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Steckernetzteil - Blindspannung am Ausgang Suche nach: steckernetzteil (1103) |
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BID = 628430
ethunder Stammposter
Beiträge: 223 Wohnort: Schonungen
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Hallo Leute,
ich hab hier an meinem Telefon so einen kleinen Rufnummern-Anzeiger (CLIP-Anzeiger). Dieser hängt zusammen mit nem einfachen Telefon an einer Telefondose (N und F Anschluss) was wiederum an einen Port einer kleinen ISDN-Telefonanlage angeschlossen ist (Eumex 504 PC USB).
Funktioniert auch alles soweit seit Jahren.
Jetzt das Problem:
Das Anzeigegerät hat eine 9 V Blockbatterie als Versorgung, die Batterie-Wechslerei ging mir aber ein bisschen auf die Nerven.
Also hab ich mir ein kleines Steckernetzteil gekauft um das Gerät damit zu versorgen (Reichelt: MW 3N06GS). Braucht extra wenig Strom, also optimal für Umwelt und Geldbeutel hab ich mir gedacht.
Also angeschlossen das Teil, Gerät bekommt Strom, alles toll.
Dann wollte ich mal wieder Telefonieren, Hörer abgehoben => nerviges Summgeräusch im Telefon.
Also Netzgerät wieder abgeklemmt => Summgeräusch wieder weg.
Also liegts schonmal am Netzgerät.
Hatte dann noch die schlaue Idee die Ausgangsspannung mit ein paar Kondensatoren noch etwas zu stabilisieren. Hat auch nichts gebracht.
Das Summgeräusch entsteht nämlich auch schon, wenn man nur den Minus- oder nur den Plus-Anschluss vom Netzteil anschließt und der jeweils andere noch garnicht angeschlossen ist.
Was ich dann mal noch gemessen hab:
Wenn ich am Ausgang des Netzgerätes gegen Erde messe (Schutzleiter / Heizung) hab ich ca. 80 VAC (mit Multimeter). Das selbe Ergebnis ergibt sich auch bei Messung gegen Neutralleiter bzw. Außenleiter.
Also muss es wohl irgendeine kapazitive/induktive Kopplung zwischen Primär- und Sekundärseite im Netzteil geben.
Hat jemand ne Idee, wie sich sowas beheben/umgehen lässt?
Klar kann ich ein Netzteil mit richtigem Trafo nehmen, hab ich auch ausprobiert und da summt nichts. Wenn der dann aber vielleicht 5 Watt verheitzt kann ich mir auch wieder Batterien kaufen.
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BID = 628434
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Es ist also ein Schaltnetzteil?
Dann wirst Du nichts dagegen machen können. Die Brummschleife entsteht vermutlich durch notwendige Entstörkondensatoren.
Es gibt aber auch sehr verlustarme Steckernetzteile mit konventionellem Trafo.
Allerdings ist tatsächlich zu überlegen, ob der Einsatz von Primärzellen (Batterien) hier nicht doch sinnvoller ist.
Ein sehr guter 9V-Block (Li-Ausführung) sollte mehrere Jahre reichen. Umgekehrt kosten gute Alkali-Blöcke inzwischen weniger als einen EUR.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 628449
ethunder Stammposter
Beiträge: 223 Wohnort: Schonungen
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>> Es ist also ein Schaltnetzteil?
Ja.
>> Es gibt aber auch sehr verlustarme Steckernetzteile mit
>> konventionellem Trafo.
Hast du evtl. nen Tip für mich.
>> Ein sehr guter 9V-Block (Li-Ausführung) sollte mehrere Jahre reichen.
Ich hab hier immer so billig 9V Blöcke dran. Die halten zurzeit vielleicht 4 Wochen.
Was ich noch verschwiegen habe (weil es mit dem Problem eigentlich nichts direkt zu tun hat):
Früher haben die Batterien länger gehalten (vielleicht ein viertel Jahr).
Ich hab in das Gerät ne kleine Schaltung mit eingebaut die mir ne LED leuchten lässt wenn an der Telefonanlage die T-Net-Box LED blinkt. (Da gabs auch mal eine Anfrage von mir: https://forum.electronicwerkstatt.d.....89115 ). Die Schaltung ist aber komplett unabhänging, ist halt im gleichen Gehäuse und bekommt den Strom aus der gleichen Batterie.
Evtl. ist die nicht so ganz energieeffizient. Im Moment werden aus der Batterie insgesamt 700 µA gezogen. Wenn die LED blinkt kommen halt dann noch pulsweise 20 mA dazu.
Ich hab auch schon mal an 9V Akkus gedacht. Hab aber keinen zu Hause und auch kein gutes Ladegerät für 9V Akkus.
Dann aber evtl. mit einem zweiten Batterieclip parallel, für fliegenden Wechsel. Bei Spannungsunterbrechung sind nämlich immer die gespeicherten Telefonnummern weg (letzten 30 Anrufe) und die integrierte Funkuhr braucht auch immer ne Ewigkeit zum einstellen.
Aber so ne Lithium-Batterie wäre vielleicht auch nicht verkehrt.
Wie ist denn da das Kapazitätsverhältnis zu ner Billigbatterie?
Das Netzteil hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Das zieht im Leerlauf gerade mal 0,5 mA an 230V. Schade eigentlich.
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BID = 628452
BjörnB Stammposter
Beiträge: 242 Wohnort: Dortmund
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Hallo,
Du kannst ja erstmal die LED Deiner Zusatzschaltung gegen eine Low-Current-Version tauschen, eine solche LED in rot sollte auch bei unter 1 mA noch gut zu erkennen sein.
Schöne Grüße,
Björn
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BID = 628454
ethunder Stammposter
Beiträge: 223 Wohnort: Schonungen
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Die LED leuchtet ja nur, wenn ein Anruf auf der T-Net-Box vorliegt. Meistens frage ich die ja relativ zeitnah ab, dann hört das Blinken auf. Und dann braucht die Schaltung nur die ca. 700 µA.
Klar, wenns mal ne Woche blinkt brauchts natürlich nen Haufen Strom.
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BID = 628460
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hast Du denn schonmal über eine Speisung aus dem NT der Tk-Anlage nachgedacht?
Müßte halt geklärt werden, ob es da Potentialprobleme gibt.
Ansonsten:
Selbst wenn es 5W Verlustleistung wären, bei einem nicht hochwertigen NT. Das sind im Jahr etwa 8€. Wieviele Bakterien vergurkst Du in dieser Zeit, sagtest Du...?
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BID = 628462
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hat die Batterie eigentlich mehr zu tun als
die Speicherbausteine zu puffern?
Wenn ich so ein Ding zu konstruieren hätte,
würde ich sie aus der Stromschleife der Telefonanlage
versorgen und eine Batterie nur zur Pufferung
vorsehen.
Georg
PS
Das Netzteil ist letztlich auch keine wirklich gute
Lösung, da bei Netzausfall oder wenn die bessere
Hälfte die Dose braucht, die Nummern auch weg sind.
Also zuerst mal diese Verschlimmbesserung
mit der LED weg.
_________________
Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 20 Aug 2009 18:25 ]
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BID = 628528
ethunder Stammposter
Beiträge: 223 Wohnort: Schonungen
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@Sam2
Speisung aus dem Netzteil der TK-Anlage hatte ich auch schon überlegt.
Allerdings sind die 4 DA der Telefonleitung schon belegt (Telefon + "Blink-Sensor"; der funktioniert jetzt übrigens mittels Fotowiderstand und Operationsverstärker - hatte ich in dem verlinkten Thread nichtmehr aufgelöst).
Parallel liegt zwar noch ein Netzwerkkabel (4 DA), davon wollte ich jetzt aber keine Adern zweckentfremden.
Potentialmäßig ist es etwas komisch: Ich kann auf dem 9V-Clip ca. 2,8VAC gegen Erde messen. Auf den Telefonadern auch. Wo diese Erdverbindung herkommt weiß ich auch nicht, die besteht jedenfalls auch wenn ich den ankommenden S0-Bus an der Eumex abziehe. Das Netzteil liefert 3 Mal Wechselspannung: 9VAC und 2 mal was um die 40VAC. Welche der drei Spannungen mit den Telefon-Ports Potentialverbindung hat hab ich mir jetzt nicht angeschaut, hängt vielleicht auch ab, obs grad klingelt usw.
In die Richtung wars mir dann bisschen zu kompliziert und auch zu gefährlich, dass ich dann nen Kurzschluss baue. Außerdem wie gesagt das Problem mit den freien Adern.
@GeorgS
Die Batterie versorgt das ganze Gerät. Ohne Batterie ist das LC-Display aus. Ich hab es gerade nochmal aufgeschraubt, innendrin ist ein IC: EM92547B. Das ist ein "CALLER ID FSK DECODER" des Herstellers EMC. Das IC hat Anschlüsse für DC-Versorgunsspannung (max. 6V) und Anschlüsse für das Telefon-Signal (und noch mehr).
Ich weiß nicht, ob man die Spannung aus dem Telefonsignal abgreifen könnte, in dem Beispiel im Datenblatt ist jedenfalls auch eine extra Versorgungsspannung vorgesehen, und so wie in dem Beispiel sieht es auch auf meiner Platine aus. Außerdem sind da noch ein paar andere ICs drin für das Display usw. die möchten ja auch versorgt werden.
Zum Thema Netzausfall: Kommt jetzt nicht so oft vor, an die Dose geht normalerweise auch keiner ran (hinterm Schreibtisch mit den ganzen anderen PC-Steckern). Außerdem ist der Verlust der gespeicherten Telefonnummern jetzt nicht so furchtbar schlimm, die sind ja zu not auch auf der T-Net-Box hinterlegt falls man direkt zurückrufen will.
Mich nervt eher die zickige Funkuhr da innendrin (wenn die innerhalb ca. 5 Minunten nachdem sie Spannung hat sich nicht eingestellt hat lässt sie es für die nächste Stunde erstmal gehen und versuchts dann erst wieder).
Low-Current-LED hab ich leider keine hier um das mal zu testen, außerdem hab ich die LED im Loch im Gehäuse festgeklebt und hab mir eigentlich vorgenommen, da nichtmehr ran zu müssen.
Die Schaltung, die ich da reingebaut hab, ist nicht optimal, geb ich zu. Ich hatte damals eben mal Zeit, was zu bauen, und hab genommen, was ich daheim so gefunden hab, wollte dafür damals nicht extra Bauteile bestellen.
Wenn es euch interessiert kann ich den Plan von der Schaltung mal einscannen und hochladen.
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BID = 628530
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Low-Current-LED hab ich leider keine hier um das mal zu teste |
Brauchst du auch nicht, die sind Geschichte.
Die heute übliche ultrahellen 20mA LEDs haben auch bei geringen Strömen einen besseren Wirkungsgrad als ihn Low-Current-LEDs jemals hatten.
Was die Störung angeht:
Vermutlich sind bei diesem Netzteil zur Unterdrückung der Hochfrequenzstörungen, die das Schaltnetzteil verursacht, Y-Kondensatoren (z.B. 2nF) von der Sekundärseite zur Primärseite geschaltet.
Ein kleiner konventioneller Trafo hingegen hat vielleicht 20..30pF Streukapazität zwischen Primär- und Sekundärwicklung.
Es ist eben nicht alles besser, was moderner ist.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 20 Aug 2009 22:22 ]
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BID = 628557
ethunder Stammposter
Beiträge: 223 Wohnort: Schonungen
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In meinem letzten Post ist ein kleiner Fehler:
Die Telefonleitung hat keine 4 Doppeladern sondern nur 4 Adern (Sternvierer).
Was mich aber mal noch interessieren würde:
Kann man diese Blindspannung nicht irgendwie wegfiltern.
Ist ja schließlich Wechselspannung. Und ich brauch ja nur eine Gleichspannung.
Damals in der Berufsschule hab ich mal gelernt, dass man mit Induktivitäten ja auch ein Siebglied aufbauen kann.
Solche Bauteile hab ich aber nicht rumliegen, um mal schnell was auszuprobieren.
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BID = 628564
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Grossen Feritringkern nehmen, Ablenkoch oder Zeilentrafokern z.B., und da die komplette Leitung 10..20 mal drumwickeln.
Das könnte die Störungen auf der ISDN Leitung bändigen. Aber ohne Garantie. Ausprobieren!
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BID = 628580
Ltof Inventar
Beiträge: 9333 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
perl hat am 20 Aug 2009 22:15 geschrieben :
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Brauchst du auch nicht, die sind Geschichte.
Die heute übliche ultrahellen 20mA LEDs haben auch bei geringen Strömen einen besseren Wirkungsgrad als ihn Low-Current-LEDs jemals hatten.
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Richtig!
Für eine besonders sparsame Anzeige in einem Solarregler lasse ich ultrahelle, klare 3mm-LEDs mit ~3 mA und einem Verhältnis von 30 ms : 1s "blitzen". Das konsumiert wenig und ist sehr gut zu erkennen.
Diese besonders sparsamen Steckernetzteile mit konventionellem Trafo habe ich mal beim blauen Klaus gesehen - glaube ich. Wenn Du nur den Strom primärseitig misst, sagt das übrigens nicht viel über die Leistungsaufnahme aus.
Interessehalber habe ich eben verschiedene Steckernetzteile mit konventionellem Trafo in einen Energie-Monitor gesteckt. Die kleinen, einstellbaren Billignetzteile (300 mA, 500 mA) lagen bei ~5W (hätte ich nicht gedacht). Ein dickes Steckernetzteil mit 12 V / 1000 mA nimmt nur 1,1 W. Natürlich alles im Leerlauf!
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 628590
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Interessehalber habe ich eben verschiedene Steckernetzteile mit konventionellem Trafo in einen Energie-Monitor gesteckt. |
Ich bin etwas skeptisch ob diese Geräte, die ja Lasten im kW-Bereich messen können, bei so kleinen Verbrauchern vernünftige Werte abliefern.
Ich verlasse mich da ganz gerne aufs Gefühl: Wird das Netzteil im Leerlauf warm, so ist es schlecht.
Sparsame Netzteile erwärmen sich nur kaum merklich.
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BID = 628602
Ltof Inventar
Beiträge: 9333 Wohnort: Hommingberg
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Da hast Du wohl Recht. Allzu genau wird das nicht sein. Hausnummern waren das aber auch nicht. Die Messwerte lassen sich auf Plausibilität prüfen, wenn Sekundärseitig eine bekannte Last hinzugeschaltet wird.
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 628614
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo,
zusätzlich zu dem Ferritkern solltest
du noch einen ca 0,1 bis 1 µF Kondensator
von einem Ausgangspol des Netzteils
auf den Schutzleiter anbringen.
Man könnte das auch direkt verbinden,
aber das hätte den Nachteil, daß dein
Telefonsystem dann auf nicht ganz klare
Art und Weise geerdet wäre.
Ist die Telefonanlage bereits geerdet, dann
darft du das nicht tun, sondern mußt den
Kondensator einbauen.
Gruß
Georg
Nachtrag:
Deine Telefone sind analog oder ISDN?
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Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 21 Aug 2009 11:48 ]
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