Röhrenendstufe EL84 Anodenstrom zu hoch, bedenklich?

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Autor
Röhrenendstufe EL84 Anodenstrom zu hoch, bedenklich?

    







BID = 877329

DomiAleman

Stammposter



Beiträge: 330
Wohnort: Holdorf
 

  


Hallo..
Ich überarbeite gerade eine altes Radio mit Plattenspieler "Braun SK55"

Der Anodenstrom an der EL84 ist höher als im Schaltplan angegeben.

7,77V über R415, das ergibt 43mA statt wie angegeben 30mA.

Ansonsten habe ich folgendes gemessen:

Anodenspannung 223V statt angegebener 215

C408 habe ich getrennt..keine Veränderung

R415 hat exakt 180 Ohm.
R411 hat 1,1M statt 1M


Ist diese Abweichung (43 statt 30mA) vertretbar bzw. normal? Oder muss ich da was machen?

Danke für Tipps..

DomiAleman

Schaltplanauszug:
Bild eingefügt

_________________
Frischer Salat schmeckt um ein vielfaches besser, wenn man ihn kurz vor dem Servieren gegen ein saftiges Steak austauscht!

BID = 877345

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
st diese Abweichung (43 statt 30mA) vertretbar bzw. normal?
Die EL84 verträgt diesen Strom, ist also nicht unmittelbar gefährdet, aber trotzdem ist der Wert zu hoch.
Die Anhebung der Netzspannung ist wohl für die etwas höhere Anodenspannung verantwortlich, erklärt aber nicht desen hohen Strom.

Prüf mal den Gitterableitwiderstand R411; evtl. ist der hochohmig geworden!

P.S.:
Ich sehe gerade, daß R411 ja auch noch in der Toleranz ist.
Dann kann ein Gitterstrom auch an einem schlechten Vakuum in der Röhre liegen. Steck mal eine andere hinein, falls vorhanden.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  2 Mär 2013 13:28 ]

BID = 877348

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2452

Servus!

Am Kathodenwiderstand mißt Du den gesamten Strom, sowohl über die Anode als auch über G2. Über die Anode dürfen gem. Datenblatt max. 48 mA fließen, über das G2 max. 5,5 mA.

Du solltest also zur Sicherheit mal den Strom an der Anode und am G2 messen. Ferner den 1,5 kOhm Widerstand (Schirmgitterwiderstand) auf seinen korrekten Wert überprüfen.

Ebenso prüfe mal R412 (10 k).

Hast du die Messung gleich nach der Aufheiz-Phase gemacht oder erst nach einer gewissen Betriebszeit?
Wenn der Anodenstrom ansteigt im Laufe von einigen Minuten, kann die EL84 auch defekt sein (Gitter-Emission bzw. Gas im Vakuum).

@perl: Den R411 hat er schon gemessen:

Zitat :
R411 hat 1,1M statt 1M


Gruß
stego

_________________


[ Diese Nachricht wurde geändert von: stego am  2 Mär 2013 13:28 ]

BID = 877351

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Offtopic :

Zitat :
@perl: Den R411 hat er schon gemessen:
Das hatte ich auch schon gemerkt. Siehe mein obiges P.S.
Da haben sich unsere Beiträge wohl überschnitten.

BID = 877359

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo stego,


Zitat :
bzw. Gas im Vakuum


Wo bitte sonst? :=)
Absicht oder Freudscher Verschreiber?

_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 877378

dl2jas

Inventar



Beiträge: 9914
Wohnort: Kreis Siegburg
Zur Homepage von dl2jas


Offtopic :
Solange das Vakuum nicht ausgelaufen ist...

DL2JAS


_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

BID = 877380

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36016
Wohnort: Recklinghausen


Offtopic :
Dann kipp neues rein, wenn das alte raus ist :-)


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-=MR.ED=-

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BID = 877477

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2452


Offtopic :
Das kommt davon, wenn man im Kopf auch ein Vakuum hat.
"Gas in der Röhre", sollte das heißen, oder auch "schlechtes Vakuum".
Ich denke, daß trotzdem jeder weiß, was gemeint ist, oder???
@Mr.ED: Neues Vakuum hineinkippen klappt nicht, das geht nicht durch den dünnen Pumpstutzen durch. Wahrscheinlich sind die Vakuum-Moleküle zu groß...


Gruß
stego

_________________

BID = 878149

Draht

Stammposter



Beiträge: 263
Wohnort: Falkensee / Spandau City
ICQ Status  

Wenn alle Werte im gesunden Bereich liegen,
schau nach, ob der Netztrafo auf 240V umstellbar ist.
Falls ja, tue dieses und miß nochmal alles durch.
Die Werte sollten dann knapp unterhalb der Betriebsdaten liegen.

Ganz nebenbei beschert es der Röhre ein etwas längeres Leben.

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Erst wenn die letzte Glühlampe für immer erloschen ist,
werden wir wirklich sehen, was uns verboten wurde.

Dieser Beitrag ist ein Spitzenprodukt des Kombinat VEB Wortmüllproduktion Falkensee

BID = 878188

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
Wohnort: Wien


Zitat :
Draht hat am  6 Mär 2013 23:38 geschrieben :

Wenn alle Werte im gesunden Bereich liegen,
schau nach, ob der Netztrafo auf 240V umstellbar ist.
Falls ja, tue dieses und miß nochmal alles durch.
Die Werte sollten dann knapp unterhalb der Betriebsdaten liegen.

Ganz nebenbei beschert es der Röhre ein etwas längeres Leben.


Hat nicht mal jemand hier im Forum überzeugend erklärt, dass das schädlicher für die Röhren ist als leichte Überspannung weil die Röhren dann unterheizt werden, was sie gar nicht mögen?

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 878222

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
weil die Röhren dann unterheizt werden, was sie gar nicht mögen?
Das kann man so pauschal nicht sagen; Es hängt von der Konstruktion einer Röhre und ihrer Verwendung ab.
Beim Betrieb einer Röhre mit den Nenndaten verlangen die Hersteller meist die Heizdaten auf 5% genau einzuhalten.
Die Rückheizung von der Anode, oder bei HF-Senderöhren durch zur Kathode zurückkehrende Elektronen, spielt auch eine Rolle.
Wenn die Röhre weit unter ihren Nenndaten betrieben wird, kann man i.d.R. auch die die Heizung etwas reduzieren und bekommt dafür eine bessere Lebensdauer und Stabilität.

Beispielweise wurde die NF-Verstärkerröhre E80F (Einstellung Ua=74V, Ia=0,8mA) auch als Elektrometerröhre (Ua=40V, Ia=40µA) verwendet und dabei ganz offiziell mit nur 4,5V geheizt.
Für die Scheibentriode 2C39A gab es von TFK die Empfehlung sie frequenzunabhängig (d.h unter 500MHz) nur mit 5V statt der nominellen 6,3V zu heizen, wenn der Anodenstrom nur 30mA anstelle der maximal erlaubten 125mA betrug.

Besonders gefährdet sind die wegen ihrer hohen Effizienz meist verwendeten Oxidkathoden allerdings während der Anheizphase. Dann ist die Emission noch ungleichmäßig und die Oxidschicht relativ hochohmig.
Wenn dann einer hoher Kathodenstrom fliesst, kann es zu lokalen Überhitzungen kommen und dann können hellglühende Partikel aus der Schicht herausspringen "spratzen".
Die üblichen Röhren sind davon kaum betroffen, aber bei hochbelasteten Kathoden, z.B. von Senderöhren, schaltet man deshalb die Anodenspannung erst nach einer Vorheizzeit ein.

Die ebenfalls nur in Spezialröhren anzutreffenden Reinmetallkathoden aus Wolfram bzw. thoriertem Wolfram sind hingegen bezüglich Unterheizung praktisch immun.
Deshalb ist auch die Kathode des Magnetrons im Mikrowellenherd eine solche. Eine Oxidkathode würde das hier zur Leistungsteuerung verwendete Ein- und Auschalten im Sekundentakt nicht lange überleben.

Der Nachteil dieser robusten Kathoden ist der im Vergleich zu Oxidkathoden viel höhere Bedarf an Heizleistung.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  7 Mär 2013 13:54 ]

BID = 879211

DomiAleman

Stammposter



Beiträge: 330
Wohnort: Holdorf

Hallo + danke an alle für die wertvollen Tipps..

Nach Erneuern aller Röhren und Reduzierung der Netzspannung mittels Stelltrafo auf 220V ist der Anodenstrom jetzt 34mA.

Der Satz neue Röhren hat EUR 50.- incl Versand gekostet...hätte man die irgendwo deutlich billiger bekommen? WO?

Leider hat das Radio nur einen Umschalter 110 / 220V, so dass ich es nicht genauer an 230V anpassen kann.



Ansonsten hatte das Gerät übrigens noch folgende Fehler:

Sämtliche Elkos nur noch ca. 1/2 Kapazität

1x Anodenvorwiderstand 33K im UKW Oszillator hatte mehrere MegOhm.
(Das war der Hauptgrund für die Nichtfunktion)

Kontakte im Tastensatz hatten Übergangswiderstände..hoffe die gehen jetzt. Habe Sie mit K60 eingesprüht und viel geschaltet, dann das K60 mit Kontakt WL entfernt, danach K61.

(Koppelkondensatoren waren alle noch bis mindestens 500V spannungsfest.)

Dankeschön..

DomiAleman


BID = 879213

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Der Satz neue Röhren hat EUR 50.- incl Versand gekostet...hätte man die irgendwo deutlich billiger bekommen? WO?
Kaufkraftmäßig dürften die seinerzeit nicht billiger gewesen sein.

BID = 879241

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36016
Wohnort: Recklinghausen

In einigen Fällen kann man sparen indem man auf Russische Röhren zurückgreift.
So werden in der Bucht z.B. Langlebensdauerversionen (6P14P, 6П14П) der EL84 aus Militärbeständen angeboten.
4 davon werkeln in meiner Jukebox. Der Kolben ist allerdings etwas dicker und der Durchmesser somit etwas größer. Die Befestigungsbügel siten dadurch etwas strammer.
Das spielt in Radios aber i.d.r. keine Rolle.

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-=MR.ED=-

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BID = 879253

DomiAleman

Stammposter



Beiträge: 330
Wohnort: Holdorf


Zitat :

Nach Erneuern aller Röhren ..


8-) fünf Stück waren das...

DoMi


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