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BID = 549791
Futzel Neu hier

Beiträge: 38
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Hallo,
ein Freund (HiFi-Freak) hat mich letztens zu sich gebten, um das Trafobrummen seiner Verstärker näher zu untersuchen.
Sowohl der Trafo im Subwoofer, als auch die Trafos in dem sündhaft teuren 7 Kanal Verstärker geben im eingeschalteten Zustand ein deutlich vernehmbares 50 Hz Brummen von sich.
Bei dem Händler, wo der Verstärker erworben wurde, hat dieser allerdings nicht gebrummt.
Störende Nebengeräusche sind bei diesem Händler ausgeschlossen, also lag der Verdacht nahe, dass etwas mit dem Stromnetz in der Wohnung des Freundes nicht stimmt.
Wir haben uns also im Oszilloskop den Spannungsverlauf des 230 Volt Netztes angeschaut und festgestellt, dass die Sinuskurve oben und unten deutlich abgeschnitten ist.
Ist auch kein Wunder, da die Wohung mitten in einem Gewerbegiebet liegt und rundherum sehr viele Geräte und Computer mit Schaltnetzteilen betrieben werden.
Kann das Trafobrummen durch diesen Spannungsverlauf verursacht werden?
Wenn ja, was ist die physikalische Ursache dafür?
Was kann man tun, um dieses Brummen zu beseitigen? Online USV aufstellen?
Schonmal vielen Dank für eure Hilfe!
Ciao! |
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BID = 549796
berufsbastler Schriftsteller
    
Beiträge: 615
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Nur mal zur Info,
alle größeren Schaltnetzteile(über 75W) sollten da unkritisch für das Netz sein, da sie eine PFC haben.
1000e von kleinen Steckernetzteilen sind da eher kritisch da sie eben keine PFC haben.
Aber auch das sollte dem Verstärker nichts anhaben... |
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BID = 549808
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Zitat :
| | eingeschalteten Zustand ein deutlich vernehmbares 50 Hz Brummen von sich. |
Aha,
50 Hz-Brumm, das ist natürlich hochinteressant.
Sind in den Verstärkern Einweggleichrichter eingebaut?
Oder ist ein Weg in der Gleichrichterbrücke durchgebrannt?
Oder ist bei dir alles, was brummt, 50 Hz?
Ansonsten:
Nein, die Spektralzerlegung der von dir beschriebenen
Netzspannungskurve bedeutet im Gegenteil höhere
Anteile an Frequenzen von 150, 250 usw. Hz.
Und die werden von der Siebung noch leichter
unterdrückt als die 50 Hz, die nach dem Gleichrichter
100 Hz ergeben. Die Oberwellen haben nach dem
Gleichrichter 300, 500 usw Hz.
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 549812
nabruxas Monitorspezialist
    
Beiträge: 9528 Wohnort: Alpenrepublik
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Vielleicht brummen auch nur schlecht montierte Trafobleche?
Allerdings würde ich die Kiste nicht zerlegen wenn diese noch in Garantie ist.
Wie verhält sich das Gerät bei einem Ortswechsel, zb. bei Dir zuhause?
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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BID = 549819
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Chaos allerorten...
Vorweg:
Am 50Hz-Netz betriebene Trafos geben kein mechanisches Geräusch von 50Hz ab, sondern logischerweise ein solches von 100Hz!!!
Dann:
Vom Sinus abweichende Signalformen der Versorgungsspannung können sehr wohl zu größerer Geräuschentwicklung führen.
Gerade in Industriegebieten mit größeren Maschinen kommen solche Effekte durchaus vor, denn die Grenzwerte auf dem Papier werden oft nicht eingehalten! Und selbst wenn, ist das noch kein Garant für das Ausbleiben solcher Störungen.
Abhilfe ist aufwendig und mühsam.
Eine Online-USV ist dann ne gute Lösung, wenn sie ausgangsseitig das Signal neu generiert und zwar in Form eines reinen Sinus.
Dann kostet sie in der benötigten Leistungsklasse aber einiges.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 549821
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Zitat :
| | Vielleicht brummen auch nur schlecht montierte Trafobleche? |
Loriot-Mode on\:
Ach was!
Loriot-Mode off\:
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 549823
Futzel Neu hier

Beiträge: 38
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Danke für die Antworten!
Ich denke Verarbeitungsfehler können bei dem Gerät ausgeschlossen werden, da es beim Händler noch nicht gebrummt hat und der Verstärker preislich wirklich weit oberhalb von Geiz-ist-Geil Elektronik angesiedelt ist.
Wenn etwas brummt, dann sind es die 7 verbauten Ringkerntrafos selbst, aber keine losen Haltebleche oder sonstiges.
Einen Ortswechsel haben wir noch nicht gemacht, das Gerät wiegt dazu einfach zu viel, als das man das gerne machen würde. Können wir aber demnächst mal probieren.
Mich würde nur interessieren, ob der "dreckige" Sinus ein Grund für das Problem sein kann.
Nehmen wir einmal an es tut sich jedesmal, wenn der Zeitpunkt erreicht ist, an dem der Sinus beschnitten wird, etwas im Trafo, dann geschieht dies 2 mal pro Periode, macht also ein 100 Hz Brummen (Ja GeorgS, du hast ja recht  )
Nur habe ich leider keine Vorstellung, was zu diesem Zeitpunkt im Trafo geschehen könnte, was zu irgendeiner mechanischen Deformation führt, welche dieses Brummen verursacht.
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BID = 549824
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Magnetostriktion nennt man dieses Phänomen: Der Stahl zieht sich im Magnetfeld ein bischen, aber mit grosser Kraft zusammen.
Etwa so wie ein Muskel arbeitet.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 549828
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Hallo,
anstatt die Netzspannung zu "analysieren" solltet
ihr euch ein gutes Mikrophon besorgen.
Damit würde ich versuchen, die Geräuschquelle
zu lokalisieren und objektivieren.
Auf dem Sektor hat man schon Pferde ko... sehen.
(sprich, man hört immer mehr, je länger man lauscht)
Da Richtungshören bei den tiefen Frequenze kaum
stattfindet, ist das Ohr eine sehr schlechte
Meßmethode.
Georg
_________________
Dimmen ist für die Dummen
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BID = 549831
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Magnetostriktion...
Edit:
Kaum wird man mal kurz in die Werkstatt gerufen, schon ist der geschätze Kollege wieder schneller.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 18 Sep 2008 13:45 ]
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BID = 549839
Futzel Neu hier

Beiträge: 38
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Nochmals Danke für die Antworten!
Magnetostriktion...hmm, kann es sein, dass zum Zeitpunkt, in dem der Sinus abgeschnitten wird, der Primärstrom plötzlich nicht mehr weiter ansteigt und damit das zusammenziehen des Kerns abprupt gestoppt wird? Das könnte jedesmal einen kleinen Ruck geben, der das Brumen erzeugt.
Wir werden den Verstärker auf jeden Fall an einer anderen Versorgung testen. Dran rumschrauben wollen wir nicht. Das Gerät ist noch nicht alt und wenn es an einer besseren Versorgung wider Erwarten doch noch brummen sollte geht es zurück.
Der Hersteller jedenfalls kann sich das Brummen nicht erklären.
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BID = 549848
nabruxas Monitorspezialist
    
Beiträge: 9528 Wohnort: Alpenrepublik
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@GeorgS:
Na gut, dann nicht. War ja nur ein Versuch
War ja nur eine Meinung und ohne das Gerät gesehen zu haben könnte ja auch ein schlecht verschraubter/ vergossener M-Kern verbaut worden sein. Das ging ja zunächst aus der Anfrage nicht hervor.
Im Hellsehen bin ich eigentlich ziemlich schlecht. (ich arbeite daran  )
Meine nächste Antwort wäre dann gewesen, ein Hörrohr oder ein in einem Rohr eingebautes Mikrofon einzusetzen um die Geräuschquelle eindeutig zu identifizieren.
Scheinbar ist diese Antwort aber gefunden, die Ursache auch.
@Perl:
Danke für den "neuen" Fachbegriff des magnetischen "Muskelzuckens".
_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 18 Sep 2008 14:50 ]
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BID = 549863
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Hallo Nabruxas,
war nicht bös gemeint, Geräusche von Trafos sind fast immer
"Bleche gegeneinander". Kräfte in Wicklungen gibt es auch,
aber das ist um Größenordnungen kleiner.
Wenn ein Ringkern aus einem Blechstreifen gewickelt ist,
(dürfte meist der Fall sein, kornorientiertes Blech)
kann aber nix "klappern".
Magnetostriktion ist bei Kernwerkstoffen eigentlich
"weggezüchtet" (zumindest hätte man es gerne) aber ob
das ganz gelingt, ist fraglich.
Nur: Striktion hätte auch beim Händler brummen müssen.
Ich habe mal vor Jahren an einer 2 X 58 Watt LL-Leuchte
ein Brummen gehört. Nach langem hin und her, einschließlich
Zweifeln an meinem Gehör, kam am Ende raus, ich hatte
an der Leuchte (geschlossene Wanne) zwei etwa 20 mm Durchmesser
Bohrungen im Blechteil an der Decke mit Folie zugeklebt,
um zu verhindern, daß dort Fliegen reinkrabbeln.
Nachdem ich die Klebefolie von den Löchern entfernt hatte,
war Ruhe. Rate mal die Ursache von dem Phänomen!
Seitdem halte ich auf dem Sektor alles für möglich.
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 18 Sep 2008 15:28 ]
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BID = 549936
Otiffany Urgestein
     
Beiträge: 13779 Wohnort: 37081 Göttingen
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Na, als die Löcher wieder offen waren, fand der dicke Brummer, den Du eingesperrt hattest, endlich wieder in die Freiheit.
Gruß
Peter
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Otiffany am 18 Sep 2008 20:28 ]
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BID = 549937
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Hallo Otiffany,
du hast die Wunde auf den Daumen gelegt!
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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