Lötzinn schmilzt nicht (Mehrschichtplatine)

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Autor
Lötzinn schmilzt nicht (Mehrschichtplatine)

    







BID = 650583

Wasp

Gelegenheitsposter



Beiträge: 55
Wohnort: Berlin (Deutschland)
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Hallo Forum,

muß auf einer Mehrschichtplatine (Mainboard) einige Elkos wechseln, jedoch weigert sich das Lötzinn partout richtig weich, gar flüssig zu werden. Durch "Kippeln" und sanfte Gewalt konnte ich bereits alle betr. Elkos auslöten oder vielmehr abziehen. Dummerweise ist das Lötzinn in den Löchern verblieben, und da ich, nun nicht einmal mehr richtig mit dem Kolben (30W) ran komme, da es gemäß Oberflächenspannung im Loch "hängt", bekomme ich es auch _überhaupt_ nicht mehr weich. Habe bereits, wie ich es an anderer Stelle las, versucht mit einem erhitzten Kupferdraht die Löcher auszustechen, aber auch hier scheitert es an der Festigkeit der Zinns. (Der größte "Erfolg" hier war, daß der Kupferdraht an der Außenseite des Zinns festpappte.)

Stecke nun etwas in der Zwickmühle: auf der einen Seite bekomme ich das Zinn mit 30W nicht weich/flüssig, um es absaugen, oder anderweitig abführen zu können, auf der anderen Seite las ich bereits, daß der Kolben nicht mehr Leistung als 15W bringen sollte, da sonst die Platine zu heiß wird und die feinen Leiterbahnen Schaden nehmen können.

Auf guten Rat hofft,
Wasp

BID = 650590

:andi:

Inventar



Beiträge: 3203
Wohnort: Bayern

 

  

So schnell nimmt die Platte durch Hitze keinen Schaden. Viel wichtiger ist Geduld, damit Du zB beim Rausziehen der Elkos nicht die Hülse in der Durchkontaktierung mit rauszerrst.

60-80W sollten für den Zweck schon da sein. Die Löcher wieder verzinnen mit kurzer, dicker Lötspitze. Ruhig mal 5-10sec dranbleiben, bis das Zinn wieder durchgehend ist, ein bisschen übersteht und komplett flüssig ist), Dann gleich mit Entlötlitze oder Pumpe dran.

_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: :andi: am 25 Nov 2009 21:35 ]

BID = 650593

LeoLöwe reloaded

Schreibmaschine



Beiträge: 1407
Wohnort: Meine
Zur Homepage von LeoLöwe reloaded ICQ Status  

Mit Heissluft die Platine vorwärmen wirkt bei sowas wahre Wunder.
Bevor du versuchst das alte Zinn zu entfernen, nimm dir etwas neues Zinn, am besten bleihaltig, und gib davon etwas dazu. Dadurch kommt nochmal "frisches" Zinn und Flussmittel an die Lötstelle und das alte Zinn lässt sich leichter entfernen.

Beim Entfernen der alten Bauteile musst du aufpassen. Wenn du zu stark ziehst, zerstörst du dadurch eventuell die Durchkontaktierung. Durch kippeln und drehen kannst du die Kontaktierung auch in tieferen Lagen beschädigen, ohne es zu merken.
Wenn du die richtige Temperatur erreicht hast, fallen selbst ROHS-konform gelötete Bauteile fast von allein aus der Platine.

_________________
We now return you to your regularly scheduled nonsense.

BID = 650594

Murray

Inventar



Beiträge: 4789

Noch mal ein wenig Lötzinn dazugeben (schauen ob bleifrei oder nicht) und mit einem Zahnstocher aus Holz freidrücken.
Wenn da eine Massefläche mit "dranhängt" bekommt man das kaum mit 30W hin

BID = 650598

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2819
Wohnort: Allgäu

Vermutlich ein Rohs-konformes Mainboard, das bleifrei gelötet wurde. Damit hab ich auch regelmäßig Probleme. Meist hilft es dann viel von dem guten Bleizinn draufzugeben und absaugen, wieder Bleizinn drauf, wieder absaugen und irgendwann ist alles sauber.

Sind schon seltsame Marotten, welche die EU da für alle Lebensbereiche vorschreibt...


Viele Grüße
Bubu

BID = 650602

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Bleilot drauf, die Entlötpumpe auf der anderen Seite der Platine über dem Loch bündig ansetzen, das Lot schmelzen und absaugen. Feddich.

BID = 650630

Lötfix

Schreibmaschine



Beiträge: 2328
Wohnort: Wien

80W Station mit 10mm breiter Lötspitze, ausreichend Lot und beide Anschlüsse gleichzeitig erwärmen, alten Elko rausziehen (fallen lassen), den neuen hineinstecken und dann einzeln nachlöten. Wenn die Bohrungen klein und die Anschlüsse dicker sind gibt es mit leersaugen gerne Schwierigkeiten weil die Bohrung dann zu eng ist. Auch wenn große Kupferflächen an den Lötstellen die wärme ableiten ist absaugen mühsam.

mfg lötfix

_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung. Rechtsansprüche dürfen daraus nicht abgeleitet werden. Sicherheitsvorschriften beachten!

BID = 650638

Wasp

Gelegenheitsposter



Beiträge: 55
Wohnort: Berlin (Deutschland)
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Zitat :
60-80W sollten für den Zweck schon da sein. (..) Ruhig mal 5-10sec dranbleiben (..)

@:andi:: Das hier schrieb jedenfalls damals alpha-ranger zu den nur "48 Watt und die kann bis 450 Grad" von Warromat:

Zitat :
Den Lötkolben auf 450° aufzudrehen ist sehr törricht. Wenn die Durchkontatierungen überhitzt werden, fallen sie meist aus. Lötungen an solchen Platinen mit Temperaturen bis maximal 280° ausführen.



Zitat :
Bevor du versuchst das alte Zinn zu entfernen, nimm dir etwas neues Zinn, am besten bleihaltig, und gib davon etwas dazu.

@LeoLöwe reloaded & Bubu83: Genau das wurde hier (https://forum.electronicwerkstatt.d.....22270) auch schon vorgeschlagen, jedoch half es, zumindest bei Warromat, nicht. Da es sich hier, im Gegensatz zu meinen sonstigen Operationen, um ein noch (weitestgehend) funktionstüchtiges Teil handelt, möchte ich das ungerne nach bereits vorhandener gegenteiliger Erfahrung, noch einmal ausprobieren. Zumal ich las, daß Zinn in die Platine, zwischen die Schichten laufen kann.
So die Antwort von Warromat damals bei gleichem Vorschlag:

Zitat :
Mit dem ordentlich Batzen frisches Zinn habe ich schon probiert, bringt nichts! Wird nur das neue Zinn Flüssig.
Ich bekomme das orig. Zinn nur min. weich an einer Stelle, also quasi son Zustand zwischen fest und flüssig!



Zitat :
Mit Heissluft die Platine vorwärmen wirkt bei sowas wahre Wunder.
@LeoLöwe reloaded: Braucht man dafür spezielle (teure) "Platinenvorwärmgeräte" oder tuts auch ordinäre heiße luft aus einem Föhn oder dergleichen?


Zitat :
(..)die Entlötpumpe auf der anderen Seite der Platine über dem Loch bündig ansetzen, das Lot schmelzen und absaugen.
@Bartholomew: Klingt nach einer guten Idee, auf die ich noch nicht kam, werde ich mal probieren, aber da wie gesagt das Zinn mangels guter Kontaktfläche nicht mal mehr weich, geschweige denn flüssig wird mach ich mir da wenig hoffnung.

Habe jetzt zwei mal mit Zitaten geantwortet, was leider daran liegt, daß ich nicht zu beurteilen vermag was jetzt das "richtigere" ist. Vielleicht mag da noch mal jemand drauf eingehen. Werde noch mal eine Dünne Lötspitze (allerdings dann allerdings nur mit 12W) und das mit der Lötpumpe auf der anderen Seite der Platine probieren.

Vielleicht gibts ja noch weitere Kluge Ideen oder vielleicht sogar erprobte Lösungen zu meinem Problem. In jedem fall schon einaml vielen Dank für die Rege Anteilnahme.
Wasp

BID = 650648

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Zum Vorwärmen tut's der Fön. Ein Tropfen Flussmittel auf die mürrische Lötstelle könne helfen, das alte Lötzinn mit dem neuen zu verbinden.

Solche fiesen Sachen passieren immer dann, wenn man nur einen Teil des alten Lötzinns abgesaugt bekommen hat, und der letzte Rest zurückgezogen von der Oberfläche das Loch verschließt. Deswegen nehme ich die Saugpumpe erst, wenn der alte Kondensator schon rausgehebelt ist (erst ein Bein erwärmen und rausziehen, dann das andere, zur Not abwechselnd).

Als Ultima ratio kann man auch aufbohren, wobei man sich aber auch leicht das Loch ruinieren kann.


Gruß, Bartho

BID = 650656

Wasp

Gelegenheitsposter



Beiträge: 55
Wohnort: Berlin (Deutschland)
Zur Homepage von Wasp

Wie gesagt:

Zitat :
Durch "Kippeln" und sanfte Gewalt konnte ich bereits alle betr. Elkos auslöten oder vielmehr abziehen.


Die Lötpumpe zeitgleich plan auf der anderen Seite der Platine anzusetzen brachte leider auch nichts, Zinn ist einfach zu fest. Habs jetzt geschaft mit der dünnen (schwächerin Lötspitze) nen Draht durchzustechen und das meiste des Zinns auf der anderen Seite zusammen mit dem Draht abzuschneiden. Also 1 von 24 ist nun zumindest so frei, daß ich zumindest schon mal eien Anschluß eines Elkos stecken kann.

Mal abgesehen vom Aufwand habe ich bei der Methode allerdings angst um das VIA, da das Zinn wie gesagt verdammt fest ist. Werde dann morgen mal versuch noch ein bißchen frisches Zinn dazuzugeben und hoffen das nichts in die Schichten der Platine läuft.

Nach wie vor auf der Suche nach guten Ratschlägen oder besser Lösungen,
Wasp


PS: Was ist eigentlich der unterschied zwischen Flußmittel und Lötfett? Kann man Lötfett wie/statt Flußmittel verwenden?

BID = 650657

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Lötfett ist, genau wie Lötwasser, ebenfalls ein Flussmittel.
Aber diese beiden sind von der brutalen Sorte, eher etwas für Schlosser oder Klempner.
Wenn du damit deine Elektronik behandelst, ist es einfacher sie gleich wegzuwerfen.
Spätestens noch ein paar Wochen wird sich das Kupfer in Grünspan verwandelt haben und eiserne Teile sind verrostet.

BID = 650676

:andi:

Inventar



Beiträge: 3203
Wohnort: Bayern

[quote]
Wasp schrieb am 2009-11-25 23:53 :

Zitat :
60-80W sollten für den Zweck schon da sein. (..) Ruhig mal 5-10sec dranbleiben (..)

@:andi:: Das hier schrieb jedenfalls damals alpha-ranger zu den nur "48 Watt und die kann bis 450 Grad" von Warromat:

Zitat :
Den Lötkolben auf 450° aufzudrehen ist sehr törricht. Wenn die Durchkontatierungen überhitzt werden, fallen sie meist aus. Lötungen an solchen Platinen mit Temperaturen bis maximal 280° ausführen.


Ich hab ja nichts von der Temperatur geschrieben. Bei 80W und einer dicken Spitze gehts auch mit 350.
Wenn deine Spitze 350 hat, ist auch noch lange nicht gesagt dass die Durchkontaktierung überhaupt 350 bekommt. Das Umfeld zieht die Wärme ja weg.

_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"

BID = 650699

Murray

Inventar



Beiträge: 4789


Zitat :
Wasp hat am 26 Nov 2009 02:02 geschrieben :

...und hoffen das nichts in die Schichten der Platine läuft.


Noch nie was davon gehört das sowas passieren kann.

BID = 650777

Beckenrandschwimmer

Schreibmaschine



Beiträge: 1918
Wohnort: Altrip

Ich mache das immer zu zweit. 2x 60W Lötkolben @ 60W an beide Beinchen gleichzeitig dran --> Kondi raus und neuer gleich wieder rein, nanach Lötstelle nachlöten.
Hat bei 4 von 5 Mainboards funktioniert. Ein Mainboard allerdings wollte danach keinen einzigen Pips mehr machen.

BID = 650911

Lötfix

Schreibmaschine



Beiträge: 2328
Wohnort: Wien


Zitat :
Beckenrandschwimmer hat am 26 Nov 2009 15:30 geschrieben :

Ich mache das immer zu zweit. 2x 60W Lötkolben @ 60W an beide Beinchen gleichzeitig dran --> Kondi raus und neuer gleich wieder rein, nanach Lötstelle nachlöten.


Dafür hab ich die ultragrobe Spitze, die erreicht beide Beine auf einmal und ausreichend Lot zur guten Wärmeleitung. Sonst genau so, alt raus und neu rein ohne Absaugen.

mfg lötfix

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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung. Rechtsansprüche dürfen daraus nicht abgeleitet werden. Sicherheitsvorschriften beachten!


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