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Absicherung von Schutzkontaktsteckdosen mit Neozed |
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BID = 860434
steboes Gesprächig
Beiträge: 103
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Moin Kollegen,
da ich zu diesem Thema immer wieder kontroverse Meinungen höre, würde mich interessieren, ob Schutzkontaktsteckdosen denn nach der aktuellen Normenlage nun immer noch mit Neozed abgesichert werden dürfen oder nicht. In einem anderen Forum wurde mal auf die DIN 18015 verwiesen, allerdings auch ohne konkretere Angaben.
Aus meiner Sicht sprächen höchstens die geforderten und mit Neozed evtl. nicht einhaltbaren Abschaltzeiten dagegen, die sich aber AFAIK ja auf den Erdschlussfall beziehen. Da ja für die laienbedienbare Schuko ohnehin ein FI erforderlich ist, welcher die Kriterien in Punkto Abschaltzeiten erfüllt, sehe ich das Problem nicht. Habe ich etwas übersehen?
Gruß steboes |
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BID = 860454
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17430
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Anders gefragt : Warum soll eine Neozed die Anforderungen für den Leitungsschutz nicht erfüllen?
Die Sicherung interessiert der Fehler nicht, sie soll die Überlastung der Leitung rechtzeitig unterbrechen bevor Schädigungen der Leitung auftreten. Ob die Überlastung durch einen Fein- oder Kurzschluss oder einen Erdschluss erfolgt ist nebensächlich, der fließende Strom mal die Zeit ergibt die Überlastung.
Der Fehlerstromschutzschalter hat eine ganz andere Aufgabe, er soll den Personenschutz sicherstellen und gerade bei Erdschlüssen abschalten.
Bei Überlastung reagiert der RCD nicht.
Auch ein LS braucht einen Mindeststrom um im Fehlerfall rechtzeitig abzuschalten.
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen! |
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BID = 860511
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Es gab hier mal Personen, welche behauptet haben das nach VDE Schlagmichtot Endstromkreise nur mehr über LS-Schalter abzusichern seihen.
Gründe waren wohl Laienbedienbarkeit und Verfügbarkeit.
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BID = 860569
Murray Inventar
Beiträge: 4689
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Zitat :
ego hat am 2 Dez 2012 12:05 geschrieben :
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Gründe waren wohl Laienbedienbarkeit und Verfügbarkeit.
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Da müssen ja unsere Vorgänger bedeutend schlauer als wir gewesen sein.
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BID = 860617
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Offensichtlich nicht, wenn ich bedenke, wie oft man in Anlagen lose Schraubkappen und Sicherungseinsätze mit falschen Nennstrom vorfindet.
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BID = 860620
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17430
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Gegen lose Schraubkappen hilft nur gesunder Menschenverstand. Und gegen falsche (zu große) Sicherungen die Verwendung der Passhülsen!
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BID = 860647
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7558 Wohnort: Wien
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Dann bleiben immer noch die Profis, die durchgebrannte Sicherungen "reparieren". Alufolie, Kupferlitze (einzelne Litzen aus feindrähtigen Aderleitungen), Plombendraht, 50er-Nägel... alles schon gesehen!
Dafür kriegt man - wenn man die Augen offen hält - Ersatz-Diazeds hier inzwischen zum Abwinken gratis. Wir haben hier teilweise noch Diazeds für Endstromkreise und was ich an Reservesicherungen irgendwo abgestaubt hab, geht auf keine Kuhhaut! Die brauchen wir die nächsten Jahrzehnte nicht auf! (kann mich auch nicht erinnern, wann das letzte Mal eine Sicherung durchgebrannt ist)
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 860662
Murray Inventar
Beiträge: 4689
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Stimmt. Alufolie macht sich auch gut bei Feinsicherungen.
Die meisten sind dann ja auch der Meinung da kann ja nicht viel kaputt sein.
Leider hört man in letzter Zeit relativ oft von Brandschäden verursacht durch Elektoinstallationen. Allerdings ohne Nennung der Ursache...
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BID = 860701
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7558 Wohnort: Wien
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Gerüchteweise sind die meisten Elektrobrände nicht von der Festinstallation verursacht, sondern von Geräten oder komplett ramponierten beweglichen Leitungen. Offizielle Aussagen habe ich nie gehört, aber mir dürfte hier vor Jahren mal die x-fach mit Isolierband usw. geflickte H05VV-F-Verlängerung eines Tischlers und Bodenlegers das Dach über dem Kopf abgefackelt haben (bzw. genauer gesagt die Decke zwischen Dachboden und dem darunterliegenden Stockwerk).
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BID = 860943
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Steckdosen können natürlich über eine Neozed-Sichrung versorgt werden, ob das aber sinnvoll ist steht auf einem anderen Blatt.
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BID = 860966
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7558 Wohnort: Wien
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Also ich wohne jetzt seit 10 Jahren in einer Wohnung, in der die zwei ursprünglichen Allgemeinstromkreise noch mit 10A-Diazed abgesichert sind, und Ärger mit durchbrennenden Sicherungen hatten wir fast nie. Ganze zweimal(!) gab es eine Überlastung, davon nur eine durch die Summe diverser Geräte, die andere war ein klarer Fall von nicht aufgepasst - der Anlaufstrom einer Fußbodenschleifmaschine mit 11,5 A Betriebsstrom war einfach zu viel.
Insofern bin ich der Meinung, dass man nur die Nutzer überzeugen muss, ein oder zwei Reservesicherungen auf Lager zu haben, dann spricht nichts gegen Schmelzsicherungen.
Nachtrag: ab und zu liest man ja sogar Empfehlungen, LSS nach jeder Kurzschlussauslösung prophylaktisch zu tauschen. Nimmt man das ernst, sind Schmelzsicherungen endgültig sinnvoller.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Trumbaschl am 4 Dez 2012 12:23 ]
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BID = 861019
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Ich habe noch nie einen LSS nach einem Kurzschluss getauscht. Klar wenn er nicht mehr geht, aber bei einem Kurzschluss einfach so den LSS tauschen halte ich schon für etwas übertrieben.
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BID = 861069
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7558 Wohnort: Wien
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Zitat :
shark1 hat am 4 Dez 2012 18:23 geschrieben :
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Ich habe noch nie einen LSS nach einem Kurzschluss getauscht. Klar wenn er nicht mehr geht, aber bei einem Kurzschluss einfach so den LSS tauschen halte ich schon für etwas übertrieben.
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Ich auch, aber irgendwo hat das mal wer im Brustton der Überzeugung geschrieben (könnte im Steckdosenforum gewesen sein).
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BID = 861072
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17430
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Offtopic :
| es gibt auch Niederländische Lichtschalter Klick mich |
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