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Welche Lötstation kaufen? Suche nach: lötstation (622) |
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BID = 129167
Gismo834 Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Köln
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Hi
Ich möchte an einem Gitarreneffektpedal einen neuen Schalter einlöten. Ich möchte mir dafür eine vernünftige Lötstation kaufen, da ich mit meinem billig Lötkolben nie richtig klar kam. Ich löte zwar nicht oft, möchte aber wenn ich löte etwas vernünftiges haben. Welche kommt da in Frage?
Welches zubehör brauche ich noch( Ablötpumpe,welches zinn etc?) |
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BID = 129175
Benedikt Inventar
Beiträge: 6241
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Wenn es was gutes sein soll, dann nimm eine Lötstation von Weller oder Ersa.
Die billigen Noname, Voltcraft oder wie auch immer sind zwar auf den ersten Blick billig, aber haben dementsprechend auch eine Qualität. Und die ganzen kleinen Details sieht man erst später:
Metallrand der Schwammablage rostet, das Kabel ist nicht hitzebeständig, Lötspitzen gibt es nur in normal bis viel zu breit, der Lötkolben ist zu groß und unhandlich usw...
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BID = 129201
BlackLight Inventar
Beiträge: 5320
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Ich bin auch eher der Gelegenheitslöter und hab seit 8-9 Jahren die "ERSA MS 250", gibt es bei z.B. bei Reichelt.de (83 Euro Best.nr "MS 250S")
Ich hab sie aber ohne den 6W Minitip.
Damit hab ich schon einige Entlötsitzungen hinter mir (auf einer Platine von einem älteren Fernseher sitzen ja so viele schöne bunte und "brauchbare" Bauteile
Hab vor ~4 Wochen eine neue Spitze gekauft, die alte war sich am auflösen.
(Die Spitze ist vorne noch ok, nur das "angeschlitzte Rohr" fängt am Schlitz innen an auseinanderzubröseln, denke mal die "paar" mal wo ich vergessen hab sie nach dem Gebrauch auszuschalten und sie dann u.U. über Nacht an war könnten auch etwas Schuld daran sein )
Ein Problem hat meine aber, ab und zu brechen die Lötstellen zw. Chinchbuchse und Platine und man muss sie nachlöten. (hab nicht mitgezählt, evt alle 1-3 Jahre).
k.A. ob das bei den neueren noch auftritt.
Ansonsten kann ich nicht meckern.
Zubehör:
- Normales Lötzinn (1,0mm Durchmesser, 60% Zinn, 38% Blei, 2 % Kupfer; ab 2006 soll nur noch bleifreies erlaubt sein: 95% Zinn, 5% Silber[Daten von Reichelt])
- Entlötpumpe/Entlötlitze kann man auch mal gebrauchen (Ist Geschmackssache was man nimmt, probier am besten beides aus)
- Evt. mal einen Ersatzschwamm oder einen größeren Schwamm.
- Evt. etwas Lötzinn mit 0,5mm Durchmesser (wenn man mal was feineres löten will)
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BID = 129220
Benedikt Inventar
Beiträge: 6241
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Wo wir schon beim Thema Lötzinn sind:
Es ist extrem wie die Preise vom bleihaltigen Lötzinn hochgehen.
1kg laut Katalog 2005 bzw, letzer 2004: 10€, aktueller Preis: fast 15€ !!!
Gut dass ich noch ein paar Rollen für 10€ eingelagert habe...
Das umweldfreundliche kann sich ja keiner leisten. Da kosten 250g schon mehr als 1kg bleihaltiges
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BID = 129266
Lötprofi Gesprächig
Beiträge: 102
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lötprofi am 17 Nov 2004 22:31 ]
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BID = 129272
Lötprofi Gesprächig
Beiträge: 102
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Hi,
über gute Lötstationen scheiden sich die Geister genau so wie in vielen anderen Bereichen des Lebens, ein Beispiel sind Handys: der eine besteht auf Nokia, der andere schwört auf Siemens.
Bei den Lötstationen geht es ähnlich zu mit den schon genannten Weller oder Ersa. Nun, beide haben ihre Vor- und Nachteile, wie alles im Leben. Gleich vorweg, ich habe einen Weller-Lötkolben, (für Kenner: TSP-S 12V) und das ist auch gut so. Die Ersa-Stationen haben für mein Empfinden zu viel Schnickschnack (ich höre schon den Aufschrei der Ersa-Bekenner ) Im harten Industrie-Alltag sind die Weller-Stationen einfach robuster. Ich rede da von WTCP-S Lötkolben. Warum ich von denen so überzeugt bin? Ist ganz einfach: je weniger drin ist, desto weniger kann kaputtgehen. Das Geheimnis des TCP-S Lötkolbens liegt in seiner Spitze bzw. in der kleinen Metallkappe, die dort hinten draufgepresst ist. Diese ist aus einer besonderen Legierung gefertigt, die bei einer gewissen Temperatur schlagartig unmagnetisch wird. So kann ein Magnet über eine Schubstange den Mikroschalter im Griff des Lötkolbens ein- oder ausschalten. Genial einfach, oder? Für die überwiegende Anzahl der Anwendungen sind die Spitzen mit der Kennzahl 7, also für 370°C, absolut ausreichend (Auslieferungsstandart). Für speziellen Bedarf gibt's auch welche mit Kennziffern 5, 6 oder 8, darüber hinaus hatte ich noch keine im Einsatz. Bei Ersa-Lötkolben wird die Temperatur über Elektronik gesteuert bzw. ein schlaues PTC-Heizelement bei Festtemperatur-Lötkolben, das je nach Ausführung unterschiedliche Lebensdauer hat. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es schon seit einiger Zeit auch regelbare (über Drehknopf) Weller-Stationen gibt mit Elektronik-Innereien. Soviel zur Theorie über den harten Alltags-Einsatz.
Da Du nicht vorhast, oft zu löten, nur wenn, dann soll es was gescheites sein, muss es nicht gleich eine ganze Lötstation sein. Da würde ich Dir raten, schau Dir doch mal den Ersa Feinlötkolben Multitip-C15 an. Wo? Z.B bei CONRAD (Jungs, bitte nicht aufregen ) ober auch bei Reichelt ( www.reichelt.de). Mit einem passenden (und guten) Ablageständer kommst Du da auf ca. 40 Eumel. Ähnlche Lösung von Weller (Lötkolben 230V, mit Ablage) kostet gleich das Doppelte (wirst die dann noch an die Enkel vererben können ). Wenn Du noch mehr wissen willst, einfach nur die Profis fragen.
Entlötpumpe ist nicht verkehrt, oft geht's auch ohne. Lötzinn: Elektronik-Lötzinn 1 mm in Standart-Zusammensetzung, oder gleich bleifreies (ab 2006 wird's eh nur noch bleifrei geben). Wenn Du an Lötzinn von Fluitin (R) kommst (ist meist auf roten Spulen), greif zu, das Zeug einfach besser.
Gruss
Heinz, der Lötprofi
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BID = 129292
Her Masters Voice Inventar
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Beiträge: 5308 Wohnort: irgendwo südlich von Berlin
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Moin Moin.
Was der Lötprofi da geschrieben hat kann ich voll und ganz unterstreichen. Ich hatte schon diverse Stationen im Einsatz an Denen so ziemlich alles an Spielkram dran war was es so gibt und bin immer wieder zur guten alten Weller Magnastat zurückgekehrt. Meine ist über 20 Jahre alt und ausser ab und zu mal ne neue Lötspitze braucht sie keinerlei Pflege. Besonders gut finde ich, dass man nicht durch Unachtsamkeit oder falsche Einstellung den Kolben ausglühen kann. Selbst wenn man mal übers Wochenende vergessen hat das Teil abzuschalten kann sich nix überhitzen. Meistens ist sogar die Spitze noch OK.
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Tschüüüüüüüs
Her Masters Voice
aka
Frank
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Der optimale Arbeitspunkt stellt sich bei minimaler Rauchentwicklung ein...
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BID = 129364
hajos118 Schreibmaschine
Beiträge: 2453 Wohnort: Untermaiselstein
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@Lötprofi:
Während eines Kurses (Löten nach MIL Vorschriften) wurde uns beigebracht, daß es nicht besonders ratsam ist, die Lötspitze am nassen Schwamm zu reinigen. Hintergrund: Durch die hohe Temperaturdifferenz zwischen Lötspitze und Wasser ist der Stress auf die Lötspitze bzw. die Beschichtung derselben (der silbern schimmernde Spitze) zu hoch und dies führt zu Rissen und erhöhter Oxidation. Besser ist ein Abwischen an einem Papiertaschentuch / Küchentuch.
Kannst Du das bestätigen?
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BID = 129368
Her Masters Voice Inventar
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Beiträge: 5308 Wohnort: irgendwo südlich von Berlin
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Stimmt prinzipiell. Nur ist der Effekt bei hochwertigem Material nicht besonders gravierend. Ich nehm Zuhause immer einen trockenen Schwamm und in der Firma ist der Schwamm immer nass. Ich konnte nicht feststellen das die Spitzen der Magnastat darunter gelitten haben. Ich hatte mal eine Entlötstation zum Test da, die nur mit den eigenen Spitzen (weil hohl) arbeitete und da hats den Spitzen garnicht gut getan die an nem nassen Schwamm zu säubern. Schwamm trocken und schon hatte ich ne brauchbare Werkzeugstandzeit.
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Her Masters Voice
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BID = 129440
Lötprofi Gesprächig
Beiträge: 102
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@hajos118
Ich stimme der Erfahrung von Her Masters Voice voll zu. Hochwertige Lötspitzen sind ziemlich robust.
Klar, das, was man euch in dem Kurs erzählt hat, ist auch nicht verkehrt, ich habe auch schon auf die Schnelle mal zum Küchentuch gegriffen. Nur, ein feuchter!, nicht ein tropfnasser , Schwamm ist tausendmal besser als jedes Küchentuch. Da wird die Spitze richtig sauber und kühlt auch nicht übermässig ab. So behandelt, hält eine Magnastat- Sitze Jahre!
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BID = 129716
gretel Schreibmaschine
Beiträge: 1169 Wohnort: Deutschland
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Hallo ,
bei den Lötspitzen kommt es auch noch auf die Legierungen der Spitze an.
ERSADUR z.B. sollte man nicht nach dem Lötvorgang reinigen , sondern ungereinigt, also mit Restzinn bedeckt in den Ablageständer zurücktun.
Das verhindert hierbei die Oxidation der Spitze.
Natürlich vor dem nächsten Lötvorgang wieder reinigen und dann löten.
Bei Vernickelten oder gar Kupferspitzen ist es umgekehrt.
...BTW : bin ja mal gespannt wie es denn mit bleifreiem Lot in Zukunft aussieht - denn die Lotdrahthersteller haben schon auf verschiedenen Messen zugegeben, dafür kein richtiges (integriertes) Flussmittel anbieten zu können !
Auch einige patentrechtliche Urteile sind noch in der Schwebe , eines davon wird über eine bleifreie Lötstelle als Kombination gesehen in USA -aber geltend für Weltmarkt-geführt !
Auch der Nachweis von doch bleihaltigen Platinen geschieht momentan nur über Zerstörung derselbigen - und gibt nicht definitiv Aufschluss über prozentualen Bleianhalt wider !
Dabei ist zu beachten , dass wohl einige Prozent Blei in belifreiem Lot beinhaltet sein dürfen.
Natürlich ausgenommen vom Bleifreilot sind die "lebenswichtigen" Zweige der Flugzeug- , Automobil- , Militär-, sowie Krankenhaustechnikindustrie !
Zu den Lötstationen :
Meiner Meinung nach waren die alten von WELLER wie auch von ERSA noch mit am besten und haltbarsten ;in analoger Technik ; und mit 80W ausgeführt !
Deshalb mein Rat : Sich bei Ebay eine der Älteren ersteigern, zumal die Ausführungen beiderseits noch mit Ersatzlötkolben sowie Ersatzlötspitzen , welche auch in neueren Modellen Anwendung, findet ,unterstützt wird !
Gruss
Gretel
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BID = 129807
hajos118 Schreibmaschine
Beiträge: 2453 Wohnort: Untermaiselstein
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@Her Masters Voice + Lötprofi:
danke für die Auskunft und Eure Erfahrung.
Allerdings: trockener Schwamm -> wird recht bald unbrauchbar? Ich wickle immer ein Stück Küchentuch oder eines dieser Toiletten - Handtücher aus Papier um den Schwamm ... ist halt billiger und tut's auch.
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BID = 131323
Der lustige Kernspalt Gesprächig
Beiträge: 125
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Nabend,
Ich habe hier gelesen Ersa MS 250.
Von dieser Lötstation kann ich nur abraten. Diese Station ist nämlich nur geSTEUERT und nicht geREGELT.
Sprich : Die Ersa MS 250 gibt an zu mal für einige Sekunden Strom an den Lötkolben und dann wieder einige Sekunden Pause. Über diesen „Tastgrad“ ergibt sich dann im arithmetischen Mittel die eingestellte Temperatur ( zumindest so ungefähr ).
Es fehlt aber gänzlich der Meßfühler, wir keine Rückkopplung also auch keine Regelung.
Wird der Lötkolben z.B durch ein größeres Pad abgekühlt schickt die Station nicht mehr Strom, sondern man muß warten und warten … und je nachdem hat man Pech und es tut sich gar nichts.
Deswegen : unbedingt eine elektronisch geregelte Lötstation kaufen.
Am Besten sind die Stationen von Weller. Ersa finde ich persönlich nicht so gut.
Die Weller Kolben haben eine Außenbeheizte Spitze , die Ersa eine Innenbeheizte Spitze. Die Temperaturaufnahme der Weller Spitzen ist wesentlich besser.
Zumal diese Ersa Spitzen doppelt so viel Masse haben wie die von Weller. Damit brauch ich die Weller Spitzen nicht so stark zu heizen bei besserer Wärmeabgabe.
Privat habe ich die Weller WECP 20, damals günstig bei Ebay ersteigert.
Die ist analog geregelt und hat 50W.
Habe bisher noch nie Probleme mit dieser (vermeintlich geringen ) Leistung gehabt.
Egal on Finepitch oder ein Pad von 10x10 mm, klappt alles vorzüglich. Mit einer breiten Lötspitze habe ich es sogar geschafft ein HF Blechgehäuse zuzulöten. Habe das gleiche im Betrieb mit der Ersa versucht und bin kläglich gescheitert.
Digital geregelte Stationen braucht kein Mensch !!!
Die digitale Temperaturanzeige sieht schick aus, weiter nichts. Die Spitzentemperatur auf 1 Grad genau einstellen zu können ist Schnickschnack.
Leider sind die Weller Stationen aber auch etwas teurer …
Persönliches Fazit : Auf jeden Fall eine Weller ! Qualität zahlt sich aus !!!
Was braucht man noch an zu Zubehör :
- Lötzinn SN60 Pb38 Cu2 ist für die alltäglichen Fälle völlig ausreichend ( und am günstigsten)
Als Anfänger nimmt man am Besten den 0,5mm Breiten Draht, da man am Anfang dazu neigt mehr Lötzinn zu nehmen als nötig …
- Entlötpumpe kann nicht schaden
- Entlötlitze auch nicht
Das wars eigtl.
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Murphy's Law :
Was macht ein Oszillator : gar nichts
Was macht ein Verstärker : Schwingen
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BID = 131420
Lötprofi Gesprächig
Beiträge: 102
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Hi,
@Der lustige Kernspalt
Dein Ratschlag ganz in Ehren, aber 0,5er Lötdraht empfehlen, nur damit man nicht so viel verheizt...
Das ist ungefähr so, wie wenn man abnehmen möchte, und sich die Brotscheiben dünner schneidet
0,5er Lötdrahrt kannste für SMD-Sachen nehmen, da ist der gut, aber für normale Lötarbeiten ist es eher lästig, mit so feinem Zeug zu arbeiten. Dazu ist der auch teurer.
Der 1 mm Lötdraht hat auch ein besser für den üblichen Bedarf abgestimmtes Verhältnis Lötzinn zu Flussmittel.
@Gismo834
Die kompliziert klingende Bezeichnung SN60 Pb38 Cu2 ist eine Angabe zur Zusammensetzung des ganz normalen Elektronik-Lötzinns, das Du in jedem Baumarkt kriegst.
Gruss
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BID = 131641
Gismo834 Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Köln
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