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Anodenbatterie Nachbau - Frage |
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BID = 518401
VVC Neu hier

Beiträge: 22 Wohnort: Hamburg
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Hallo,
ich wollte eine Anodenbatterie für die Röhre RE144 "bauen", indem ich Batterien mit einer Spannung von jeweils 12V und einer Kapazität von 25mAh (preis pro Stück 1€)in Reihe bzw. Parallel schalte.
Ich habe dem Datenblatt (im Anhang PDF) aus der Charakteristik entnommen, dass die Röhre bei 12V Heizspannung eine Anodenspannung von 50V benötigt und eine Stromstärke von 8mA benötigt.
Dann habe ich mir folgendes gedacht:
Wenn ich jeweils 12 von den Batterien parallel schalte, kommt eine Kapazität von 300mAh und eine Spannung von 12V heraus. Dann nehme ich 5 dieser parallel geschlateten Batterie "Module" und schalte sie in Reihe, dann erhalte ich eine Spannung von 60V. --> Also die enstandene Batterie hat eine Gesamtkapazität von 300mAh und eine Gesamtspannung von 60V.
Die Spannung reicht gut zum Betrieb der Röhre, aber ich wollte wissen, wie lange diese Batterie nun hält, dazu habe ich die folgende Formel zur berechnung gefunden:
Entladungszeit = Ladung in Amperestunden (der Batterie) / Entladestrom in Ampere
Nach einsetzen meiner Werte:
Kapazität: 0,3Ah
Entladestrom: 0,08A
.. erhielt ich folgende Gleichung:
t = 0,3Ah / 0,08A = 3,75h
Also heißt dies, dass diese Batterie aus insg. 60 Batterien (=60€)die Röhre nur knapp 4 Stunden betreiben kann.
Nun meine Fragen:
- habe ich alles richtig berechnet?
- Was für Kapazitäten hatten damals Anodenbatterien?
- Wie kann ich eine Anodenbatterie, mit einer möglichst hohen Kapazität preisgünstig bauen, oder welche Alternativen gibt es?
Natürlich ist mir klar, dass eine "Netzanode" einfacher wäre, aber ich wollte es mit einer richtigen Batterie versuchen.
Für alle Antworten danke ich euch schonmal im Voraus! |
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BID = 518405
HansG Schreibmaschine
    
Beiträge: 1848 Wohnort: Dresden
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Zitat :
VVC hat am 26 Apr 2008 13:35 geschrieben :
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t = 0,3Ah / 0,08A = 3,75h
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Dein Rechnungsansatz ist schon richtig, nur sind 0,08A eben 80mA und nicht 8mA. |
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BID = 518410
VVC Neu hier

Beiträge: 22 Wohnort: Hamburg
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Oh jetzt merke ich es auch, vielen dank!!
Also die korreckte Rechnung:
t = 0,3Ah / 0,008A = 37,5
--> Batterie hält 37,5 Stunden, das ist schon etwas mehr.
Aber kann jemand noch überprüfen, ob ich die Benötigte Stromstärke aus der Charakteristik der Röhre im Datenblatt richtig entnommen habe?
-Edit von Mr.Ed : überflüssiges Fullquote entfernt-
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am 27 Apr 2008 0:38 ]
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BID = 518431
Mr.Ed Moderator
      
Beiträge: 36321 Wohnort: Recklinghausen
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Wären 6 9V Blöcke keine Alternative?
Die kosten statt 60 Euro dann lediglich 6 Euro.
_________________
-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 518439
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Also erstens,
wie kommst du auf die Schnapsidee, die RE144
brauche 12 Volt Heizspannung?
4 Volt braucht die!. Lies mal über die
Nomenklatur der Telefunken-Röhren nach.
Ich weiß nicht welche Art 12 Volt Batterien du
da nehmen willst, aber jedenfalls sind
die (weil exotisch) bestimmt wesentlich teurer
als 9 Volt Blocks. Von denen würde ich mir
NiMH besogen (Aldi Süd hat welche momentan).
Nächster Fehler "Röhre braucht 50 Volt Anodenspannung",
richtig ist, daß man sie mit bis zu 150 Volt
betreiben kann.
Letzter Fehler: so eine RE144 hat einen gewissen
Sammlerwert, als Schlachtopfer für einen
blutigen Anfänger ist sie zu schade.
Zum Spielen und ruinieren gibt es billigeres.
Gruß
Georg
PS,
Batterien parallel schalten ist unklug bis Kunstfehler.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 26 Apr 2008 19:12 ]
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BID = 518443
Mr.Ed Moderator
      
Beiträge: 36321 Wohnort: Recklinghausen
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Oops. Das mit den 12V Heizspannung und dem völlig fehlgedeuteten Diagramm habe ich glatt überlesen.
Das Diagramm zeigt dir an, welcher Anodenstrom bei welcher Spannung am Gitter fließt. Und das eben für verschiedene Spannungen an der Anode.
Für den Anfang solltest du mit Röhren aus den 50er oder 60er Jahren experimentieren. Die sind noch günstig zu haben bzw. werden noch produziert.
_________________
-=MR.ED=-
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BID = 518444
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Die RE144 ist wirklich zu schade zum Kaputtmachen.
Wenn du unbedingt mit den sensiblen Batterieröhren experimentieren willst, dann hol dir beim Pollin ein paar 1SH18B für 50 Cent.
Davon scheint es noch genug zu geben, sodass es kein Beinbruch ist, wenn du eine himmelst.
Ausserdem sind die, weil viel moderner, auch elektrisch besser und kommen mit 1,2V Heizspannung aus einer einzigen NiCd- oder NiMH-Zelle aus.
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BID = 518485
VVC Neu hier

Beiträge: 22 Wohnort: Hamburg
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So erstmal Danke für die Fülle von Antworten.
Also als erstes: Nicht alles, was ein Anfänger in die Hand nimmt geht gleich kaputt! Es kann auch was vernünftiges dabei rauskommen.
Aber um einige von euch zu beruhigen: Ich habe von der RE144 erstmal abgelassen, ich werde eine EVN94 nehmen.
Nein, kleiner Scherz am Rande.
Ich bin auch nur auf die RE144 gekommen, weil ich im Besitz einer bin und sie nicht nutzlos verstauben lassen wollte und nicht weil ich ein zerstörungswütiger, exzentrischer Anfänger bin. Aber gut, ich werde sie erstmal in Ruhe lassen, bis ich vom Wissen etwas weiter bin.
Ich werde dann noch etwas weiter mit russischen Röhren arbeiten (obwohl sie optisch nicht so viel hermachen).
Werden heutzutage überhaupt noch Trioden hergestellt? Ich meine jetzt keine Röhren, wie die ECC82, sondern richtige Batterie einzel Trioden (würde mich jetzt nur rein informativ interessieren).
Achja: Kennt jemand hier ein gutes Buch oder eine gute Internetseite, wo man mehr informationen über Röhren erhalten kann? z.B. wie man Charakteristiken und Dateblätter richtig deutet, oder allg. Infos. Irgendwie hat das Internet meiner Ansicht nach nicht so viel in dieser Richtung zu bieten, schade eigentlich, man sollte für ein solch Interessantes Thema merh Neulinge anwerben.
Und noch was: Wieso ist parallel schalten von Batterien ein Kunstfehler?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: VVC am 26 Apr 2008 21:58 ]
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BID = 518492
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Also als erstes: Nicht alles, was ein Anfänger in die Hand nimmt geht gleich kaputt! |
Wenn du einer Röhre für 4V Heizung wie von dir geplant mit 12V einheizt, dann geht sie aber gleich kaputt.
Zitat :
| Werden heutzutage überhaupt noch Trioden hergestellt? Ich meine jetzt keine Röhren, wie die ECC82, sondern richtige Batterie einzel Trioden |
Ausser für Audio-Nostalgiker werden wohl überhaupt keine gittergesteuerten Röhren mehr hergestellt.
Ausnahmen sind natürlich Bildröhren und Senderöhren, aber auch das sind auch eher Tetroden oder Pentoden.
Du kannst aber praktisch jede Pentode auch als Triode verwenden, indem du ausser G1 alle anderen Gitter mit der Anode verbindest.
Oft sind für diesen Triodenbetrieb sogar Kennlinien veröffentlicht.
Bei vielen Röhren ist G3 fest mit der Kathode verbunden. Das bleibt dann natürlich so und man verbindet nur G2 mit A.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 518496
Ltof Inventar
     
Beiträge: 9386 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
VVC hat am 26 Apr 2008 21:56 geschrieben :
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Und noch was: Wieso ist parallel schalten von Batterien ein Kunstfehler?
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Das sehe ich auch nicht. Dem Parallelschalten von Zellen, bzw. Batterien werden gerne seltsame Effekte angedichtet...
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 518498
VVC Neu hier

Beiträge: 22 Wohnort: Hamburg
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Zitat :
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Wenn du einer Röhre für 4V Heizung wie von dir geplant mit 12V einheizt, dann geht sie aber gleich kaputt.
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Ja, aber deshalb habe ich ja extra noch einmal gefragt.
Und war das jetzt eigentlich sarkastisch gemeint mit dem smiley?
Aber ich denke es ist sehr schade, dass diese alten Bauformen nicht mehr hergestellt werden, sicher sind Röhren technisch weitesgehend überholt, aber ich denke Bedarf wäre immernoch da. Wie aufwändig ist denn die Produktion von Röhren? Bei entsprechender Nachfrage, würde sich das nicht sogar lohnen?
EDIT: Mehrfachquote entfernt
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am 27 Apr 2008 0:40 ]
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BID = 518501
VVC Neu hier

Beiträge: 22 Wohnort: Hamburg
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Zitat :
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Das sehe ich auch nicht. Dem Parallelschalten von Zellen, bzw. Batterien werden gerne seltsame Effekte angedichtet... |
Welche effekte denn? Was gibt es gegen sowas überhaupt einzuwenden? Sowas lernt man doch in der Schule, das so etwas geht (ich denke schon in der 7. Klasse).
EDIT: Mehrfachquote entfernt
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am 27 Apr 2008 0:40 ]
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BID = 518503
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Wie aufwändig ist denn die Produktion von Röhren? Bei entsprechender Nachfrage, würde sich das nicht sogar lohnen? |
Nur gibt es diese Nachfrage eben nicht und die Produktion ist sehr aufwändig.
Auch wenn man es ihnen nicht ansah, so waren doch schon Verstärkerröhren vom Schlage eine RE084 Hitec-Produkte.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Apr 2008 22:34 ]
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BID = 518504
VVC Neu hier

Beiträge: 22 Wohnort: Hamburg
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Naja, eine gewisse Nachfrage müsste es doch schon geben, wenn Leute viel Geld für alte original Röhren ausgeben. Ich denke nicht, dass es sich da nur um Sammler handelt.
Fullquote entfernt
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am 27 Apr 2008 0:41 ]
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BID = 518505
Onra Schreibmaschine
    
Beiträge: 2506
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