Wann kommt eigentlich der Neutralleiter .... ?

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Autor
Wann kommt eigentlich der Neutralleiter .... ?
Suche nach: neutralleiter (2550)

    







BID = 96055

Eltako

Schreibmaschine



Beiträge: 1138
 

  


Hallo!

Auf Hochspannungsmasten sieht man ja meist nur 3, 6 oder 9 Leitungen. Diese Leitunge sind ja jeweils die 3 Außenleiter (Drehstrom).
Nun meine Frage: Wann kommt eigentlich der Neutralleiter hinzu, der beim Hausanschluß dabei ist? Trafostation? Wo ist der Neutralleiter eigentlich angeschloßen?

Vielen Dank für eure Antworten schon im vorraus

BID = 96064

gretel

Schreibmaschine



Beiträge: 1169
Wohnort: Deutschland

 

  

Bei Hochspannungsleitern (Kilovoltbereiche) ist er meistens im kleineren Querschnitt ganz weit aussenhängend mitgeführt.
Wird aber nochmals mit Trafostationerdung quasi erneuert.
Bei HausAnschlussKästen (HAK) wird meistens unterirdisch von Verteilstationen 4-adriges Kabel angefahren.
Von dort wird (meistens - je nach TechnischeAnschlussBedingung TAB der EnergieVersorgungsUnternehmung EVU ) eine 4 oder gar 5 adrige Anschlussleitung an die Zählerverteilung verlegt.
Spätestens dort trennt man dann das vieradrige Kabel auf indem der mitgeführte PEN in PE und N überführt wird.
Somit hat man im Zählerkopf oben eine separate PE- und N- schiene zur Verfügung. Danach darf dann nicht mehr PE und N als PEN zusammengeführt werden.
Zu den weiteren Verteilern ist dadurch nur noch 5adrig zu verfahren.
Quelle des Rückleiters über ERDE ist die Erdung im jeweiligen EVU-Werk. Deshalb auch Dein im Physikunterricht besprochener Erdschluss über Deinen Körper, d.h Du hast den Rückleiter mit deinem Körper gebildet !
Bei Steckdosenversuch ist tatsächlich nur die (einadrige) Phase spannungsführend.

grüße

BID = 96066

darkstar

Schriftsteller



Beiträge: 700
Wohnort: Kirrlach

auch gibts die Möglichkeit die 3 Aussenleiter im Dreieck zu schalten. Sekundärseitig dann im Stern, somit erhält man am Trafo einen N/PEN

BID = 96073

Reinhard

Gerade angekommen


Beiträge: 3
Wohnort: Bischofferode
Zur Homepage von Reinhard

Hallo Eltako
Hoch und Mittelspannungsnetze sind immer als Dreiecksnetze ausgeführt,ein Dreiecksnetz kann keinen Mittelpunksleiter haben,weil diese Schaltung keinen Mittelpunkt hat.
In der Trafostation des Ortsnetzes befindet sich ein Transformator,dessen Primärwicklung in Dreieckschaltung und die Sekundärwicklung in Sternschaltung geschaltet ist.Da eine Strnschaltung einen Mittelpunkt hat ,wird dieser heraugeührt und geerdet.Dieser Mittelpunktsleiter wird dann weiter zum Teilnehmer geführt (Hausanschluss).
Die Spannung zwischen den 3 Außenleitern beträgt jeweils 400V.
Die Spannung von einem Außenleiter zum Mittelpunktsleiter
(Nulleiter) beträgt 230 V.
230V X 1,73 = 397,9 V also 400V.
mit freundlichen Grüßen
Reinhard

BID = 96093

Eltako

Schreibmaschine



Beiträge: 1138

Jetzt ist mir schon einiges klarer geworden
Also ist der N im Endeffekt nichts anderes als eine Erdung von der Trafostation ?!?

BID = 96105

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Langsam, Leute, vor allem mit den Halbwahrheiten!
Ihr verwirrt uns ja den Fragesteller noch vollends...

Also:
Auf der Höchst-, Hoch- und Mittelspannungsebene gibt es im öffentlichen Versorgungsnetz KEINEN Neutralleiter, da diese symmetrisch ausgelegt sind (dabei ist es diesbezüglich egal, ob die jeweiligen Trafos im Stern oder Dreieck geschaltet sind).
Die etwas dünneren Leiter, welche man an bestimmten Freileitungen (normalerweise nur an Höchst- und Hochspannungsleitungen) sieht, sind lediglich geerdete Fangdrähte zum Blitzschutz (oben mittig bzw. seitlich angeordnet) oder auch Glasfaserleitungen für Steuer- und Datenübertragungszwecke (unten mittig angeordnet).

Wer aufmerksam durch die Gegend läuft, dem sollten aber auch schon Hochspannungsleitungen mit (manchmal) 2 oder (oft) 4 Leitern bzw. (selten) 8 stromführenden Leitern aufgefallen sein. Diese gehören aber zu dem getrennten Netz der Bahnstromversorgung, welches ein reines Wechselstromnetz ist und (historisch bedingt) mit 16,7Hz statt der sonst üblichen 50Hz arbeitet.


Es ist eigentlich für das Verständnis ganz gut, daß Deine Frage ausdrücklich auf den Neutralleiter (und nicht etwa den PEN- oder Nulleiter) bezogen war.
Denn man muß hier sauber zwischen zwei Dingen unterscheiden. Nämlich der Betriebserdung und der Schutzerdung!

Es gibt nämlich mehr als die eine Netzform, auf die sich die Antwort von gretel bezog (das gilt nur für sog. TN-C- bzw. TN-C-S-Systeme). Diese Schutzerdungsverhältnisse sollten wir hier erst einmal außen vor lassen. Dieser Sachverhalt wurde außerdem schon oft im Forum erläutert (Stichworte: TT und TN).


Der Ausgangspunkt des Niederspannungsnetzes ist üblicherweise der Trafo, wo die Mittelspannung (meist zwischen 6kV und 20kV) in die Niederspannung umgespannt wird, welche dann ins Haus gelangt.

Für den Anschluß von reinen Drehstromverbrauchern (z.B. Motoren oder Heizkörpern) würden drei Adern, nämlich die Außenleiter genügen. Und man könnte so theoretisch auch Wechselstromverbraucher betreiben (einfach zwischen zwei Außenleitern, das wird in manchen Fällen auch tatsächlich gemacht). Denn ein Drehstromnetz ist ja nichts anderes als drei einzelne Wechselstromnetze, in denen der Höchstwert der Spannungen jeweils um 120° später auftritt. Zur Ersparnis von Leitungen wurden lediglich jeweils zwei der Anschlüsse von verschiedenen dieser Wechselstromsysteme zu einer Ader zusammengefaßt.

Wenn man nun aber die Sekundärwicklung im Stern ausführt (in Wahrheit ist es allerdings wegen der Notwendigkeit der Lastverteilung noch etwas komplizierter), dann bekommt man neben den drei Außenleitern noch einen Sternpunkt. Diesen führt man nun auch mit zu den Hausanschlüssen. Somit hat man die Möglichkeit, neben 400V-Drehstromverbrauchern (und 400V-Wechselstronverbrauchern) auch noch 230V-Wechselstromverbraucher anzuschließen. Und zwar jeweils zwischen einem der drei Außenleiter und dem Neutralleiter.

Würdest Du in einem solchen Netz einen beliebigen Punkt berühren, könnte eigentlich gar nichts paasieren, da Du ja näherungsweise Erdpotential hast, aber keiner dieser Leiter (weder Außen- noch Neutralleiter) Spannung gegen Erde führt!

In der Praxis ist das aber zu gefährlich, denn in weitverzweigten Netzen ist immer mit einem Erdschluß zu rechnen. Und wenn jetzt z.B. ein Außenleiter irgendwo einen Erdschluß hat, passiert erstmal gar nichts (es löst also keine Sicherung oder so aus). Aber plötzlich würden die beiden anderen Außenleiter 400V gegen Erde und der Neutralleiter 230V gegen Erde führen!

Um hier definierte Verhältnisse zu haben und die mögliche Berührungsspannung gegen Erde zu begrenzen, erdet man bewußt den Generatorsternpunkt (also den Neutralleiter) am Trafo. Nur deswegen führen die Außenleiter überhaupt Spannung gegen Erde und der Neutralleiter besitzt in etwa Erdpotential. Man schafft also sozusagen erst eine bestimmte Gefahr, um eine größere Gefahr auszuschließen...

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 96114

gretel

Schreibmaschine



Beiträge: 1169
Wohnort: Deutschland

@sam2
Besten Dank für die ausführliche Erklärung - man lernt nie aus !
grüße

BID = 96119

Eltako

Schreibmaschine



Beiträge: 1138

Danke nochmals für die wirklich ausführliche Erklärung, sam2 !

BID = 96296

swemers

Gesprächig



Beiträge: 112

Hi,
da die anfangsfrage ja schön geklärt ist, hänge ich mal eine frage an:
Zitat :
Wenn man nun aber die Sekundärwicklung im Stern ausführt (in Wahrheit ist es allerdings wegen der Notwendigkeit der Lastverteilung noch etwas komplizierter)

In welcher form findet denn eine Lastverteilung auf der Niederspannungsebene, bzw. an der Örtlichen Trafostation statt?

BID = 96348

Reinhard

Gerade angekommen


Beiträge: 3
Wohnort: Bischofferode
Zur Homepage von Reinhard

Eine reine Sternschaltung findet man sehr selten,nur in extrem kleinen Anlagen.(als Insellösung für wenig Teilnehmer)
Ansonsten ist die Sekundärseite des Trafos in der Trafostation oft in einer modifizierten Sternschaltung also die Zickzackschaltung geschaltet.Ich glaube für das nötigste zu diesem Thema reicht es.Wenn Bedarf besteht könnte ich auch eine Vorlesung über einige Tage bringen.
mit freundlichen Grüßen
Reinhard

BID = 96356

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

AFAIK ist es genau umgekehrt:

Größere Verteilertransformatoren in Ortsnetzen werden in Schaltgruppe Dy5 ausgeführt, also die Oberspannungswicklung im Dreieck und die Unterspannungswicklung im Stern.

Bei kleineren "Inseln" dagegen greift man auf die Zickzackschaltung für die Unterspannungswicklung zurück. Die Oberspannungswicklung wird dabei im Stern (aber natürlich ohne Mittelpunktleiter) gewickelt, das Ganze nennt sich dann Trafo-Schaltgruppe Yz5.


Die Zickzack-Trafos verteilen unsymmetrische Lasten besser, aber sind auch teurer. Bei großen Anlagen hofft man begründet, daß die allgemeine Lastverteilung einen ordentlichen Mittelwert ergibt...


BID = 96420

darkstar

Schriftsteller



Beiträge: 700
Wohnort: Kirrlach

@sam2 leider sagt mir ZickZack Schaltung nichts. Bedanke mich im voraus für ne Erklärung.
Und da wirs von Freileitungen haben, was sagt man dazu: Niederspannung, 6 'Adern', davon die unteren zwei auf dem Dachstromabnehmer irgendwie anders am Umspanntrafo befestigt. Dachte schon an Fangdrähte, aber welchen Sinn machen die als unteres Paar bei Blitzschlägen.. ?

BID = 96429

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Bei der Zickzack-Schaltung ist jede der drei Unterspannungswicklung jeweils auf zwei verschiedene Schenkel des Trafokerns (und somit zwei Oberspannungs-Wicklungen) verteilt. Siehe Bild!

Ist vorteilhaft bei stark unsymmetrischen Belastungen, aber die Unterspannungswicklung braucht etwa 15% mehr Windungen.


Und bei der Freileitung mit 6 Leitern sind sehr wahrscheinlich zwei davon für andere Zwecke, z.B. Straßenbeleuchtung. Achte mal darauf, ob sie (zumindest in der Nähe des Trafos) etwas geringeren Querschnitt haben und an den Dachständern der angeschlossenen Gebäude stets nicht mit hineingeführt sind.

Habt Ihr womöglich einen Mastumspanner? Bestimmt eine arg ländliche Gegend...?

Fangdrähte bei Niederspannungsleitungen habe ich noch nirgends gesehen. Dort verwendet man Überspannungsableiter (und der N bzw. PEN wird ggf. wiederholt direkt geerdet).



BID = 96440

darkstar

Schriftsteller



Beiträge: 700
Wohnort: Kirrlach

Spitze! hatte schon gegoogelt, aber das ist natürlich noch besser.
Gefunden hab' ich diese Oberleitung im Nachbarort Graben-Neudorf (naja es gibt schon Fliessendwasser ). Bei uns hier ist seit paar Jahren schon alles vergraben. Ja, die 2 anderen Leiter waren zum Umspanntrafo mit geringerem Querschnitt unterwegs, das aber nur in eine Richtung, die 4 anderen Abgänge mit selbsterklärenden 2 x 2.


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