Tischkreissäge - Anlaufschwierigkeiten - Kondensator defekt? Im Unterforum Methoden zur Fehlersuche - Beschreibung: Wie finde ich einen Fehler z.B. im Schaltnetzteil. Wie führe ich den Glühlampentest durch.
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Tischkreissäge - Anlaufschwierigkeiten - Kondensator defekt? Suche nach: kondensator (17263) |
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BID = 776151
deranku Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Köln
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Hallo Forum,
ich bin neu hier und sage allen: hallo!
Freue mich über Hilfe und Anregungen und schildere mal mein Problem:
Eine Tischkreissäge der Fa. Inca (schweizer Fabrikat, Angaben französisch), älteres Baujahr (mind. 30 Jahre, geschätzt), wird mit einen Einphasigen Motor über einen Keilriemen angetrieben. Die Maschine war schon länger nicht in Benutzung.
Der Motor hat Anlaufschwierigkeiten, wenn der Keilriemen dran hängt (sowol wenn dieser eher locker als auch stramm sitzt). Ohne Keilriemen läuft sie auf Betriebsgeschwindigkeit an. Nach dem Lesen verschiedener Postings und im Gerpäch bin ich zur Annahme gekommen, dass der Kondensator defekt ist.
Der Motor hat folgende Daten auf dem Typenschild:
Type: MEC 23 OH (Magnetics SA)
C/V: 3/4
T/m: 2850
Volt: 220
Amp: 4,9
Der Kondensator, abgeschraubt und eingescannt hat folgende Daten (siehe auch Bild 1):
Elektrolytique
40 µF
250 V
max. 3 Sec
20 enclenchements / h (20 Schaltungen / h)
Den Schaltplan des Motors (zumindest lag er bei) ist in Bild zwei zu sehen.
Meine Fragen:
Gehe ich richtig in der Annahme, dass die warhscheinlichste Fehlerquelle der Kondensator ist, und wenn ja:
Es handelt sich hier doch um einen Anlaufkondensator, oder? Wenn dem so wäre, bräuchte dieser doch ein Relais oder eine andere Vorrichtung, um nach dem Start wieder abgeschaltet zu werden. Ich finde alldings nichts, was darauf hinweisen könnte, den Motor habe ich auseinandergenommen.
Was sagt ihr? Wenn ich Angaben vergessen habe, bitte sagen, auch wenn das Forum nicht das richtige war.
Viele Grüße Philip
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BID = 776167
Verlöter Schreibmaschine
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
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Kondensatoren gehen gerne mal kaputt, die Wahrscheinlichkeit das es an dem liegt ist also hoch. Es dürfte sich um einen Anlaufkond handeln, die 3 Sekunden deutend darauf hin. Auch wären 40 yF für einen Betriebskondensator bei einem Einphasenmotor zu hoch (etwas anderes wäre ein Drehstrommotor in Steinmetzschaltung, dies liegt hier aber nicht vor). Bei diesem Baujahr dürfte die Abschaltung des Hilfszweiges mit dem Kondensator durch einen Fliehkraftschalter geschehen. Entweder Du versuchst den alten Kondensator zu prüfen, oder Du baust auf Verdacht einen neuen ein. Defekt könnte auch besagter Fliehkraftschalter sein, oder die Hilfswicklung. Ist keine Abschaltung des Hilfszweiges vorhanden, so wäre es kein Wunder dass der Kondensator kaputt ist. Stell dochmal Bilder des geöffneten Motors ein. |
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BID = 776179
deranku Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Köln
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Hallo, danke für die Antwort!
Anbei einige Bilder. Ich kann beim besten Willen keinen Fliekraftschalter finden, er müsste doch auf der Welle sitzen und eigentlich nicht zu übersehen sein, oder...?
Bitte entschuldige die miserable Bildqualität; ich hab keine vernünftige Kamera hier.
Grüße Philip
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BID = 776184
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12656 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| Ich kann beim besten Willen keinen Fliekraftschalter finden |
Auf dem Schaltplan war ja auch keiner eingezeichnet.
Hast du schonmal die Wicklungen durchgemessen (also sowohl auf Durchgang, als auch auf Windungs-/Masseschluss)?
Wo der Motor einmal demontiert ist, kannst du auch gleich noch die Lager überprüfen. Hat zwar höchstwahrscheinlich nichts mit dem Anlaufproblem zu tun, aber die werden mit dem Alter ja auch nicht besser.
MfG Mathias
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Offroad GTI am 17 Jul 2011 20:38 ]
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BID = 776185
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Wenn ich es richtig deute, ist es doch ein Asynchronmotor mit Steinmetzschaltung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Steinmetzschaltung
Ich habe den Verdacht, der gezeigte Kondensator ist nicht original.
Hat da wer schon vorher an der Kreissäge herumgebastelt?
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 776192
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12656 Wohnort: Cottbus
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Den Verdacht hatte ich auch schon, aber das lässt sich ja mit den Messungen feststellen.
Falls es ein DSAM ist, wäre es natürlich ratsam, ihn auch dreiphasig zu betreiben.
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BID = 776195
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Wenn sich mein Verdacht mit der Bastelei bestätigen sollte...
Der jetzt eingebaute Kondensator dürfte vom Wert her zu klein sein und auch nicht für Dauerbetrieb geeignet. Hat er einige Zeit durchgehalten, spricht das für die Qualität des Herstellers. Beachte den Link zu Wiki. Dort gibt es eine Faustformel für den richtigen Wert. Hier gibt es Kondensatoren, die als Phasenschieber für Asynchronmaschinen geeignet sind:
http://www.segor.de/suche.shtml?foto=1&Q=uF-450VAC&M=1
Durch Parallelschaltung kommt man auf den Wunschwert.
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 776199
high_speed Schreibmaschine
Beiträge: 2073
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Ist an der Kreissäge noch der Originalschalter?
Da gehört einer mit Aus - Ein - (Start) hin wobei Start nur tastend ist.
Und nach "Schaltplan" ist das keine Drehstrommaschine.
MfG
Holger
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George Orwell 1984 ist nichts gegen heute.
Der Überwachungsstaat ist schon da!
Leider lernen die Menschen nicht aus der Geschichte,
ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen.
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BID = 776220
Verlöter Schreibmaschine
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
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high_speed muß ich da recht geben. Hier wird der Hilfszweig manuell abgeschaltet. Oft sind die Schalter Kippschalter. Der Hebel ist zweiteilig. Rastend ist nur einer davon. Nach Hochlauf des Motors muß der tastende Teil des Schalters wieder in die Ruhelage kommen. deranku schau Dir mal den Schalter darauf hin an.
Nach Schaltplan liegen die Spulen folgendermaßen:
Arbeitwicklung: Mittelanschluß - V
Hilfswicklung: X - Y.
Beide Spulen sollten einen Widerstand aufweisen. Wenn die Brücke nicht eingelegt ist darf es zwischen den beiden Wicklungen keine elektrische Verbindung geben.
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BID = 776341
deranku Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Köln
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Hallo an alle, danke für die Antworten!
Ich habe bisher nichts am Motor gemacht, außer ihn auseinandergenommen. Die Wicklungen habe ich also nicht geprüft, ich mach mich aber mal schlau, wie mans anstellt. Die Lager sind auf jeden Fall gut, ohne Spiel und leichtläufig.
Ob jemand vorher am Motor war, kann ich nicht ausschließen aber auch nicht bestätigen. Den Kondensator würde ich auf ein ähnliches Alter wie den Motor schätzen; das Typenschild ist auch auf französisch, was bei der schweizer Maschine Sinn macht. Aber wer weiß..
Der Schalter ist wie dieser Schalter hier zu bedienen. An und aus, rastet aber jeweils ein. Das Innenleben habe ich noch nicht verstanden, ich fotografiere ihn und mache ggf. eine Zeichnung davon. Nach einem Schaltvorgang passiert jedenfalls nichts mehr in dem Schalter.
Danke auch für Hinweise zur Steinmetzschaltung. Ich habe noch eine Seite gefunden, die das etwas praktischer formuliert hat, als Wikipedia.
Bei 1,127kW (4,9A x 230V) komme ich bei 60-80 µF pro KW auf
67,62-70,98µF für den Kondensator.
In dem o.g. Shop gibt es max. 60µF. Man könnte also 1x30µF und 1x40µF parallel schalten um auf 70 zu kommen (richtig gefolgert?).
Wenn man jetzt nach einem mit 70µF suchen würde, wäre das evtl günstiger (und einfacher), denke ich. Oder? Sind das die entscheidenden Werte?
Folien-Kondensator, Motorkondensatoren 450VAC 1uF...70uF
Ich schaue mir, wenn ich hoffentlich bald dazu komme, den Schalter nochmal genauer an und poste das dann..
Viele Grüße Philip
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BID = 776342
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Der Schalter ist wie dieser Schalter hier zu bedienen. An und aus, rastet aber jeweils ein. |
Schau mal, ob du ihn über die Stellung EIN hinweg drehen kannst und ob er von dieser Anlaufstellung von allein wieder zurückkommt.
Im Anschlußbild des Motors wird ja auch ein Schalter mit zwei Kontakten gezeigt.
Ich tippe auch darauf, daß der Anlauf-Elko den Originalzustand repräsentiert und daß er an Altersschwäche gestorben ist.
Du kannst ihn problemlos durch einen entsprechenden Folienkondensator ersetzen.
Damals waren Folienkondensatoren viel teurer und auch mechanisch größer als solch ein speziell für diese Verwendung hergestellter Elko, aber durch den technischen Fortschritt ist dieser Vorteil heute weitgehend dahin.
Daher werden derartige Elkos auch kaum noch angeboten.
Gewöhnliche Elkos, wie sie in der Elektronik üblich sind, sind aber nur für Gleichspannung geeignet. Solche kannst du deshalb hier nicht verwenden.
Diese Kondensatoren z.B. http://shop.ebay.de/i.html?_nkw=anl.....l1313 z.B. sollten alle geeignet sein, vorausgesetzt, dass die Mechanik stimmt.
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BID = 776720
deranku Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Köln
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Hallo,
Die Schalterposition rastet jeweils ein. Er ist zweischichtig aufgebaut. Bild 4 zeigt meine Darstellung (so wie ich den Schalter verstehe), die Fotos sind nicht so gut.
Auf der hinteren Ebene ist nur die Erde vom Netz kommend angeschlossen. Irgendetwas wird da umgeschaltet, ich verstehe es aber nicht.
Rot wird durchgeleitet (im Schaltergehäuse mit Isolierband verbunden..)
Auf der vorderen Ebene kommt Schwarz (s. Bild 2) vom Netz und ist glaube ich auch mit der anderen Seite elektrisch verbunden. Ich habe das im Plan schwarz gestrichelt dargestellt, weil ich mir nicht sicher bin.
Wenn umgeschaltet wird, verbindet sich kurzzeitig (!) die schwarze mit der weißen Ader. Zum Motor hin gehen vier Adern.
Ob die Schaltung so den Originalzustand verkörpert, bezweifle ich ein bisschen.
Verstehe ich euch richtig, dass es sich nicht um eine Steinmetzschaltung ("künstlicher" Drehstrom) handelt, sondern um einen "normalen" Kondensatormotor, in dem ein Anlaufkondensator benötigt wird? Dann verstehe ich nicht, wie der wieder ausgeschaltet wird. Der (original) verbaute sieht ja auch nicht so aus, als ob er ein Betriebskondensator wäre. Ich denke, ich habe es noch nicht so ganz verstanden, leider =)
Bin mit dem Messen noch nicht so recht weiter gekommen, das wird wahrscheinlich mehr Aufschluss geben.
Viele Grüße Philip
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BID = 776722
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Wenn umgeschaltet wird, verbindet sich kurzzeitig (!) die schwarze mit der weißen Ader. |
Dann handelt es sich wohl um einen Wischerkontakt, der beim (nicht zu schnellen) Einschalten kurzzeitig den Anlaufkondensator zuschaltet. http://de.wikipedia.org/wiki/Wischerkontakt
Das passt doch auch zu dem Aufdruck auf dem Kondensator und dem vorgefundenen Schaltbild.
Zitat :
| Der (original) verbaute sieht ja auch nicht so aus, als ob er ein Betriebskondensator wäre. |
Das ist ja auch nicht der Fall, selbst wenn einige hier ihm diese Eigenschaft andichten möchten.
Auf dem Kondensator steht doch unmißverständlich, daß er nur für 3 Sekunden eingeschaltet werden darf und dies höchstens 20 mal pro Stunde.
Das ist ein reiner Anlaufkondensator.
Warum baust du die ganze Geschichte nicht einfach so zusammen, wie du sie vorgefunden hast, ggfs nach Erneuerung des Kondensators?
Einen groben Test des Kondensators kannst du ziemlich einfach machen:
Schalte ihn mit einer 100W Glühlampe hintereinander ans 230V Netz.
Bei intaktem Kondensator muß die Lampe dann etwas dunkler brennen als im Normalfall.
Leuchtet sie mit voller Helligkeit, dann hat der Kondensator einen Kurzschluß, leuchtet sie sehr dunkel oder gar nicht, ist der Elko vertrocknet oder hat eine Unterbrechung.
Die Helligkeit darf auch nicht während des Tests langsam zunehmen.
Denke bitte daran, daß der Test nur einige Sekunden dauern sollte, wenngleich der Kondensator einsatzmäßig etwa 6 Mal so stark gestresst wird.
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BID = 779578
deranku Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Köln
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Hallo,
ich bin es nochmal. Wollte nur vermelden, dass die Hinweise auf den Wischerkontakt / Anlaufkondensator richtig waren. Habe also den Kondensator durch einen anderen mit 40 µF ausgetauscht und der Motor läuft wie ne eins. Man darf, wie ja schon erwähnt, nicht zu schnell einschalten. Vllt. war das auch vorher schon der "Fehler" und der alte Kondensator noch nicht ganz hinüber, aber jetzt sollte es auf alle Fälle wieder eine Weile halten..
VIELEN DANK für alle Antworten, hab einiges über Motoren gelernt und kann endlich wieder sägen.
Viele Grüße Philip
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BID = 779612
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ach, verme lden! Ich hatte verme iden gelesen.
Freut mich zu hören.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 5 Aug 2011 13:46 ]
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