Lötzinn schmilzt nicht (Mehrschichtplatine)

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Autor
Lötzinn schmilzt nicht (Mehrschichtplatine)

    







BID = 650913

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13360
Wohnort: Tal der Ahnungslosen
 

  


Gibbet auch noch die ganz große Brutalinski-Methode...
(IS aber nix für "Kundenmaterial oder Auftragsarbeiten")
Man versuche,den/die Kondis mit einem schlanken,scharfen Elektronikseitenschneider auf der Bestückungsseite so "abzuschnippeln",das noch ein kleiner "Stumpf" stehenbleibt.
Daran pappe man dann den neuen mit vorher etwas gekürzten Beinchen.
Ist zwar Oberrussisch,aber funktioniert manchmal auch.
Und noch toter kann das Board ja meist nicht werden,und dem Bleifrei-Mist geht man auch aus dem Weg.


_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

BID = 651174

king_of_fools

Gelegenheitsposter



Beiträge: 60
Wohnort: Wäschenbeuren

 

  

Wie meine Vorredner bereits geschrieben haben: nochmal reichlich verbleites Lot (am besten das gute alte Stannol auf den roten Rollen) auf die Lötstelle geben. Dann kannst du entweder mit einer guten und feinen Entlötsauglitze absaugen und dazu hohe Temperatur benutzen, 450 Grad schadet da nicht - lediglich nicht zu lange braten, wenns nicht gleich klappt. Schneide die Litze schräg ab und versuche, mit einer feinen Lötspitze die Spitze der Litze etwas in dir Durchkontaktierung zu drücken - aber nicht zu fest. Notfalls kannst du vorher im Haushaltsbackofen die Leiterplatte etwa 5 Minuten auf ca. 120 Grad tempern. Diesen aber hinterher gut auslüften.

Oder du probierst die Quick-n-Dirty-Methode: ebenfalls großzügig neu verzinnen, etwas abkühlen lassen, mit der einen Hand neu aufschmelzen und mit der anderen die Leiterplatte kräftig auf eine harte Unterlage schlagen, so dass das flüssige Zinn nach unten rausgeschleudert wird. Nicht mit kurzen Hosen probieren!

Generell sind 450 Grad für eine Durchkontaktierung kein Problem, wenn man nicht ewig drauf rumheizt. Mit modernen RoHS-Loten und großen Massepolygonen gehts oft gar nicht anders. Und wenn doch mal was abreißt muß man halt mit Kupferlackdraht pfuschen Tun wir sogar in der Elektronikfertigung gelegentlich...

Gruß
king_of_fools

BID = 651338

:andi:

Inventar



Beiträge: 3205
Wohnort: Bayern


Zitat :
king_of_fools hat am 28 Nov 2009 08:07 geschrieben :

Oder du probierst die Quick-n-Dirty-Methode: ebenfalls großzügig neu verzinnen, etwas abkühlen lassen, mit der einen Hand neu aufschmelzen und mit der anderen die Leiterplatte kräftig auf eine harte Unterlage schlagen, so dass das flüssige Zinn nach unten rausgeschleudert wird. Nicht mit kurzen Hosen probieren!


Würde ich gerade bei Mainboards und anderen Platinen mit BGA vermeiden. Wenn es erstmal komplett flüssig is, kann man es auch mit der Entlötpumpe rausziehen.

_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"

BID = 651348

Murray

Inventar



Beiträge: 4862

Das mit dem rausschleudern mache ich gern bei Tantalelkoperlen.
Schneller geht es nicht und die Löcher sind frei. Sekundensache.
Sind allerdings in der Regel recht kleine Leiterplatten

Wenn es nur um das Freilöten der Löcher geht oder um von oben zugängliche Lötaugen (z.B. ICs) nehme ich gern 2 Lötkolben, einen von oben und den Entlöt-Lötkolben von unten (Leiterplatte im Schraubstock). 400 Grad ist da kein Problem, Hauptsache es geht schnell

BID = 651394

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9269
Wohnort: Alpenrepublik

Mit einer Lötpinzette oder einem Entlötkolben ist das kein Problem.
Ich arbeite mit Lötstationen welche eine Leistung von 80W haben bei einer Temp. von 400-450°C.
Das Board wird jedoch zuvor vollflächig um die inneren Layer nicht zu beschädigen auf ca. 120-150°C mit der Reworkanlage kontrolliert vorgewärmt.
...dann muss es aber wegen des Abkühlens schnell gehen...und es geht auch schnell

_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 29 Nov 2009  3:18 ]

BID = 651404

king_of_fools

Gelegenheitsposter



Beiträge: 60
Wohnort: Wäschenbeuren


Zitat :
:andi: hat am 28 Nov 2009 20:26 geschrieben :


Zitat :
king_of_fools hat am 28 Nov 2009 08:07 geschrieben :

Oder du probierst die Quick-n-Dirty-Methode: ebenfalls großzügig neu verzinnen, etwas abkühlen lassen, mit der einen Hand neu aufschmelzen und mit der anderen die Leiterplatte kräftig auf eine harte Unterlage schlagen, so dass das flüssige Zinn nach unten rausgeschleudert wird. Nicht mit kurzen Hosen probieren!


Würde ich gerade bei Mainboards und anderen Platinen mit BGA vermeiden. Wenn es erstmal komplett flüssig is, kann man es auch mit der Entlötpumpe rausziehen.



Ich verwende - wie auch meine Kollegen - diese Methode regelmäßig bei 8lagigen Mainboards für Industrie-PCs, die bei uns im Haus gefertigt werden. Es funktioniert ausgezeichnet.

Von einer Entlötpumpe würde ich abraten. Die meisten Modelle verursachen einen Prellschlag , der die Durchkontaktierung zusätzlich schädigen kann wenn die Pumpe aufgesetzt ist.

Gruß
king_of_fools

BID = 652255

Wasp

Gelegenheitsposter



Beiträge: 55
Wohnort: Berlin (Deutschland)
Zur Homepage von Wasp

Na jetzt gehts ja hier ab: Backofen, ausschlagen..
Schon mal wer mit einer kleinkalibrigen Waffe versucht die Löcher frei zu schießen?

Durfte mich netterweise an einen Arbeitsplatz setzen und mit einer regelbaren Lötstation die Löcher freilöten. Tippe auf irgendwas zwischen 300 und 400 °C -- Anzeige war kaputt ;). Ging damit aber super fix; nach kurzen Eingefummel keine 20 Minuten und die Löcher waren frei. Dummerweise hab ich den Fehler gemacht, mich nicht auch noch mal schnell zum Einlöten einzufummeln und dachte mir, das machst du zuhause mit deinem gewohnten Lötkolben. (Das Teil dort hatte irgendwie eine für mich ungewohnte Spitze: zwar vorne spitz, aber im Körper relativ dick). Jetzt muß ich morgen noch mal hin und lieb fragen. ;>

Werden die Lötaugen eigentlich warm genug, daß es keine kalten Lötstellen gibt, wenn man die Spitze auf Grund der Größenverhältnisse von Spitze zu Lötauge nicht ans Lötauge bekommt. Also Frage wäre eigentlich obsolet, wenn meine Lötaugen nicht solche kleinen Metallhülsen wären, die in der Platine Stecken.

BID = 652295

Lötfix

Schreibmaschine



Beiträge: 2328
Wohnort: Wien


Zitat :
Wasp hat am  2 Dez 2009 18:07 geschrieben :

Das Teil dort hatte irgendwie eine für mich ungewohnte Spitze: zwar vorne spitz, aber im Körper relativ dick


Das ist auch notwendig zur Wärmeleitung.

mfg lötfix

_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung. Rechtsansprüche dürfen daraus nicht abgeleitet werden. Sicherheitsvorschriften beachten!


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