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der "CD"-Chip kommt von Motorola. |
Nicht ganz.
Motorola setzte "MC1" davor, während "CD" das ursprüngliche Prefix des CMOS-Erfinders RCA (später Harris) war.
Ein MC14001 entspricht also dem CD4001 oder HEF4001.
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"BP" und "BCN" dürften für die Gehäuseform stehen |
Auch nur fast. Das B steht für "Buffered".
Der Rest bezeichnet in der Tat Gehäuse und Temperaturbereich.
Die ersten CMOS-Logik-Chips trugen dieses B nicht. Später, mit Aufkommen der B-Serie, bekamen sie ein A als Anhang.
Der Unterschied besteht darin, dass bei den ursprünglichen CMOS-Gates die Transistoren, die die Logikfunktion realisieren, auch gleichzeitig als Ausgangstransistoren verwendet wurden.
Ein 3-Input NAND besteht da z.B. aus drei N-Kanal FETs und drei P-Kanal FETs.
Die N-Fets sind hintereinandergeschaltet und die P-FETs parallel.
Der Ausgang liegt dort, wo der Drain Anschluss eines N-FETs mit den Drains der P-FETs verbunden ist.
Eingangsseitig wird das Gate je eines P-Fets mit dem Gate eines N-FETs verbunden.
Ganz entsprechend sind die NOR aufgebaut. Nur liegen da die P-Fets hintereinander und die N-FETs parallel.
Der Nachteil dieser simplen Technik ist, dass sich durch die Hintereinanderschaltung bzw. Parallelschaltung der Transistoren unterschiedliche Ausgangswiderstände für den High und den Low-Zustand ergeben, die je nach Ansteuerung auch noch variieren.
Dadurch ergeben sich in Zusammenhang mit der normalerweise kapazitiven Ausgangslast unterschiedliche Gatterlaufzeiten, was sehr unerwünscht ist.
Deshalb, und weil man es dank fortschreitender Integrationstechnik konnte, fügte man später noch eine Pufferstufe (Buffer) aus zwei Invertern hinzu, die für gleichmäßige Ausgangsimpedanz unabhängig von den Eingangssignalen sorgte.
Das sind dann die Gates der B-Serie.
Heute gibt es fast nur noch die B-Versionen zu kaufen.
Mir sind nur zwei Ausnahmen bekannt, die beide auch gern für analoge Zwecke verwendet werden, bei denen eine Pufferstufe für Digitalpegel also stören würde.