Verzinnung erlaubt im Niedervoltbereich mit Push-In Verbindern??

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Autor
Verzinnung erlaubt im Niedervoltbereich mit Push-In Verbindern??

    







BID = 827204

jetski

Gelegenheitsposter



Beiträge: 95
Wohnort: Deutschland
 

  


Hallo,

ich habe eine etwas spezielle Frage:

Ich entwickle gerade eine LED-Leuchte, diese läuft mit 24V und ca. 500mA.

Ich verwende folgenden push-in Verbinder, welcher auch für mehrdrähtige Litzen erlaubt ist ('accepts solid and stranded wires')
http://www.avx.com/docs/Catalogs/9276.pdf

Der Kabelquerschnitt wird ca 0.25qmm sein (~23AWG)

Die Frage ist nun: ist es erlaubt, in diesem Fall die Enden zu verzinnen um sie leichter in den Verbinder zu stecken, oder ist das Verzinnen auch in diesem Fall verboten?

Falls nicht: sollte ich Aderendhülsen verwenden, oder ist das auch wieder verboten?

Grüße,
jetski


[ Diese Nachricht wurde geändert von: jetski am 27 Apr 2012  9:35 ]

BID = 827208

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  

Das steht sogar im Datenblatt:
Zitat :
STRANDED WIRES TWISTED TOGETHER BEFORE INSETION.


P.S.: Der Schreibfehler von "Insertion" stammt auch von dort.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 27 Apr 2012 10:18 ]

BID = 827217

jetski

Gelegenheitsposter



Beiträge: 95
Wohnort: Deutschland

Hallo, ok, ja dass man das nur twisten soll, habe ich gesehen.

Natürlich wäre es verzinnt dennoch noch einfacher, das Kabel hineinzustecken.

Daher die Frage: ist nun erlaubt oder nicht, und falls nicht, gibt's dazu eine konkrete Vorschrift in der EU Low Voltage Direktive oder sonstwo?

Grüße,
jetski


BID = 827235

sub205

Schriftsteller



Beiträge: 915
Wohnort: Gründau

Was du im Niedervolt-Bereich machst ist dein Problem und obliegt deiner Verantwortung. Wenn du bei Halogensystemen pfuschst stirbt keiner am Stromschlag, schlimmstenfalls fackelt die Hütte ab. Kann dir aber mit und ohne Lötzinn passieren.

BID = 827237

jetski

Gelegenheitsposter



Beiträge: 95
Wohnort: Deutschland

Wenn die Hütte abfackelt, kann da genauso jemand sterben.

Die Frage ist: gibt es ne Vorschrift bezüglich Verzinnung + federbasierte Klemmen im Niedervoltbereich, oder nicht?

Übrigens: in diesem Fall LED, nicht Halogen, d.h. max. ca. 500mA, keine 3A oder mehr wie bei Halogen.

Man muss ja die Haftung klären wenn man so eine Leuchte verkauft.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: jetski am 27 Apr 2012 13:19 ]

BID = 827238

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Das Verzinnen der Enden war ja nicht immer verboten, sondern war dereinst sogar ausdrücklich empfohlen.
Es hat lange gedauert, bis der VDE gemerkt hat, daß durch den kalten Fluß des Lots der Kontaktdruck bei Verschraubungen allmählich nachlässt, und sich dadurch der Übergangswiderstand vergrößert, was bei größeren Strömen zur Erhitzung und evtl. sogar zu Bränden führt.
Bei Verbrauchern mit geringer Stromaufnahme, wie etwa einem Radio, ergab das allenfalls Wackelkontakte.

Bei Verwendung der Federklemmen sollte dieses Thema eigentlich überhaupt vom Tisch sein, da die Feder ja immerzu nachdrückt, bis sie schließlich auf dem Kupfer landet.

Außerdem wurden früher Blei-Zinn-Lote verwendet, was mittlerweile ja verboten ist.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute, daß die neuen bleifrei Lote deutlich weniger kalten Fluß zeigen, als die Blei-Zinn Lote.
Es existieren nämlich Blei-Zinn-Legierungen, die Superplastizität aufweisen und sich verformen lassen wie ein Kaugummi.

P.S.:
Trotzdem frage ich mich weshalb du einen zusätzlichen Arbeitsschritt einführen willst, denn das Verdrillen der Enden hat eine geübte Kraft sicher schneller erledigt, als das Verzinnen.





_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 27 Apr 2012 13:32 ]

BID = 827308

Mr.K.

Gerade angekommen


Beiträge: 2
Wohnort: Hemmoor

Bei Bewegungsmeldern von Busch Jaeger beispielsweise sind die flexiblen Adern auch zusätzlich verzinnt, ansonsten würde man die auch so gut wie gar nicht in die Wagoklemmen stecken können.

Auch bei Lüftern von Maico sind die internen flexiblen Leitungen verzinnt und dann in Federklemmtechnik mit der Leiterplatine verbunden...

In beiden fällen ist die Betriebsspannung bekanntermaßen 230V.

BID = 827341

clembra

Inventar



Beiträge: 5404
Wohnort: Weeze / Niederrhein
ICQ Status  

Bei flexiblen Adern sollte man natürlich nicht versuchen diese einfach so rein zu drücken, sonder muss vorher per Schraubendreher oder ähnlichem den Entrieglungsschlitz betätigen. Das dürfte wesentlich schneller gehen als verzinnen und hält genau so gut.

Bei Fertigprodukten werden die Adern wohl maschinell verzinnt (?). Da dürfte dann wiederum das Verzinnen die schnellere und sichere Variante sein.

_________________
Reboot oder be root, das ist hier die Frage.

BID = 827355

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Bei Fertigprodukten werden die Adern wohl maschinell verzinnt
Stumpf verschweisst habe ich auch schon gesehen. Dazu wird aber wohl spezielles Werkzeug erforderlich sein, damit die Drähtchen zusammengepresst werden, und die Ader rund bleibt.
Außerdem erscheint die Ader völlig glatt abgeschnitten (damit alle Drähtchen gleichzeitig Kontakt geben?).
Mit Seitenschneider und Schweisstrafo von Aldi ist das wohl nicht zu schaffen.

BID = 827364

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Bei Fertigprodukten werden die Adern wohl maschinell verzinnt


Das dürften eher fleißige Frauenhände in Süostasien in
Heimarbeit machen.

@perl,
diese von dir geschilderten Enden, könnten die nicht
auch durch (kaltes) Pressen hergestellt sein?
Wäre eigentlich nur eine Frage einer geeigneten Zange.
Gruß
Georg

_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 827373

Rafikus

Inventar

Beiträge: 4085

Werden die nicht mit Ultraschall verschweißt?

Noch mal zurück zur eigentlichen Frage.
Hat nicht vor Kurzem jemand hier angeführt, dass das Verzinnen nirgends verboten ist? Allerdings sollen die Verbindung dauerhaft sein, und das ist bei verzinnten Litzen in Verschraubungen (wie man aber auch erst seit einiger Zeit weiß) nicht gegeben.
Bei verzinnter Litze in Federkontakten dürfte der Kontakt durchaus dauerhaft seine Eigenschaften behalten.

Nein ich habe dafür keine Belege. Allerdigns wüßte ich gerne nach welcher Zeit man darauf gekommen ist, dass es Probleme mit den Verzinnten Litzen in Verschraubungen gibt und wie lange es die Federklemmtechnik auf dem Markt gibt?

Rafikus

BID = 827391

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
Wohnort: Wien

Bei Schraubklemmen ist das Verzinnen explizit verboten, bei Federklemmen gibt vermutlich der Hertsller vor, was man darf und was nicht.

Bei Schraubklemmen zu verzinnen grenzt jedenfalls meiner persönlichen Erfahrung nach schon an Brandstiftung, die Leiterenden ordentlich zu verdrillen ist dauerhafter, selbst in Klemmen bei denen das Ende der Schraube auf den Leiter drückt und nicht der Kopf.

Den Gesetzen der Logik zufolge dürfte es in Federklemmen keine Probleme mit Kaltfluss geben. Wie es allerdings aussieht, wenn durch Kaltfluss der vorgesehene Mindestquerschnitt unterschritten wird... (Wagok 273-xxx sind ja zum Beispiel für Leiter 0,75-2,5mm2 zugelassen).

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 827398

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Allerdigns wüßte ich gerne nach welcher Zeit man darauf gekommen ist, dass es Probleme mit den Verzinnten Litzen in Verschraubungen gibt und wie lange es die Federklemmtechnik auf dem Markt gibt?
Fachleute wussten das schon vor dem 2.Weltkrieg und haben in Ermangelung von Aderendhülsen am Ende der Ader die Drähtchen mit einer einlagigen Wicklung aus einem eben solchen Drähtchen abgebunden.
Der VDE hat das Problem erst sehr spät zur Kenntnis genommen, und als ich Mitte/Ende der 1980er in einem Elektrofachgeschäft im Westerwald nach Aderendhülsen fragte, stieß ich auf großes Erstaunen: Was ist denn das? Verzinnen Sie das doch einfach!
Die Technik mit den Klemmfedern habe ich wohl erst in den 90ern gesehen.
Ob und wie man sie lösen kann, hat sich möglicherweise auch noch nicht allgemein herumgesprochen, oder es ist wirklich unterschiedlich gelöst.

BID = 827420

Mirto

Schreibmaschine



Beiträge: 2236
Wohnort: Sardinien (IT)


Zitat :
Wie es allerdings aussieht, wenn durch Kaltfluss der vorgesehene Mindestquerschnitt unterschritten wird..

Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass durch Kaltfluss der Querschnitt der (vorher unverzinnten) Leitung unterschritten wird

_________________
Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!!

BID = 827555

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7557
Wohnort: Wien


Zitat :
Mirto hat am 28 Apr 2012 22:27 geschrieben :


Zitat :
Wie es allerdings aussieht, wenn durch Kaltfluss der vorgesehene Mindestquerschnitt unterschritten wird..

Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass durch Kaltfluss der Querschnitt der (vorher unverzinnten) Leitung unterschritten wird


Naja, je nach Konstruktion der Klemme könnte der Leiter breitgedrückt werden, das geht im Extremfall so weit, bis nur mehr die Dicke der einzelnen Litzen wirksam ist.

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