Seltsame Steckdose von Anno Knirsch

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Seltsame Steckdose von Anno Knirsch
Suche nach: steckdose (11007)

    







BID = 659823

Tom-Driver

Inventar



Beiträge: 8792
Wohnort: Berlin-Spandau
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Hallo Forengemeinde,

in einem Urlaub in und um Hameln herum besichtigte ich auch das SCHLOSS HÄMELSCHENBURG aus der Weserrenaissance.

Dort entdeckte ich in einem Raum eine Aufputz-Steckdose, die ich noch nie zuvor gesehen habe.

(Ich hatte kein Meßgerät dabei, gehe aber sowieso davon aus, daß dieses Teil nirgendwo mehr angeklemmt ist... )

Kommentare und Hinweise (ganz speziell von den wirklichen Antik-Technik-Kennern!!!) ausdrücklich erwünscht.

Gruß,
TOM.




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BID = 659838

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
Wohnort: Wien

 

  

Oha, da hast du wirklich ein Museumsstück aufgetrieben! Ich denke (wie üblich ohne Gewehr und Pistole) daß sie irgendwann aus der Zeit 1900-1910 stammt. Das Haus in dem ich hier sitze wurde 1913/14 gebaut und der letzte alte Lichtschalter sah so ähnlich aus. In der Bucht habe ich einmal eine ähnliche Steckdose (10A 250V) erworben (nebst Stecker), die wurde mit 1904 datiert (stammt von eienr Mustertafel). Ungeachtet der normal klingenden Angaben ist das gute Stück fast doppelt so groß wie eine Schukosteckdose.

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 661290

Tom-Driver

Inventar



Beiträge: 8792
Wohnort: Berlin-Spandau
Zur Homepage von Tom-Driver

Hm, diese Steckdose hat in etwa die Größe einer heutigen Schuko-Dose.
Der Kontaktabstand könnte auch hinhauen, aber der Durchmesser der (ehemals?) spannungsführenden Kontakte ist erheblich größer!

Der größte Verwunderungsfaktor für mich war die Angabe "125 Volt".

Gab es in Deutschland jemals eine niedrigere Nennspannung als 220V?
Ich bin zwar alt und habe noch R-S-T beim Drehstrom gelernt, aber daß wir jemals 125V hätten - das wäre mir bisher unbekannt geblieben...


Gruß,
TOM.


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BID = 661295

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
ab es in Deutschland jemals eine niedrigere Nennspannung als 220V?
Sicher.
Es gab 110V Netze und das sogar als Gleichstrom: http://de.wikipedia.org/wiki/Stromversorgung_L%C3%BCbeck

BID = 661296

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36016
Wohnort: Recklinghausen

Ja, das gab bzw. gibt es. Deswegen haben alte Radios ja auch einen Spannunsgwähler. Ebenso gab es Gleichspannungsnetze.
Ganz vereinzelt gibt es solche Netze bis heute, z.B. in Berlin. Dort gibt es in einigen Stadteilen noch 2x115V.

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-=MR.ED=-

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Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 661297

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
z.B. in Berlin. Dort gibt es in einigen Stadteilen noch 2x115V.


Gleichstrom oder Wechselstrom?
Georg



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Dimmen ist für die Dummen

BID = 661299

Dark Dragon

Schreibmaschine



Beiträge: 1363
Wohnort: Solingen

Es sind Dreiecksnetze. 3x133V.
Zwischen den Außenleitern 230V
Natürlich Wechselstrom.


BID = 661326

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Richtig. Also nicht 2x115V, sondern 2x133V gegen Erde, die zusammen (da mit 120° verkettet) gegeneinander 230V ergeben.

Bis in die 1950er Jahre gab es sehr viele verschiedene Formen öffentlicher Stromversorgung. Neben Gleichspanungsnetzen mit den unterschiedlichsten Spannungen (meist in Zentren größerer Städte) auch alle erdenklichen Wechselspannungen, von 90V bis 250V. Häufige Nennwerte dabei: 100V, 110V, 120V, 127V, 130V, 150V, 160V, 180V, 200V, 220V, 240V. Neben 220V war dabei der Bereich um 110V mit Abstand am häufigsten.

Zu diesem Thema gibt es bereits mehrere ausführliche Freds hier im Forum!

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BID = 661335

Benedikt der echte

Neu hier



Beiträge: 45
Wohnort: Hamm

Hmm,
Die Steckdose (<~1910) passt eigentlich auch nicht zum darunter montierten Holzsockel mit Rohreinführung.
Wie man auf dem Bild gut sieht, hat sie zwei Einführungen für jeweils eine Ader (Auf der gegenüberliegenden Seite müssten noch 2 sein).
Diese Variante war spätestens ab den 20er jahren nicht mehr modern oder sogar nicht zulässig(?), da die Zuführung über Einzeladern auf Isolierrollen erfolgt.
Die Schalter/Steckdosenmontage auf Holzsockel mit Rohreinführung kam ca. ab 1910, die entsprechenden Schalter/Steckdosen hatten da bereits keine offenen Einführungen mehr, sondern wurden wie heute auch noch üblich, bei Bedarf durchbrochen.
Eher selten ist die 30 Amp. Angabe.,Auf "normalen" Haushaltssteckdosen galt meist 6 Amp. bei 125 oder 250 Volt.
(Alle Angaben für Deutschland, woanders galten andere Regeln)

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Benedikt der echte am  9 Jan 2010 11:16 ]

BID = 661506

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
Wohnort: Wien

Gar so streng würde ich das nicht sehen. Laut "Elektrotechnik in Nordbayern; Eine Dokumentation (Erlangen, 1986, S.142)" 1910 in Deutschland für Innenräume verboten.

Auch vorher wurden die Leitungen teilweise im Handbereich zusätzlich geschützt, indem sie anstatt auf Rollenisolatoren in Rohr verlegt wurden. Diese Installation stammt angeblich aus dem Jahr 1905:
Keine Links zu Werbeschleudern - Um die Grafik passend zu verkleinern > paint verwenden! - photobucket.com

Wie man sieht handelt es sich hierbei um die älteste Form dieser Leitungsverlegung mit einzelnen Leitern, L und N auf separaten Isolatoren. Auf dem Mauerwerk oberhalb des Handbereichs ist die Leitung auf Isolatoren verlegt, auf dem Holz unten (zum Schalter) in Bergmannrohr.

Als die Anlage errichtet wurde, gab es dort noch keine Elektrizitätsversorgung, daher blieben die Leitungen einige Jahre ungenutzt. Seit der Einleitung des elektrischen Lichts sind sie aber (bis heute) ununterbrochen in Betrieb.

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BID = 661737

Benedikt der echte

Neu hier



Beiträge: 45
Wohnort: Hamm


Zitat :
Auch vorher wurden die Leitungen teilweise im Handbereich zusätzlich geschützt, indem sie anstatt auf Rollenisolatoren in Rohr verlegt wurden. Diese Installation stammt angeblich aus dem Jahr 1905:


Das Alter kann hinkommen, diese Art der Leitungsverlegung war auch tatsächlich nicht selten. Allerdings wurden bei dieser Variante schon damals "Normgerecht" andere Betriebsmittel, eben für die Leitungseinführung von der Rückseite über einen Sockel verwendet. Oder das Rohr ging sogar direkt über dem Schalter/der Steckdose unter Putz, da diese dann uP eingebaut waren. Aus heutiger Sicht alles etwas merkwürdig, aber wahrscheinlich sogar robuster und funktionssicherer als vieles, was danach kam.

BID = 661808

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
Wohnort: Wien

Andererseits waren zusätzliche Holzsockel (auch verziert) damals nicht gerade selten. Bastelarbeit ist es aber, da hast du recht.

Ich hab mal mein Prachtstück gesucht und abgelichtet. 10A, 250V. Im Vergleich dazu eine Lichtstromsteckdose 10A 250V aus den 50ern. Daneben ein ebenfalls sehr alter und dekorativer Schalter mit Rohreinführung im Sockel.

Edit: dann halt so...

Keine Links zu Werbeschleudern - Um die Grafik passend zu verkleinern > paint verwenden! - photobucket.com
Keine Links zu Werbeschleudern - Um die Grafik passend zu verkleinern > paint verwenden! - photobucket.com

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Trumbaschl am 10 Jan 2010 21:29 ]

BID = 661903

Benedikt der echte

Neu hier



Beiträge: 45
Wohnort: Hamm

@Trumbaschl
Schöne Sachen, besonders der Drehschalter .Das wäre genau die Steckdosenvariante,die nach damaliger "Norm" (allerdings mit nicht durchbrochener Rohreinführung), eigentlich auf soeinen Sockel wie oben gehört.


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