Historische Frage - US-Steckdosen in D?

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Autor
Historische Frage - US-Steckdosen in D?

    







BID = 87400

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien
 

  


In einem internationalen Forum ist eine eigenwillige Behauptung aufgetaucht. Irgendeine Quelle (welche ist dem Poster selbst nicht mehr bekannt) besagt, in Deutschland (und auch Frankreich und möglicherw. Italien) seien früher (was auch immer das bedeuten mag) ungeerdete US-Steckdosen NEMA 1-15 üblich gewesen. Eine Vermutung in der Diskussion war, die Army könnte sowas in Häusern für die GIs verbaut haben, es solle ja auch einen NTSC-Fernsehsender gegeben haben. Sicher gesehen habe ich italienische Steckdosen aus den 50er- oder 60erjahren, die sowohl Stecker mit runden als auch flachen Stiften aufnehmen, es handelt sich _nicht_ um Rasierersteckdosen sondern ganz normale Wandsteckdosen.
Weiß da jemand Genaueres? Ich liebe solche historischen Exkurse.

BID = 87406

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Hallo Trumbaschl,

ja, das stimmt nicht und stimmt doch!

In Deutschland "üblich gewesen" (im Sinne von: durch Einheimische genutzt) waren Steckdosen mit Flachstiften nie.

ABER:
In vermutlich sämtlichen dienstlichen US-Liegenschaften und einem Großteil der in bzw. bei den Kasernen vorhandenen Privatwohnungen für Armeeangehörige gab es ausschließlich bzw. zusätzlich parallel zur 220/230V-Versorgung auch eine solche mit 110/115V. Diese war sinnvollerweise mit den üblichen US-NEMA-Steckdosen ausgerüstet, sowohl ungeerdet, als auch geerdet.

Das ist aber kein besonders großes Geheimnis...

Und natürlich hat es auch nicht nur einen, sondern viele NTSC-Fernsehsender (bzw. Umsetzer) gegeben.
Hat den Umsatz an Mehrnormen-Empfangsgeräten (bzw. zumindest den passenden Ton-Nachrüstmodulen - auf die Farbe hat man damals aus Kostengründen oft verzichtet) auch bei der deutschen Wohnbevölkerung merklich gehoben!

Obwohl es auch NEMA-Steckdoseneinsätze für die üblichen Kombirahmen von deutschen Herstellern (z.B. BJE) gibt (braucht jemand zufällig welche, müßte noch ne Schachtel hier rumliegen...?), wurde meist originale US-Ware verbaut (Doppelsteckdosen). Samt der zugehörigen UP-Dosen. Aber da die Holzhaus-Amis offenbar nur Hohlwandausführungen kennen, wurden dann eben diese in die hierzulande üblichen Massivwände eingegipst...
Sind verdammt eng, die Dinger. Und da dann u.U. 2 x 3 x 2,5² reinpfriemeln. Viel Spaß!


Das ganze ist übrigens natürlich in den noch bestehenden Standorten nach wie vor in Betrieb und wird bei Neubauten (ja, die gibt es in unserer Gegend tatsächlich!) bzw. Renovierungen (die dienstlichen Unterkünfte werden ja seit ein paar Jahren Zug um Zug auf Einzel- und Zweierzimmer mit einzelnen Bädern umgerüstet - wie dekadent... ) weiterhin so gehandhabt. Wobei Unterkünfte meist beide Netze parallel haben, Wohnungen eigentlich immer. Natürlich bei neueren Anlagen alles schön mit FI und so.
Wenn es beide Spannungen gibt, ist Licht normalerweise immer am 230V-Netz und die Beleuchtung in Fluren und Schlafzimmern darf NICHT über den FI geführt sein (wegen der EMP-Angst...).


Von daher vermute ich stark, daß es in anderen Stationierungsländern (wie eben F oder I) ähnlich aussieht bzw. aussah.


historischer Gruß,
sam2

P.S.
Wenn Du Dich für sowas interessierst:

Kennst Du die unterschiedlichen deutschen Schuko-Steckdosen für 127V und 220V aus der Vorkriegszeit???

Müßte ich welche im Archiv haben. Bei Interesse kann ich ja mal ein Bild machen.

Oder ne echte OSRAM-Luftschutzlampe mit Originalverpackung und Anleitung?


[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 31 Jul 2004  0:36 ]

BID = 87410

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36046
Wohnort: Recklinghausen

Aus meiner ehemaligen Schule kenne ich noch Steckdosen die Flachstifte aufnehmen konnten und mit "RADIO" sowie * und - gekennzeichnet waren. Das Schulgebäude wurde Ende der 50er Jahre gebaut. Wofür die waren konnte mir allerdings niemand sagen.
Ich vermute ein Gleichspannungsnetz, wegen der + und - Kennzeichnung. Andererseits wäre das unnütz da Radios für reinen Gleichspannungsbetrieb da schon nicht mehr gebaut wurden.

Mach mal Fotos von den Steckdosen. Diese Lampen habe ich etl. schonmal gesehen. Das war ein Bakelittgehäuse in dem ein kondensator war um ein Taschenlampenbirnchen zu betreiben.

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BID = 87521

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
mit "RADIO" sowie * und - gekennzeichnet waren.

Das werden Lautsprechersteckdosen gewesen sein. Wenns die Schule war dann vermutlich in 100V Technik.

+ und - wird vermutlich gegenstandlos gewesen sein, die Dosen wurden sicher aber auch privat für Freischwinger benutzt.
In den Vorkriegsradios wurde der Zweitlautsprcher ja meist hochohmig angeschossen.

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BID = 87595

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien

Danke für die interessanten infos! Hier sind die Amis schon 1955 offiziell vollständig abgezogen, daher gab es solche Bauten nie in einem derartigen Ausmaß.


Zitat :
Kennst Du die unterschiedlichen deutschen Schuko-Steckdosen für 127V und 220V aus der Vorkriegszeit???

Müßte ich welche im Archiv haben. Bei Interesse kann ich ja mal ein Bild machen.


Jaaa, bitte! Solche Sachen faszinieren mich!
Habe mal einen in Ehren ergrauten Radiotechniker gelöchert, der meinte, In Wien habe es für alle gebräuchlichen Stromarten immer nur ungeerdete Steckdosen für runde 4mm-Stifte gegeben.
Und die Eumigette wurde noch bis in die 50erjahre als reiner Gleichstromempfänger gebaut!
Bis 1955 gab es hier noch ein 220/440V Dreileitergleichstromnetz, das wurde dann auf ein System mit 220V Dreiecksspannung ohne Neutralleiter umgebaut. Erst in den späten 70erjahren wurden die letzten dieser Systeme auf 220/380V Wechselstrom umgerüstet. Es dürfte aber auch 110V Wechselstrom in gebrauch gewesen sein. Alte österreichische Radios sind für 110, 127, 150, 220 und 240V einstellbar.
Die erste öffentliche Stromversogung in Wien wurde übrigens meines Wissens 1883 eröffnet, es handelte sich um ein Akkugespeistes 100-V-System, mit dem das k.uk. Hofburgtheater und ähnliche Gebäude beleuchtet wurde (es gab vorher einen katastrophalen Brand, IIRC aufgrund der Gasbeleuchtung in einem derartigen Gebäude, daraufhin verfügte der Kaiser, daß nur mehr elektrisch zu beleuchten sei).
Bei uns im Keller hängen noch Isolatoren in Dreiergruppen, auf denen vermutlich die alte Gleichstrom-Hauszuleitung von 1913 lief. Die spätere habe ich selbst noch gesehen, Plus und Minus hingen für das ganze Haus (8 Wohnungen zu je fast 100m2) an je einer Diazed II-Sicherung (also max. 25A!), war aber schon abgeklemmt und die Paßringe geklaut.
Eine Folge der Drehstromsysteme ist, daß noch heute in Altinstallationen L und N nicht farblich gekennzeichnet sind, sondern man einfach 2 gelbe, 2 grüne, 2 violette, 2 weiße, 2 schwarze oder was eben gerade zur Hand war verwendete.

BID = 87604

ua

Stammposter



Beiträge: 258

Hi,

vielleicht sollten wir mal ein neues Forum/Thema anregen:
Historische Elektrotechnik.
Das ist ein Thema, welches mich auch interessiert.

So die eine oder andere Information könnte ich auch organisieren.

Viele Grüße

ua

BID = 87916

Kaira B

Schreibmaschine



Beiträge: 1570
Wohnort: Dresden



BID = 87918

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Wat nu?

Willst Du uns damit andeuten, daß Du noch nie selber ne Kreuzschaltung mit Drehschaltern verbaut hast oder was...?

Diese Dinger waren selbst in den 70ern noch in den Lehrbüchern mit drin!

BID = 88049

Kaira B

Schreibmaschine



Beiträge: 1570
Wohnort: Dresden

Nööö...das Bid iss ja auch 90 Jahre alt, glaube der Herr Professor aus dessen Buch das Bild ist hat den gleichnahmigen Gleichrichter erfunden,
ob der Erfinder der Korrespondenzschalter Herr Kreutz oder Herr Korrespondenz war würde mich mal interessieren...

BID = 88057

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien

Also der Kreuzschalter hat mit der Creutzfeld-Krankheit oder so nichts zu tun
AFAIK heißt der so, weil die Korrespondierenden gekreuzt werden.
Die Grafiken kenne ich auch, aus "Du und die Elektrizität", von 1940. Ein faszinierendes Buch! Wußte z.B. nicht, daß es damals schon Leitungsschutzschalter für den Haushalt gab, wurden "ewige Sicherungen" genannt. Aber das gehört eigentlich in den Thread über historische Elektrotechnik.

BID = 88158

Kaira B

Schreibmaschine



Beiträge: 1570
Wohnort: Dresden

Wie recht Du hast...
Wäre sicher nicht unrecht wenn wir BIG BOSS ADMIN mal ein wenig Betteln einen solch schönen fast total nutzlosen
(braucht ja keiner mehr ) Extrateil "Historische Elektronik" aufzumachen...
Von mir aus Starkstromtechnik/Schwachstromtechnik/Radiotechnik
oder wie auch immer.
Gibts ja im unergründlichem www schon ganz gute Sachen
aber wer hat schon die Zeit alles zu durchforsten ???

ALSO: Ein Thread "Historische Elektronik" ???
Wenns nichts nutzt so kann es doch nichts schaden...

@ua & Trumbaschl MACHT EUCH MAL STARK...

Mir ist sowieso langweilig vor lauter Arbeit...immer das gleiche

SORRY sam2,sehe gerade das ich mich ins Starkstromlager verlaufen habe...das habe ich ja garnich gelernt
Gelobe wie immer besserung


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kaira B am  2 Aug 2004 22:57 ]

BID = 88191

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36046
Wohnort: Recklinghausen

Ich hab's in "Verbesserungen" mal angeregt. https://forum.electronicwerkstatt.d.....=20&0

Falls dann Interesse besteht könnte ich mal etwas über die Funktionsweise und Abläufe in einer Musikbox schreiben. Viele haben so ein gerät wohl noch nie von innen gesehen.

Ist übrigens nicht Off-Topic, da sind mehrere US-Steckdosen drin, intern läuft alles mit 117V.
_________________
-=MR.ED=-
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Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeitenr von einer Fachfirma ausführen lassen.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am  3 Aug 2004  0:53 ]

BID = 88606

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

So, Leute,

nachdem unser aller Admin so großherzig wie unbürokratisch und schnell die gewünschte Rubrik "Historische Technik" (zu finden in der Gruppe "Oldtimer") eingerichtet hat,
https://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/forum_45.html
fehlt es dieser nun noch an einem gewissen Bekanntheitsgrad.
Obwohl bereits die ersten Beiträge dort zu verzeichnen sind.

Zu Moderat-Ohren wurden kurzerhand Mr.Ed (hat sich nicht ausreichend gewehrt) und meine Wenigkeit (war so leichtsinnig, sich freiwilig zu melden...) ernannt.


Das neue Unterforum sollte im Bekanntmachungs-Brett vorgestellt werden.
Ich möchte daher diejenigen, welche das Unterforum angeregt haben (also vor allem ua, :andi: und Kaira B) bitten, mir jeder ein paar Sätze zu schicken (per pm), was sie an historischer Technik interessiert und in welcher Richtung sie ggf. erwas beitragen könnten.
Ich werde in Abstimmung mit Mr.Ed daraus einen kurzen "Werbespot" stricken, der dann unter "Neues im Forum" veröffentlicht werden soll.

Schonmal herzlichen Dank!


Gruß,
sam2

P.S.
Wenn Ihr schön mitmacht, gibts auch die versprochenen Bilder von den antiken Steckdosen und der Luftschutzlampe...


BID = 88646

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7558
Wohnort: Wien

Wow super! Das ist ja schnell gegangen! Ein fettes Danke an alle die dran beteiligt waren!

BID = 88658

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Schön,
also bist auch Du, Trumbaschl, aufgefordert, etwas für die Marketing-Aktion beizutragen!
Danke.


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