Zitat :
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Ich bin zuerst davon ausgegangen, daß es sich um einen Kondensatormotor handelt und habe ihn entsprechend mit einem kleinen Motorkondensator an meinem Regeltrenntrafo angeschlossen und langsam hochgeregelt. Es hat der Wicklung nicht geschadet und sie hat die 230V klaglos verkraftet, aber der Motor lief nicht.
Die Schaltung dürfte so aussehen:
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Leider fehlt hier die von dir vervollständigte Schaltung.
Wenn du die Wicklungen in Reihe gespeist hast, und eine davon mit dem Kondensator überbrückt, dann kann es sein, dass du die hochohmige Parallelresonanz erwischt hast, und deshalb kaum noch Strom geflossen ist.
Deshalb speist man bei solchen Stellmotörchen gewöhnlich eine Wicklung direkt und die andere über den Kondensator. Typisch sind 0,1µF bei dieser Parallelschaltung an 220V.
Dabei muss man aber aufpassen, dass wegen des möglichen Auftretens der niederohmigen Serienresonanz der Strom durch die vom Kondensator gespeiste Spule nicht zu gross und die Spannung am Kondensator nicht gefährlich hoch wird.
Falls die Spulen für doppelte Betriebsspannung hintereinander geschaltet werden, benötigt man die doppelte Kapazität, bekommt aber auch mehr Leistung.
Stellmotore vergleichbarer Größe haben eine Leistungsaufname von 3,5VA, was bei 220V 16mA bedeutet.
Bei Betrieb als Schrittmotor nehme ich einmal an, dass pro Wicklung höchstens 1W Verluste auftreten dürfen. Deshalb sollte der Spulenstrom I = 1 / Wurzel(350) = 50mA und ohne Strombegrenzung die Spannung 18V nicht überschreiten.
Mit dieser Spannung wirst du aber wohl nur 300 Schritte pro Sekunde, entsprechend 75Hz erreichen.
Leider steht in den Datenblättern nicht der Gleichstromwiderstand solcher Motore, und ich habe auf die Schnelle auch keinen zum Nachmessen gefunden.
Willst du diesen hoch untersetzten Schleichmotor wirklich als Stepper laufen lassen?