Altanlage schrittweise modernisieren

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Autor
Altanlage schrittweise modernisieren

    







BID = 908915

Goetz

Schreibmaschine

Beiträge: 1943
Wohnort: Dresden
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Folgende Situation:

Einfamilienhaus mit Installation von vor dem letzten Weltkrieg und Erweiterung zu DDR- Zeiten (Alu). Nie geprüft, aber soweit Funktionsfähig. Also: Alles Neu! Keine Frage. Nur das Wie ist das "Problem"!!

Das Haus ist bewohnt. Es ist also nicht möglich ohne große Einschränkungen in der Nutzung die gesamte Installation zu erneuern.

Nun habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, und frage die Fachleute, ob das so möglich ist:

Die Erneuerung der Installation erfolgt schrittweise. Es wird jeweils ein Raum renoviert, dabei werden neue Leitungen, Steckdosen und Schalter verlegt.(wenn möglich werden die alten Rohre benutzt) Wenn ein Raum fertig ist, kommt irgendwann der nächste dran. Es kann also sein, dass sich die Erneuerung der kompletten Installation über viele Monate hinzieht.

Damit nicht aus jedem Raum die Leitungen bis zur Zählertafel gelegt werden müssen habe ich die Idee, je Etage (EG, 1.ET und DG) eine Sicherungstafel/ Sicherungskasten/ Unterverteilung zu installieren. Im Keller würde dann die Zählertafel/ Hauptverteilung installiert.

z.Zt gibt es eine uralte Zählertafel aus Blech und einer Zuführung über Freileitung im OG (2 polig).

Wie bekomme ich eine "unterbrechungsfreie Stromversorgung" für die genutzten Räume, ohne grenzwertige Provisorien hin?
Ich stelle mir eine provisorische Anbindung der "Altinstallation" an die neu installierten Sicherungskästen vor, oder alternativ die Nutzung der alten Hauptverteilung bis zur Fertigstellung der Anlage.
Die provisorischen Einspeisungen würden im Treppenhaus in Kabelkanal verlegt werden, der dann anch Fertigstellung entfernt wird.

Was kann bei dem vorstehenden Projekt in Eigenleistung gemacht werden ?
(Ich habe in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in der Berufsausbildung die Grundlagen der E-Installation gelernt)

Liest hie eventuell gar ein Installateur aus dem Raum Dresden mit, der bereit wäre, sich die Sache mit mir mal vor Ort (Weixdorf) anzusehen??

BID = 908932

super999

Stammposter



Beiträge: 374
Wohnort: Neustadt am Kulm

 

  

@Goetz

Wie du schon geschrieben hast benötigst Du einen Installateur, der das auch abnimmt. Den sollte man von Anfang an "ins Boot" holen und die Schritte mit ihm besprechen.

Auch wenn du derzeit Wechselstrom hast, wird die Neuinstallation auf Drehstrom aufgebaut. Hierfür müßte man wissen welches Netz-System du bekommen wirst (sofern überhaupt eine Umstellung auf Erdkabel in dieser Gegend möglich ist, wissen i. d. R. Elektriker aus der Gegend).

Es spricht denke ich nichts gegen eine Stufenweise Erneuerung Raum für Raum. Die Unterverteiler pro Stockwerk sind eine gute Idee, jedoch würde ich die nie unter 10mm² anfahren, dann hat man später kein Gerenne über Treppen wenn mal ne Sicherung/FI fliegt. Bloß damit diese angeschlossen werden können mußt du in die HV und hier könnte es nötig sein, daß man an den verplompten Zählerbereich ran muß (das dürfen i. d. R. nur zugelassene Elektroinstallateure; vielleicht findet sich hier einer aus deinem Raum, in Bayern könnte ich weiterhelfen ).

Evtl. ist es sogar nötig einstweilen den alten Zähler in einen neuen Zählerschrank zu bauen und von dort zu den UV gleich zu gehen (würde mein Eli so machen), dann braucht man nicht 2x umklemmen, hat schon gleich eine Laienbedienbare Freischaltung der Kundenanlage und du kannst immer kurz abschalten wenn du ne Zuleitung zur UV anklemmen willst.

BID = 909419

Deneriel

Schriftsteller



Beiträge: 981
Wohnort: Westmünsterland
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Eigentlich hast du den "üblichen" Weg schon herausgefunden. Raumweise Erneuerung und auch Unterverteiler auf den Stockwerken sind da die richtige Idee.

Du schreibst von Rohr: Vermutlich wird das noch Bergmann-Rohr sein (Blech mit Pappauskleidung. Da kannst du je nach Rohrverlauf NYM reinziehen (oder auch nicht), die alten Blech-Verteilerdosen müssen aber in jedem Fall raus und durch isolierende Kunststoffvarianten ersetzt werden. Die Rohre sind entsprechend außerhalb der Dosen zu kappen. Ansonsten könnte ein Fehler die Blechhülle unter Strom setzen. Früher war man da halt lockerer.

Da es sich zu der Zeit ohnehin um Massivbau handeln wird, wären die klassischen Selbermacher-Arbeiten: Schlitze fräsen/stemmen, Leitungen verlegen, Dosen eingipsen.
Wieviel weitergehende Arbeiten man dann noch macht (Dosen anklemmen, Schalter verdrahten) hängt von den individuellen Fähigkeiten des Ausführenden und dem Vertrauen des betreuenden Elektrikers ab, denn der muss nacher für das Zeug gerade stehen, spätestens wenn man mal von dem Wechselstromzähler weg will.
Installationsmaterial kann man üblicherweise auch von dort beziehen. Manche bestehen auch darauf wenn sie die Anlage nacher abnehmen sollen.
Und beim Material würde ich nicht auf Baumarktware zurückgreifen.


Mach dir vorher zur Reihenfolge der Räume Gedanken, insbesondere was den Flur angeht; wenn da Leitungen durch müssen sollte man den nicht gerade zuerst renovieren. (Und durch eine abgehängte Decke lassen sich auch prima Leitungen führen ohne nen riesigen Aufwand mit Schlitzen zu machen).


Da ich an so einer Immobilie auch gerade herumwerkele, wünsche ich dir für das nächste Jahr schonmal viel Spaß beim Leben auf der Baustelle :-/


Tante Edit(h) meldet sich noch:
Du kannst in Absprache mit dem Eli ja durchaus auch schon die Steigleitungen verlegen. Das wird dann halt an einen Abgang der jetzigen Verteilung angeschlossen. Vermutlich werden für das Haus ohnehin nicht mehr als eine Handvoll Stromkreise existieren. (bei mir war es eine Zuleitung für eine komplette Wohnung und ein bisschen Zeug in der Küche extra.)
Es spricht nichts dagegen eine Steigleitung, insbesondere temporär, mit (theoretischen) 10A gL abzusichern, du kannst damit auch problemlos deine UV anfahren. Selektivität ist halt Luxus.
Natürlich kannst du auch eine provisorische Lösung installieren.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Deneriel am 16 Dez 2013 13:31 ]

BID = 909547

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7573
Wohnort: Wien

Sofern die Bergmannrohre normgerecht verlegt sind (vor der Doseneinführung abgemantelt, an Leuchtenauslässen etc. mit Endtüllen versehen) ist auch Einzeladerinstallation möglich. Nicht abgemantelte Enden können den Leitungen beim Einziehen recht effektiv das Fell über die Ohren ziehen, will sagen sie der Länge nach aufschlitzen bzw. abschaben. Einen genauen Blick auf die Rohrenden zu werfen schadet also weder bei NYM noch bei Einzeladern.

Wie es mit den Dosen in VDE-Land aussieht weiß ich nicht, in AT sind Blechdosen mit Isolierauskleidung prinzipiell noch normgerecht (weiß aber kaum jemand).

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 909659

Goetz

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Beiträge: 1943
Wohnort: Dresden
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So, ich habe jetzt einen Termin mit nem Elektriker gemacht, der will sich das am Freitag mal anschauen.
Meine Vorstellungen gehen dahin, zuerst eine Etage neu zu installieren, mit neuem Sicherungskasten und einer provisorischen Zuleitung von der (ur-)alten Zählertafel.
Im Laufe des nächsten Jahres wird dann das Dachgeschoss ausgebaut (könnte vom gleichen Sicherungskasten erschlossen werden), und eventuell der Hausanschluss samt Zählertafel erneuert.
Mal sehen, ob der Elektriker das auch so sieht, und was wir Alles selber machen dürfen

BID = 909688

Goetz

Schreibmaschine

Beiträge: 1943
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Ich war gerade im Baumarkt, und da fiel mir ein Prospekt der Firma EWL in die Finger......
Gibt es damit bereits Erfahrungen???
guckst du hier: www.ewl-instakit.de

BID = 909726

123abc

Schreibmaschine



Beiträge: 2192
Wohnort: Hamburg

EWL kann wohl hellsehen.
Woher wollen die wissen wie lang deine Leitungswege und der daraus sich ergebende Querschnitt oder die Absicherung ist.

Dann war da noch die Sache mit dem 2. Fi welcher in dem Bausatz fehlt.

123abc

[ Diese Nachricht wurde geändert von: 123abc am 18 Dez 2013 18:59 ]

BID = 909739

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17433

Ach ja dazu kommt noch das der Meister der die Anlage abnimmt auch die Haftung für die Bastelein übernimmt

_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

BID = 909743

Goetz

Schreibmaschine

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@ 123abc:
Das verstehe ich jetzt nicht, wenn ich in einem "normalen" EFH Stromkreise mit 1,5mm² installiere, sollte ich doch bei einer Absicherung mit 10A richtig liegen, wenn 16A benötigt werden lege ich halt 2,5mm²
Achso, klar, die sichern ja Alles mit 16A ab, das braucht man doch aber für Wohnräume eigentlich nicht (höchstens für den Herd und wenn vorhanden Boiler), ich habe hier bei mir in der Wohnung auch nur Wechselstrom mit einer 25A Hauptsicherung, und die Stromkreise sind mit 6 bzw 10 A abgesichert, das funktioniert seit Jahrzehnten problemlos...

o.k. 1 FI für Alles, das wäre mir auch zu wenig, da würde ich freiwillig schon mehrere installieren, schließlich soll es ja im Fehlerfall nicht im gesaten Haus dunkel sein, und die Kühlgeräte haben bei mi sowieso einen eigenen FI!!

@ der mit den kurzen Armen:
Das ist doch aber dann dem Meister sein Problem ....

@ all:
Nee, klar, ich bespreche das mal lieber mit dem Elektriker, ein Ansprechpartner vor Ort ist mir auch lieber als eine 01805- Rufnummer
Wenn ich mich recht erinnere, ist Der auch für Eigenleistungen recht aufgeschlossen....

BID = 909765

Deneriel

Schriftsteller



Beiträge: 981
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1,5qmm wird halt "viel lieber" verlegt als das störrische 2,5er . Dazu kommt dann vielfach aus der Manier "hammer immer schon so g'macht" ein B16-Automat dran. Der ist ja auch schön billig.

Dass sich da bei langen Leitungen Probleme mit dem Spannungsfall ergeben, und 16A mit 1,5qmm auch nicht bei allen Verlegearten und Umgebungstemperaturen zulässig ist wird dann auch gerne mal mit "Des hat früher doch auch koa Menschn inderessierd. Des passt scho..." ignoriert.
In deinem Fall bei Verlegung in Rohr wäre das schonmal Grenzwertig. In Putz oder Mauerwerk hingegen müsste es aus dem Gedächtnis passen.

Wenn du eh mit 10A Automaten arbeiten willst, ist das gar kein Problem. Das geht bei allen Verlegearten auch noch bei 30 Grad Umgebungstemperatur durch. Und für die Leitungslänge aufgrund des zulässigen Spannungsfalls hast du auch etwas mehr Luft.
Ja, höchstwahrscheinlich werden für die gängigen Geräte auch 10A-Automaten reichen.
In der Küche legste dann halt ein paar Leitungen in 2,5qmm.

Ich mache das gerade ganz genau so ein B10-Automat pro Raum genügt locker wenn vorher ein B16 für die ganze Wohnung (exkl. Küchengeräte) versorgt hat. Ich hätte ja lieber noch Licht und Steckdosen getrennt versorgt, aber das Budget ist nunmal begrenzt.
In der Bude liegen allerdings keine Rohre, und welche zu legen würde eine ziemlich langwierige Auseinandersetzung mit den wechselnd hartgebrannten und Butterweichen Ziegelmauern bedeuten. Daher habe ich an einigen Stellen statt des derzeit (!) benötigten 3x1.5 gleich ein 5x1.5 rein gelegt. Zumindest da, wo potentiell mal sowas wie geschaltete Steckdosen auftreten könnten.

Ich sehe allerdings keinen Grund den Gefrierer auf einen eigenen FI zu legen. Erstmal sollen die Dinger nicht rausfliegen. Wenn sie es tun hat das meist nen Grund. Und zum Anderen bekommste das dann ja genau _nicht_ mit.


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