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BID = 967154
Thorsten_Holzwurm Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Lünen
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Hallo Elektroexperten,
ich habe folgendes Problem.
Mein Schwingschleifer Makita BO 4553, hat plötzlich den Betrieb aufgegeben. Nach dem Öffnen des Gerätes, habe ich ein einzelnen ca. 10cm langen Kupferdraht an dem oberen Ende des Ankers gewickelt gesehen, der sich irgendwo gelöst haben muss. Nach dem Einschalten des Gerätes konnte ich mit dem Spannungsprüfer den ich an den Anker, an den Kohlebürsten und der Aluminiumaussenhülle des Feldes (Spule) gehalten habe, eine Spannung feststellen.
Mein Frage ist, welches Bauteil ich austauschen muss, damit der Schwingschleifer wieder tut was er soll.
Für Eure konstruktiven Kommentare bedanke ich mich im Voraus.
>>Im Anhang liegt ein Foto vom geöffneten Schwingschleifer, sowie vom Hersteller die Explosionszeichnung bei.
MfG
Thorsten
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BID = 967161
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Foto vom geöffneten Schwingschleifer | Und wo sind die losen Drähte zu sehen?
Daß du am Kollektor Spannung findest, wenn der Stecker in der Steckdose steckt, ist normal.
Das sollte dir aber auch klar machen, nie das geöffnete Gerät anszuschliessen. Selbst wenn du mal keine Spannung findest, kann sich dieser Zustand blitzschnell ändern, oder der Motor fliegt dir von der Werkbank.
Nicht zu nah mit dem Fotoapaprat rangehen und möglichst blitzen, das reduziert die Unschärfe durch Verwackeln.
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BID = 967164
Otiffany Urgestein
     
Beiträge: 13771 Wohnort: 37081 Göttingen
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Dein "Phasenprüfer" ist in Fachkreisen nicht ohne Grund als "Lügenstift" verschrien. Das Ding kannst Du vergessen!! Hier hilft nur ein Multimeter.
Wie alt ist das Gerät? Liegt evtl. ein Kabelbruch in der Zuleitung vor, sind die Kohlen verschlissen oder verklemmt, ist der Schalter defekt?
Schalter auf Durchgang prüfen (mit Multimeter).
Gruß
Peter
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BID = 967172
Thorsten_Holzwurm Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Lünen
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@pearl: ich habe den Phasenprüfer auch an den beschriebenen Stellen gehalten, als der Schalter in Null-Stellung stand. Das Ergebnis war das der Phasenprüfer keine Spannung angezeigt hat. Somit konnte ich erstmal feststellen das der Schater zumindest in Ordnung ist.
ich habe den losen Draht wieder um den Kopf des Ankers gelegt und fotografiert (s. Bild "Loser-Draht". So sah das ungefähr aus, als ich das Gerät geöffnet habe.
@Otiffany: Ich habe auch ein Multimeter zu Hause, ich weiß nur nicht wie ich damit z.B. die Funktion der Spule überprüfen kann.
Die Kohlebürsten sind meiner Meinung nach OK, die pressen noch auf den Ankerkopf und haben eine Länge von ca. 8mm (s. Bild "Kohlebürsten").
Ich schätze das Baujahr des Gerätes auf ca. 1995.
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BID = 967184
attersee Stammposter
   
Beiträge: 449 Wohnort: Wien
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Schau mal, ob das Drahtstück in der Statorwicklung 'fehlt', bzw., ob es dort 'hinpassen' würde. Wenn dem so ist, neue Wicklung oder neues Gerät.
Grüße, attersee
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BID = 967188
Thorsten_Holzwurm Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Lünen
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Es sieht wohl so aus, dass der Stator defekt ist. Ich habe nach längerem suchen nun feststellen können, dass das Drahtstück sich von der Statorabwicklung gelöst hat.
Was ich jedoch nicht verstehe ist, dass nachdem ich die abgerissenen Enden der Abwicklung miteinander verzwirbelt habe, kein Durchfluss zwischen dem Eingang (Stromleiter zur Abwicklung) und dem Ausgang (Abwicklung zur Kohlebürste)messen konnte. Einen Durchfluss konnte ich jedoch zwischen den Kontakten der Abwicklung auf der gegenüberliegenden Seite des Stators mittels Multimeter ermitteln. Wenn die Drähte wieder miteinander verbunden sind, müsste doch eine Messung möglich sein (?).
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BID = 967193
PhyMaLehrer Schriftsteller
    
Beiträge: 911 Wohnort: Leipzig
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Mal davon abgesehen, daß eine Verzwirbelung keine so richtig zuverlässige Verbindung ist:
Die Wicklung besteht aus Kupfer lackdraht. Die Lackschicht bildet die Isolation, sonst würde ja der gesamte Drahtwickel einen dicken Kurzschluß bilden. Offenbar hat die Lackschicht auch beim Verzwirbeln noch gut isoliert. Zum Testen müßte sie also an den Drahtenden vorsichtig abgeratzt werden. Aber auch dann ist Verlöten besser als Verzwirbeln!
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BID = 967195
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Ich habe nach längerem suchen nun feststellen können, dass das Drahtstück sich von der Statorabwicklung gelöst hat. |
Da ist ja nicht allzu viel verloren gegangen.
Wenn die beiden abgerissenen Enden der Wicklung noch zugänglich sind, kannst du den isolierenden Lack dort abkratzen und sie wieder miteinander verlöten. Natürlich darf es dabei keinerlei Kontakt zu dem Blechpaket geben.
Dann das Ganze mit Schrumpschlauch isolieren und mit Zweikomponentenkleber (jedenfalls kein Heißkleber) mechanisch gegen Vibration usw. sichern.
Sonst eben neuen Motor besorgen oder das ganze Gerät entsorgen.
P.S.: Ich sehe gerade, dass es die Feldspule auch einzeln als Ersatzteil gibt. Trotzdem mal mit den Preisen für ein neues oder gebrauchtes Gerät vergleichen.
Bevor du Ersatzteile besorgst inspiziere auch den Anker genau. Besonders ob der lose Draht da im Bereich des Kollektors weitere Drähte abgerissen hat.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 9 Aug 2015 18:17 ]
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BID = 967204
Thorsten_Holzwurm Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Lünen
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ich bin nun dank eurer Hilfe der Lösung ganz nah.....
habe das Kupferkabel am Ende blank gekratzt/geschliffen. Da der Abriss des Spulendraht unmittelbar neben des Kontaktplätchen lag, habe ich das Kurze abgerissene Drahtstück (3cm) entfernt und das blank gelegte Ende der Abwicklung in das Kontaktplättchen geklemmt. Widerstand der reparierten Seite gemessen, sowie den Widerstand der intakten Seite des Stators. Identisch. Gehäuse zusammengesteckt und angeschlossen.
Der Anker dreht sich, aber nicht so schnell wie er sollte. Zudem summt der Schleifer komisch. Also nochmal auseinander genommen, Widerstände der Statorkontakte gemessen und nichts festgestellt, was mich der Lösung weiter bringt. Habt Ihr noch eine Idee, wo der Hase im Pfeffer liegt?
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BID = 967205
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Da wirst du jetzt wohl etwas falsch verschaltet haben.
Da abgerissene Drahtstüch ist doch länger als 3cm, wahrscheinlich sogar mehr als eine Handbreit.
Ich schätze, dass der Kollektor eine ganze Statorwindung herausgerissen hat, und du nun nur ein Ende der Fehlerstelle sehen kannst.
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BID = 967210
Thorsten_Holzwurm Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Lünen
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Das Drahtstück das sich losgerissen hat war ca.10cm. Jedoch war am Anfang der Abwicklung ein ca. 3cm übrig gebliebenes Stück bis zum Kontakt, was ich dann entfernt habe und das andere abgerissenen Ende dann an dem Kontakt angeschlossen habe. Wie gesagt, was falsch sein soll weiß ich nicht.(¿)
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BID = 967216
attersee Stammposter
   
Beiträge: 449 Wohnort: Wien
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Zeig doch mal in einem guten Foto, was Du gemacht hast. Grüße, attersee
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BID = 967221
rasender roland Schreibmaschine
    
Beiträge: 1768 Wohnort: Liessow b SN
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Lässt sich der Anker von Hand leicht drehen ?
Vielleicht hast Du beim montieren etwas geschlampt und nun
klemmt es irgendwo.
_________________
mfg
Rasender Roland
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BID = 967260
Offroad GTI Urgestein
     
Beiträge: 12793 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| Zudem summt der Schleifer komisch. |
Die Kohlen waren ja schon stark eingeschliffen. Gut möglich/wahrscheinlich, dass die nach Demontage und Neumontage nicht mehr 100% in der alten Position sitzen und sich jetzt (unter erhöhter Geräuschentwicklung) neu einschleifen.
Apropos, die Lamellen des Kollektors zu entgraten, dürfe bei der Gelegenheit auch nicht schaden.
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Offroad GTI am 10 Aug 2015 17:02 ]
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BID = 967291
Verlöter Schreibmaschine
    
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
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Ich erkenne Schleifspuren am Anker, vor allem a-seitig. Da wird es ein Problem mit dem abtriebsseitigen Lager geben, oder Lagersitz, oder das Joch (Feldwicklung mit Eisenpaket) sitzt nicht mehr exakt im Gehäuse. Hier weitermachen wird wohl nicht lohnen.
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