127 V / 220 V Netz? Mögliches Schlupfloch für Stromdiebe?

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Autor
127 V / 220 V Netz? Mögliches Schlupfloch für Stromdiebe?

    







BID = 365262

cerker

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Guten Tag,

es gibt ja teils immernoch 127 V / 220 V Netze, wo man von jedem der 2 Aussenleiter die man als Wechselstromanschluss bekommt, 127 V gegen Erde ziehen kann.

Nun hat ein üblicher Wechselstromzähler ja nur EINE Stromspule. Wenn man nun vom "richtigen" L nach Erde anschließen würde wäre das doch ungezählt? Oder gibt es da Spezialzähler mit 2 Stromspulen? Wobei diese ja im Bestimmungsfall entgegengesetzt durchflossen würden, und der Zähler dann sogar RÜCKWÄRTS laufen müsste?

Wie ist das geregelt?

Gruß,
Christian

PS: Wie haben ein 230/400 V Netz hier und ich will garantiert KEINEN Strom klauen.

BID = 365315

Zählerfritze

Gerade angekommen


Beiträge: 10
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...ist ein interessanter Aspekt, aber wo ist denn noch ein 127 V Netz vorhanden? Ich kenne das letzte aus dem Jahr '82 in Berlin. Bei uns in der " Provinz" haben wir das letzte Ortsnetz 1978 umgestellt.
Gruß Thommy

BID = 365346

cerker

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Beiträge: 379
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Sie sind wohl SEHR selten aber noch vorhanden, wo weiss ich auch nicht. Mich interessiert einfach dieser Sachverhalt, nachdem ich von einem Ex-DDR-Bewohner hörte, das dieser damals, als einer der Aussenleiter wegfiel für 3 Tage seine Geräte mit zwei [180 .. 270 V auf 220 V]-Stelltrafos in Reihe gegen die Wasserleitung betrieben hatte, hatte zwar doch nur 190 V dann, aber zum Fernsehschauen reichte es wohl.

Gruß,
Christian

BID = 365364

Chris11

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Beiträge: 465

So ein Netz wird im Bergbau teilweise verwendet. Aus Sicherheitsgründen mit isoliertem Sternpunkt am Einspeisungstrafo. Bei einem Aussenleiter Erdschluß fliessen daher keine nennenswerten Ableitströme. Stromklau geht deshalb nicht. Weiß einer genaueres über die oberirdischen 127/230V Netze oder ist das mittlerweile Urban legend?

Mit freundlichem Gruß
Christian

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Chris11 am  1 Sep 2006 11:18 ]

BID = 365374

wome

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Beiträge: 1252

Ich betreue ein solches Netz in einem ehemaligen Industriegebäude einer westdeutschen Großstadt. Der Trafo gehört zum Gebäude, aber einige Mieter werden durch diesen privaten Trafo mitversorgt. Er hat also einen gezählten und einen ungezählten Abgang. An dem ungezählten Abgang hängen dann mehrere Wechselstromzähler des VNBs. Die Zähler sind keine Spezialzähler mit PEN-Anschluss, habe ich auch noch nie gesehen. Aber sie werden eine Rücklaufsperre haben? Unsere Drehstromzähler (hinter dem Wandlerzähler) sind Sonderausführungen 230/133 mit Schaltung 4000.

Der neue Wandlerzähler des VNB hatte 6 Monate Lieferzeit wegen 230/133V.

In Ostbelgien ist die Netzform Alltag, aber als TT-Netz. Bei den hohen Erdungswiderständen dürfte der Stromklau dort schwierig werden, außerdem müsste der FI umgangen werden.

Der große Vorteil: Wir haben hier nur noch Computer, keine Maschinen mehr. Deshalb haben wir keine Neutralleiterüberlastung und einen separaten Schutzleiter, obwohl die Leitungen z.T. über 50 Jahre alt sind.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: wome am  1 Sep 2006 11:54 ]

BID = 365409

cerker

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Beiträge: 379
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Das würde also heißen man könnte theoretisch tatsächlich am Aussenleiter der durch die L-Klemme geht gegen Erde ungezählten Strom zapfen?

Ist das irgendwie rechtlich abgesichert oder so?

Obwohl, wird der selbe Tatbestand sein wie sich an HAK hängen.

Gruß,
Christian

BID = 365670

Trumbaschl

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Zitat :
Obwohl, wird der selbe Tatbestand sein wie sich an HAK hängen.

Vermutlich... _wie_ du an den ungezählten Strom kommst ist meistens AFAIK ziemlich egal... nur muß du hier keine Plomben öffnen und es ist schwerer nachzuweisen.

Abgesehen davon... du brauchst dafür eine ziemlich solide Erde, und woher willst du die nehmen? Zumindest hier war das Stern, geerdeter Sternpunkt, kein Mp verlegt, TT. Da mußt du dann einen guten Erder haben... keine Ahnung wie das in Berlin ist, ob dort der PEN zur Nutzung als PE mitgeliefert wird oder nicht.

Hier hat gerade erst vor ein paar Wochen wer einen Link zur Bewag veröffentlicht, nach dem es in Berlin sehr wohl in 2 Bezirken (IIRC Treptow und Marzahn) noch solche Netze gibt.

Aus Wien hab ich von der Methode jedenfalls noch nie gehört - sich an die unverplombten Vorzählersicherungen oder die quer durch die Wohnung laufende Zählerzuleitung zu hängen war weit einfacher. Meine Tante hat sowas nach dem Auszug von Mietern entdeckt... da hing die Waschmaschine vor dem Zähler.

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BID = 365710

Wienstrom

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In Wien wurde das letzte Drehstromnetz mit 3 Aussenleitern und 220 Volt Spannung zwischen den Phasen ich glaube 1993 oder 94 stillgelegt . Interessant war der Trafo der im Haus in der Station im Keller betrieben wurde . Er hatte Niederspannungsseitig 7 Anschlusskerzen . 4 waren so wie man es heute auch kennt für L1 L2 L3 und den Trafosternpunkt oder auch PEN . Und die anderen 3 Kerzen waren für 3 Phasen 220 Volt und da war nur mehr das Mietshaus dran . Die anderen Anschlüsse mit 400 Volt Drehstrom waren zur Versorgung der Kabelschleife die den restlichen Häuserblock versorgt hat . Kann mich aber auch nicht erinnern das dort spezielle Zähler montiert waren in dem Haus . Es waren ca. 20 Wohnungen und die hatten alle normale 220 Volt Wechselstromzähler montiert . Man findet auch heute noch in vielen Stationen solche Trafos die noch 7 Anschlusskerzen auf der niederspannungsseite haben . Entweder wurden die Trafos als das Netz umgebaut wurde gleich dringelassen oder er wurde dort eingebaut als grad kein neuer Trafo zur Hand war wenn eine Station umgebaut wurde .

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Trumbaschl

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Ich hab einmal von einem anderen Wienstromler gehört, daß die bis 1978 weg gewesen sein sollen, aber du dürftest recht haben. Ich hab auch schon von einem ehem. Schüler gehört, daß die Mollard-Berufsschule (eigener Haustrafo) erst 1989 umgestellt wurde.

Das TGM hat auch bis heute 220/380V vom eigenen Haustrafo (der angeblich auch den halben 20. Bezirk mitversorgt)...

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Wienstrom

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Mollardschule wäre möglich da hab ich auch was von gehört . Muss aber früher gewesen sein . Das Haus das ich meine war definitiv das letzte und das war in der Koppstrasse im 16. . Das mit der Station im 20. das die andere Häuser mitversorgt kann ich mir nicht vorstellen . Es wäre möglich das in der Station im TGM selbst noch ein zusätzlicher Netztrafo drinnensteht der nicht über die Zählung des TGM läuft und Kabelschleifen rund ums TGM oder Fremdmieter im TGM versorgt . Wo es aber bald soweit sein wird das ein Trafo fast einen halben Bezirk versort das ist im 1. Dort gibt es so wenig Stationen weil in den alten Bauten kein Platz ist . Trotzdem gibt es viele vollelektrifizierte Wohneinheiten und auch Nachtspeicherheizungen . Normalerweise steht in einer Netzstation ein Trafo mit 630 kVa . Im 1. wurden die meisten Trafos jedoch schon auf 800kVa ausgewechselt um der Belastung standzuhalten . Trotzdem gibts schon viele Stationen die schon mit 1000 bis 1100 Ampere durchgehend fahren . Man darf gespannt sein wo das hinführt .

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Oertgen

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Also auf Mallorca sind diese 127V/220V-Netze noch sehr häufig. Man kann dort auch noch überall 127V-Glühlampen kaufen.Als Zähler kommen ganz gewöhnliche 230V-Einphasenzähler zum Einsatz, deren Spannungspfad zwischen 2 Phasen hängt, die Strommessung erfolgt nur in einer Phase. Der Gedanke mit der Anzapfung zwischen ungezählter Phase und Erde kam mir auch

BID = 366500

Trumbaschl

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Zitat :
Mollardschule wäre möglich da hab ich auch was von gehört. Muss aber früher gewesen sein

Meine Aussage stammt von einem Elektriker, dessen Berufsschulzeit sicher schon deutlich vor 1989 lag (denke er ist bereits in Pension)... der meinte 1989.

Das mit den 2 Trafos kann stimmen. Jedenfalls hat das TGM eine eigene Anspeisung, lt. meinem Klassenvorstand 10kV, an der der Schultrafo hängt und von der auch die umliegenden Gebiete/Gebäude versorgt werden. Der halbe 20. Bezirk war sicher übertrieben. Und ob 1 oder 2 Trafos weiß ich nicht mehr genau. Im Traforaum war ich auch nie, nur im Niederspannungsschaltraum. Die Stromschienen dort sind auf 3000(!) Ampere ausgelegt wurde uns erklärt... (die Versuchsanstalt braucht derart hohe elektrische Leistungen, wegen der wurde überhaupt die eigene MS-Leitung gelegt).

Mein Vater hat vor Urzeiten noch von irgendeiner Spannungsumstellung im chemischen Institut (9, Währingerstraße) erzählt... könnte theoretisch sein, daß dort noch tatsächlich 127V genutzt wurden.
Die Glühlampen haben sie dann wohl bei den Verkehrsbetrieben eingekauft
(In der Wr. Straßenbahn wurden jahrzehntelang 120V-Lampen in Serie geschaltet, bis ein findiger Kopf auf die Idee kam, daß 230V-Haushaltsglühlampen einen ziemlich ähnlichen Widerstand haben und auch eine ausreichende Beleuchtung ergeben...)

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sam2

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Na, ob jener Kopf wirklich so findig war...?

Schließlich hatte man die Beleuchtung in den Straßenbahnen bewußt unter anderem deshalb mit abweichender Spannung ausgelegt, um den Schwund an Glühobst für häusliche Privatzwecke zu begrenzen.

BID = 366750

Wienstrom

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Wohnort: Wien

Das ist auch der einzige GRund warum in Wien bei der MA33 (öffentliche Beleuchtung) Leuchstofflampen mit den seltsamen Wattagen 23W 30W und 65W verwendet werden . Nur ja nichts mit 18 36 oder 58 Watt denn das könnte man ja zuhause auch brauchen .

BID = 366762

Trumbaschl

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Wohnort: Wien

Anscheinend war trotzdem der Schwund deutlich geringer als die Kosten der Produktion von eigenen 120V-Lampen mit aufgedrucktem Stadtwerkelogo...

Könnte auch sein, daß die Produktionsstätte verschwunden ist, bei den Leuchtstoffröhren wurde gerüchteweise kurz vor der Wende ein Millionenposten bei Narva in der DDR angekauft, von dessen Resten bis vor ca. 4-5 Jahren noch gezehrt wurde (kaltweiße Röhren mit ekelhaftem Grünstich).

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