Sprungschalter ohne vor-/nacheilenden N-Kontakt: Varistoren gefährdet?

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Autor
Sprungschalter ohne vor-/nacheilenden N-Kontakt: Varistoren gefährdet?
Suche nach: varistoren (279)

    







BID = 986569

Puki5000

Gerade angekommen


Beiträge: 3
 

  


Einen schönen guten Tag, ich habe nach jahrelangem "nur-lesen" endlich den Schritt gemacht, und mich angemeldet - hoffentlich mit einer beantwortbaren Frage.

Ich habe eine PV-Anlage mit einem Stromspeicher. Dieser hat einen Drehschalter mit den Stellungen (von links) HAND - AUS - AUTO.

HAND: der Eingang der UV liegt am Eingang des Stromspeichers
AUS: L1/L2/L3/N sind unterbrochen
AUTO: die UV liegt am Ausgang des Stromspeichers (USV-Funktion)

Laut Auskunft des Herstellers des Stromspeichers handelt es sich um einen Mehrebenen-Sprungschalter mit vier gleichen Ebenen (L1/L2/L3/N), die N-Ebene hat also keinen vor- oder nacheilenden Kontakt.

Nun meine Frage: da sowohl das Schalten von HAND oder AUTO nach AUS, und natürlich erst recht das Schalten von HAND über AUS nach AUTO (und umgekehrt) eine gewisse Zeit dauert und durch das Fehlen eines vor-/nacheilenden N-Kontakts unklar ist, welcher der vier Kontakte sich zuerst bzw. zuletzt öffnet, und da ein Varistor im Nanosekundenbereich anspricht - ist da nicht denkbar, dass (ausgerechnet) der N-Kontakt als erster öffnet und die Zeit, bis die nächsten beiden L-Kontakte öffnen (und damit keine zwei Außenleiter mehr dafür sorgen können, dass ein angeschlossenes Gerät 400V abbekommt und damit zumindest der Varistor im Zuge seiner Aufgabe stirbt) größer ist als nur wenige Nanosekunden?

Ich hoffe, dass ich das Ganze nicht zu kompliziert beschrieben habe, aber ich hatte deswegen jetzt schon mehr als nur eine schlaflose Nacht...

Grüße

Puki



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Puki5000 am  4 Apr 2016 13:37 ]

BID = 986570

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
aber ich hatte deswegen jetzt schon mehr als nur eine schlaflose Nacht...
Das brauchst du nicht.
Theoretisch existiert die Problematik des unterbrochenen N durchaus, aber damit Schäden an den Verbrauchern auftreten, muß es schon etwas länger dauern.
Das ist z.B. ein Thema bei Installationen mit losen Klemmen in den Abzweigdosen.
Außerdem ist es für eine Überspannung am Verbraucher erforderlich, dass die Außenleiter sehr unterschiedlich belastet sind.
Wenn sie gleich belastet sind, dann fliesst im N bekanntlich gar kein Strom.

Im Übrigen sind die Varistoren dafür gebaut kurze Impulse mit erheblicher Leistung zu absorbieren.
Vielfach werden sie auch gar nicht gefordert werden, da Impulse im Mikrosekundenbereich von den Eingangskondensatoren der angeschlossenen Geräte aufgenommen werden.

Insgesamt sehe ich also keinen Handlungsbedarf.



P.S.:
Zitat :
eine gewisse Zeit dauert
Vermutlich hast du das Wort "Sprungschalter" übersehen.
Egal wie langsam du den Kopf drehst, der eigentliche Schaltvorgang erfolgt mit Federkraft immer schnell.

_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  4 Apr 2016 14:28 ]

BID = 986684

Puki5000

Gerade angekommen


Beiträge: 3

Hallo Perl,

vielen Dank für deine schnelle und ausführliche Antwort!

Ich würde natürlich nicht so sein, wenn ich nicht kürzlich ein entsprechendes Ereignis gehabt hätte - allerdings nicht ursächlich durch den Schalter.

Derartig sensibilisiert, was durch das Fehlen des N-Leiters alles ruck-zuck kaputtgehen kann, versuche ich nun, möglichst alle weiteren Fehlerquellen systematisch auszuschließen.

Natürlich ist mir bewusst, dass der Sprungschalter sehr kurze (im Vergleich zur reinen Handbetätigung) Schaltzeiten gewährleistet, nur sind die im Verhältnis zu den Ansprechzeiten der Varistoren im Nanosekundenbereich immer noch seeehr lang...

Und auch wenn natürlich eine möglichst gleichmäßige Belastung der Außenleiter angestrebt wird, so ist dies im "normalen" Haushalt ja doch eher schwer einzuhalten (z.B. wenn im Bad der Heizofen läuft, und die Tochter sich die Haare föhnt).

Natürlich ist das eine sehr theoretische Betrachtung - ich weiß. Aber wenn du mal vor über einem Dutzend Geräten sitzt und die alle zu den Herstellern zur Überprüfung / Reparatur einschickst, beginnst du, dir Gedanken zu machen. Auch wenn die Versicherung die Kosten trägt - das mulmige Gefühl bleibt, dass ein Gerät, dass aktuell noch funktioniert, in Kürze defekt sein könnte.

Gerade, wenn man wie ich eine recht umfangreiche KNX-Installation mit deutlich über 100 Sensoren / Aktoren hat...

BID = 986698

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17430

Das Problem lässt sich einfach lösen! Dazu wird ein Schütz mit 3 Schließern verwendet.
Im Normalfall ist dieses Schütz immer angezogen, nur vor dem Umschalten trennt das Schütz die 3 Außenleiter von der Last und erst danach wird umgeschaltet. Nach erfolgter Umschaltung wird das Schütz wieder Zugeschaltet! Da dein Umschalter dann nur Lastfrei umgeschaltet wird ist Sichergestellt , das der N eben nicht vor den L´s geschaltet wird! Über die Umsetzung machst du dir selber Gedanken. Ich würde das über eine Abdeckung mit Mikroschalter machen, so das eben das Schütz bei offener Abdeckung abgefallen ist!
Edit und wenn du den N für das Schütz erst nach dem Umschalter abgreifst hast du auch die Garantie das eben das Schütz nur mit geschlossenem N anziehen kann!






_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am  5 Apr 2016 19:21 ]

BID = 986730

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Aber wenn du mal vor über einem Dutzend Geräten sitzt und die alle zu den Herstellern zur Überprüfung / Reparatur einschickst, beginnst du, dir Gedanken zu machen.
Dann hast du evtl. ein ganz anderes Problem, nämlich dass z.B. eine gleichzeitig abgeschaltete induktive Last einen Hochspannungsimpuls ins Netz schickt, oder dass der Spannungswandler auf bestimmte Umschaltvorgänge (z.B. Abschalten des Haartrockners) mit einer Regelschwingung bzw. einem Überspannungsimpuls reagiert.

Überspannungsimpulse von einigen zehn Mikrosekunden, -es geht ja nicht um die absoluten Schaltzeiten, sondern nur um die Differenzen an den verschiedenen Kontakten-, sollten die Varistoren aushalten, denn dafür sind sie ja da.

BID = 986765

Puki5000

Gerade angekommen


Beiträge: 3

Vielen Dank Euch beiden!

@ der mit den kurzen Armen

Danke für die technische Lösung, die ist mir klar. Wobei es ja noch einfacher wäre, wenn die N-Ebene des Sprungschalters einfach einen vor- bzw. nacheilenden Kontakt hätte (gibt's das bei Sprungschaltern überhaupt?).

Aber ich möchte natürlich keinen Eingriff ins Gerät machen, da ich sonst die Garantie verliere.

@ Perl

Der bereits entstandene Schaden ist NICHT auf den Schalter zurückzuführen, sondern auf ein anderes Ereignis. Ich bin dadurch nur sensibilisiert worden...


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