Sony CF-610 Cassette-Corder

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Sony CF-610 Cassette-Corder
Suche nach: sony (4693)

    







BID = 739683

Trumbaschl

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Beim Entrümpeln bin ich über einen Cassette-Corder CF-610 (das Ding heißt wirklich so) gestolpert, Baujahr anscheinend 1972. Dem Stecker nach zu urteilen handelt es sich um ein Modell für den japanischen oder vielleicht noch thailändischen Markt (entspricht in etwa einem amerikanischen Stecker, nur fehlt ihm die in den USA seit langem vorgeschriebene größere Front (soll verhindern, daß beim Stecken die unter Spannung stehenden Stifte berührt werden) und der breitere N-PIN zwecks Verwechslungssicherheit). Der Radioteil (MW/UKW) funktioniert, der Kassettenteil nicht, trotz Riementausch. Entweder ist der Motor über den Jordan gegangen (allerdings konnte man bei den ersten Versuchen noch eine zaghafte Drehbewegung erkennen, dann nichts mehr) oder irgendwelche unzugänglichen Reibrollen haben den Geist aufgegeben. Dagegen spricht allerdings, daß die Wickelkerne drehen wenn man die Schwungscheibe händisch dreht.

Kurzfrage:
a) ist das Ding was wert
b) hat jemand Interesse?

Sonst würde ich mich vermutlich schweren Herzens entschließen die Anlage zu entsorgen, nimmt einfach zu viel Platz weg für ein UKW-Radio.

So sieht das gute Stück aus:
http://audioidiots.com/afbeelding.middel.php?itemID=2196

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

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Draht

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Hmtja, ein neues Zuhause kann ich dem Gerät leider nicht geben, aber
probiere mit dem Motor mal folgendes:

Gib in die Ankerlager einen Tropfen feines Öl.
Klemm den Motor ab und gib ihm seine Betriebsspannung aus
Extra-Netzteil. Wenn er von selbst dreht, laß ihn laufen.

Bei Cassettenmotoren oxidieren die Polwender ganz gern,
vom Laufenlassen kratzen die sich langsam wieder frei.

Ach ja: Lastfrei laufen lassen !


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Erst wenn die letzte Glühlampe für immer erloschen ist,
werden wir wirklich sehen, was uns verboten wurde.

Dieser Beitrag ist ein Spitzenprodukt des Kombinat VEB Wortmüllproduktion Falkensee

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Draht am 10 Jan 2011  0:38 ]

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Trumbaschl

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Blöderweise komme ich an die Anschlußklemmen des Motors nicht ohne Totalzerlegung... der ist in einem Loch im Chassis versenkt. Die Kiste ist zwar prinzipiell zum Reparieren gebaut, aber nicht ohne erhebliche Zerlegung. Schon zum Riemenwechsel muß man eine der drei Platinen mit 6 Schrauben und einem Stehbolzen demontieren, diese dann fliegend und an den Leitungen hängend irgendwo hinlegen... mühsame Sache.

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Draht

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Notfalls geht es auch, einfach den Treibriemen vom Motor zu nehmen.
Wenn du an die Motorachse rankommst, klappt das mit dem Schmieren auf sicher.

Probiers einfach.

Nachtrag zum "Wert": Stell das Gerät in die Bietbucht, irgendeiner findet sich
garantiert, der selbst für ein unrestauriertes Gerät sein letztes Hemd hergibt.

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Trumbaschl

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Wenn ich Zeit hab mach ich mich morgen mal an die Arbeit. Du hast meinen Ehrgeiz geweckt

Störend ist, daß man das Gerät kaum offen laufen lassen kann um zu sehen was der Motor sagt. Müßte mir eine Konstruktion einfallen lassen mit der ich das ganze Gerät ohne Boden aufbocken kann. Oder kopfstehend betreiben, fragt sich was die Motorlager dazu sagen. Wobei, wenn man ihn kopfstehend mit der Hand dreht schleift nix, das müßte also gehen.

Die Symptome waren folgendermaßen: Manchmal hat der Bandwickel noch eine viertel oder halbe Umdrehung geschafft (einmal, jeweils beim ersten Versuch nach langer Standzeit), dann war Ende. Das spricht zwar meiner Meinung nach eher für Probleme mit Reibrollen, aber andererseits haben sich die Bandwickel problemlos gedreht wenn ich das Schwungrad händisch gedreht habe, was wieder eher für ein Motorproblem spricht.

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Trumbaschl

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Also der Motor hat definitiv einen Schlag weg. Dreht man ihn eine Zeitlang mit der Hand, läuft er beim nächsten Einschalten lastfrei ein bis zwei Umdrehungen, meistens langsam und ruckelnd, manchmal normal. Meiner Meinung nach läuft er beim händischen Drehen zu schwer und manchmal hört man ein leises Quietschen von den Ankerlagern.
Zeit für einen Ersatzmotor?

Um den Motor zu tauschen müßte man die obere Abdeckung entfernen, dann dürfte man relativ problemlos an den (mit 3 Schrauben von unten befestigten) Motor kommen.

Öl kriege ich keines rein. Das Loch im Chassis durch das die Achse geführt ist ist so klein, daß mir das Öl aus meiner Flasche überall hinläuft, aber nicht zum Motor (die Riemenscheibe auf der Motorachse ist auch ziemlich im Weg).


Edit: und kaum hab ich das geschrieben drehe ich den Motor nochmal 10, 15 Umdrehungen per Hand und er läuft an!
Zunächst noch heftig ratternd, dann langsam ruhiger. ich lasse ihn jetzt mal ein paar Minuten lastfrei laufen und lege dann den Riemen wieder auf. Bin schon schwerst neugierig!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Trumbaschl am 14 Jan 2011 14:05 ]

BID = 740768

Dreheisen

Schriftsteller



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Wohnort: Rheinhessen

Ölen, mittels med. Spritze und dünner Nadel, hierzu verwende ich gerne "Balistol"
Wenn man auch mit einer Nadel nicht rankommt, versuche das Öl tröpfchenenweise an der Welle hinab zum Lager laufen zu lassen.

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Techniker/Management < 3/1 => Ein Land fährt an die Wand!!!

Es handelt sich bei obenstehendem um wohlgemeinte, private Tipps welche jedoch jegliche Haftung ausschliessen.

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Trumbaschl

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Beiträge: 7557
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Spritze ist eine gute Idee!
Momentan lasse ich den Motor noch lastfrei laufen und das Rattern verschwindet langsam. Beim ersten Test nach einer Viertelstunde lastfreiem Lauf hatte er noch nicht genug Kraft.

Die räumliche Situation ist so, daß ich zum Ölen schräg zwischen Chassis und Riemenscheibe zur Motorwelle kommen müßte. Landet das Öl am Chassis, bleibt es auch dort (Oberflächenspannung?).

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Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
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Ölen hat leider auch nicht wirklich viel gebracht (hat einmal kurz gedreht (mit Riemen) und dann wars wieder vorbei).

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BID = 741289

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
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Heute hab ich das Ding (nachdem mich jemand um die Motordaten gebeten hat, hat eventuell Ersatz) total zerlegt (eine Arbeit von Stunden, genialst verbaut!!!) und den ausgebauten Motor nochmals geölt. Die Lager rattern immer noch fürchterlich, aber zumindest hat er genug Kraft für kleine Tests (aber immer nur für <1 Minute). Fazit: ich fürchte der Kassettenteil hat auch elektronisch einen weg, der Ton ist viel zu leise und extrem dumpf (allerdings beim viel zu langsam laufenden Antrieb schwer zu beurteilen). Sollte das der Fall sein kommt das Ding ab in die Bucht als Ersatzteilspender oder Bastelobjekt, mir reichts!

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dl2jas

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Wohnort: Kreis Siegburg
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SoNie

DL2JAS

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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

BID = 741459

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
Wohnort: Wien

Ja, allerdings... das Design ist letztklassig!

Mal kurze Auflistung:
- Boden abnehmen - ist eine relativ simple Übung, 4 Schrauben und abheben. Sollte man aber ein Modell mit britischem Netzstecker haben, paßt dieser nicht durch die Öffnung in der Bodenplatte und man müßte ihn zum kompletten Entfernen demontieren.
- eine Platine ausbauen (von drei) - 5 Schrauben, davon eine länger, ein Stehbolzen und ein Abschirmkarton, der zunächst vortäuscht man könne die Platine gar nicht entfernen.
Jetzt hängt diese Platine immer noch an zwei Längsseiten an einem Bündel Leitungen und man kann sie nur mühsam wegbiegen soweit es die Länge der Leitungen erlaubt. Jetzt hat man (mehr oder weniger) Zugriff auf den Antriebsriemen und die Klemmen der (am Motor direkt verlöteten) Motorzuleitung.
- Demontage des Rahmens: den Haltegriff mit zwei Schrauben von vorne entfernen, dann vorsichtig aushängen.
- Demontage der oberen Abdeckung: alle Bedienknöpfe abziehen. Hinten Antennenabdeckung (2 Schrauben) entfernen. Gerät umdrehen und 5 Schrauben an absolut blödsinnigen Stellen, sowie drei Stehbolzen. Eine Schraube von oben im Kassettenfach, direkt neben dem Tonkopf (anderer Kopf und andere Länge wie alle anderen Schrauben). Ohne Rahmen kann man das Gerät nur noch auf der Rückseite hochkant balancieren. Obere Abdeckung hinten anheben und aushängen (ist vorne unter den Tastensatz geschoben). Jetzt hat man endlich Zugang zum Motor, dem Zählwerksriemen und zu den Köpfen (wenigstens Köpfe justieren kann man ohne Totalzerlegung).

Dem dumpfen Klang bin ich weitgehend auf die Schliche gekommen, irgendein Scherzkeks hatte den Kopfazimut total verstellt! Schieflage um ungefähr 1mm... den habe ich jetzt soweit das mit dem Meßschieber bei geschlossenem Gerät ging neu eingestellt und der Klang wirkt (soweit man das bei viel zu langsamem Lauf beurteilen kann) halbwegs passabel. Witzigerweise läuft der Motor fast bei jedem Versuch (mit ausreichender Pause dazwischen) besser, verliert aber nach max. 30 Sekunden an Kraft, rattert hörbar und gibt wieder den Geist auf.

Für Notfälle habe ich noch bei einem polnischen Anbieter NOS-Tonköpfe um 5 Zloty(!) pro Stück gefunden, da wäre auch nicht viel falsch zu machen damit.

Allerdings ist vor einigen Monaten ein funktionierendes Gerät in der Bucht für 10 Pfund weggegangen, 1 Gebot... nicht sehr motivierend. Aber die Arbeit macht Spaß und wenn das Gerät nachher unktioniert wäre es ein ziemliches Erfolgserlebnis. Auf jeden Fall ein sehr nettes Übungsobjekt.

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BID = 741471

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13749
Wohnort: 37081 Göttingen

Mach doch mal ein Foto von dem Motor.

Gruß
Peter

BID = 741479

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
Wohnort: Wien

Hab ich schon, muß ich nur noch hier reinstellen...
Ich muß auch bei Gelegenheit mal ausmessen, wie der Motor eigentlich versorgt wird - die Tatsache, daß das Gerät ohne Umschaltung 50 oder 60 Hz abkann, ließe mich ja auf DC tippen, oder liege ich da falsch?

Der Motor ist ein Sony D-021G2 (das D könnte für DC stehen), Hauptabmessungen: Durchmesser 39mm, Höhe 36mm, Wellendurchmesser 2,5mm, Befestigung mit drei Schrauben von der Wellenseite, Abstand (Mitte) 22,4mm. Wellenlänge 13,5mm, Riemenscheibe ist mittels Klemmschraube befestigt. Drehrichtung (falls es darauf ankommen sollte) mit Blick auf die Welle im Uhrzeigersinn.
Ich hoffe auf dem Foto erkennt man genug (für ein neues müßte ich nochmal die ganze oben beschriebene Zerlegung durchexerzieren).
Das Problem scheint vor allem der Wellendurchmesser zu sein, in einem anderen Forum hat mir schon jemand 6 Ersatzmotoren angeboten, die aber alle 2mm-Wellen haben.


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BID = 741486

Mirto

Schreibmaschine



Beiträge: 2236
Wohnort: Sardinien (IT)

Lässt sich der hintere Deckel des Motors öffnen? Zu der Zeit, aus der das Gerät stammt, wurde häufig im hinteren Teil des Motors auch seine Steuerung (Drehzahl) verbaut.

Gruß
Rainer

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