das ist eine veraltete Technik, mit der ich mich nicht auskenne". Gefolgt von "Da schließe ICH nichts an, bitte wende Dich an Deinen Vermieter oder bestelle einen Fachbetrieb".

Die Frage "Tod durch Schutzmaßnahme" oder "Tod wegen fehlender Schutzmaßnahme" ist übrigens keineswegs egal, sondern klar zu beantworten!
Selbstverständlich muß beim ersatzweisen Anschluß eines neuen/anderen Verbrauchsmittels die ursprünglich gewählte Schutzmaßnahme wirksam wiederhergestellt werden!
Das bedeutet, einschließlich meßtechnischen Nachweises ihrer Wirksamkeit UND Überprüfung der Begleitumstände (z.B. Wegfall der Voraussetzungen einer Standortisolierung durch nachträglichen Einbau von Zentralheizung oder Wasserleitung).

Die Wohnung ist mit dieser Installation auch alles andere als "komplett renoviert". Sollte sie tatsächlich nachweisbar SO angeboten worden sein (als "renoviert" oder "saniert"), hat man eine weitgehende Handhabe gegen den Vermieter.
Aber auch wenn dies nicht zutrifft, kann der sich selbstverständlich nicht mit "Die Installation war schon immer so" oder gar "Was die Vormieter gemacht haben, interessiere ihn nicht" herausreden!
Er hat eine für den gewöhnlichen Verwendungszweck zumindest ausreichende UND sichere Elektroinstallation bereitzustellen!!!

"Sicher" bedeutet hier:
Sie muß entweder die heutigen Anforderungen für Neuanlagen erfüllen ODER als Altanlage die zu ihrem Errichtungszeitpunkt gültigen HEUTE NOCH erfüllen UND darf dabei nicht irgendwie schadhaft sein.
Es dürfen dabei auch keine Änderungen vorgenommen worden sein (das kann von einer wesentlichen Erweiterung bis zu einer schlichten Nutzungsänderung der Räume gehen), welche eine Um-/Nachrüstforderung auslösen.

Druckmittel gibt es mehrere, aber vor deren Anwendung sollte man im eigenen Interesse erstmal den wirklichen Sachstand prüfen!
Dazu wäre es hilfreich, uns Bilder der Unterverteilung und der Herdanschlußdose sowie des Herdklemmbretts zu zeigen.
Dann sehen wir weiter.


Kopfschüttelnder Sonntagmorgengruß,
sam2

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 641836

BConradWI

Gerade angekommen


Beiträge: 2
Wohnort: Wiesbaden

Hallo Kleinspannung und auch SAM 2,

als Erstes DANKE und Kritik akzeptiert. Besonders Dir Sam2 Danke für die ausführliche Antwort Sonntags früh um 5. (Warst Du noch oder schon auf ?)

Fachkompetenz, ich gebe es zu, ist dünn. Ich kenne zwar noch aus meiner Lehre 70-73 als BMSR (sagt Dir das was ?) und meiner bisherigen beruflichen Tätigkeit noch so einiges über Schutzmaßnahmen, auch über solche, von denen man heute nichts mehr hört, aber selbstverständlich bin ich bezüglich diebezüglicher aktueller Vorschriften total auf dem Mond - und ich sehe den Sinn strenger Vorschriften ein!
Strom und Spannung sieht man nicht - wenn man sie spürt, kann es zu spät sein.

Danke, daß Du da noch von Mut redest - denn eigendlich ist es Feigheit, genau das nicht zu tuen, was Du etwas tiefer geschrieben hast ( denn genau so hätte ich als Unbeteiligter auch auf solche eine Frage reagiert!)

Die Wirksamkeit der Schutzmaßnahme habe ich mit bescheidenen Mitteln versucht zu checken. Ein Schutzleiterprüfgerät stand mir natürlich nicht zur Verfügung, aber was ich mit einem Multimeter messen konnte, um saubere und richtige Verbindungen sicherzustellen, habe ich gemacht.(Widerstandmessung von Herdanschuß PE zu N, sowie weiter zusätzlich mit Spannungsmessungen zum Rohrsystem Heizung und Wasser, um eventuel einen fehlenden Potentialausgleich zu finden - aber hier scheint alles in Ordnung) Ich weiß aber auch, daß dies keine professionellen Messung mit z.B Isolationswertmessungen ersetzt.

Die Einspeisung der Unterverteilung in der Wohnung ? Möglicherweise 3L+PEN, aber dies setzt ja wohl auch einige Voraussetzungen an den PEN und ob die erfüllt sind, wage ich zu bezweifeln. Deshalb habe ich bewußt den schlechteren Zustand 3L+N angenommen und angegeben. (Aber ich werde noch mal versuchen, Bilder zu machen und auch die genauen Querschnitte anzugeben.)
Ich bin mir sehr sicher , daß wenn ein Defekt auftreten sollte (Gehäuseschluß oder Induktionsspannungsaufbau) dieser durch die "Schutzmaßnahme" abgesichert ist - ich weiß aber auch, was passiert, wenn der N (oder PEN) irgendwo wegfliegt und dies bereitet mir Sorgen.
Aber ich denke (und hoffe), daß ich die "beim ersatzweisen Anschluß eines neuen/anderen Verbrauchsmittels die ursprünglich gewählte Schutzmaßnahme wirksam wiederhergestellt" habe. (Allerdings ohne die entsprechenden Nachweise)

Zu Deinem vorletzten Absatz habe ich dann doch noch Fragen, da ich auch beruflich mit "neuen/anderen Verbrauchsmitteln" an bestehende E-Anlagen zu tun habe.(Diese Verbrauchsmittel sind Aufzüge, entweder komplette Ersatzanlagen oder auch Teilmodernisierungen für die ich die komplette technische Bearbeitung und Spezifizierung mache - allerdings erst ab Hauptschalter. Was davor ist, ist manchmal auch fragwürdig, interessiert aber nicht mal den TÜV zur Abnahme). Aber dies ist ein anderes Thema und betrifft sicherlich auch die kürzlichen Veränderungen der Betriebssicherheitsverordnung.

So, nun ist es doch mehr geworden wie gedacht.
Eigendlich wollte ich nur kurz danken, und mich später ausführlich melden.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntag und eine Euren Wünschen entsprechende Arbeitswoche.

Gruß

Conny



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BID = 641841

clembra

Inventar



Beiträge: 5404
Wohnort: Weeze / Niederrhein
ICQ Status  

Eine (Unter-)Verteilung mit einer Zuleitung 3L+N gibt es nicht.
Schreibe doch bitte, wie du den Herd angeklemmt hast. Dieser hat doch bestimmt 5 Anschlüsse (3L+N+PE). Wie hast du den kommenden von dir genannten N verklemmt? Nur auf N, nur auf PE oder auf N und PE?
Wenn die Zuleitung zur Unterverteilung mind. 10mm² hat ist auch heute noch die Ausführung als PEN zulässig und gängige Praxis. Im TT-System, bei dem es bekanntlich keinen PEN gibt, wird nur ein N ins Haus geführt, aber auch da ist in der Verteilung ein PE vorhanden, nämlich vom selbst zu setzenden Erder.

Es muss also schleunigst ein Elektriker ran, der den Herdanschluss überprüft und durchmisst, und das nicht mit Duspol oder Multimeter.

_________________
Reboot oder be root, das ist hier die Frage.

BID = 641844

Rhodosmaris

Schreibmaschine



Beiträge: 2354
Wohnort: Lindau/Bodensee


Offtopic :
BMSR? Klingt mir stark nach Betriebs-Meß-Steuer- und Regeltechnik, war ein Lehrberuf in der DDR und eigentlich auch meine erste Wahl. Leider gabs nur 2 Ausbildungsplätze im ganzen Bezirk Leipzig und da war nur mit Vitamin-B ranzukommen. Den Beruf hätt ich bekommen, wenn ich mich für 10 Jahre zu den Vopos gemeldet hätte - nur hätt ich nach der Zeit nix in dem Beruf mehr reißen können und zu den Waldmeistern hats mich schon gar nicht hingezogen.

ciao Maris

BID = 641851

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13360
Wohnort: Tal der Ahnungslosen


Zitat :
Rhodosmaris hat am 18 Okt 2009 22:12 geschrieben :


Offtopic :
BMSR? Klingt mir stark nach Betriebs-Meß-Steuer- und Regeltechnik, war ein Lehrberuf in der DDR



Offtopic :

Ja,und heut nennt man die Sorte Mechatroniker.
Aber geändert hat sich nix.
Können/konnten von jedem etwas,aber selten was richtig...


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(Albert Einstein)


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