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Zulässige Toleranzen bei Netzteilen |
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BID = 896949
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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Hallo liebe Elektroniker,
aufgrund verschiedener Messungen an so genannten Universalnetzteilen stellt sich mir die Frage, welche Toleranzen für die Ausgangsspannung(en) zulässig sind, sofern diese nicht explizit in Prozent oder Volt angegeben sind (wie bei den meisten Industrie- oder Labornetzteilen).
Es handelt sich bei den Netzteilen um (verschiedene) Steckernetzteile gemäß EUP (also Schaltnetzteile mit "stabilisierter" Ausgangsspannung, meist umstellbar) unterschiedlicher jedoch namhafter Hersteller, die Geräte sind größtenteils GS-geprüft (verschiedene Prüfinstitute, je nach Gerät), haben alle ein EC-Konformitätszeichen.
So habe ich z.B. bei einer Serie von Netzteilen mit (schaltbaren) Ausgangsspannung(en) in der Stellung "24V" immer nur so ca. 23,1-23,3 Volt im Leerlauf, bei Entnahme des Nennstromes (von 1A) etwa 0,1-0,2 Volt weniger gemessen.
Das Gegenbeispiel ist ein Netzteil (mehrere baugleiche Exemplare) mit Ausgangsspannung von 3-12V (des gleichen Herstellers), welches im Leerlauf in Stellung 3V fast 3,6V liefert, bei Entnahme des Nennstromes aber immer noch über 3,4 Volt.
Die Netzspannung konnte von mir für die Messungen nicht variiert werden und lag dabei jeweils bei 227VAC.
Gibt es also irgendeine Norm (DIN-Norm?) die besagt, daß ein Netzteil z.B. die angegebene (eingestellte) Spannung mit einer Toleranz von +xx/-yy% abgeben kann/darf/muss? Gilt das im Leerlauf oder unter Last?
Von Seiten der Hersteller derartiger Kleinnetzteile sind mir nämlich (und das nicht nur bei einem Hersteller) keine Toleranzangaben bekannt.
Gibt es (abgesehen von NRL und EMV-Vorschriften) eventuell auch Normen für Restwelligkeit oder Lastausregelung?
Vielleicht kann einer der Vorschriftenkundigen helfen?!
Gruß Rhophi |
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BID = 896952
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Die Toleranz bei verschiedenen Spannungen kannst du dir selber ausrechnen.
Ansonsten gibt der Hersteller die relevanten Daten an.
Eine Norm für die Toleranz gibt es nicht, ausgenommen sind Netzteile die eine USB Schnittstelle haben, dort legt die Norm für den USB-Bus die Spannungsgrenzen fest!
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen! |
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BID = 896957
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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Hallo der mit den kurzen Armen,
vielen Dank für Deine rasche Antwort.
Leider ist mir in keiner Weise klar, WIE ich die zulässigen Toleranzen ausrechnen können sollte, da mir EBEN KEINE NORMEN (sprich: auch keine Formeln) bekannt sind.
Wenn cih wüüste, wieviel PROZENT (nach einer bestimmten Norm) Abweichung zugelassen sind, so wäre ich sicherlich in der Lage auch den ABSOLUTWERT auszurechnen.
Und wie bereits in meinem Startpost angegeben, geben die Hersteller eben KEINE zulässigen Abweichungen an!
Die Frage dreht sich ja gerade um die zulässige relative (prozentuale) Toleranz!!!
Gruß Rhophi
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BID = 896959
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Genau für diese existiert keine Norm. 0,6V sind von 3V wieviel %? Und das selbe kannst du dir für die 24V ausrechnen!
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BID = 896980
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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0,6V von 3V sind 20%,
0,8V von 24V (bei 23,8V gemessener Spannung) sind 0,3333%
Das alles kann ich sicherlich selbst ausrechnen.
Die Frage bezog sich daruf, ob es irgenwelche Normen bezüglich der maximal zulässigen Abweischung gibt...
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BID = 896986
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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Sorry, "Dreckfuhler"
0,8V sind bei 24V natürlich 3,333%
Vor etlichen Jahren hat mal ein Lieferant - als wir uns über größere Spannungsabweichungen beklagt hatten (damals noch bei längsegergelten Steckernetzteilen), gesagt, die Abweichungen würden sich mit - wenn ich mich recht erinnere - mit einer Toleranz von +10/-20% doch völlig im Rahmen der betreffenden DIN-Norm bewegen.
Daher die Frage, ob es eine solche Norm gibt oder zumindest einmal gegeben hat?
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BID = 896995
Murray Inventar
Beiträge: 4862
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Nein.
Oft erkennt man ja nicht mal ob da überhaupt was geregelt wird. Da steht dann 9V drauf und 13V kommt im Leerlauf raus.
Jedes Netzteil hat halt seinen Verwendungszweck.
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BID = 897018
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12744 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| Jedes Netzteil hat halt seinen Verwendungszweck. |
Schön gesagt.
Wenn man so ein Steckernetzteil für einsfufzig kauft, darf man eben nicht viel erwarten...und vor allem nichts empfindliches, wie einen µC, anschließen
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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BID = 897095
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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@murray:
ungeregelte Netzteile dürfen schon seit einigen Jahren gemäß der EUP-Richtlinie (außer für bestimmte Zwecke z.B. Medizintechnik, leider aber noch nicht einmal für Ersatzbestückungszwecke) in der EU weder hergestellt noch importiert werden.
Sinn dieser Richtlinie ist es, den Primärenergieverbrauch durch unbenutzte, aber eingesteckte Netzteile zu reduzieren.
So hat z.B. ein STECKERTRAFO (also ein Trafo ohne jegliche Gleichrichtung und Elektronik) mit 12V und 1A (heute gemessen) einen Leerlaufverlust von ca. 2Watt bzw 10VA (bei cos phi von fast 0,2).
Laut EUP-Richtlinie düfen aber DC-Netzteile (ohne extra Netzschalter, mit dem sie vom Netz getrennt werden können - und sollen) je nach Nominalleistung nur noch Leistungen von 0,3 bis 1W im Leerlauf "verbraten". Insofern ist die Aussage der so genannten Leerlaufüberhöhung wie sie bei AC-Steckertrafos (die nicht unter die EUP-Richtlinie fallen) oder der früher gebräuchlichen ungeregelten Netzteile für aktuelle Netzteile obsolet.
@ Offroad GTI: Die Preisgestltung (dabei sind die fraglichen Netzteile eben selbst für uns als Fachhändler eben NICHT für einsfünfzig zu beziehen) ändert nichts an der Frage, welche Toleranzen da einzuhalten sind.
Wenn ein Netzteil den (eben mir unbekannten) Vorschriften entspricht, kann man also durchaus einen µC daran betreiben.
Für verschärfte Anforderungen gelten sowieso spezielle Vorschriften so z.B. die MedGV für medizinische Geräte.
Aus gutem Grund steht auf einfachen Schaltnetzteilen - auch namhafter Hersteller - extra "für Geräte der Informationselektronik", damit sich nicht ein audiophiler Anwender beschweren kann, wenn die Schaltfrequenz des Netzteils (deren Nebenwellen durchaus im hörbaren Bereich liegen können) in einem Audiogerät "durchschlägt".
Ich wollte hier durchaus keine Diskussion über Qualität älterer oder durch die EU aufgezwungenen Mängel von (preiswerten) Schaltnetzteilen entfachen, sondern wollte lediglich die Frage zur Normkonformität stellen (wenn es denn eine solche nOrm tatsächlich geben sollte.
Gruß rhophi
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BID = 897123
Murray Inventar
Beiträge: 4862
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Zitat :
rhophi hat am 20 Aug 2013 23:00 geschrieben :
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gemäß der EUP-Richtlinie
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Also die sagte mir nicht wirklich was.
Aber nach etwas Nachlesen endete die Gültigkeit dieser Richtlinie am 19. November 2009.
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BID = 897159
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| stellt sich mir die Frage, welche Toleranzen für die Ausgangsspannung(en) zulässig sind |
Die Anforderungen stellt doch der Verbraucher und das Netzteil hat sie zu erfüllen.
Netzteilmäßig ist prinzipiell alles möglich und im Handel; von völlig unstabilisiert bis hin zur Vierleitermessung.
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