BR/on3 sucht Bastler, die gegen den Wegwerftrend schrauben ("Geplante Obsoleszenz")

Im Unterforum Off-Topic - Beschreibung: Alles andere was nirgendwo reinpasst

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Autor
BR/on3 sucht Bastler, die gegen den Wegwerftrend schrauben ("Geplante Obsoleszenz")

    







BID = 790965

ElektroNicki

Inventar



Beiträge: 6429
Wohnort: Ugobangowangohousen
 

  



Zitat :
Die Handvoll der "Fachbetriebe" die zu unrecht immer wieder Leistungen / Materialeinsatz verrechnen und somit ganze Branchen massiv schädigen wie in div. Reportagen immer wieder zu sehen ist.

Was meinst du?
Womit wird das verrechnet?
Irgendwoher müssen die ja auch ihr Geld bekommen, für lau macht doch kaum noch einer was...

_________________

BID = 790966

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36034
Wohnort: Recklinghausen

 

  

Interessanter als eine Uher ist die Nagra ab 1:46 und der helle Wegacolor Fernseher. Die Nagra kostete mehr als ein kleines Vermögen.
Mit der Uher müßte ich mich auch nochmal näher beschäftigen. Die lebt zwar teilweise wieder, aber die beiden VU-Meter sind hin und ein Kanal noch zu leise. Außerdem ist mir der Antrieb noch zu laut.
Mehr Zeit müßte man haben.
Das arbeiten an meiner B77 hat da mehr Spaß gemacht, die ist deutlich Servicefreundlicher

_________________
-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 790968

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9094
Wohnort: Alpenrepublik

Ich rede von Betrug wie er immer wieder vorkommt.

Wenn "Gerätereparaturen" durchgeführt werden und Material in Rechnung gestellt wird, welches nicht verbaut wird.
Aber auch dann, wenn an der Arbeitszeit "nachgebessert" wird.

Letztendlich wird ein Betrag für einen KV eingehoben und auch noch ein neues Gerät verkauft, also doppelt verdient.

Im Endeffekt entsteht beim Konsumenten ein Mistrauen, auch gegenüber denen die ihre Arbeit korrekt und ehrlich anbieten.

Zuletzt landet ein ansich brauchbares Gerät am Müll.
Der Entsorger darf es nicht mehr in den Umlauf bringen, da es als entsorgt gilt und dafür bezahlt wurde.
Ich hatte vor vielen Jahren am Wirtschaftshof ein diesbezüglich interessantes und vorallem sehr aufschlussreiches Gespräch...


_________________
0815 - Mit der Lizenz zum Löten!



[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 10 Okt 2011 23:16 ]

BID = 790972

IceWeasel

Moderator

Beiträge: 2347

@Nabruxas:


Zitat :
Oft genug sind nur kleine Defekte an den Geräten, sogar Fehlbedienungen oder sogar durch mangelhafte Wartung "defekt wirkende" Geräte.
(z.B. Betonharte Staubbeutel in Staubsaugern, verstopfte Filter)


Das bedeutet folgendes:

Ein Gerät...

- ... ist durch mangelnde Wartung seitens des Benutzers - vielleicht auch durch Unlust, dies zu tun - nicht 100% Einsatzfähig und wurde deshalb entsorgt, ohne sich Gedanken über den Wert zu machen, oder das Gerät wurde an Sich als nicht Pflegens- und Zeitaufandswert empfunden.
Den Leuten geht es entweder "zu Gut", oder sie haben keine Ahnung von der Materie.


- ... ist durch Fehlbedienung "unbrauchbar". In dem Sinne, man kann entweder schlicht nicht damit umgehen, es ist zu kompliziert, oder es ist ein Fehler unterlaufen, der eine Fehlfunktion verursachte, vielleicht wurde dadurch seitens des Benutzers auch eine Angst gegenüber diesem Gerät breit, weil es sich unerwartet verhalten hat.
Möglicherweise ist man wie sooft, zu Faul zum Lesen der BDA.

- ... das kleine Defekte hat, könnten z.B. Schönheitsfehler, wie Macken sein, oder das Design passt nicht mehr zum Inventar, oder weiß der Kuckuck, den Leutn fällt alles ein, um irgendwas loswerden zu wollen.
Genausogut kann auch schlicht ein wackeliger Stecker die Leute genervt haben, welche dann keine Lust haben, dies zu beheben - also ab in die Tonne.

- ... das sogar garnichts von dem hat, fliegt auch oft in die Tonne, dann geht es den Leuten "zu Gut", es muß was besseres her, was in Mode ist, was vom Design her toller ist - was auch immer. Nehme man mal ein Handy, ein Nokia 4711 ( ein einfaches Modell sei es mal), welches 100% funktioniert, vielleicht einen faulen Akku hat. Es kommt in die Tone, weil es kein Internetzugang hat, keine Kamera, kein Touchscreen etc pp usw.... es ist schlicht ein Telefon. dem vorbesitzer war es einfach zu alt und zu primitiv, ein sog. Telefon eben. Andere würden sich darüber freuen, so etwas zu haben, vielleicht auch grad deshalb, weil es noch ein Telefon als solches darstellt.

- ... entsorgt worden, weil es vom "Fachbetrieb" als irreparabel deklariert wurde, zu unrecht. Gibt es natürlich auch.
Darf nicht sein, ist klar. Aber selbst dann hätte man es theoretisch auch bei eb*y reinstellen können, sofern es sich um ein Gerät handelt, was es Wert wäre (wiedermal z.B. ein Tonbandgerät, ein Dampfradio etc. pp).

- ... zu billig. Klar. Der Billigmist, der heutzutage in Umlauf ist, ist es schlicht nicht Wert, dran herumzubasteln. So eine Pappstereo mit 0,5W PMPO ist nicht der Rede Wert, auch im Wiederverkauf nicht, wenn es wieder aufbereitet werden müsste.




Zitat :
Der Entsorger darf es nicht mehr in den Umlauf bringen, da es als entsorgt gilt und dafür bezahlt wurde.
Ich hatte vor vielen Jahren am Wirtschaftshof ein diesbezüglich interessantes und vorallem sehr aufschlussreiches Gespräch...



Nunja, ich habe auf dem ("meinem") Hof ganz offiziell Gebrauchtgeräte gehandelt. Was da wie und mit wem Ausgehandelt wurde, damit es möglich war, weiß ich nicht.




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Wenn's kracht und zischt, war das nüscht!

Ich bin kein Berufsgutmensch - ich bin nur zivilisiert und weiß, mich zu benehmen.

BID = 790976

TAB

Schriftsteller



Beiträge: 571
Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser

Moin,

ja, ich bin auch so ein bekennender Wirtschaftschädiger, der seine Autos mit Teilen vom Schrottplatz repariert, oder der bei ebay vor kurzem einen fast neuen Akkuschrauber mit defektem Netzteil für 6 Euro incl. Versand ersteigert, um dann mit den Akkuzellen die Akkus seiner eigenen beiden Schrauber wieder aufzumotzen und den Rest im Akkusauger verbaut, der auch schon ziemlich schwach auf der Brust war.

Aber was meinen Haß fördert: Da kauft man sich aus genau diesem rund nicht den allerbilligsten Schrott, sondern ein "deutsches Markengerät", eine Bosch classixx 6 Waschmaschine. Und nach 3,5 Jahren verreckt das Ding mit Lagerschaden, und ja, es ist ein verklebter Plastikbottich drin!

Mein Rückschluß: die können mich jetzt auch alle mal! Geiz ist geil, jetzt gucken wir mal, was geht: im örtlichen Marktkauf gibt es gerade Elektrogeräte mit 20% Nachlaß, weil man demnächst ja Edeka heißen will. Gekauft an einem Donnerstag bekommt man zusätzlich immer einen 5-Euro-Warengutschein pro 75 Euro-Einkauf. Meine neue 299-Euro Premiere-Waschmaschine mit 1400 U/Min von Amica hat damit somit unterm Strich 215 Tacken gekostet. Und wenn sie die 3 Jahre Garantiezeit überlebt hat, macht sie 'nen Abflug, sobald sie rummuckt. Le... mich doch alle mal!

Ich konnte ja nicht anders, kaum war der Zossen im Keller, hab ich ihn natürlich erstmal nackisch gemacht: Made in Polska und gar nicht so übel gemacht, ganz stabil aufgebaut wie 'ne Miele mit abschraubbarer Front und Bodenwanne, 2-teiliges Betongewicht (auch als Ring vorne), alles auber und mit Kanälen verdrahtet - und der Plastikbottich ist sogar verschraubt! Doch der Beginn einer langen Freundschaft? Mal sehen!

So sieht das aus!

Grüße

TAB

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„Komm wir essen Opa“ – Satzzeichen können Leben retten!

Deppen-Apostroph Hasser: "Seppel's Scheune" Ein Apostroph ist ein Auslassungszeichen! Erklärt mir bitte, was hier ausgelassen wurde: SeppelEs? Nicht's?

BID = 790980

nabruxas

Monitorspezialist



Beiträge: 9094
Wohnort: Alpenrepublik


Zitat :
..ja, ich bin auch so ein bekennender Wirtschaftschädiger,


Na, darum geht es ja gar nicht.
Ich schädige auch die chinesische Wirtschaft, da ich deren Krempel wieder in Ordnung bringe. Manchmal muss auch ich auf das interne(!) Schrottlager zurückgreifen, weil es bei den Reisschüsseln nicht einmal Ersatzteile gibt.

Zu Deinem Fall mit dem Markengerät kann ich Dir voll und ganz zustimmen. Es darf nicht sein, dass eine anerkannte Marke Drecksqualität liefert. Jeder Otto-Normalverbraucher vertraut auf Wertarbeit, wenn ein entsprechender Name dahintersteht.


Zitat :
So sieht das aus!


Ja, stimmt und wir werden sehen wie es weitergeht.

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BID = 791098

M_Dachtler

verifiziert


Beiträge: 4
Wohnort: München
Zur Homepage von M_Dachtler

Hallo nochmal!

Nach langer Recherche bin ich jetzt endlich durch, Film, Artikel und Radio-Beitrag sind fertig und online:

http://on3.de/e/11671

Vielen Dank für eure Hilfe!

Wenn ihr noch Lust zum Weiterdiskutieren habt, wir sammeln auf unserem Blog Fallbeispiele für "geplante Obsoleszenz":
http://blog.br-online.de/on3/2011/0......html

Ich freue mich über Feedback!

Bis zum nächsten Mal,
Matthias

BID = 791125

Goetz

Schreibmaschine

Beiträge: 1929
Wohnort: Dresden
Zur Homepage von Goetz


Zitat :
IceWeasel hat am 10 Okt 2011 23:41 geschrieben :

Ein Gerät...
- ... das sogar garnichts von dem hat, fliegt auch oft in die Tonne, dann geht es den Leuten "zu Gut", es muß was besseres her, was in Mode ist, was vom Design her toller ist - was auch immer. Nehme man mal ein Handy, ein Nokia 4711 ( ein einfaches Modell sei es mal), welches 100% funktioniert, vielleicht einen faulen Akku hat. Es kommt in die Tone, weil es kein Internetzugang hat, keine Kamera, kein Touchscreen etc pp usw....


Falsch!!! Es kommt in die Tonne, weil ein Neues einfaches Mobiltelefon (auch nur Tel. + sms) beim Conrad für 19,99€ zu haben ist, mit 2 Jahren Garantie!!! ich glaub' dafür kriegt man nicht mal 'nen Akku, zumindest bei Conrad nicht ....

warum hat auch jedes Händie einen anderen Akku .....

EDIT: hab gerade den Beitrag auf on3 angesehen: da kommen Einem ja die Tränen, was da Alles Schönes weggeschmissen wird......


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Goetz am 11 Okt 2011 20:40 ]

BID = 791128

IceWeasel

Moderator

Beiträge: 2347

Falsch ist das kaum, denn ein defekter Akku wird auch gerne als Mitgrund benutzt, das Gerät wegzuschmeißen, weil der Akku etwa so teuer ist wie ein neues Gerät - praktischerweise wird dann z.B. ein EiPhone 5000 gekauft.
Selbst, wenn das Gerät 100% ok ist, werden sie heutzutage aus o.g. Gründen entsorgt - man schaue sich allein die Geräte an, die bei de T-C*m Spendensammlerei abgegeben werden.

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BID = 791151

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika

Moin,

der Beitrag hat mir gefallen!
Ich würde zwar politisch nicht so weit gehen, wie der junge Mann im späteren Teil des Videos, aber dennoch sehe ich das ansonsten wie er.

_________________

BID = 791189

ElektroNicki

Inventar



Beiträge: 6429
Wohnort: Ugobangowangohousen


Offtopic :
Um ehrlich zu sein, nutze ich auch meistens nen platten Akku als Anschaffungsgrund für ein neues Handy, auch wenn ein neuer relativ günstig erhältlich wäre.
Diese Intervalle liegen bei mir bei meistens etwa 2 Jahren.
Lediglich mein letztes Handy hatte ich nur ein halbes Jahr lang, dann habe ich es meinem Bruder vererbt, da dieser bis dahin mein voriges altes Handy in Gebrauch hatte, das allerdings schon ziemlich am Ende ist.
Mein erstes richtig gutes Handy (K750, für die damalige Zeit sehr gut ausgestattet, die Kamera ist auch nach heutigen Maßstäben ziemlich gut dank Autofokus, was bei Nokia afaik immer noch nicht Standard ist...) habe ich immer noch, und es ist nur der Akku kaputt.
Das Handy, das ich danach hatte, das K850 ist wie gesagt jetzt wieder in meinem Schreibtisch, genau wie das K750 wird es NICHT weggeschmissen, sondern wartet auf seinen Einsatz, sollte mein jetziges Handy kaputtgehen oder mir abhanden kommen.
Das Aino hat mein Bruder, das Xperia Play habe ich jetzt
Alle vorigen Handys waren so abgrundtiefer Schrott, dass sie mir nicht erhaltenswert erschienen und geschlachtet wurden
Allerdings waren die meisten gebrauchte Exemplare und waren meistens 3...4 Jahre alt, oder tatsächlich kaputt.
Das waren in umgekehrter Reihenfolge:
-Nokia 6610
-Nokia 2600 (Angeschafft im Irrglauben Farbdisplay=Kamerahandy )
-Philips Azalis 238; hatte einen per dreiadriger Leitung mit Miniaturstecker befestigten Akku. Diese dämlich-sinnfreie und wackelkontaktbehaftete Konstruktion hatte zur Folge, dass der Wecker ab und zu klingelte, nach dem Motto "Oh, es war ja Stromausfall, ich weiß ja gar nicht, ob ich schon geklingelt hab... ach, hol ich das doch einfach nach...". Ist dann in der Schule sehr toll, wenn man wegen sowas das Handy weggenommen bekommt.
Das Handy präventiv auszuschalten nützt übrigens iirc nix, der Wecker ist weiterhin aktiv.)
-Alcatel irgendwas; war nur ein kurzes Intermezzo, geschlachtet da es sich immer wieder ausschaltete und ich keine Ahnung von dessen Reparatur hatte.
-Motorola M3888: DER Knochen überhaupt.
Riesiger Trümmer, konnte nur Telefonieren und SMS verschicken, dafür aber auch Sondertypen, z.B. ERMES. Hatte weder Uhr noch Vibrationsalarm, also unpraktisch²
Lustigerweise waren auf dem Display sogar schon Segmente für die Anzeige der Uhrzeit über dem eigentlichen Grafikteil vorhanden, also so gesehen relativ fortschrittlich.
Das einzig Tolle an dem **ding war, dass man bei plattem Akku auch 4 Mignonzellen einsetzen konnte, ähnlich wie bei Alcatels OT DB wo 3 AAAs reingingen.


_________________

BID = 791239

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Die pöse, pöse Industrie!

Man muß nicht alles glauben, was Journalisten behaupten.

Hat nicht auch der BR seine analogen Fernsehsender abgeschaltet und so dafür gesorgt, daß nun Millionen von Fernsehern schrottreif sind?

BID = 791247

rhophi

Stammposter



Beiträge: 288
Wohnort: Wetzlar
Zur Homepage von rhophi

Nun muss man das ganze "Problem" auch mal aus der Sicht des Handwerks bzw. Handels sehen - hier mal aus meiner Sicht, also aus der Sicht eines Angestellten eines kleinen 2-Mann-Elektronikladens, der aber auch Erfahrung aus der Arbeit im Service einer Computerfirma mitbringt.

Zum Thema Kaostenvoranschlag:


Zitat :
Letztendlich wird ein Betrag für einen KV eingehoben und auch noch ein neues Gerät verkauft, also doppelt verdient.


Wenn ich bei einem Gerät einen Kostenvoranschlag (den ich ja bei einer anschließenden Reparatur nur geringfügig überschreiten darf) erstelle, dann muss ich - wenn ich es seriös machen will - den Fehler gefunden und nur noch nicht repariert haben. Dass bedeutet, dass von der Arbeit bereits durchschnittlich so etwa 80% geleistet worden sind und das Gerät im Extremfall sogar zweimal komplett zerlegt und wieder zusammengebaut werden muss, da der Kunde ja erwartet, das Gerät SOFORT nach Erstellung (und Ablehnung) des Kostenvoranschlages mitnehmen zu können. Also teilzerlegt stehen lassen (wenn denn Platz dafür ist) geht nicht.
Und diese Dienstleistung wird dann noch mit einem Minimalen Pauschalbetrag von 10-40EUR (je nach Händler) berechnet. Da verdient sich kein Händler eine goldene Nase. Im Gegenteil - die Arbeit ist zum Großteil gemacht. Und wenn man Pech hat, findet der Kunde noch auf dem KV das defekte Bauteil (das der Techniker unvorsichtigerweise explizit vermerkt hat), daß er ja dann selbst besorgen und austauschen kann. Ja es ist schon vorgekommen, dass ein Kunde dieses Teil dann bei Abholung des Gerätes (unrepariert) dann noch gleich gekauft hat.
Im Computerbereich ist das noch schlimmer. Ein Rechner (Fremdprodukt) kommt rein, Fehler: Kein Bild. Festgestellter Fehler (steht ja dann auch schön auf dem Formular des KV drauf): Grafikkarte kaputt. Angebot: Einbau einer neuen Grafikkarte (gleiches Modell). Vom Kunden abgelehnt: im Internet kostet die Grafikkarte 15 EUR weniger und einbauen kann ich die ja selbst. Zwei Tage später der gleiche (jetzt erboste Kunde) mit dem gleichen Rechner: immer noch kein Bild obgleich ER ja die Grafikkarte getauscht hätte (was ja im Fachbetrieb als Fehlerursache festgestellt worden sei). Er will jetzt das Geld für den KV zurück und die Grafikarte müssten wir auch ankaufen. Nach dem Öffnen des Rechners im Beisein des Kunden konnte diesem gezeigt werden, dass er durch seines unsachgemäßen laienhaften Eingriff nicht nur die Anschlussleiste der Grafikkarte an mehreren Stellen beschädigt hat, nein jetzt ist auch noch das Mainboard futsch weil der Steckplatz beschädigt ist. Der böse ach so raffgierige Fachbetrieb will jetzt auf einmal mehr Geld als im ursprünglichen Kostenvoranschlag. Das müsse aber noch mit seinem Anwalt besprochen werden. Und das ist kein Einzelfall.
Und es komme mir auch keiner, dass man ja "mal schnell" den Steckplatz hätte "reparieren" können, z.B. mit einem Gebrauchtteil von einem anderen Mainboard, wo ein anderer Defekt vorliegt. Wer soll eine solche Reparatur bezahlen (wieviel Zeit braucht man um einen AGP Steckplatz auszutauschen - oder einen PCI-e), wer soll auf eine solche Arbeit ein Jahr Garantie geben können.

Aber so weit brauchen wir gar nicht zu gehen. Ein älterer Rentner (geschätzt 75-80 Jahre) kommt vor ein paar Monaten mit einem defekten Steckernetzteil (unstabilisiert, 300mA). Dies hätte einen Wackelkontakt (direkt am Kabelauslass am Netzteilgehäuse - die übliche Stelle). Ob ich das nicht "schnell mal" reparieren könnte. Wie das bei älteren Herrschaften so üblich ist, ist das Teil komplett mit Karton, darauf noch ein Aufkleber mit 14,90 DM. Leider musste ich die Reparatur - obgleich technisch möglich - aus wirtschaftlichen Gründen ablehnen. Stattdessen dem Kunden ein entsprechendes Neugerät (stabilisiert, TÜV-GS, selbstverständlich CE, 600mA) angeboten (600mA sind die kleinsten dieser Serie) zum Preis von 7,90 EUR ( ~15,45 DM). Das könne ja gar nicht sein, Wegwerfgesellschaft, nur neue Geräte verkaufen wollen, war die Antwort des Kunden. Daraufhin habe ich ihm vorgerechnet: Öffnen des Gerätes, Demontage des defekten Niederspannungskabels, Kürzen des Niederspannungskabels (alternativ neues Niederspannungskabel mit neuem Hohlstecker - der ursprüngliche ist ja am Kabel angespritzt), Freilegen des Durchgangs am Knickschutz des Netzteils (muss wiederverwendet werden, da kein Standardteil, sondern gerätespezifisch), durchfädeln des neuen/gekürzten Niederspannungskabels, anlöten, Gehäuse verschließen. Unter Freunden zwanzig bis dreissig Minuten. Bei einem Stundensatz von 35.-EUR macht das 11,65 bis 17,50 EUR. Dann kommt noch die Prüfung nach VDE701 (da netzbetriebenes Gerät), pauschal 15.-EUR, also roundabout 30.-EUR.
Das wäre aber UUUUnverschämt, wo ein neues Gerät doch nur 7,90EUR kosten würde. So eine kleine Reparatur wäre doch wohl für einen höchstens zwei Euro zu machen . . .

Ich glaube, da braucht man nichts mehr zu sagen! Und das sind nur zwei Beispiele von vielen, die ich noch anführen könnte.

BID = 791255

Tom-Driver

Inventar



Beiträge: 8792
Wohnort: Berlin-Spandau
Zur Homepage von Tom-Driver

@rhophi: Klasse Beispiele, super dargelegt, vollste Zustimmung !!!

Edith sagt: Vielleicht sollte an dieser Stelle klar gemacht werden, daß die Kunden "der Reparierer" (siehe rbb-Beiträge...) die Arbeit durchaus bereitwillig bezahlen, geht es hier doch "nur" um Reparaturkosten, die den Neu-Beschaffungswert der betroffenen Ware noch lange nicht erreichen - sofern es die defekten Dinge überhaupt noch neu zu kaufen gäbe !

_________________
[x] <= Hier Nagel einschlagen für neuen Monitor!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tom-Driver am 12 Okt 2011 12:18 ]

BID = 791262

IceWeasel

Moderator

Beiträge: 2347

Ja, das trifft den Nagel auf den Kopf.

genauso toll sind Diskussionen, wenn der Kunde mit einem Billigwecker aus China ankommt, den er für 1€ vom Flohmarkt gezogen hat, dort aber eine Knopfzelle für von mir aus 3,50€ rein muss.

Oder... man erzähle dem Kunden, sein Handy ist nicht mehr zu reparieren, weil er es im Kochtopf versenkt hatte - ist ja blos naß geworden - auha.

Oder... man erzähle dem Kunden, daß man ein Laptop für eine ausgerissene Buchse (Hohlstecker, USB, Firewire... was auch immer) komplett zerlegen muß, um dort dran zu arbeiten.

Oder... daß die Fernbedienung zerlegt werden muss, gereinigt, und obendrauf sogar noch nachgelötet, obwohl doch nichts klappert und außen wie neu aussieht.


Und dann muß man noch Haltung bewaren, wenn man nahezu täglich solchen Stuß am Kopp hat.
Und die ganze Diskutiererei und Beraterei mit Leuten - die sich die Geräte dann danach doch lieber beim Blödmarkt kaufen - haben meist für nichts kostbare Zeit in Anspruch genommen, was die wenigsten Begreifen (können, wollen). Würde man dann noch Geld dafür verlangen, weil man von der Arbeit abgehalten wurde, wäre das Genöle nicht groß genug.

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