Asynchronmotorverwirrung

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Autor
Asynchronmotorverwirrung

    







BID = 807577

lubby192

Neu hier



Beiträge: 28
Wohnort: Berlin
 

  


Moin zusammen,

ich suche Hilfe bzw Aufklärung bezüglich eines Lüftermotors (geschätzt um die 30-40 Watt). Ich möchte dessen Drehzahl steuern können. Nun habe ich mich bereits durch sehr viele Wikipediaeinträge und Forenposts gelesen und man erhält doch sehr unterschiedliche antworten.

Ich meine den Lüftermotor als einen Kondensatormotor identifiziert zu haben. Es gibt eine Hilfswicklung die über einen Kondensator parallel angeschlossen ist. Nun ist ein Kondensatormotor ein spezieller Typ eines Asynchronmotors (hoffe das habe ich richtig so weit verstanden) und als solchen lässt er sich nur vernünftig über Frequenz und Spannung steuern sprich mit einem Frequenzumrichter. Dieser kommt aber nicht in Frage aufgrund des Preises und der Größe. Dann nehm ich eher nen anderen Motor. Trotzdem würde ich erst gerne den Sachverhalt mit dem Asynchrommotor klären.

Was mich nun sehr verwirrt ist die Tatsache, dass der Motor bereits eine gewisse Drehzahlsteuerung hat. Der Lüfter hatte nämlich drei Geschindigkeitsstufen (nein, die langsamste Stufe ist immer noch zu schnell). Wenn man sich den Motor genau anschaut, sieht man dann neben dem Anschluss für die Hilfswicklung drei weitere Anschlusskabel, die jeweils mit den Knöpfen für die Stufen verbunden waren. Da sie alle unterschiedliche (ohmsche) Widerstände haben, gehe ich davon aus, dass es einfach unterschiedliche Abgriffe auf der Hauptwicklung sind.

weniger Wicklungen->weniger Widerstand (ohmscher und induktiver)->höhere Spannung-> mehr Drehzahl
mehr Wicklungen analog weniger Drehzahl

Ist das so richtig?


Ich habe gelesen, dass Asynchronmotoren immer an der Sättigungsgrenze betrieben werden. Wenn nun die Spannung heruntergesetzt wird, wird der Motor thermisch belastet, richtig? Bis zu einer gewissen Grenze müsste es aber in jedem Fall dann möglich sein den Motor über die Spannung zu steuern.

Hoffe ich habe die Situation ausreichende erläutert und mir kann geholfen werden. Falls noch Fragen sind, immer raus damit.

Schon mal vielen Dank und Grüße
lubby192

BID = 807585

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
weniger Wicklungen->weniger Widerstand (ohmscher und induktiver)->höhere Spannung-> mehr Drehzahl
mehr Wicklungen analog weniger Drehzahl

Ist das so richtig?
Der ohmsche Widerstand der Wicklungen spielt nur eine untergeordnete Rolle. Er sollte stets möglichst gering sein, denn er sorgt nur für Erwärmung der Wicklungen und verdirbt den Wirkungsgrad.
Trotzdem ist er natürlich unausweichlich mit der Länge und dem Querschnitt des verwendeten Kupferdrahts verknüpft.

Man kann die Drehzahl von derartigen Kurzschlußläufermotoren aber umschaltbar machen, indem man das Eisenblechpaket des Stators mit mehr als zwei Polpaaren versieht und entsprechend bewickelt.
Das wird auch bei bei deinem Motor, ich vermute es handelt sich um einen langsam laufenden Deckenventilator, so gemacht werden.
Wenn du hineinschauen kannst, wirst du eine Vielzahl von Polschuhen und Wicklungssträngen sehen.





[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  3 Jan 2012 12:55 ]

BID = 807596

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
dass Asynchronmotoren immer an der Sättigungsgrenze betrieben werden


Das ist schlicht falsch.

Deine (und vieler deiner Altersgenossen) ganze Verwirrung
liegt an der Verwendung des Überbegriffs "Asynchronmotor"
für alle Untergruppen, wie Spaltpolmotor, Phasenschieberkondensator-Motor
oder Kurzschlußläufer-Drehstrommotor.
Ich wüßte gerne, woher diese Unsitte stammt.

Das es das alles außerdem von wenigen Watt bis Megawatt
Leistung mit unterschiedlichsten Zieleigenschaften gibt,
ist die Diskussion über die Eigenschaften von "Asynchronmotoren"
schlicht unsinnig.
Ein Spaltpolmotor in einem Tonband oder Plattenspieler früher war
auf Drehzahlkonstanz bei wechselnder Spannung und Last getrimmt,
dein Lüftermotor möglicherweise auf Wirkungsgrad.
Gruß
Georg


_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 807599

Offroad GTI

Urgestein



Beiträge: 12656
Wohnort: Cottbus


Zitat :
und als solchen lässt er sich nur vernünftig über Frequenz und Spannung steuern sprich mit einem Frequenzumrichter.
Dies stimmt dafür.

BID = 807604

Verlöter

Schreibmaschine



Beiträge: 1658
Wohnort: Frankfurt am Main

Wenn Dir die langsamste Stufe noch zu schnell ist kannst Du einen Widerstand in die Zuleitung des Motors hängen. Normalerweise lassen sich Asynchronmotoren schlecht in der Drehzahl steuern. Lüfter sind eine Ausnahme da sie bei niedriger Drehzahl ein wesentlich geringeres Drehmoment benötigen. Evt. wird der Motor zu heiß da er durch den geringeren Durchsatz schlechter gekühlt wird, das mußt Du halt ausprobieren. Da er auch weniger Strom aufnimmmt wird es vermutlich funktionieren.
Berichte hier bitte über das Ergebnis.

BID = 807617

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
und als solchen lässt er sich nur vernünftig über Frequenz und Spannung steuern sprich mit einem Frequenzumrichter.
Dies stimmt dafür.


Nein, das ist falsch. Ein Kondesatormotor kann nicht über die
Frequenz gesteuert werden, da dazu der Kondensator verändert werden
müßte.
Theoretisch könnte man sie mit einem 2-Phasen Umrichter steuern,
aber gibt es so etwas? Vor allem für derlei kleine Leistungen?
Gruß
Georg


_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 807619

Offroad GTI

Urgestein



Beiträge: 12656
Wohnort: Cottbus


Zitat :
Ein Kondesatormotor kann nicht über die
Frequenz gesteuert werden,
Es war ja auch von Frequenz und Spannung die Rede.


Zitat :
Theoretisch könnte man sie mit einem 2-Phasen Umrichter steuern,
Es gibt auch Frequenzumrichter für den direkten Betrieb von Kondensatormotoren: Hier

BID = 807634

lubby192

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Beiträge: 28
Wohnort: Berlin

Der Lüfter war ein Standlüfter und daher eig recht schnell. Wenn ich schätzen sollte, dann würde ich sagen, mindestens 1000 Umdrehungen pro Minuten auf höchster Stufe; vll sogar mehr.

Einen Widerstand reinklemmen möchte ich ungern.

Frequenzumrichter fallen aus; die sind einfach zu teuer. Da nehme ich eher nen anderen Motor.

@Perl: an die Möglichkeit einer variablen Polzahl hab ich gar nicht gedacht. Aber das klingt mir nach einer eher komplizierten Angelegenheit. Würde mich wundern soetwas in einem 0815 Standventilator zu sehen.

Aber ich hab mal Fotos gemacht damit man sich eher ein Bild machen kann:
Keine Links zu Werbeschleudern - Um die Grafik passend zu verkleinern > paint verwenden! - imageshack.us

Zur Erläuterung der Kabeladern:
.............._
Grün: Stufe 3..\
Gelb: Stufe 2..einer davon ist über den Ein-Aus-Schalter mit dem Netz verbunden
Weis: Stufe 1._/
Pink: am Kondensator
Grau: zusammen mit einer Netzader am anderen Ende des Kondensators

Gruß
lubby

[ Diese Nachricht wurde geändert von: lubby192 am  3 Jan 2012 16:08 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: lubby192 am  3 Jan 2012 16:09 ]

BID = 807637

Verlöter

Schreibmaschine



Beiträge: 1658
Wohnort: Frankfurt am Main

Einen Vorwiderstand möchte der Herr nicht, ein Frequenzumrichter ist ihm zu teuer, eine Polumschltung von org. nicht vorgesehen und daher nicht möglich. Jetzt bleibt nur noch den Luftstrom zu begrenzen, oder der erwähnte andere Motor. Übrigens ist dieser Motor 4 polig, hat daher eine Höchstdrehzahl von knapp 1500 U/min.

BID = 807643

Offroad GTI

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Beiträge: 12656
Wohnort: Cottbus

So einen Motor müsste sich doch auch mit einem Stelltrafo in der Drehzahl verändern lassen?!

Auch wenn bei dieser Variante das Drehmoment, und damit die Drehzahl nur indirekt, beeinflusst wird.

BID = 807653

lubby192

Neu hier



Beiträge: 28
Wohnort: Berlin


Zitat :
Verlöter hat am  3 Jan 2012 16:14 geschrieben :

Einen Vorwiderstand möchte der Herr nicht, ein Frequenzumrichter ist ihm zu teuer, eine Polumschltung von org. nicht vorgesehen und daher nicht möglich. Jetzt bleibt nur noch den Luftstrom zu begrenzen, oder der erwähnte andere Motor. Übrigens ist dieser Motor 4 polig, hat daher eine Höchstdrehzahl von knapp 1500 U/min.


Tja...ihr habt es nicht einfach mit mir.
Was meinst du mit Luftstrom begrenzen? Meinst du um dem fallenden Drehmoment zu begegenen, wenn man die Spannung herabsetzt?

Polumschaltung ist nicht vorhanden sagst du. Das bedeutet also ich hatte recht mit den drei Abgriffen auf der Hauptwicklung?


Zitat :

So einen Motor müsste sich doch auch mit einem Stelltrafo in der Drehzahl verändern lassen?!

Auch wenn bei dieser Variante das Drehmoment, und damit die Drehzahl nur indirekt, beeinflusst wird.


Kannst du das näher erläutern?

[ Diese Nachricht wurde geändert von: lubby192 am  3 Jan 2012 17:13 ]

BID = 807664

Verlöter

Schreibmaschine



Beiträge: 1658
Wohnort: Frankfurt am Main


Zitat :
Was meinst du mit Luftstrom begrenzen? Meinst du um dem fallenden Drehmoment zu begegenen, wenn man die Spannung herabsetzt?

Ich meine den Querschnitt verengen dass weniger Luft durchpaßt.

Ein Trafo davor ist eine schönere Lösung als ein Vorwiderstand da weniger Verluste, aber teurer.

BID = 807684

Offroad GTI

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Beiträge: 12656
Wohnort: Cottbus


Zitat :
Kannst du das näher erläutern?
Da gibt es eigentlich nicht viel zu erläutern.

Die Primärseite des Stelltrafos wird ans Netz angeschlossen, und die Sekundärseite dementsprechend an den Motor.
Damit hast du dann die Möglichkeit, die Spannung am Motor stufenlos einzustellen.




BID = 807697

lubby192

Neu hier



Beiträge: 28
Wohnort: Berlin

@Verlöter: weniger Luft ist mir schon klar. Ich meinte eher den Grund. Weil weniger Luft weniger Kraft benötigt und daher nicht so viel Drehmoment erforderlich ist?


Wie seht ihr einen Phasenanschnitt bei diesem Motor? Ist das in einem begrenzten Bereich machbar?

[ Diese Nachricht wurde geändert von: lubby192 am  3 Jan 2012 18:46 ]

BID = 807731

powersupply

Schreibmaschine



Beiträge: 2921
Wohnort: Schwobaländle

Phasenanschnitt sollte, bei dem kleinen Motor funktionieren.
Kann aber möglicherweise mit Geräuschen aus dem Motor verbunden sein.
Nimm aber nicht einfach irgendeinen Dimmer, denn Lampendimmer mit Phasenanschnittsteuerung funktionieren meit nicht.
Wenn Du einen alten Staubsauger zum Schlachten zur Verfügung hast, baue dort den Steller aus und verwende diesen. Das sollte dann ziemlich sicher funktionieren. Notiere aber zuvor an welchen Anschlüssen die Versorgung und an welchen der Motor angeschlossen war.

powersupply


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