Altersbestimmung für Siemens&Schuckert Motor möglich?

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Altersbestimmung für Siemens&Schuckert Motor möglich?
Suche nach: motor (30823)

    







BID = 859157

waldtill

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Beiträge: 30
Wohnort: Schwarzwald
 

  


Sehr geehrte Forenmitglieder,
ich habe mich hier angemeldet, da ich das Baujahr eines SSW Schleifringmotors ermitteln möchte.
Aufgrund meiner bisherigen (kläglichen) Netz-Recherchen würde ich den Motor grob in die Zeit um 1910-1915 einordnen.
Wer kann mir, eventuell anhand der Motornummer, in diesem Fall weiterhelfen?
Danke Euch schonmal im Voraus.
Viele Grüße
waldtill




BID = 859160

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  

16 kW Wellenleistung?
Ist das wirklich so ein Trumm, oder ist da ein Komma verloren gegangen?

BID = 859161

waldtill

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Beiträge: 30
Wohnort: Schwarzwald

es sind sogar 16,5KW
die fünf ist hochgestellt über dem Komma
Hier ein klein Wenig anderer Blick auf das Typenschild
Grüße
waldtill

BID = 859162

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Einen Hinweis auf das Alter könnte auch der Aufstellungsort geben.
Vielerorts wurde ja erst Mitte-Ende der 1920er Jahre elektrifiziert. Das sollte sich feststellen lassen.

BID = 859168

waldtill

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Beiträge: 30
Wohnort: Schwarzwald

Auf einer Postkarte von 1913 sind vor dem entsprechenden Mühlengebäude bereits Masten zu sehen.
Aus der Erinnerung von Nachbarn wurde, kriegsbedingt, um 1940 aufgrund von Dieselrationierung der bis dahin betrieben Großdiesel stillgelegt und der Mühlenbetrieb durch einen Elektromotor sichergestellt. Hierbei gab es Probleme mit dem bisherigen 110V Netz im Dorf, da der damalige 35kW-Motor eine Versorgung mit 380V benötigte.
Der Nachgefragte Schleifringmotor war vermutlich als Hilfsmotor zu Zeiten der Dampfmaschine (vor 1934) installiert.
Grüße
waldtill

BID = 859176

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Auf einer Postkarte von 1913 sind vor dem entsprechenden Mühlengebäude bereits Masten zu sehen.
Telefon evtl.?

Zitat :
Probleme mit dem bisherigen 110V Netz im Dorf, da der damalige 35kW-Motor eine Versorgung mit 380V benötigte
Dieser 16kW Motor hat auch 380V, und im fraglichen Zeitraum nach dem 1.Wk waren vielfach noch Gleichstromnetze in Betrieb. Vielleicht weiß das EVU etwas.

BID = 859179

waldtill

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Beiträge: 30
Wohnort: Schwarzwald


Zitat :
perl hat am 23 Nov 2012 11:40 geschrieben :

Telefon evtl.?

Denke ich eher nicht:


Zitat :
Dieser 16kW Motor hat auch 380V, und im fraglichen Zeitraum nach dem 1.Wk waren vielfach noch Gleichstromnetze in Betrieb. Vielleicht weiß das EVU etwas.

Steht für die nähere Zeit auf dem "Du sollst"-Zettel
Grüße
waldtill

BID = 859210

waldtill

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Beiträge: 30
Wohnort: Schwarzwald

Noch als Nachtrag:
ich war bisher davon ausgegangen, dass es nicht der oben beschriebene Schleifringmotor war, der um 1940 in die Mühle gesetzt wurde, sondern der hier:




und dann "fährt" da noch ein HEEMAF S.K.A Motorenwerk AG Dortmund herum, bei dem aber auf dem Typenschild einiges ausge-X-t wurde und bei dem ich auch noch nicht weiss, was ich von ihm halten soll...





Grüße
waldtill

BID = 859284

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hallo waldtill,
um die Interpretation noch schwieriger zu
machen, solltest du bedenken, daß diese Mühle
mit Dampfmaschine (vorher evtl Wasserrad?)
1913 möglicherweise Nachbargehöfte oder einen
Weiler mit Lichtstrom beliefert hat.
Die Dampfmaschine hat dann evtl nie direkt die
Mühlentransmission angetrieben, sondern via
Generator einen oder zwei Motore in der Mühle
versorgt (die wiederum die bestehende Transmission(en)
antrieben)
Versuch mal herauszubekommen, ob es in Kleinstädten
in der Nähe oder in größeren Dörfern schon Edison-Netze gab.
Ohne die Landkarte dort zu kennen, kann man nur raten.

Später wurde auf Fremdstrombezug umgestellt,
meist geschah das in den 30ern, in der Zeit
wurde auch das platte Land flächendeckend mit Strom
(Drehstrom) versorgt.
In der Zeit wurden dann viele kleine Wasserkraftwerke
und Dampfmaschinchen stillgelegt, das war die
EVU-Politik wie sie seitdem bis vor ca 20 Jahren galt.
(Entweder Inselbetrieb oder nur fremd, Einspeisung
war praktisch verboten, auch sehr schwierig mit damaliger
Technik)



[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 24 Nov 2012 12:24 ]

BID = 859293

waldtill

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Beiträge: 30
Wohnort: Schwarzwald

Hallo GeorgS,

Zitat :
daß diese Mühle mit Dampfmaschine (vorher evtl Wasserrad?)
1913 möglicherweise Nachbargehöfte oder einen
Weiler mit Lichtstrom beliefert hat.

Die Mühle wurde 1901 als Dampfmühle neu gebaut, einen Vorgängerbetrieb gab es an dieser Stelle nicht. Die Transmissionsstrecke im Mühlengebäude ist in großen Teilen noch komplett und wurde von der Dampfmaschine direkt bedient, die in einem separaten Anbau stand.
Das zusätzlich ein Genarator mit angetrieben worden sein könnte ist aber natürlich nicht auszuschliessen.

Zitat :
Versuch mal herauszubekommen, ob es in Kleinstädten
in der Nähe oder in größeren Dörfern schon Edison-Netze gab.
Ohne die Landkarte dort zu kennen, kann man nur raten.

Die Überlandzentrale in Gardelegen versorgte weite Teile der westlichen Altmark ab 1911 mit Strom, wann aber das Dorf mit versorgt wurde haben wir bisher noch nicht gefunden (sind aber drann).

Zitat :
Später wurde auf Fremdstrombezug umgestellt,
meist geschah das in den 30ern, in der Zeit
wurde auch das platte Land flächendeckend mit Strom
(Drehstrom) versorgt.

Bisher vermuten wir, dass die Dampfmschinen bis 1934 im Einsatz war, bis sie durch den Großdiesel ersetzt wurde. Eventuell blieb sie noch danach als Reservemaschine erhalten, denn der Diesel bekam einen eigenen Anbau. Auch dieser Motor trieb die Haupttransmission direkt über einen Flachriemen an.
Grüße
waldtill


[ Diese Nachricht wurde geändert von: waldtill am 24 Nov 2012 13:23 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: waldtill am 24 Nov 2012 13:23 ]

BID = 859392

waldtill

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Beiträge: 30
Wohnort: Schwarzwald

Einen weiterer kleinen Baustein dazugetragen:
Am 08.02.1911 gingen in Dorf die ersten Lampen an, versorgt von der Ueberlandzentrale in Gardelegen.
Sechs öffentliche Lampen waren schon vorher im Dorf, die aber mit Gas betrieben wurden.
Am 01.01.1912 wurde die Molkerei, die neben der Mühle erichtet worden war, gleichzeitig mit ihrer Eröffnung, an das Stromnetz angeschlossen.
Die Dampfmaschine und später der Dieselmotor wurde scheinbar auch zum Betrieb der Transmissionen der Molkerei genutzt.
Grüße
waldtill

BID = 859409

schmitzalex

Schriftsteller

Beiträge: 760
Wohnort: Deutschland

Vielleicht wurde der Motor mit der Eröffnung der Molkerei angeschafft um eine gewisse Unabhängigkeit von der Mühle zu schaffen. Das würde natürlich voraussetzen, das es damals bereits Drehstrom gab.

BID = 859421

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
Wohnort: Wien


Zitat :
schmitzalex hat am 24 Nov 2012 22:37 geschrieben :

Vielleicht wurde der Motor mit der Eröffnung der Molkerei angeschafft um eine gewisse Unabhängigkeit von der Mühle zu schaffen. Das würde natürlich voraussetzen, das es damals bereits Drehstrom gab.

Wenn der Strom von einer Überlandzentrale kam ist sicher von Wechsel- und nicht Gleichstrom auszugehen, Gleichstromnetze waren sehr örtlich begrenzt. Dass es auch Drehstrom gab, ist dann naheliegend, entweder 127/220V oder 220/380V. Spätestens ab dem 1. Weltkrieg dürfte für neue Netze praktisch nur mehr 220/380V zum Einsatz gekommen sein, Zahlen liegen mir beispielsweise für das Netz in Niederösterreich vor. Der letzte kuriose Ausreißer war dort das vor dem 1. Weltkrieg errichtete Netz in den Mariazellerbahngemeinden mit 25 Hz und unbekannter (Nieder-) Spannung. Das damals errichtete Wasserkraftwerk erzeugt heute noch den Fahrstrom für die Bahn, die so weit ich weiß als einzige elektrische Wechselstrombahn Österreichs den Strom nicht aus dem 16,7Hz-Bahnstromnetz bezieht.

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 859424

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
bei dem aber auf dem Typenschild einiges ausge-X-t wurde und bei dem ich auch noch nicht weiss, was ich von ihm halten soll...
Da sind die Einträge für die Sternschaltung entfernt worden, und nur die für Dreieck sind übriggelassen worden.
Das ist etwas verwunderlich, weil solche Motoren ja oft über die Stern-Dreieckschaltung angelassen werden.

Eine Möglichkeit wäre es, dass dieses Teil gar nicht als Motor, sondern in Verbindung mit ein paar grossen Kondensatoren als Asynchrongenerator verwendet wurde.


BID = 859482

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Eine Möglichkeit wäre es, dass dieses Teil gar nicht als Motor, sondern in Verbindung mit ein paar grossen Kondensatoren als Asynchrongenerator verwendet wurde.



Bevor es MP-Kondensatoren gab?

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