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Probleme mit Wasserkraftanlage |
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BID = 675612
Peda Schriftsteller
Beiträge: 891
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Im ersten Steuerungskasten, kann ich die Platine rechts oben nicht ganz identifizieren.
Sonst scheint nichts für die Erregung dabeizusein.
Evtl. könnte man es andersherum versuchen.
Gibt es ein Foto des offenen Klemmenkasten des Generators.
Dort müssen (wenn Synchrongenerator) mindestens 3 Außenleiter angeschlossen sein. Erdung (Gehäuse), möglicherweise Neutralleiter und die Klemmen für die Erregungsmaschine, bzw. Wicklung.
Evtl. diese Leitungen in den Schaltkasten zurückverfolgen.
Ich sehe gerade solche Regler können auch relativ klein sein:
http://www05.abb.com/global/scot/scot232.nsf/veritydisplay/13a93863476c183fc12576a80031a044/$File/UNITROL_1000-7_D.pdf
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Do you have Math Problems ?? Then call 0049-0800 sin(lg((10^45*tan(56))/(f(0)'->(45x^3/3x^2*3x^7)))
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Peda am 7 Mär 2010 21:29 ] |
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BID = 675635
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Das sieht mir sehr nach einem Blindstromproblem aus, wie es Peda vermutet. Dafür zuständig ist eine sogenannte Statikeinrichtung im Spannungsregler des Generators.
Dieser wird sich wahrscheinlich im Generator selber befinden. Die Kästchen im Schaltkasten sind, soweit zu erraten ein Drehzahlregler (WA-DR 6/G) um den Maschinensatz annähernd auf synchrone Drehzahl zu bringen, ein kombiniertes Spannungs-/Frequenzrelais (0K1) für den Netzschutz und rechts daneben müssten dann das Synchronisiergerät sein, das ist aber reine Spekulation.
Zu welchen Strömen ein Gerator fähig ist, wenn der Lestungsfaktor außer Rand und Band gerät möchte man nicht glauben. Wenn die Erregung von Hause aus etwas daneben ist, reicht eine kleine Änderung der Netzspannung aus und der Leistungsfaktor verschlechtert sich noch weiter. Dadurch wird durch die Ankerrückwirkung die Erregung noch geschwächt (induktiv)oder verstärkt (kapazitiv) und verschlechtert die Situation noch mehr. Die Einstellung des Generators läuft regelrecht weg. Der Leistungsfaktor wird dann praktisch Null und es fließt ein gewaltiger Blindstrom, der dann auch oft auf- und abschaukelt bis die Überstromauslösung anspricht.
Bitte Deine Elektriker doch einmal ein schlichtes Amperemeter einzubauen, daß den Generatorstrom mißt. Dann kannst du die Werte im normalen Betrieb und dann wenn die Anlage ausfällt vergleichen. Diesen müssten dann extremst überhöht sein.
Schöne Grüße Selfman
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Traue keinem Ding, das du nicht selber vermurkst hast. |
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BID = 675636
Neuanfänger Neu hier
Beiträge: 20 Wohnort: Stuttgart
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Hallo Peda,
der Generator ist direkt auf den großen Schütz in Bild 2 geklemmt, wenn ich es richtig verstehe
Grüße
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BID = 675639
Neuanfänger Neu hier
Beiträge: 20 Wohnort: Stuttgart
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@selfman
im normalen Betrieb zeigt die Anzeige etwa 60 A an bei einer Leistung von knapp 28 kW
Blindstrom? was ist das und was braucht man dazu? muss soetwas in der Anlage vorhanden sein?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Neuanfänger am 7 Mär 2010 22:43 ]
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BID = 675667
Peda Schriftsteller
Beiträge: 891
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60A bei 28 kW entspricht ungefähr (bei symetrischer Belastung) einem cosphi von knapp 0,7. Mehr kann man damit nicht sagen.
Blindstrom sollte bei einem Synchron-Generator nicht in großen Mengen fließen, außer du hast Verträge mit deinem Netzbertreiber dass du ebenjenen lieferst (Dafür ist aber deine Anlage zu klein).
Bei Asynchronmaschine z.B. benötigt man Blindleistung für die nötige Magnetisierung, die aber in deinem Fall durch den Erregungsstrom bereitgestellt werden sollte.
Bei reiner Wirkleistungslieferung solltest du bei 28kW ca. 40A Stromfluss haben.
Momentan beziehst du aber 45 A entspricht 31 kVAR Blindleistung aus dem Netz, das solltest du vermeiden
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Peda am 8 Mär 2010 7:26 ]
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BID = 675797
Lötfix Schreibmaschine
Beiträge: 2328 Wohnort: Wien
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Hallo!
Bin jetzt nicht der Experte (kenne Kraftwerke mehr aus der Theorie), aber wenn niemand etwas verstellt hat ist vermutlich etwas gealtert/defekt geworden.
Wie ist die Erregung beim Generator aufgebaut?
- Bürstenlos mit Erregermaschine und rotierendem Gleichrichter? -> Gleichrichter defekt?
- Über Schleifringe und Kohlebürsten? -> Bürsten abgenutzt?
Gibt es Angaben über Erregerstrom und Spannung am Typenschild?
Sind vielleich Meßgeräte dafür verbaut?
mfg lötfix
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung. Rechtsansprüche dürfen daraus nicht abgeleitet werden. Sicherheitsvorschriften beachten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lötfix am 8 Mär 2010 17:46 ]
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BID = 675812
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Zitat :
| Blindstrom sollte bei einem Synchron-Generator nicht in großen Mengen fließen |
Sollen nicht aber KÖNNEN, und das ganz kräftig! Und zwar gerade bei Synchrongeratoren!
Während man beim Asynchrongenerator nur der Magnetisierungsblindstrom fließt, wird der Synchrongenerator ganz schnell zum Phasenschieber wenn die von ihm erzeugte Spannung nicht genau mit der Netzspannung übereinstimmt. Bei meist dementsprechend niedrigen Impedanzen sind mehrere hunderte Ampere leicht möglich. Dazu kommt, daß ein einmal aus dem Gleichgewicht geratenenes System sich selber noch negativ beeinflußt, sprich bei Untererregung wenn der Generator induktiv arbeitet wird durch die Ankerückwirkung das Erregfeld noch weiter geschwächt und das Unheil nimmt seinen Lauf, bei Übererregung ist es genau umgekehrt was genauso im Desaster endet! Aber das habe ich oben schon beschrieben.
Dem entgegenwirken tut die sogenannte Statikeinrichtung vom Spannungsregler des Generators. Diese mißt Höhe und Phasenlage des Generatorstroms und stellt die Genratorspannung entsprechend nach damit der gewünschte Leistungsfaktor erreicht wird. Der Generator wird so der Netzspannung quasi nachgeführt.
Ev. könnte hier etwas sich über längeren Zeitraum "vergangen" haben, sodaß eine Nachstellung erforderlich ist. Genauso gut kann aber auch nur kleine Veränderungen von außen in den Netzverhältnissen (die die Spannung nur um einige Volt beeiflußen!) dazu führen, daß eine irgendwannmal getätigte Einstellung jetzt nicht mehr paßt!
Schöne Grüße Selfman
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Traue keinem Ding, das du nicht selber vermurkst hast.
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BID = 677094
Neuanfänger Neu hier
Beiträge: 20 Wohnort: Stuttgart
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Hallo,
sorry , dass ich mich erste heute wieder melde, hatte viel Stress letzte Woche. Habe mit dem EVU telefoniert. Die meinen, dass mein Netzeinspeiserelais? flasch eingestellt wäre. Hier hätten sich die Grenzwerte die letzten Jahre extrem verändert und bei alten Anlagen könnten die Grenzen zu eng eingestellt sein?
Kann mir jemand sagen welches der Teile in meiner Steuerung diese Funktion übernimmt?
Könnt ihr mir eines empfehlen, mit dem man die aktuellen Werte auch als Laie einfach einstellen kann wenn sich diese wieder ändern? und wo muss dieses Teil eingebaut werden?
danke
Grüße
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BID = 677099
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Ich denken, daß es das bräunlichfarbenen Teil ziemlich rechts oben im Schaltschrank ist, daß die Bezeichnung "OK1" oder so ähnlich trägt.
Mach vielleicht noch einmal ein detailgetreues Foto davon, sodaß man auch die Aufschrift lesen kann. Dann kann man mehr dazu sagen.
Das diese Relais wegen geänderter Netzverhälnisse (Spannung!) sich an der Grenze befindet und immer wieder abschaltet ist nicht ausgeschlossen. Allerdings würde ich die vorher genannten Stromspitzen, sofern sie vorhanden sind, auch nicht außer Acht lassen. Das könnte genauso zum Abschalten führen.
Schöne Grüße Selfman
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BID = 677108
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Hallo Selfman,
anbei das Bild. Die Stromspitzen sind angeblich die Magnetsierungsstörme meines Generators nach dem Neustart? meint das EVU...
Gruß und Danke
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BID = 677834
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Fast genau wie ich es mir gedacht habe! Das ist das Neztschutzrelais! Es überwacht zwar nur die Spannung und nicht auch noch die Frequenz, aber das reicht wohl auch.
An den Einstellpotis ist die max. zulässige Unter- bzw. Überspannung eingestellt, bezogen auf die "UN"
Jetzt wäre noch interessant, was diese Relais als "UN" versteht. Sind das modernerweise geltende Norm von 400V, oder die zeitraummäßig viel viel längere geltenden alte Norm vom 380V. Dann muß man mit einem Voltmeter über den Tageszeitverlauf konntrollieren, ob man sich respektive zu UN mal den eingestellten Grenzen immer innerhalb dieser befindet.
Magnetisierungsströme in Zusammenhang mit einem Sychrongenerator?? Eher sind wohl Augleichsströme beim synchronisieren möglich. Diese treten aber auch nur ganz kurz beim Zuschalten auf, nicht aber währeden des Betriebs.
Wenn diese gemessen Stromspitzen wirklich von Deinem Kraftwerk stammen, dann bin ich immer noch der Meinung, daß die Generatorspannung nicht richtig eingestellt ist und massiv Blindstrom (=schädlicherweise) fließt.
Schöne Grüße Selfman
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BID = 677995
Neuanfänger Neu hier
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Hallo Selfman,
das Thema Blindstrom kam ja jetzt schon ein paar mal. Was müsste ich denn da einbauen um das Problem zu lösen?
Danke Grüße
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