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Fernwärmeregler hyperaktiv |
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BID = 916561
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Ein vor 6 Jahren verbauter Regler, Type EWRF 7 (Hersteller IWKA) scheint bislang funktioniert zu haben (den Vorbesitzer kann man nicht mehr fragen). Nun stelle ich fest, dass der Regler etwa im 10-Sekundenintervall einen Impuls an das Regelventil (Stellantrieb ES 350) liefert. Dieses reagiert mit einem kleinen Schritt. Manchmal läuft das System einige Tage mit dieser Taktrate vor sich dahin und es stellt sich eine ‚normale‘ Vorlauftemperatur ein. Doch dann fährt der Regler das Ventil in eine Randposition (meist geschlossen, seltener offen), sodass offenbar eine Rutschkupplung einsetzt. In diesem Zustand erfolgt die Ansteuerung des Ventils mit einem schnelleren Takt (ca. 2 – 3 sec) und das für alle Zeiten. Schaltet man die Anlage für einige Minuten aus und wieder ein, so startet der Regler (meist) wieder in dem erwähnten 10-Sekundentakt.
Die magere vorhandene Dokumentation sagt, dass bei Ausfall des Vorlauf-Temperatursensors das Regelventil konstant schließt (‚Notlaufeigenschaften‘). Eine Widerstandsmessung des Sensors gab einen plausiblen Wert (Widerstandstabelle vorhanden). Auch würde ein defekter Sensor das konstante Öffnen des Regelventils wohl nicht erklären. Mir scheint dieses schnelle Regeln eigenartig, weil ja die Zeitkonstante des Heizsystems wesentlich größer sein muss.
Die Elektronik habe ich mir noch nicht angesehen, das wäre aber der nächste Schritt, wenn ich in der Peripherie nicht weiterkomme.
Ich füge ein Bild mit den aktuellen (vorgefundenen) Einstellungen bei und hoffe, dass mir jemand zu diesem Regelverhalten etwas sagen kann.
PS: Die Einstellungen decken sich gut mit den in der BA empfohlenen Werten.
Grüße, attersee
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BID = 916564
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Ein vor 6 Jahren verbauter Regler, | In diesem Alter sind immer die Elkos verdächtig.
Schlechte Elkos, nicht nur im Netzteil, führen oft zu irrwitzigem Verhalten und "unmöglichen" Fehlerbildern. |
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BID = 916568
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Zitat :
| In diesem Alter sind immer die Elkos verdächtig. |
Ich vermute, dass das Ding viel älter ist, denn der Installateur scheint bei der Errichtung der Anlage im Jahr 2008 seine alten Lagerbestände verbraucht zu haben. Das Regelventil trägt das Fertigungsdatum November 1992. Der Hinweis mit den Elkos scheint mehr als gerechtfertigt. Die werden ungeschaut ersetzt. Herzlichen Dank.
Grüße, attersee
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BID = 916645
winnman Schreibmaschine
Beiträge: 1628 Wohnort: Salzburg
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könnte auch ein defekter Motorkondensator im Mischer sein, da gibt es dann wilde Effekte (Befehl auf, Mischer fährt zu oder umgekehrt, manchmal bei einem Befehl auf und beim nächsten zu, . . .)
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BID = 916696
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Danke winnman für den Hinweis. Ich werde auch einen Motorkondensator (Daten habe ich, dank eines kürzlich gemachten Fotos) im Reisegepäck mitnehmen. Bin erst in ein paar Tagen am etwas entfernten Ort des Geschehens.
Grüße, attersee
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BID = 919242
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Eine defekte NiCd-Zelle hat die Störung verursacht. Ersetzt, und der Regler regelt wieder ganz normal. Habe die Fehlfunktion nicht analysiert, denn ich habe hier kein Labor, sondern eine 'Baustellenumgebung'.
Der kurze Regelzyklus (ca. 12 sec) ist laut einem Spezialisten des Fernwärmeversorgers normal.
Danke nochmals für die Hinweise.
Grüße, attersee
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BID = 919257
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Nachtrag: Ich vermute, dass die Funktion nicht durch den Ersatz der Zelle selbst, sondern durch Reinigung der Platine wiederhergestellt wurde.
Grüße, attersee
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BID = 919285
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Zitat :
attersee hat am 28 Feb 2014 22:22 geschrieben :
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Der kurze Regelzyklus (ca. 12 sec) ist laut einem Spezialisten des Fernwärmeversorgers normal.
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Nicht nur da. Allgemein bei sogenannten Schrittreglern im Heizungsbereich.
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powersupply
Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche die Binärtechnik verstehen und die anderen.
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BID = 919295
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat : attersee hat am 1 Mär 2014 06:55 geschrieben :
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Nachtrag: Ich vermute, dass die Funktion nicht durch den Ersatz der Zelle selbst, sondern durch Reinigung der Platine wiederhergestellt wurde. |
Doch, das ist schon möglich, dass der defekte Akku schuld war.
Vor 20 Jahren oder so gab es mal eine Krankheit bei den Kombiinstrumenten bei BMW.
Afaik diente die Ni-Cd-AA-Zelle dort nur dem Zweck, dass auch bei abgeklemmter Starterbatterie ein Timer weiterläuft, der zum Werkstattbesuch auffordert.
Wenn die Zelle noch 10 Jahren Dauerladung dann vertrocknet war und unmotivierte Fehleranzeigen auftauchten, haben die Werkstätten dieses Problem regelmäßig durch Austausch der Platine für etliche Hunderter beseitigt.
Wenn der Akku nicht eingelötet gewesen wäre, hätte man auch einfach den ersetzen können.
Ich vermute, daß auch im hier vorliegenden Fall z.B. ein Uhrenchip angefangen hat zu spinnen, weil in Folge der hochohmig gewordenen Zelle seine Betriebsspannung stark angestiegen ist.
Es besteht aber noch Hoffnung: Die Elkos werden bald folgen.
P.S. Ein Hinweis an die Konstrukteure:
Falls da an Stelle des Akkus ein Supercap drin gewesen wäre, dann wäre wahrscheinlich der jetzt hin.
Die ganzen Notstromspeicher taugen auf lange Sicht gesehen nichts.
Baut normale Primärzellen ein und lasst sie vom Benutzer alle paar Jahre ersetzen. Das ist billiger als ein einziger Technikerbesuch.
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BID = 919302
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Genauso Intelligent gehen auch die Hersteller von Wärmemengenzählern vor.
Die verbauen eine etwa 10 Jahre arbeitende Lithiumbatterie fest im Gerät und plombieren das.
Die dann anfallende Eichgebühr ist in etwa so hoch wie ein neues Gerät...
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powersupply
Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche die Binärtechnik verstehen und die anderen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: powersupply am 1 Mär 2014 17:04 ]
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BID = 919336
high_speed Schreibmaschine
Beiträge: 2073
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Offtopic :
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Damit läuft der Wärmemengenzähler doppelt so lange, wie seine Eichfrist ist.
Wie sollten die Hersteller es denn sonst mache?
Es muss aber eine manipulationssichere Lösung sein.
http://www.eichamt.sachsen.de/downl.....r.pdf
PS:
Wenn Du die Messeinrichtung nur zu Informationszwecken betreibst, braucht sie auch nicht geeicht sein.
MfG
Holger
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George Orwell 1984 ist nichts gegen heute.
Der Überwachungsstaat ist schon da!
Leider lernen die Menschen nicht aus der Geschichte,
ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: high_speed am 1 Mär 2014 22:11 ]
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BID = 920473
attersee Stammposter
Beiträge: 448 Wohnort: Wien
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Interessanter Aspekt, dass der hochohmig gewordene Akku zu der Störung geführt haben mag. Klingt sehr plausibel. Jedenfalls ist der Regler seit dem Tausch der Akku-Zelle nicht mehr in den ‚Hektik-Mode‘ (ca. 2 sec Regelzyklus) gefallen.
Dennoch war ich verunsichert, weil sich der Regler trotz des neuen Akkus bei einer Netzabschaltung die eingestellte Zeit nicht merkte. So baute ich den Regler aus – es friert ja nichts mehr ein im unbewohnten Haus – und nahm ihn ‚nach Hause‘ mit. Ich baute den Uhr-Modul aus und fand dort einen praktisch kapazitätslosen Goldcap vor.
So haben die Konstrukteure gleich zwei Komponenten mit relativ definiertem Ablaufdatum eingebaut und beide haben ihren Zweck ‚erfüllt‘.
Grüße, attersee
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