Badewanne - Erden oder nicht erden, das ist hier die Frage!

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Autor
Badewanne - Erden oder nicht erden, das ist hier die Frage!

    







BID = 101898

Eltako

Schreibmaschine



Beiträge: 1138
 

  


Hallo!

Muss man nun eine Stahlwanne erden oder nicht? Unser Elektriker meint man müsse und die Installteure meinen nicht, weil ja ein FI vorhanden ist.
Jetzt zu meiner Theorie: Wirft jemand einen Rasierer in die Badewanne, so fließt ja ein Strom vom Außenleiter über mich zum Neutralleiter => Normalerweiße Tod, der FI greift nicht ein, weil der Strom wieder zurückfließt und sich keinen anderen Weg sucht.

Dann bringt mir der FI in der Badewanne eigentlich nicht viel oder

BID = 101904

hansmaulwurf

Gesprächig



Beiträge: 194

 

  

Ich weiß jetzt nicht seit wann es so ist, aber eine Badewanne muß nicht ! mehr geerdet werden.



"Jetzt zu meiner Theorie: Wirft jemand einen Rasierer in die Badewanne, so fließt ja ein Strom vom Außenleiter über mich zum Neutralleiter => Normalerweiße Tod, der FI greift nicht ein, weil der Strom wieder zurückfließt und sich keinen anderen Weg sucht.
"



So jetzt zu meiner Theorie:
Der Strom fließt über deinen Körper über den Standortwiderstand zurück zum Sternpunkt des Transformators (des EVU) bis hin zum Außenleiter des Rasieres (Stromkreis geschlossen). Der FI würde meiner Meinung nach schon rausfliegen !!!!

Na ja bevor der FI rausfliegt geht eher der LS raus (Kurzschluss) !!!!


Wenn hier irgendwas nicht stimmt ... bitte meckern



Mfg H.M:

BID = 101905

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Eltako,

da haben die Installateure Recht:

Seit der kürzlich erfolgten Änderung der entsprechenden Vorschrift ist es nicht mehr zwingend, eine leitfähige Bede- oder Duschwanne in den örtlichen Potentialausgleich mit einzubeziehen. Das hat aber erstmal nicht direkt was mit der Frage FI oder nicht FI zu tun. Höchstens insoweit, daß ein FI für die Steckdosen nun auch zwingend vorgeschrieben ist.

Aber man darf es weiterhin und ich würde es auch dringend empfehlen!
Schließlich sind all das nur Mindestanforderungen...

Zum Fall des Föns in der Badewanne (ist interessanter als der Rasierer) und dem FI gibt es interessante Untersuchungen, welchen Weg der Strom jeweils nimmt. Kommt z.B. drauf an, ob ein- oder ausgeschaltet und wie die Polung des Netzsteckers ist.
Aber der FI hilft schon, denn wie willst Du in den direkten Strompfad L-N kommen? Wenn ausreichend Strom über den Körper fließt, dann löst er in den weitaus meisten Fällen auch aus, wenn nicht, dann passiert Dir ja auch nichts. Richtig gefährlich wird es erst dann, wenn der Mensch durch Berührung der geerdeten Wasserleitung einen Pfad zur Erde bildet und KEIN FI vorhanden ist.


Wenn noch irgend möglich, dann laß also den Anschluß machen. Vorschrift ist es aber nicht mehr. Der FI schon.


Gruß,
sam2

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 102234

swemers

Gesprächig



Beiträge: 112

Hi,

Zitat :
Wenn noch irgend möglich, dann laß also den Anschluß machen. Vorschrift ist es aber nicht mehr. Der FI schon.

Ich habe darüber vor nem Halben Jahr mit einem Bekannten geredet (der eigentlich sehr "VDE-fest" ist), und er meinte das nach einer Übergangszeit (6 Jahre oder so) die Erdung der Wanne sogar nicht mehr Vorgenommen werden darf. Angeblich soll der VDE zur Überzeugung gekommen sein das eine Erdung Gefährlicher sein soll als keine. Wirklich glauben/verstehen kann ich dies aber nicht. Da ich nicht im Wohnungsbau tätig bin und es mich nicht so Brenend interessiert hatte, ich ausserdem hierzu keine aktuelle Literatur besitze wo ich dies Nachlesen kann, kann ich nichts Definitves sagen, hoffe aber das dies jemand anders kurz nachschlagen wird ;-)

BID = 102242

gretel

Schreibmaschine



Beiträge: 1169
Wohnort: Deutschland

..falls das der Fall würde mit dem Verbot des "In den Potential Mitaufnehmens der Badewanne " , kann man es eigentlich nur über den :

"Schutz gegen gefährliche Körperströme - Unterpunkt : Schutz durch nichtleitende Räume / Isolierung"
sein.

Will heissen , man steht in der Badewanne und fasst einen elektrischen Apparat an ,der Schutzklasse I ist - also Aussenteile metallisch und somit elektrisch leitend sind.

Es steht ein Fehlerstrom am Gehäuse an und kann nun nicht über den menschlichen Körper und die Badewanne zurückgeleitet werden.

Ich persönlich bin mehr für Potentialausgleich und FI mit 30 oder sogar noch besser 10mA Fehlerstrom .

grüße
gretel

BID = 103154

Bernddi

Schriftsteller



Beiträge: 530
Wohnort: Waldheim

Also mal so gesagt wo gibts noch Metallwannen ??? Ergo warum ne Acrylwanne mit Potentialausgleich versehen ??? Viel wichtiger ist das einbinden der Wasserleitung , der anderen elektrischleitenten Teile im Bad (Heizung) und bei Trockenbau auch der Trägersysteme denn bekanntlich ist Wasser ein relativ guter Leiter und jeder FI benötigt ja nen "anderen Stromweg" zum Auslösen (Summenstromwandler )und nicht ohne Grund wurde der FI zwingend im Bad vorgeschrieben !! Im Übrigen isses völlig wurscht ob ein Gerät im ein - oder ausgeschaltettem Zustand in die Wanne fällt, ne Sicherung benötigt mindestens den Kurzschlussstrom zum Abschalten (bei 10 A LS sind das 50 A der FI spricht bei etwa 25 mA an muss bei 30 mA schalten und zwar im Gegensatz zum LS (Leitungsschutzschalter)allpolig . Zum Thema Steckdosen im Bad wird oft der Fehler gemacht ,das die Abstände nicht eingehalten werden (Weg des Brauseschlauchs ) deshalb ist es immer besser Steckdosen mit Klappdeckel zu verwenden (Spritzschutz) allerdings 100% Sicherheit gibts nie !!! Fakt das Proplem "Schwiegermutter" lässt sich dank FI im Bad nicht mehr lösen >>>> vom Balkon Schupsen Fehlerstromschutzschalter begrenzen die zulässige Berührungsspannung auf unter 50 V typisch liegt sie bei etwa 1 V . Meine Meinung lieber mal ohne Strom als nen Unfall deshalb nen zentralen Fi für alle Steckdosenkreise und nicht nur im Bad !

BID = 103155

SPS

Schreibmaschine



Beiträge: 2848

Hallo Bernddi

Zitat
"Zum Thema Steckdosen im Bad wird oft der Fehler gemacht ,das die Abstände nicht eingehalten werden (Weg des Brauseschlauchs)"


In der Regel werden die Abstände eingehalten.
Ich habe es sehr selten anders gesehen.
Auser es hat ein Bastler, Habwissen-Heimwerker die Installation gemacht.

Der Brauseschlauch braucht nach VDE nicht eingerechnet werden.

Nach deiner Rechnung dürfte in meinem Bad und vielen anderen keine Steckdose mehr sein.



"Fakt das Proplem "Schwiegermutter" lässt sich dank FI im Bad nicht mehr lösen"


Der Schutz ist hier mit FI auch nicht zu 100% gegebem

mfg SPS


PS noch mal der Link

http://www.pflaum.de/de.dir/de/archiv/2002/23/a_de-schw01.html

[ Diese Nachricht wurde geändert von: SPS am 18 Sep 2004  1:30 ]

BID = 103156

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Du machst zum Einstand hier im Forum wohl gleich nen Rundumschlag...?

Aber:
Die meisten Badewannen und Duschtassen (zumindest im Neubaubereich) sind nach wie vor aus Stahlblech! Und auch Kunststoffwannen besitzen gerne metallische Abflußarmaturen...

Und:
Wasser ist (im Gegensatz zu Deiner Auffassung) bekanntlich ein einigermaßen schlechter Leiter!

Das Einbinden der (leifähigen) Wasserleitung ist nach wie vor unverändert vorgeschrieben. Also nix Neues.

Der Hinweis mit den (metallischen) Trägersystemen von Ständerwänden ist aber gut und wichtig! Wird gerne übersehen und ist nicht so klar geregelt.

Nach einschlägigen Untersuchungen ist es übrigens nichtwurscht, ob ein Gerät im ein - oder ausgeschaltettem Zustand in die Wanne fällt. Sogar die Polung des Netzsteckers ist dabei oft von Bedeutung...

Aber was tut zur Sache, ob ne Sicherung einpolig oder ein FI allpolig abschaltet?


Ich bin auch nicht der Meinung, daß "oft" die Abstände (SChutzbereich) nicht eingehalten werden. Der "Weg des Brauseschlauchs" muß dabei nach VDE nämlich erst gar nicht berücksichtigt werden!!!
Ob das so sehr sinnvoll ist, wäre eine andere Frage.


Und Fehlerstromschutzschalter begrenzen natürlich nicht die "zulässige" Berührungsspannung, sondern die tatsächliche.
Außerdem liegt die nur in den Fällen von TN-Netzen meist bei unter 2V. Bei TT mit seinen i.d.R. deutlich höheren Erdungswiderständen sieht das schon etwas anders aus...

Bei der Empfehlung für Steckdosen mit Klappdeckel und besonders dem 30mA-FI-Schutz für alle Stromkreise in Wohnungen hast Du mich dann aber wieder voll auf Deiner Seite!


BID = 103295

alpha-ranger

Schreibmaschine



Beiträge: 1517
Wohnort: Harz / Heide

Hallo,
viele beachten gar nicht, das Strom auch von außen, etwa bei einem Gewitter sich einschleichen kann.

Deshalb sollte man Wadewanne und Duschtasse auf kürzesten Wege mit der metallenen Wasserleitung verbinden. Dieser Potentialausgleich ist m.E. wichtiger als der lange Weg zur Potentialausgleichsschiene.

Und wer bei Gewitter in einem Altbau unter der Dusche schon einen Schlag bekommen hat, weiß wie sinnvoll das ist.

mfG.

BID = 103380

Eltako

Schreibmaschine



Beiträge: 1138

Hallo!

Wir haben auf jedenfall die Wanne geerdet + 30mA FI.
Wo erdet ihr den Wasserleitungen? Bei uns sind alle aus Plastik

BID = 103383

alpha-ranger

Schreibmaschine



Beiträge: 1517
Wohnort: Harz / Heide

Hallo,
diese Plastikleitungen haben mir schon ein Streich gespielt.
Nach Installation eines FI`s wollte ich die Funktion der Hausfrau erklären, und habe mit dem Duspol zwischen Phase und Wasserhahn eine Verbindung hergestellt. Nichts ist passiert.
"Also wenn sie versehentlich hier anfassen, springt der FI heraus ".
Denkste !

Fürs Bad habe ich selbst bei mir einen 10mA FI von Siemens eingebaut. Man gönnt sich sonst nichts.

mfG.

BID = 103507

offi

Neu hier



Beiträge: 44
ICQ Status  

Moin zusammen,
ich mache im Moment mein Fach Abi+TA im Bereich Elektrotechnik. Habe jetzt das zweite Jahr begonnen, deshalb noch keine große Ahnung von Wechselstromtechnik usw. .
Wie kann ich denn herausfinden ob eine Badewanne oder ähnliches geerdet ist?

Danke,
Philipp

BID = 103515

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Philipp,

es geht hier jeweils nicht um eine direkte Erdung, sondern um den sog. örtlichen Potentialausgleich. Dieser muß nicht unbedingt eine Verbindung zu einem Erder haben.

Es handelt sich lediglich um eine Verbindung zwischen berührbaren leitfähigen Teilen im selben Raum.

Herausfinden:
Mit Ohmmeter zwischen blankem Teil der Badewanne (i.d.R. Ablaufventil) und der Wasserleitung, dem Heizungsrohr oder dem Schutzleiter messen.

Hat also eigentlich gar nichts mit Wechselstromtechnik zu tun!


Gruß,
sam2

BID = 103520

gretel

Schreibmaschine



Beiträge: 1169
Wohnort: Deutschland

Hallo,

... der gemessene Ohmwert sollte unter 0,1 Ohm sein.

(... bei Gleichstrommessung bitte Polarität wechseln.)


Achja - gute Messgeräte (Beha und Ähnliche) haben Optionen , die verwendeten Messleitungen zu kompensieren.


gretel


[ Diese Nachricht wurde geändert von: gretel am 19 Sep 2004 13:30 ]

BID = 103624

SPS

Schreibmaschine



Beiträge: 2848

Hallo Sam,

Zitat
"..den sog. örtlichen Potentialausgleich. Dieser muß nicht unbedingt eine Verbindung zu einem Erder haben."

Doch muß er.

Direckt mit einer Leitung zur Potischiene oder zur Verteilung.


Auserdem bei nachweis einer durchgehenden guten Verbindung über die Wasserleitungen.. und Hauptpotenzialausgleich zur Potischiene.

Sicher ist die Verbindung über die Rohre heute nicht immer.
Einsatz von Kunststoff, auch nur Teilweise bei Änderungen zu finden.

Einsatz von nicht oder Schlechtleitenden Rohrverbindungen wie Stecksysteme...

mfg SPS






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