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Betriebskondensator Kompressor erneuern... |
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BID = 367556
henniee Schriftsteller
Beiträge: 888 Wohnort: Schmallenberg
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Hallo liebe Leute,
ich habe ein kleines Problem...
Mein Kompressor (Baujahr 1988) verliert Elektrolyt aus dem Anlaßkondensator. Als ich diesen ersetzen wollte, bemerkte ich, dass statt wie auf dem Typenschild angegeben, ´nur ein Kondensator vorhanden war - der Anlaßkondensator...
Jetzt ist die Frage - wie schließe ich den fehlenden Betriebskondensator an?
Das Typenschild sagt aus: CA 100µF und CB 30µF.
Der 100-er ist vorhanden.
Der CB fehlt ja (hat best. der Vorbesitzer ausgebaut..)
Aus dem Motor kommen 4 Adern: U1,U2,Z1 und Z2.
Wie schliesse ich nun wieder den Betriebskondensator (30µF) an?
Es ist noch eine Sicherung und ein schwarzer kleiner Kasten mit mehreren Anschlüssen vorh. ... Foto ist leider momentan schlecht...
Ich hab jetzt nicht so direkt den Plan von Anlaufkondensatoren etc. ... aber ein paar Fragen hab ich noch:
- Warum haben Anlaufkondensatoren 3 Anschlüsse - meiner aber 2?
- Macht es einen Unterschied ob man einen Metallbecher oder einen aus Kunststoff hat? und sind diese untereinander austauschbar?
- Kann man Betriebskondensatoren als Anlaufkondensatoren benutzen? Falls nein, warum nicht?
Ich bin für alle Tips dankbar... viele Grüße,
Henniee
[ Diese Nachricht wurde geändert von: henniee am 8 Sep 2006 2:16 ] |
Erklärung von Abkürzungen |
BID = 367604
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Hallo henniee,
Betriebskondensator: erzeugt an der Hilfswicklung(Z1, Z2)ein zur Hauptwicklung(U1,U2) phasenverschobenes Magnetfeld um überhaupt das Drehen (mittels Drehfeld) des Motors zu ermöglichen.
Anlaufkondensator: dient zum erhöhen des Anlaufmomentes, ist also nur vom Stillstand des Motor bis zum erreichen der ungefähren Nenndrehzahl im Einsatz. Der Kondensator ist meist während des Anlaufs parallel zum Bertiebskondensator geschaltet. Hier kommt der kleine schwarze Kasten ins Spiel.
Er schaltet oft drehzahl- oder stromabhängig (z.B. mittels Klixonrelais) den Anlaufkondensator zu, bzw ab.
Zum korrekten Anschluss sollte man näheres über den schwarzen Kasten wissen.
Im allgemeinen reichen 2 Anschlüsse für die dazu verwendeten Kondensatoren, bei 3 Anschlüssen sollte man näheres über Typ/Schaltbild des Kondensators wissen Eventuell sind hier beide Funktionen in einem Gehäuse verbaut.
Metall- oder Kunststofftopf ist in den meisten Fällen egal.
Es ist möglich, dass manche Hersteller den Anlaufkondensator spannungsmäsig etwas schwächer auslegen, da er nur kurz in Betrieb ist. Bei entsprechender Auslegung ist es dem Kondensator aber egal wozu er im Einsatz ist.
mfg
Dreheisen
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Es handelt sich bei obenstehendem um wohlgemeinte, private Tipps welche jedoch jegliche Haftung ausschliessen. |
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BID = 367650
henniee Schriftsteller
Beiträge: 888 Wohnort: Schmallenberg
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Wenn der Betriebskondensator fehlt - wieso dreht sich denn der Motor dann noch?
...
Ich versuche später mal den kl. sw. Kasten genauer zu beschreiben, aber hier schon einmal vielen vielen Dank!
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BID = 367653
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Hallo henniee,
dem Motor ist es egal wie der Kondensator heißt. Hauptsache in der Hilfswicklung gibt es eine Phasenverschiebung zur Hauptwicklung. (je nach Motorbauart, hier vermutlich am besten 90 Grad) Das entstehende Drehfeld ist meist nicht ganz kreisrund sondern elliptisch. Die Form des Drehfeldes bei geg. Motor ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie Lastmoment, Drehzahl, Kondensator, ... .
Der Motor dreht meist auch bei schlecht angepasstem Kondensator, u. a. sinkt aber der Wirkungsgrad.
mfg
Dreheisen
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PS: Eventuell hat jemand den einstigen Anlaufkondensator zum Betriebskontensator, durch Umklemmen am schwarzen Kasten, gemacht
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dreheisen am 8 Sep 2006 14:37 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dreheisen am 8 Sep 2006 14:41 ]
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BID = 368351
henniee Schriftsteller
Beiträge: 888 Wohnort: Schmallenberg
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also so weit ich das nun blicke ist das Problem der sw. kl. Kasten. So lange ich nicht weiss, was der genau macht... und wie was angeschlossen wird... Ich habe den Hersteller (Metabo/Elektra Beckum) angeschrieben und bin gespannt auf die Antwort...
Ich werde auf jeden Fall berichten, vielen Dank.
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BID = 368869
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Hallo henniee,
hier eine kleine Hilfe. Vor einigen Jahren habe ich mal so ein stromabhängiges Anlaufrelais (von Klixon, hoffentlich darf ich den Namen hier nennen) untersucht und hab auch meine Notizen dazu wieder gefunden.
Anbei eine kurze Beschreibung meiner Untersuchung. Es handelte sich um einen Motor E-ASM 71S/4 EAR 220V 2.0A 220W 1400 1/min 50Hz CA 30µF CB 12µF 2Polpaare. Das Relais zog bei ca 5A an und fiel bei ca 4,15A wieder ab.
mfg
Dreheisen
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BID = 371632
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Hallo henniee,
noch alles im Lot? Mir ist noch eingefallen, daß der Elektrolyt in alten Kondensatoren manchmal PCB haltig war. Aber ich glaube 1988 war das kein Thema mehr, es sei denn der Kondensator ist einige Jahre älter. Hoffentlich hast Du nicht davon gekostet.
Also vorsichtig entsorgen!
mfg
dreheisen
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dreheisen am 22 Sep 2006 11:27 ]
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BID = 371636
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Mir ist noch eingefallen, daß der Elektrolyt in alten Kondensatoren manchmal PCB haltig war. |
Nein, das stimmt nicht. Die gut isolierenden und wegen der Umweltschädlichkeit mittlerweile verbotenen PCBs wurde niemals in Elkos, sondern in Folienkondensatoren und Transformatoren verwendet.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 371640
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Hallo perl,
vielen Dank für Deinen Einwand, aber es stimmt teilweise.
Mein Fehler liegt beim Wort "Elektrolyt" welches ich kritiklos übernommen habe.
Bei dem Kondensator an Henniees Anlage handelt es sich aber mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um einen Metallpapier- oder Kunstofffolienkondensator.
Bei diesen Typen war es bis Bj 1983 möglich dass das Isoliermittel PCB enthielt und musste, falls die Anlage vor dem 29.07.1989 in Verkehr ging, bis 1993 bzw 1999 (abhängig vom Inhalt) ausgetauscht werden.
Auf diesen Umstand wollte ich im Interesse von henniees Gesundheit hinweisen.
Für die leichtfertige und hier vollkommen falsche Verwendung des Wortes Elektrolyt bitte ich um Vergebung.
ein reuiger Dreheisen
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BID = 371648
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Vergebung sei Euch gewähret.
Die genauen Termine kannte ich nun wieder nicht.
Ob man es mit halogenhaltigen (Chlor, Brom, Iod) organischen Substanzen zu tun hat, kann man übrigens mit der einfach durchzuführenden Beilstein-Probe http://www.seilnacht.com/Lexikon/beilst.html klären.
Bei positivem Ausgang müssen nicht unbedingt böse PCBs oder Insektizide anwesend sein -es gibt ja auch harmlose halogenierte Verbindungen, und manchmal verursachen auch bestimmte stickstoffhaltige Verbindungen eine falsch positives Testergebnis.
Eindeutig kann damit also nur die Abwesenheit von Halogen nachgewiesen werden.
Da der Nachweis aber sehr empfindlich ist, ist man, wenn er richtig durchgeführt wurde, bei negativem Ausgang auf der sicheren Seite.
Zum Nachweis von Fluor allerdings ist der Test ungeeignet.
Gelegentlich einfach mal ausprobieren !
Ein (abisolierter !!!) Klingeldraht und eine Lötlampe eignen sich ganz gut dafür.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 22 Sep 2006 13:10 ]
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BID = 371703
Dreheisen Schriftsteller
Beiträge: 694 Wohnort: Rheinhessen
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Hallo perl,
schöne Seite von Herrn Seilnacht, die Beilstein-Probe erscheint auch für Nichtchemiker überschaubar, sollte ich mal ausprobieren.
Zu den erwähnten Kondensatoren/Übergangszeiten habe ich noch unvollständige, schlecht kopierte Hersteller-/Typenlisten mit verdächtigen Kondensatoren und Tränkmittelkennzeichnung gefunden.
Bei Interesse eines geneigten Lesers kann ich versuchen die Dinger zu digitalisieren. Bei Bedarf PM.
fg
von Dreheisen,
sich fühlend wie Heinrich auf dem Rückweg von Canossa
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