Was macht ihr aus eurem Elektronikhobby? Ist es ein reiner Selbstzweck od. verfolgt ihr andere Ziele

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Was macht ihr aus eurem Elektronikhobby? Ist es ein reiner Selbstzweck od. verfolgt ihr andere Ziele

    







BID = 807047

Newbie

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Beiträge: 393
 

  


Diese Frage habe ich mir heute selber gestellt, als ich vor der Frage stand, ob ich wirklich so viel Geld für eine fortgeschrittene Grundausstattung ausgeben soll:
http://www.youtube.com/watch?v=R_PbjbRaO2E

Am Anfang reicht vielleicht ein oder zwei Digitalmultimeter, ein Steckbrett und ein einfacher Lötkolben aus, aber wenn man weiter einsteigen möchte, dann folgen in der Anschaffungsliste ein Labornetzgerät, ein Lötdampfabsauggerät, eine Lötstation, diverse Lötspitzen, eine Entlötkolben, ein Oszilloskop, ein Frequenzgenerator, ein oder mehrere µC Programmiergeräte und viele weitere Werkzeuge und Geräte und möglicherweise auch ein Belichtungsgerät, eine Ätzanlage oder sogar eine Reflow Station.

Und weil man meint sich die Arbeit innerhalb dieses Hobby vereinfachen zu müssen/können oder man Geld sparen möchte, könnten aus diesem Hobby dann wiederum weitere Elektronikprojekte wie z.B. ein selbst gebautes Belichtungsgerät mit Zeitschaltuhr, ein Frequenzgenerator, ein Labornetzteil usw. entstehen und all das nur aus dem einen Grund, weil man dieses Hobby an sich überhaupt ausüben möchte.

Aber spätestens ab da stellt sich die Frage, warum hat man dieses Hobby überhaupt angefangen?
Um Probleme zu lösen, die man vorher nicht hatte, kann ja nicht die richtige Antwort sein.
Es stellt sich die Frage, wo bleibt der eigentliche Nutzen?


Natürlich dürften die meisten, so wie auch ich*, sich dafür interessieren, weil man dafür auch ein Interesse hat, weil man wissen will, wie Elektronik funktioniert und weil das Thema interessant sein und Spaß machen kann.
Manche wiederum haben vielleicht das Glück ein ganz anderes Hobby zu haben, wie z.B. der Modelbau der sie erst zur Elektronik als Hobby führt, weswegen hier die Elektronik kein Selbstzweck mehr ist, sondern einfach zu einer Notwendigkeit wird, um im Modelbau Dinge zu erschaffen, die man vorher so ohne Kenntnisse über diese nicht schaffen konnte.
Manche wollen vielleicht auch einfach in der Lage sein, kaputte Elektronikgeräte selbst zu reparieren, aber hier hat man schon ein Kosten/Nutzenproblem, weil die Reparatur von modernen Geräten oft kostspieliger ist, als sich neue Geräte zu kaufen, oder gar in Zeiten von Spezial ICs (ASICs, FPGAs) und SMD Bauteilen für den Bastler unmöglich wird oder sich das ganze Prozedere einfach nicht lohnt, weil die ganze Elektronik sowieso veraltet und man bei kaputten Altgeräten bessere Neugeräte kaufen kann.
Wo bleibt also der Nutzen?
Ist es nur ein Hobby zum Selbstzweck, damit man beschäftigt ist?
Wieviel Geld und Zeit wird man in dieses Hobby reinstecken und was wird am Ende dabei herauskommen?

Manche von uns sind vielleicht noch jung und gehen z.B. noch in die Schule, da kann das Hobby durchaus noch zum Beruf werden, also einen konkreten messbaren Nutzen erbringen, aber wie ist das bei denjenigen, die schon einen Beruf haben, der nichts mit Elektronik zu tun hat?


Und genau an die richtet sich dieser Thread hier.
Also an Personen, die schon ihren Beruf gefunden haben und beruflich nichts mit Elektronik zu tun haben.
Warum pflegt ihr dieses Hobby, ist es mehr als nur ein Selbstzweck und was gewinnt ihr dadurch?


Auf eure Meinungen bin ich gespannt.



* Ich persönlich interessiere mich auch dafür, weil sich erst durch die Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich Elektronik ganz andere Dinge erschließen lassen.
Der Vorteil ist also fast ähnlich wie bei demjenigen, der sich in die Thematik einarbeitet, um besser seinem Modellbau nachzukommen.
Allerdings mit dem einzigen Unterschied, daß der Modellbauer schon ein konkretes anderes Hobby hat, während es bei mir bestenfalls Ideen sind, deren Frage, ob ich sie jemals verwirklichen werde, ich heute noch gar nicht beantworten oder abschätzen kann. Glücklicherweise erhoffe ich mir bzw. gewinne ich dadurch allerdings auch noch Synergieeffekte die meinem jetztigen Beruf zu gute kommen könnten, was durchaus im Bereich des Möglichen ist, wenn ich erstmal mit µC anfange.
Insofern ist es für mich potentiell gesehen kein reiner Selbstzweck aus reinem Wissensdurst, sondern der Gewinn könnte durchaus noch folgen.
Aber da ist es irgendwie wie bei der Grundlagenforschung, was dabei am Ende gewinnbringend herauskommt, merkt man erst, wenn man die Sache angegangen ist.
Also muß man den mutigen Schritt wagen und in die Thematik tiefer einsteigen, so sehe ich das in meinem Fall.




[ Diese Nachricht wurde geändert von: Newbie am 30 Dez 2011 20:06 ]

BID = 807051

Tom-Driver

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Beiträge: 8792
Wohnort: Berlin-Spandau
Zur Homepage von Tom-Driver

 

  


Offtopic :
Also bin ich wohl nicht Deine Zielgruppe:
Hobby Modelleisenbahn; bewirkte Interesse an "Elektrokram" -> Ausbildung Elektriker/Elektroniker folgte.
Heute halt Techniker im EDV-Bereich, mit wechselvoller Vergangenheit in verschiedensten Technik-Bereichen,
doch das Hobby Modellbahn besteht immer noch...

Gruß,
TOM.


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clembra

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Beiträge: 5404
Wohnort: Weeze / Niederrhein
ICQ Status  


Zitat :
Am Anfang reicht vielleicht ein oder zwei Digitalmultimeter, ein Steckbrett und ein einfacher Lötkolben aus, aber wenn man weiter einsteigen möchte, dann folgen in der Anschaffungsliste ein Labornetzgerät, ein Lötdampfabsauggerät, eine Lötstation, diverse Lötspitzen, eine Entlötkolben, ein Oszilloskop, ein Frequenzgenerator, ein oder mehrere µC Programmiergeräte und viele weitere Werkzeuge und Geräte und möglicherweise auch ein Belichtungsgerät, eine Ätzanlage oder sogar eine Reflow Station.

Ein DMM und Steckbrett trifft auf mich zu. Als "Lötstation" hatte ich lange eine für nicht mal 10€, jetzt ist es eine um die 50€. Was die anderen Dinge angeht:
- Labornetzteil -> da praktisch nur mit TTL-Pegeln gearbeitet wird tut es da ein ATX-Netzteil (eins das auch ohne Mindestlast funktioniert )
- Lötdampfabsaugegerät -> belüfteter Raum und 12V-PC-Lüfter (auf 5V oder 7V) genügt.
- ein oder mehrere µC Programmiergeräte -> Da bei meinen AVRs ein normaler ISP-Adapter genügt ist das ein TTL-IC und ein DSub25
Ok, ein günstiges Oszi ist auch im Bestand.

Dass ein Hobby eine gewisse Menge Geld benötigt sollte klar sein. Das wichtigste bei einem Hobby ist doch, dass es Spaß macht. Man baut sich ja kein Belichtungsgerät, weil es cool ist. Außerdem kann man damit kleine (oder auch große) Dinge "produzieren", die es so eben nicht gibt oder in ähnlicher Version nur zu unverhältnismäßig hohen Preisen.
Wenngleich Reparaturen von relativ neuen Geräten dürfte kein Grund mehr sich sich näher mit Elektronik zu befassen, dazu sind die einfach zu klein und irreparabel geworden.

Gruß Clemens

PS: Modellbahn und Elektronik ergänzen sich doch super.

_________________
Reboot oder be root, das ist hier die Frage.

BID = 807059

Tom-Driver

Inventar



Beiträge: 8792
Wohnort: Berlin-Spandau
Zur Homepage von Tom-Driver


Offtopic :

Zitat : clembra hat am 30 Dez 2011 20:05 geschrieben :
PS: Modellbahn und Elektronik ergänzen sich doch super.


Dieser Meinung war ich schon immer, damals wie heute...

Wenn ich erst genügend Zeit habe, entsteht eine neue Reihe von Elektronik-Steuerungen für meine Z-Bahn.
(früher hatte ich HO, und dafür eigene Fahrregler gebaut.
Heute bin ich "Zettie" und muß alles neu bauen wegen anderer Spannungen und Ströme...)


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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tom-Driver am 30 Dez 2011 20:16 ]

BID = 807060

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika

Moin,

Mein Interesse an diesem Gebiet kam durch meinen Großvater, der eine große Werkstatt hatte und dort so ziemlich alle wichtigen Gerätschaften besaß.
Dort habe ich dann einfache Elektroschaltungen realisiert (mit ihm zusammen).
Da mich auch Computer interessierten war die logische Schlussfolgerung irgendwann, beide Teile, also Elektronik und IT, zu verbinden.
Meinem Opa war das allerdings zu viel: alles, was Nullen oder Einsen ausgab, programmierbar war oder ein Rastermaß < 2,54mm hatte oder SMD war, war für ihn Teufelszeug .

Da er kurz darauf starb machte ich in diesem Gebiet allein weiter und kaufte mein erstes Analog-Oszi (hier im Forum von Elch ).
Später dann DSO.

Alles nur aus dem Prinzip: der Weg ist das Ziel, es machte einfach Spaß.


Mittlerweile habe ich eine bescheidene Ausrüstung mit allen wichtigen Geräten, die man braucht: mehrere Oszis, Funktionsgeneratoren, einen AM/FM/PM-Modulator, Labornetzteile, Handmultimeter, Frequenzzähler etc.
Lötkolben, Belichtungsgerät und Ätzanlage sind auch vorhanden.
Zum Programmieren von µC und FPGA entsprechende Boards oder Adapter.

Ich habe dann angefangen, Elektrotechnik auf Diplom zu studieren und da bin ich noch immer dabei und habe auch in diesem Bereich eine kleine Anstellung gefunden, wo mir deutlich mehr und professionellere Geräte zur Verfügung stehen.

Tja, man investiert halt doch schon in sein Hobby, wobei es bei mir dann hoffentlich eines Tages auch mehr als nur Hobby ist (ob es mir dann noch gefällt, ist eine andere Frage...)

_________________

BID = 807068

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36040
Wohnort: Recklinghausen

Wiew ich dazu gekommen bin, weiß ich nicht einmal. Vermutlich war es der Philips Elektronikbaukasten der irgendwann mal unter dem Weihnachtsbaum lag. Das Anleitungsbuch existiert sogar noch irgendwo.
Meßgeräte habe ich immer gekauft, wenn ich sie gerade benötigte. Es fing mit einem Multimeter an, dann kamen weitere dazu. Viele weitere Meßgeräte habe ich dann auch gebraucht gekauft. Ein Oszilloskop (Telequipment) kam erst während der Ausbildung dazu, ein besseres (Hameg) vor ein paar Jahren. Einen Zähler bekam ich irgendwann mal vom Vater eines Bekannten, dazu noch ein paar weitere Dinge. Einen Röhrenprüfer gab es von einem anderen Bekannten mal zu Weihnachten. In letzter Zeit kam noch ein Gleichlaufschwankungsmeßgerät von Woelke dazu. Das lachte mich mal irgendwann bei ebay an, falsch beschrieben und von einem Ahnungslosen Verkäufer.

Man muß ja nicht alles auf einmal kaufen. Für den Einstieg reicht das schon erwähnte Steckbrett, ein Mutimeter und ein Labornetzteil. Der Rest kommt, schon aus Kostengründen, später. Die Meßtechnik wandelt sich auf. War ein digitales Speicheroszi vor wenigen Jahren noch eine Anschaffung für viele tausend Mark, gibt es die Dinger aus China heute für wenige hundert Euro.
Vieles davon braucht man alle paar Monate mal, zumal ich in letzter Zeit nicht mehr so viel baue.

Beruflich kam erst eine schulische Ausbildung im EDV-Bereich, die ich dann aber abgebrochen habe, dann der Zuvieldienst und dann die Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker mit gutem Ergebniss. Danach habe ich erst im ausbildungsbetrieb gearbeitet, war dann bei Maxdata und arbeite jetzt in einem großen Chemiewerk. Dort repariere ich, zusammen mit ein paar anderen, Kameras und alles was sonst irgendwie Bilder macht, Töne spuckt oder rumfunkt.

_________________
-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

BID = 807069

ElektroNicki

Inventar



Beiträge: 6429
Wohnort: Ugobangowangohousen

Nunja...
... Ich sah mal, wie mein Erzeuger Lautsprecherzwillingslitze verzinnte, und wollte das auch können.
Außerdem hatten wir noch einen Karton mit Radio- und Fernsehröhren im Keller stehen.
Genaugenommen habe ich damit auch meine ersten Elektronikbasteleien aufgebaut
Leider hatte ich keinen Trenntrafo, und daher war die Sache schnell beendet.
Dann hat sich das alles ziemlich aufgefächert, mal baute ich einen Audioverstärker mit Transistoren, mal baute ich mit simplen Bauteilen und Zeilentrafos (kann ich nur empfehlen, ist sehr lehrreich!), aber auch mit "Grobelektrik" wie Ölbrennertrafos und Waschmaschinenmotoren habe ich, ähem, experimentiert
Mittlerweile bin ich bei Mikrocontrollerprogrammierung und Leistungselektronik hängen geblieben.
Früher habe ich mich auch mit Astronomie und Chemie befasst, wovon sich aber nur letzteres halbwegs gehalten hat.
Die Elektronik habe ich jetzt seit locker 12 Jahren als Hobby, es wäre Verrat an mir selbst, würde ich nicht auch danach meinen Beruf wählen.
Mal sehen ob das was mit dem Studium wird
Danach kann ich mir hoffentlich einen größeren Gerätepark leisten als momentan.
Ich habe
ein DSO,
2 ungeregelte Lötkolben mit 60 und 15...30W (die Aufheizzeit geht mir auf den S'ck, aber die Magnastaten sind so teuer ),
eine Versorgungskiste mit Steckdosen, einem Lautsprecher und einem Trenntrafo nebst Wattmeter,
diverse Trafos bis hoch zu 400VA,
seit neuestem ein putziges kleines Labornetzgerät (war defekt, mit selbst gebauter Regelung, leider noch ohne Strombegrenzung),
(meine ATX-Netzteile fielen leider dem Regen auf dem Baumhaus zum Opfer und wurden einem bedürftigen Kumpel zum Basteln überlassen),
und noch ein Netzgerät mit nicht funktionierender Strombegrenzung
...und dann wäre da noch mein DMM: ein olles Voltcraft, beim Praktikum aus der Gitterbox gezogen und mit neuen und mittlerweile auch wieder fast kaputten Messleitungen versehen.
Letztens habe ich den Strommessbereich vernichtet, als ich mal ungeplant messen wollte wie viel Strom auf der Steckdose war
Tja, mess ich halt mit unserem alten Drehspulinstrument aus den 50ern, das zeigt auch an Zeilentrafos noch keine Lottozahlen an

_________________


[ Diese Nachricht wurde geändert von: ElektroNicki am 30 Dez 2011 20:58 ]

BID = 807086

DonComi

Inventar



Beiträge: 8605
Wohnort: Amerika


Offtopic :

@Nicki:
Ich habe einen alten Magnastat-Kolben samt Station herumliegen.
Die Temperaturregeleung, ursprünglich mit Thermostat im Kolben, ist allerdings komplett entfernt (sie war völlig defekt) und ich hatte mir dafür eine Intervallschaltung gebaut, die den Kolben periodisch an- und ausschaltete.
Damit konnte man eigentlich sehr gut löten.

Wenn du willst, kannst du die Station und den Kolben haben, eine 0,4mm-Spitze und reichlich andere habe ich auch noch, die benötige ich nicht mehr.


Du kannst versuchen, eine eigene Temp.-Regelung zu bauen: Spitzentemperatur messen und als Regelgröße benützen.


Da ich keine Zeit hatte, hab ich das gelassen und mir einen neuen gekauft.
Aber die Magnastat-Technik ist wirklich cool!



_________________

BID = 807119

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13751
Wohnort: 37081 Göttingen

Ich glaube, bei mir fing es mit einer Eisenbahn an. Leider war es damals zu kompliziert, eine elektrische zu betreiben, weil das städtische Netz noch Gleichspannung lieferte; also hätte man noch einen Umformer zusätzlich kaufen müssen, deshalb wurde es nur eine mit Federwerk. Es dauerte aber nicht lange, da wollte ich die Wagons auch beleuchtet haben. So fing es wohl an. Technisches Interesse hatte ich schon gezeigt, als ich noch nicht laufen konnte, indem ich ein Bild von der Wand genommen habe was wohl zu dicht über meinem Bettchen hing, um den Rahmen zu zerlegen. Mit den Nägeln habe ich mich dann von oben bis unten zerkratzt, aber keinen Ton von mir gegeben. Ich konnte noch nicht lesen, deshalb mußte mir meine Mutter aus technischen Büchern und Zeitschriften vorlesen. Sie verstand kein Wort; ob ich was verstanden habe weiß ich nicht mehr.
Zu allem möglichen und unmöglichen Festtagen ließ ich mir Bücher von dem legendären Heinz Richter bzw anderes technisches Lehrmaterial schenken. Mein erster Detektor wurde auf einer Sperrholzplatte, die mal als Sitzfläche für einen Stuhl diente, aufgebaut; die Verbindungen wurden exakt so wie im Schaltplan verlegt .
Natürlich hat das nicht funktioniert, weil ich als Spule einen Anker aus einem Fahrraddynamo benutzt habe .
Mein erstes Fahrrad war übrigens vom Schrottplatz, was ich mir dann nach und nach mit den noch fehlenden Teilen zusammengebaut habe.
Aus der Zeit resultiert wohl auch meine Sammelleidenschaft; es gab ja nichts, so wie heute.
Nur wenige hatten ein Telefon zu der Zeit, ich schon. Wenn ich auch eine eigene Leitung über einen großen Platz spannen mußte (ca 40m)zu meinem Freund, der dann auch noch eine "Handvermittlung" zu seiner jungen Nachbarin bekam. Wofür sich Zigarrenkästchen doch noch verwenden lassen. Ach ja, gelötet habe ich mit einer kleinen Gasflamme und Klemptnerlot mit Lötfett. Ein Schlauch mit einer eingesteckten Metallhülse (vormals die Kappe eines Kugelschreibers) mit einem kleinen Loch in der Spitze wurde am Gasherd angesteckt.
Es hat mir unheimlich Spaß gemacht, Schaltungen von Radios und allem was mir so vor die Augen kam, fein säuberlich in ein Heft abzumalen.
Das erste größere Objekt war dann eine Fernsteuerung (natürlich mit Röhren, Transistoren gab es ja noch nicht zu kaufen). Zuerst habe ich mit der Fernsteuerung alle verblüfft, wenn ich behauptet habe: " Schau mal, wenn ich hier auf den Knopf drücke, geht bei mir oben im Zimmer das Licht an!
" und das aus 50m Entfernung. Es dauerte nicht lange, bis dann doch der Wunsch nach einem Modell aufkam, für das ja die Fernsteuerung eigentlich gedacht war. Ein Boot sollte es werden und es wurde eins (existiert übrigens heute noch und ist auch irgenwo hier im Forum mal mit Bild erwähnt worden).
Einen Elektriker habe ich mal ziemlich blamiert. Bei meinem Onkel brannte kein Licht als ich dort besuchsweise erschien. Ein Elektriker war gerade in die Firma gefahren, um neue Sicherungen zu holen, weil die Wechselschaltung die er installieren sollte wohl nicht so funktionierte, wie er sich das vorgestellt hatte. Als er mit neuen Sicherungen wiederkam, funktionierte die Schaltung; ich war wohl 11 oder 12 Jahre alt.
Um es nicht zu lang werden zu lassen, man merkt schon, daß mein beruflichr Werdegang vorbestimmt war.
Lehre als Elektroinstallateur bzw Starkstromelektriker mit gutem Abschluß (praktisch 1, theoretisch 2). Vorsemester zum Ing.-Studium, Ing.-Schule, leider wegen krankheit im 2.Semester abgebrochen. Langweilige Arbeit in einer Firma, die Schalttafeln für Schulen baute. Nebenbei durfte ich mal aushilfsweise in der Blechschlosserei aushelfen, wobei ich viel über Schweißen und Blechverarbeitung gelernt habe.
Außendienst bei einer Firma für Laborgeräte, dann Technikerausbildung.
Danach Leiter der Außenstelle einer Alarmanlagenfirma; lag mir leider überhaupt nicht, weil ich kein Büromensch bin. Meine letzte Arbeit (25Jahre) war die Reparatur, Aufstellung und Wartung von Laborzentrifugen in halb Deutschland.
Zu erwähnen ist vielleicht noch, daß ich meine Fahrzeuge (Moped, Motorrsd, Autos) alle selbst repariert und sogar Getriebe und Motoren überholt habe.

Gruß
Peter

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Otiffany am 31 Dez 2011  8:54 ]

BID = 807168

Jewgeni

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Beiträge: 307
Wohnort: Wolkenstein

@Otiffany
In vielen Deiner Erfahrungen finde ich parallen zu mir. Ich habe einen ähnlichen Wertegang hinter mir.

Ich habe vieles was ich heute kann, von meinem Vater mit auf den weg bekommen. Er konnte sich in allem behelfen was Technik/Elektrotechnik und Elektronik betraf. Er hatte früher, in den 70ern, Musik gemacht und ich fand auf dem Boden einige Verstärker und Effektgeräte. Natürlich das meißte in Röhrentechnik und selbst gebaut. Es gab ja nichts, zu DDR-Zeiten. Ich habe ihn dann so lange generft, bis er mich in die Grundlagen der Elektronik und Röhrentechnik eingewiesen und mit mir die alten Kisten repariert und wieder flott gemacht hat.
Auch das Tapezieren und Vorrichten sowie die Elektroinstallation hab ich mir von ihm abgekuckt.

Dann fing ich an, alte Radios und Fernseher vom Schutt zu holen und diese zu reparieren. Oftmals war nur eine Röhre defekt oder ein Widerstand durchgebrannt. Ich darf gar nicht daran denken, wie leichtsinnig ich da manchmal vorgegangen bin. Aber ich habe es überlebt.

Dann bekam ich zu Weihnachten endlich einen Elektronikbaukasten in Transistortechnik und ich konnte weiter in die Sphären der Elektronik einsteigen.
Dann begann unsere Ära der Schulbandzeit. Jetzt wurden Verstärker, Mischpult und alles was sonst noch gebraucht wurde weitestgehend selbst gebaut. Mein damaliger Freund war Rundfunk- und Fernsehtechniker und hat mich mit Bauelementen und der nötigen technischen Unterstützung versorgt.

Da mir dann meine Traum-Lehrstelle als Elektronikfacharbeiter, auf Grund meiner politischen Einstellung verweigert wurde, habe ich dann Feinmechaniker-Elektromechanik gelernt. Trotzdem bin ich der Elektronik treu geblieben und repariere ab und zu Geräte der Musik Elektronik, die ich meißtens bei Ebay kaufe.
Die Ausstattung dafür habe ich mir im laufe der Jahre auch zugelegt. Mein erstes DMM war auch selbst gebaut mit dem damals in der DDR erhältlichem C520D. Heute habe ich auch noch zwei gekaufte, zwei Oszis, Funktionsgenerator, Ätzmaschine, Belichtungsgerät und eine selbstgebaute Computergesteuerte Leiterplattenbohrmaschine.

Obwohl ich nach der Wende die Chance nicht genutzt habe, meinen Beruf in die Elektronikrichtung zu wechseln, bin ich heute als Maschinenbaukonstrukteur sehr zu frieden.
Meine Autos habe ich bisher auch selbst repariert, soweit es in meiner Macht stand, vom Zylinderkopfdichtung wechseln beim Golf II, Bremsen und Stoßdämpfer wechseln, bis zum Trabi-Motor überholen usw.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Jewgeni am 31 Dez 2011 15:20 ]

BID = 807170

Newbie

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Beiträge: 393


Offtopic :


Zitat :

Jewgeni schrieb am 2011-12-31 15:02
Natürlich das meißte in Röhrentechnik und selbst gebaut. Es gab ja nichts, zu DDR-Zeiten.
...
Mein erstes DMM war auch selbst gebaut mit dem damals in der DDR erhältlichem C520D.


Wie war das eigentlich so mit der Elektronik als Hobby in der DDR für Privatpersonen?
Wie war die Verfügbarkeit von Halbleitern und ICs oder den Chemikalien zum Platinen belichten und ätzen?



BID = 807175

Jewgeni

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Beiträge: 307
Wohnort: Wolkenstein


Offtopic :

Offtopic :


Zitat :

Jewgeni schrieb am 2011-12-31 15:02
Natürlich das meißte in Röhrentechnik und selbst gebaut. Es gab ja nichts, zu DDR-Zeiten.
...
Mein erstes DMM war auch selbst gebaut mit dem damals in der DDR erhältlichem C520D.


Wie war das eigentlich so mit der Elektronik als Hobby in der DDR für Privatpersonen?
Wie war die Verfügbarkeit von Halbleitern und ICs oder den Chemikalien zum Platinen belichten und ätzen?


Ein gewisses Grundsortiment an Widerständen, Dioden, Standart-ICs und Kondensatoren wahr eigentlich immer zu bekommen. Man mußte dann eben die Bauform verwenden die es gerade gab. Aber viele spezielle Sachen, wie z. B. der erwähnte C520D, bekam man nur über Beziehungen oder man mußte gleich vor Ort sein, wenn die Sachen mal in den Läden erhältlich waren. Da die zur Verfügung stehende Menge recht begrenzt war, waren die Sachen auch sehr schnell vergriffen. Vieles hat auch niemals einen Ladentisch gesehen, weil einige Mitarbeiter die Bauelemente gleich auf Ihre Bekannten verteielten. Für mich war das auch schwierig, weil ich als Schüler damals ca. 30 Km zum nächsten Geschäft mit dem Bus fahren mußte.
Chemikalien zur Platienenherstellung waren so gut wie garnicht zu bekommen. Mein Vater hat mir manchmal Eisen-III-Chlorid aus der Firma mitgebracht, was aber auch nicht immer möglich war. Eine Zeit lang hab ich mal Platinen mit Salzsäure und Wasserstoff-Peroxid geäzt. Das war aber eine große Sauerei und auch gefährlich.

Das Layout habe ich oftmals mit der Hand auf die Plattine übertragen oder mitt Rubbelfolien gearbeitet. Das ging aber meist nur bei einfachen Layouts und sah auch dementsprechend aus. Bei aufwendigen Platinen habe ich wieder meinen Vater generft. Der hat die Platinen dann in der Musterabteilung belichten lasen und ich habe sie dann zu Hause vollendet.

Elektronische Schaltungen waren zu Hauf im Militärverlag und deren Fachzeitschriften z.B. "Funkamateur" zu finden. Zu dem hatte ich auch das Glück, über einen Bekannten, an Schaltpläne aus dem "Westen" zu kommen.
Die spez. Bauelemente wie ICs hat dann mein Bekannter, in einem dafür präparierten Autoradio, geschmuggelt.
Hoffentlich ließt jetzt keiner von der Stasi mit


_________________
Nichts ist so wie es scheint



[ Diese Nachricht wurde geändert von: Jewgeni am 31 Dez 2011 16:18 ]

BID = 807180

ElektroNicki

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Beiträge: 6429
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Zitat :
Wenn du willst, kannst du die Station und den Kolben haben, eine 0,4mm-Spitze und reichlich andere habe ich auch noch, die benötige ich nicht mehr.

Das täte mich interessieren
0,4mm? Coole Sache

_________________

BID = 807183

dl2jas

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Beiträge: 9914
Wohnort: Kreis Siegburg
Zur Homepage von dl2jas


Offtopic :
Den Schalter gibt es als Ersatzteil, ist vermutlich dieser hier:
http://www.segor.de/#Q=Magnetschalter/TCP

DL2JAS


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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert

BID = 807206

ElektroNicki

Inventar



Beiträge: 6429
Wohnort: Ugobangowangohousen

Oha, der ist ja auch nicht gerade günstig
Mal sehen, wo ich nen ausreichend temperaturfesten Sensor herbekomme...


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