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Transformator primär in Serie, sekundär parallel schalten? Suche nach: transformator (1302) |
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BID = 503796
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Ich habe hier zwei baugleiche Netzteile, die jeweils 50 A bei 10 - 15 V DC (regelbar) liefern können. Das Problem ist: sie sind für 115 V ausgelegt. An der Primärseite der Trafos gibt es leider keine Mittelanzapfung, sodass einfaches umstecken auf 230 V nicht möglich ist. In den Gehäusen ist aber noch recht viel Platz, sogar soviel, dass ich beide Trafos in einem Gehäuse unterbringen könnte.
Kann ich die Trafos primärseitig in Serie und gleichzeitig sekundär (für doppelten Strom) parallel schalten?
Was würde passieren, wenn ich Ausgangsseitig nur einen Trafo belaste und den anderen "offen" lasse (-> Doppelnetzteil)? |
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BID = 503800
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Dagegen ist eigenlich nichts einzuwenden.
Wenn die Trafos baugleich sind und sekundärseitig gleichmässig belastet werden, was ja bei einer Parallelschaltung aber auch bei einer Serienschaltung, gegeben ist, dann verteilen sich Primärseitig die Last und damit auch die Spannungen gleichmäßig.
Wenn Du hingegen die Trafos ungleich belastest, dann wirkt sich dieser Unterschied auch auf die Primärseite aus. D. h. ein Trafo wirkt wie ein sehr niedriger Widerstand, der andere wie ein sehr hoher. Da dann beide in Serie geschalten sind, wird sich die Netzspannung dementsprechend aufteilen.
Schöne Grüße Selfman
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Traue keinem Ding, das du nicht selber vermurkst hast. |
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BID = 503806
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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wicklungssinne beachten
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"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
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BID = 503810
Benedikt Inventar
Beiträge: 6241
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Die Idee ist schlecht. Die Chance dass etwas kaputt geht sehr hoch. Wenn es reine Trafos wären, dann wäre dagegen nichts einzuwenden, aber so ist davon abzuraten.
Sobald nämlich einmal ein Netzteil auch nur kurz zu wenig belastet wird, während das andere viel Leistung liefert, bekommt es nahezu die vollen 230V ab, was mit großer Warscheinlichkeit in einem Feuerwerk enden wird, wenn die Siebelkos hoch gehen.
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BID = 503835
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ich glaub, das hat er schon verstanden.
Deswegen will er ja beide Trafos in EIN Netzteil setzen und dann primärseitig in Reihe schalten und sekundärseitig parallel.
Das sollte ohne Probleme funktionieren.
Geeignete Absicherung nicht vergessen!
Edit: "auch primärseitig parallel war natürlich - wie dankenswerterweise erkannt wurde - freudscher Unfug von Meinereiner-
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 27 Feb 2008 21:26 ]
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BID = 503866
123abc Schreibmaschine
Beiträge: 2195 Wohnort: Hamburg
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Primärseitig parrallel und die Trafo`s leben nicht mehr lange.
Primärseitig in reihe.
Sekundärseitig parallel.
123abc
[ Diese Nachricht wurde geändert von: 123abc am 27 Feb 2008 20:50 ]
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BID = 503868
Benedikt Inventar
Beiträge: 6241
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Zitat :
sam2 hat am 27 Feb 2008 20:04 geschrieben :
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Ich glaub, das hat er schon verstanden.
Deswegen will er ja beide Trafos in EIN Netzteil setzen und dann sowohl primär- als auch sekundärseitig parallelschalten.
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Ich glaube ich sollte den Text nächstes mal genau lesen.
50A ist nicht wenig. Ich schätze mal, die Trafos werden in etwa 16-18V Sekundär liefern. Bei 10V 50A macht das rund 500W Verlustleistung.
Hat das Netzteil so einen riesigen Kühlkörper, oder haben die Entwickler da mit Tricks wie Vorregelung per Triac o.ä. gearbeitet, oder ist das ein Schaltnetzteil ?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Benedikt am 27 Feb 2008 20:55 ]
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BID = 503880
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Auch sam2 sollte den Text genau lesen!
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BID = 503916
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Ist weder ein Schaltnetzteil, noch irgendwie anders vorgeregelt (am Ausgang sitzt ein Thyristor, wahrscheinlich als Schutz vor Überspannung am Ausgang durch äußere Umstände).
Ein LM723 (14-Pin-Spannungsregler-IC) kümmert sich um die Spannungsreglung. Mit dem V_out Pin steuert er die Basis von T1 (2N3055) der wiederum (über ein unbekanntes 2-beiniges Bauteil in Plastikgehäuse am Kühlkörper) 6 parallele 2N3772 ansteuert (davon einen komischerweise ohne Vorwiderstand). Die genaue Verschaltung des ICs ist mir leider nicht klar und stimmt auch nicht mit einer der Beispielschaltungen im Datenblatt überein. Auf alle Fälle bekommt er über eine zusätzliche Wicklung immer eine Versorgungsspannung, die höher ist als die Spannung an den Buchsen (siehe Schaltplan; C7).
Was ich mir auch überlegt habe, ist beide Geräte aufeinader zu stapeln, den einen Regler rauszunehmen, mit dem verbliebenen beide T1 anzusteuern und die Gleichspannungsausgänge parallel zu schalten (mit fingerdicken Kabeln).
Übrigens: als Sicherung ist eine zurücksetzbare 10A Sicherung eingebaut und netz-seitig ist alles so isoliert, dass ich dem Ding sogar im offenen Zustand IP40 geben würde ;-)
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BID = 503938
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| 6 parallele 2N3772 ansteuert (davon einen komischerweise ohne Vorwiderstand). |
Kann es sein, dass du die Schaltung falsch herausgezeichnet hast ?
Die Widerstände dürften nämlich in den Emittern der fünf parallelgeschalteten Transistoren liegen und der 6. Transistor ist der Treiber dafür.
Auf diese Weise ergibt das einen Sinn und dann sind tatsächlich die Kollektoren aller 2N3772 direkt miteinander verbunden.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 503945
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie so verschaltet sind, wie ich es gezeichnet habe. Beim TO-3 Gehäuse ist zwar nicht so leicht zu erkennen, was Basis und was Emitter ist (nur leichte Verschiebung vom Zentrum), aber auf alle Fälle sind alle Kollektoren mit einem dicken Draht verbunden, und ebenso ein zweiter immer gleicher Pol aller Transistoren.
Da die Widerstände 2,2 Ohm haben und wenn es hoch kommt gerade mal 2 W vertragen (hätte ich gleich dazuschreiben sollen), kann es wohl nicht sein, dass das die Emitterleitungen sind. Weitere Indizien, dass ich da richtig geschaut habe: die von den verbundenen Kontakten weggehenden Kabel, sind um einiges dicker als die von den Widerständen kommenden Leitungen. Außerdem ist recht gut ersichtlich wie die Kabel verlaufen (Elko+ -> Transistor -> Ausgangsbuchse+)
Der Treiber scheint einzig und allein T1 zu sein (der an einem Pin des ICs hängt).
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BID = 503955
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ich glaube trotzdem nicht daran. Diese Transistoren haben ziemliche Toleranzen der Stromverstärkung und dass einer davon eine Extrawurst gebraten bekommt, passt nicht ins Bild.
Zitat :
| Da die Widerstände 2,2 Ohm haben und wenn es hoch kommt gerade mal 2 W vertragen (hätte ich gleich dazuschreiben sollen), |
Oder 0,022 Ohm ?
Selbst wenn die Ausgleichswiderstände in den Basisleitungen lägen: Die Stromverstärkung dieses Typs streut um den Faktor 4 und nimmt mit steigender Temperatur zu. Ideale Bedingungen für thermische Instabilität also.
Der einzige Hoffnungsschimmer dabei ist die Tatsache, dass bei diesem Transistor die Verstärkung mit steigendem Kollektorstrom stark und stetig abnimmt.
Zitat :
| aber auf alle Fälle sind alle Kollektoren mit einem dicken Draht verbunden, und ebenso ein zweiter immer gleicher Pol aller Transistoren. |
Das passt schon - fast.
Alle sind mit ihren Kollektoren verbunden und bei dem einen ist der Emitter mit den Basisanschlüssen aller übrigen verbunden. Wie du schon richtig bemerkt hast, springt das beim TO-3-Gehäuse nicht gerade ins Auge.
Man kann es auch anders betrachten: Diese Transistoren haben bei 10A/Stück eine Verstärkung von 15..60. Im ungünstigen Fall brauchst du für 50A Ausgangsstrom also 3,3A Steuerstrom (typisch aber nur etwa 1A). Wenn die vom 2N3055 geliefert werden müssten, müsste dieser schlimmstenfalls 3,3/20 = 165mA Steuerstrom bekommen (typisch nur 50A/2500 = 20mA).
Besonders bei den schlechteren Werten stößt der 723 eindeutig an seine Grenzen, denn er ist nur für 150mA spezifiziert und auch verlustleistungsmäßig wird es dann sehr eng.
Da sitzt also aller Wahrscheinlichkeit nach noch der 6. Transistor zwischen dem 2N3055 und den Ausgangstransistoren.
Die entscheidende Frage, die letztlich Klarheit verschafft: Führen die Widerstände zur Ausgangsklemme oder nicht?
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BID = 504158
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Ja, dass die Stromverstärkung im schlimmsten Fall schon bei einem Gerät unter dem Limit ist, habe ich auch schon gemerkt, als ich durchgerechnet habe, ob beide 2N3055 von einem LM723 gesteuert werden könnten.
Ich kann jetzt aber versichern, dass die Schaltung richtig aufgezeichnet ist (bin mit dem zweiten Gerät zum selben Ergebnis gekommen). Ich habe mal die Punkte nach den Gleichrichtern mit einem anderen Netzteil mit Spannung versorgt, an den Ausgang eine 35W Halogenlampe angeklemmt und an verschiedenen Punkten die Spannungen gemessen. Zwischen den Punkten die ich als Basis und Emitter vermute, liegen bei allen 3772 Transistoren ca. 0,7 V an (bei denen mit Vorwiderstand natürlich etwas weniger). Zwischen Kollektoren und Emittern (sind wie gesagt alle direkt mit Draht verbunden) zwischen 0,7 und 10 V, je nach Einstellung des Versorgungsnetzteils bzw. des Testnetzteils. Und wenn ich nicht seit Jahren irgendwo einen Fehler drin habe, sind die Widerstände sicher 2,2 Ohm (rot-rot-gold-gold).
Mir kommt die Schaltung ja auch ziemlich komisch vor. Dass man Bipolar-Transistoren wegen thermal runaways nicht einfach so parallel schalten soll, habe ich zumindest bis jetzt immer gehört. Besonders der eine vollkommen ohne Vorwiderstand kommt mir wie ein "Opfer"-Transistor vor. Seine Basis-Emitterspannung ist wegen der Vorwiderstände immer etwas größer als die der anderen fünf Transistoren. Dadurch müsste er auch immer die größte Verlustleistung haben (U_CE ist ja für alle gleich).
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BID = 504211
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Das ist schon recht seltsam und riecht nach Ärger.
Haben diese Netzteile schon jemals funktioniert, oder sind das Montagsprodukte, die nachgebessert werden sollten und nun auf dunklen Wegen bei ebay gelandet sind?
Ich würde das jedenfalls nicht so lassen.
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BID = 504225
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Zitat :
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Haben diese Netzteile schon jemals funktioniert, oder sind das Montagsprodukte, die nachgebessert werden sollten und nun auf dunklen Wegen bei ebay gelandet sind?
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Ne, ne, die Geräte stammen von einem US-Künstler, der die Teile für eine Erst-Installation in Europa verwenden wollte (keine Ahnung wieso er dann nicht gleich hier gekauft), dann aber draufgekommen ist, dass die zu *schwach* sind! Damit hat er sie nicht mehr brauchen können und da zurücksenden zu teuer gewesen wäre, sind sie im Lager der Galerie gelegen, bis sie am Anfang dieses Jahres zum Sperrmüll sollten. Da habe ich dann meine Finger dazwischen gehabt.
Ich hatte mal für kurze Zeit einen 230/115 V Trafo dazu, sodass ich zumindest eines der Teile ausprobieren konnte. Ich habe 2 Stunden lang ca. 250 W an Halogen Lampen drangehängt. Zumindest in der Zeit hat es keine Zwischenfälle gegeben. (die Geräte sind übrigens CSI/SPECO PSR-50, findet man allerdings nicht viel drüber). Noch ein witziges Detail: die Stromanzeige am Panel misst den Spannungsabfall an einem der 2,2 Ohm Widerstände, also kein Shunt oder ähnliches in der Hauptleitung.
Ich wollte zwar am Anfang eigentlich Platz sparen und einen Trafo ins andere Gehäuse übernehmen. Aber nach der ganzen Überlegung wird die beste Methode wohl sein, beide Geräte übereinander zu stellen und zu verschrauben, ein Loch zu bohren, durch das man Kabel fädelt und damit direkt an den Trafos primär in Serie und sekundär parallel verbindet. Dann bleiben mir sogar zwei regelbare Kreise erhalten (allerdings mit gemeinsamer Masse).
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